Hallo Balkon-PV Community,
ich betreibe seit einigen Monaten ein 600W Balkonkraftwerk in perfekter Süd-Ausrichtung:
2x 410Wp Jolywood
Hoymiles HM-600
Ahoy DTU
Letzte Woche hatten wir optimales Sonnenwetter. Mit ist aber aufgefallen, dass es Mittags einen signifikanten Leistungsabfall gegeben hat.
Der Abfall ist garantiert nicht durch Verschattung oder Wolken zustande gekommen. Er setzt fast exakt immer zur gleichen Zeit ein und hat ein ähnliches "Mäusezahnmuster".
Die Wechselrichtertemperatur wird auch über die DTU ausgelesen und erfasst. Sie war zu der Zeit recht hoch (~62°C), aber noch in der Spezifikation und noch vor der Drosseltemperatur (85°C).
Um die hohe Temperatur als Ursache Auszuschließen, wurde an einem Tag, sofort nach Einsetzen des Einbruchs, ein Ventilator vor dem WR platziert. Die erfasste Temperatur ist sofort von +60 auf 35 abgefallen. Der Leistungseinbruch hat sich aber fortgesetzt und war genau vergleichbar mit dem Vortag, als nicht gekühlt wurde.
Habt ihr so etwas in ähnlichen Setup auch schon beobachtet? Hat jemand eine Idee was die Ursache sein könnte?
Viele Grüße,
pivisun
Hier sind die Grafiken zur Verauschaulichung des Efektes:
Leistungseinbruch Details: Link entfernt
Leistungseinbruch im 4 Tagesverlauf: Link entfernt
seit kurzem habe ich ein ähnliches Problem mit meinem Balkonkraftwerk.
Zur Anlage:
Es handelt sich um ein Balkonkraftwerk mit den folgenden Komponenten:
- 2 x JASolar 415Wp monokristalline Solarmodule
- 1 x Hoymiles HM-600 Microwechselrichter
- 1 x Shelly Plus 1PM zur Leistungserfassung des Wechselrichters
- 1 x Shells 3EM zur Verbrauchsermittlung im Haus
Die Module sind mit Ausrichtung in Richtung Süden an der Fassade unseres Wohnhauses montiert (ca. 80° Neigung). Hinter einem der Module ist der HM-600 auf die Wand montiert (Belüftung sollte kein Problem sein).
Der Anschluss ist über eine Feuchtraumklemmdose (IP65) realisiert.
Die Zuleitung hat einen Leiterquerschnitt vom 3 x 1,5mm² Cu und ist mit einem LS-Schalter B16A abgesichert. Die Anlage ist seit Ende April 2023 in Betrieb und läuft seither störungsfrei.
Seit letztem Wochenende (10.09.2023) kommt es sporadisch dazu, dass der Wechselrichter auf 0W regelt. Ich konnte über die beiden Shellys beobachten wie er dann von 0W schrittweise auf bis zu ca. 390W ansteigt und dann plötzlich wieder auf 0W abfällt. Über den Shelly 3EM konnte ich sehen, dass die Spannung der Phase L3, an der der Wechselrichter angeschlossen ist, schrittweise bis 251V ansteigt und dann wieder abfällt auf ca. 240V. Das ganze wiederholt sich dann immer wieder.
Ich habe die Installation überprüft und konnte keine Fehler finden.
Verbraucher im Haus habe ich abgeschaltet und wieder zugeschaltet, keine Veränderung. Zeitweise funktioniert alles einwandfrei und dann kommt es wieder zu diesem fehlerhaften Verhalten des Wechselrichters das sich auch über Stunden erstrecken kann.
Hat vielleicht jemand aus dem Forum einen Ansatz woher das kommen kann?
Mir fallen generell zwei Gründe ein, wenn trotz Sonne die Anlage abschaltet:
Temperatur: Der Wechselrichter schaltet ab, weil die Tempperatur zu hoch ist. Gerade die Hoymiles werden sehr heiß.
Abregelung wegen zu hoher Spannung. Könnte sein, dass mittlerweile auf der von Dir genutzen Phase zu viele PV-Anlagen in Deinem Gebiet sind und dadurch die Spannung steigt. Die Netzbetreiber bauen die Trafos abhängig von den gemeldeten Anlagen aus. Evtl. sind in Deinen Gebiet jetzt eine Menge PV-Anlagen in Betrieb.
@zottelpv: 251 Volt sind schon eine ziemlich hohe Spannung. Im 230 Volt-Netz sind nicht mehr als 253 Volt AC zulässig. Insofern ist die Abschaltung des Hoymiles dann normal. Ist ein Sicherheitsfeature.
Schau mal, ob an einer anderen Phase das Problem nicht auftritt und wechsle entsprechend. Wenn Du die Balkonsolaranlage angemeldet hast, kannst Du Dich beim Netzbetreiber beschweren, damit er seinen Netzausbau vorantreibt. Der schaut sich dann die Situation vor Ort an.
Kann daher nur jedem raten seine Balkonsolaranlage anzumelden.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass Netzbetreiber künstlich die Spannung in Ihrem Netz erhöhen, um jemanden zu ärgern. Vorstellen kann ich mir allerdings, dass man den Ausbau der Netze Priorität dort durchführt wo auch viele Solaranlagen angemeldet sind. In meinem Wohngebiet (Netzbetreiber Westnetz) kann ich nicht klagen. Allerdings ist auch nicht weit von meinem Haus ein Umspannwerk. Da sind Engpässe kaum zu erwarten. Bei uns geht auch Mittags die Spannung nicht höher als 234 Volt. Meist eher zwischen 229 und 231 Volt.
Ahoi, bis zu dem Punkt mit dem Spartrafo bin gut mithekommen. Aber könntest du erläutern was damit gemeint ist, bzw wie man damit das beschriebene Problem lösen könnte?
Wie weit reicht so ein BKW eigentl.? 230V kommen aus dem Wechselrichter. Kabel in der Strasse laufen aber schon auf 400V oder so? Also müsste der "Stromstau" dann ja in der unmittelbaren Umgebung sein (Nebenaufgang, nächstes Haus) mit zuwenigen Verbrauchern.
Schaukeln sich mehrere Wechselrichter gegenseitig hoch bis die Abschaltspannung erreicht wird? Sie alle wollen ja leicht über Netzspannung anbieten. Läuft der Strom jetzt aber kreuz und quer umher erhöht 'n Dutzend Wechselrichter im Kreislauf ständig die Volt weil sie ja zuhause Vorfahrt haben wollen?
Das sind interessante Rückmeldungen. Vielen Dank!
Das für mich naheliegendste war ein temperaturbedingtes runterregeln. An die allg. Netzspannung habe ich gar nicht gedacht.
Das werde ich an einem passenden Tag einmal messen.
Was interessant ist, ist die "Form" des Einbruchs. Er ist recht charakteristisch und ähnelt sich von Tag zu Tag.
In der Straße gehen normalerweise auch 3 Phasen a 230 Volt. Ansonsten müsste da da ein Trafo dazwischen sein.
Du hast zum Haus 3 Phasen, die zum Neutralleiter 230 Volt haben. Zusammen sind das 400 Volt. Die 3 Phasen gehen bis zum nächsten Trafo bzw. Umspannwerk des Netzbetreibers. Wie viele Haushalte an den Phasen jeweils sind, kommt auf Dein Gebiet und den Netzbetreiber an.
Klar muss der Wechselrichter die Spannung leicht erhöhen. Sonst fließt kein Strom. Wenn auf einer Phase mehr Strom bereitgestellt als abgenommen wird, z.B. durch PV-Anlagen zur Mittagszeit steigt die Spannung. Außer der Netzbetreiber kann diesen zusätzlichen Strom in das eigene Netz einspeisen.
Wenn der Netzbetreiber das Netz entsprechend ausbaut, kann er den zusätzlichen Strom ins das eigene Netz einspeisen.
Bei uns in der Siedlung lag die Spannung in den letzten 90 Tagen bei durchschnittlich 227V. Und während sie im Hochsommer fast täglich Mittags auf 232V stieg steigt sie mittlerweile Mittags "nur noch" auf etwas über 230V.
Anfangs befürchtete ich das mein BKW die Spannung an der Dose so hoch zieht und da irgendwo in der Installation ein (un)gehöriger Widerstand ist, die Spannung ändert sich aber auch wenn ich das BKW abziehe. Das kommt wohl von den paar umliegenden größeren Solaranlagen auf den Dächern. Der Trafo für die Siedlung sieht recht klein aus (uraltes Teil auf einem Mast).
@martin_k Interessant. Trafo auf einem Mast in DE? Hoffe es sieht bei Euch nicht so chaotisch aus wie ich es in einem Vorort von New York gesehen habe. In der Gegend die ganz normale Anbindung der Häuser an das Stromnetz