50m entfernte PV, AC oder DC anbinden?

hallo,

ich wollt mal die schwarmintelligenz anzapfen. nämlich:

ich werd auf meinem carport, ca 50m entfernt von meiner energiezentrale, ca 8kWp PV-module installieren.

die einfache möglichkeit: 5x10mm² oder so hinlegen, wallbox und PV-string-inverter installieren, fertig.

die andere möglichkeit: in der zentrale einen Victron MPPT RS450/100 hinhängen und die PV-leitungen für zwei strings durch den garten ziehen.

der erwartete vorteil wäre im winter ein (weit?) höherer wirkungsgrad, wenn ich DC-kopple, statt zuerst auf 230/400V und dann wieder auf DC zu wandeln. außerdem ist eine einspeisebegrenzung leichter umzusetzen.

die nachteile sind mehr kabelkosten (weil das 5x10mm² ja für die wallbox sowieso hinmuß), höhere kosten für den MPPT anstatt eines string-WRs, und eine geringere spitzenleistung.

hat wer sowas schon in betrieb, also recht lange kabel zwischen panels und MPPT? gibt's sonst was, was ich nicht beachtet hab?

Du bekommt mit den 8 kW an PV Modulen eine schön hohe Gleichspannung zusammen, die passt wunderbar durch zwei 4 bis 6 mm2 Kabel
Also Deine Energiezentrale mit einem StringWR ausrüsten und dort den benötigten Wechselstrom herstellen.

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Hab vor einiger Zeit ne PV mit "lange Leitung" gebaut. 12kW am Dach, so 35-40m vom Sammler zum WR. Es gibt Erdkabel 1600/1000V, die sind dafür geeignet. Hab 4x10 gelegt gehabt

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nein, wenn ich die string-WR-variante wähle, dann hängt der im carport -- weil dort sowieso ein 5 poliges kabel für 16A hin muß wegen der wallbox, und ein netzwerkkabel auch. und der huawei Sun2000, den ich dann verwenden würde, ist auch aussentauglich.

die zusatzkabel für die PV-strings machen für mich nur sinn, wenn ich die MPPT-variante verwende, denn dabei muß der MPPT nah an den akkus stehen.

für AC Strom doch etwas dick ?

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das war jetzt eher ein placeholder, aber es sind ja doch 50m in eine richtung und 16A dauerhaft für die walllbox; aber vor der bestellung werd ich da sicher noch mal genau nachrechnen, wie das mit 6mm² ausschaut.

Eigentlich ist das doch nur eine simple Rechenaufgabe und hat nichts mit Erfahrung oder Meinung zu tun. Man kann nur in beiden Fällen die Verluste berechnen und dann schauen, nach wieviel Jahren sich die bessere Lösung rechnet.

Hast du schonmal berechnet? Zu welchen Ergebnissen bist du gekommen?

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wenn's denn so einfach wäre. wo finde ich die wirkungsgradkurven der beteiligten komponenten?

die frage ist ja nicht, ob ich dasselbe gerät besser an 50m PV-leitung oder 50m AC-leitung betreibe, sondern, ob ich effekte übersehen habe, die gegen eine solche verlängerung der PV-leitung sprechen.

Kannst du erstmal grob abschätzen aus Datenblatt und eigene Beobachtung.

Wenn ich es richtig verstehe, hast du im AC-Fall eine Wandlung von DC auf AC über einen WR. Und dann wieder von AC auf DC für die Akkuladung. Ich vermute da Wandlungsverluste von 10-20%.

Im anderen Fall speist du DC direkt über einen Solarladeregler in den Akku. Der dürfte rech effizient sein, ich schätzen mal, da verlierst du im Schnitt noch 3-5 %.

Also könnte man einfach mal mit 10% und mit 15% Mehrverlust bei AC rechnen. Was du da pro Jahr verlierst, vergleichst du mit den Kosten für die Leitung und wann es sich amortisiert.

Musst natürlich schauen, ob das alles echte Verluste sind. Und Verluste können unterschiedlich kosten. Wenn du 1kWh selbst nutzen kannst, sind es z.B. 30ct, wenn du sie nur nicht einspeist, sind es z.B. 8ct.

Die Frage bei DC-Einspeisung ist auch, ob der Akku das alles aufnehmen kann und was passiert, wenn der voll ist.

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Früher hattest immer die WR im Technikraum und die Panels am Dach und ne lange Leitung dazwischen. Das geht. Musst halt schauen, ob es noch eine zusätzliche Steuerleitung braucht wegen Feuerwehrschalter, der löst dann im Sammler am Carport aus

Gleiche Ausrichtung und keinen Schatten?
Bzw. auf wieviele Strings musst du aufteilen?

Einspeiser und Verbraucher nach Möglichkeit trennen.
Ist etwas blöd, wenn du mal eine Notstromversorgung umsetzen willst.

Würde zu 6mm² raten und direkt einen Reservestring mit verlegen.
Leitungslänge ist bei hohen Stringspannungen absolut kein Problem.
Das ganze geschützt verlegt in Kabuflex. Datenkabel für Wallbox und Kamera muss neben den beiden Strings und der Zuleitung für die Wallbox auch noch irgendwo Platz finden.

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gleiche ausrichtung, flach auf das dach; nach aktueller planung 2x9er-strings, das passt dann (mit den richtigen panels) gut mit dem MPPT RS450/100 zusammen.
einspeiser und verbraucher trennen ist überlegenswert; notstrom gibt's an sich sowieso fürs ganze haus, aber wenn da ein AC-WR hinkommt, muss der wegen der victron 1:1-regel an die grid-seite.ob ich dann notwendigerweise die wallbox am notstrom brauche? hmm...

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Daher direkt mit DC in die Technikzentrale.

Hat auch den Vorteil, dass du jederzeit umbauen kannst von AC-WR zu MPPT LR (sofern Stringspannungen das zulassen).

Wenn du damit hauptsächlich einspeisen willst, würde ich zum AC-WR greifen.

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Hängt ich denke davon ab, auf was Du Wert legst, ich speise nicht ein - betreibe eine Insel mit 1-0-2 Umschalter, und einfach gesagt ist mir der Ertrag im Sommer egal - da habe ich trotz 1000kwh verbrauch pro Monat reichlich, ich brauche Ladeleistung im Winter, daher habe ich einen Teil der Garten-PV von nem String Wechselrichter auf RS450 umgebaut, der ist bei Schwachlicht wirklich effektiver, ab April nimmt sich das wenig, nur im Winterhalbjahr startet der String-Wechselrichter erst später, während das Feld daneben mit RS450 bereits ordentlich liefert.

ja, der winter ist hier mein fokus; ich hab ja schon 10kWp ost-west mit einem Huawei Sun2000, das reicht so märz bis oktober vollkommen, ist aber vom gesamtwirkungsgrad in den finsteren monaten sehr traurig.
danke für die bestätigung, daß der RS450 da besser funktioniert, das wird's wohl werden.

Hallo cmock!

Ich denke, es ist ziemlich egal, ob du 8kwp bei den üblichen rund 350V DC (oder ist die Spannung stark abweichend?) oder bei rund 230V AC überträgst.

Achte auf die Kabeldicke. Ich würde im Netzfalle (AC Einspeisung) natürlich auf 3 Phasen achten, ist glaube ich auch Pflicht. Dann sollten 4mm2 Leitungen AC mässig reichen. Dicker ist natürlich besser.

Bei DC musst du beachten, dass es generell eine Lichtbogengefahr geben kann.

VG, Jürgen

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Definitiv das, höhere Spannung, niedrigerer Strom, günstiger, am wenigsten Verluste :+1: