wir haben seit kurzem eine Anlage von grob 20 kWp in flacher Ost/West-Aufständerung (15 Grad) auf dem Flachdach stehen. Funktioniert gut, alle zufrieden. Je 21 Solarfabrik Halfcut Mono White mit 445 Watt beliefern zwei der drei MPPT eines SMA X20. Mehr dürfte mit der Leerlaufspannung glaub ich auch generell nicht an den jeweiligen MPPT.
Nun haben wir ein Luxusproblem: wir bauen gerade kontinuierlich selber das Haus um und werden perspektivisch im Laufe des Jahres wohl noch Kapazitäten für nochmal gut 18 kWp schaffen - je 6 kWp auf einem reinen Ostdach (45 Grad), der Garage (15 Grad Süd) und nochmal 6 kWp auf dem Terassendach/Vordach (dürfte so 5 Grad Nord sein). Außerdem noch eine Gaube, die nochmal 4-5 Module fassen könnte. Machen (lassen) würden wir das alles Ende 25/Anfang 2026, sobald die 20er-Anlage ein Jahr am Netz ist, damit es als neue Anlage gilt & alle Dächer fertig sind.
Nun würde ich dabei aber nur ungern in das Thema der Wandlermessung laufen und daher gerne auf exakt auf der 30 kVa - Grenze laufen.
In meinem Kopf ist der Gedanke da:
Ostdach an den dritten MPPT (damit laufen dann etwa 26 kWp auf dem X20)
die 12 kWp der Garage & dem Vordach/Veranda dann mittels zwei Strings an einen 8 kW - Wechselrichter
eine Gaube hätte genau Platz für 5 Module - da noch 4 Module an ein größeres Balkonkraftwerk mit 2 kWp hängen dürfte nicht das Problem werden
Nun meine Fragen dazu:
1.) Überfordert das die Wechselrichter, wenn ich bei der Auslegung so stark über ihre Maximalleistung gehe?
2.) komme ich trotz des Einhaltens der 30 kVa da in ein steuerliches Thema rein?
3.) Unterschätze ich die Leistung, die im Sommer da an dem X20 ankommen wird? Laut diverser Rechner im Netz kommt da zu keiner Zeit selbst incl. des Ostdachs mehr als 15 kW als maximale Leistung rein.
Meistens können die WR ein Overpaneling. Aber eben nur meistens und manche sind dafür nicht geeignet weil die Quelle dann zu niederohmig wird. Kommt aber immer auch auf die MPPTs an.
30kVA sind kein Thema beim Finanzamt aber du läufst in die 30kWp Falle rein. Die Finanzbeamten wissen nämlich nur was kWp ist und nicht den Unterschied zu kVA
Du brauchst einen potenten WR welcher mit einem eigenen Stromzähler kommunizieren kann. Das heisst bei SMA Home Manger 2.0 womit man auch eine Nulleinspeisung machen kann. Der WR stellt seine Ausgangsleistung dann auf 30,5kVA oder eben das was du noch ohne Wandler kannst. Die Netzeinspeisung passt dann auch wenn du noch etwas selbst verbrauchst weil sie nachgeregelt wird. Bsp. Anlage macht 40kW, du kriegst aber nur 30kW übers Netz weg. Mit 10kW kannst du solange deinen Warmwassersepeicher fürs Bad aufheizen oder dein BEV laden.
Für 30kVa empfiehlt sich ein 50Amp SLS und 16mmq Verdrahtung im Zählerschrank. Kurzzeitig können die eHz auch mehr, aber das ist ein Spiel mit dem Feuer. Schau die die Auslösekennlinie deines SLS an. Der Versorger darf es eben nicht wissen.
Oder du stellst dir überhaupt eine kleine Batterie hin nachdem wir hier schon im Akkuforum sind. Die Spitzen oberhalb 30kVA schiebst du in die Batterie welche du bei Nacht dann wieder entladen kannst. Das geht dann bis zum 24/7 Betrieb. In 24 Stunden wirst du ans Netz mit 30kW 720kWh los. Um die zu erzeugen brauchst du vermutlich mindestens 100kWp Module welche dann über ein Tagesäquivalent von 7,2 Stunden ihre Peakleistung bringen müssten. Müsste man vermutlich mit dem Integral als Fläche unter der Kurve eines ordentlichen Sommertags abschätzen können.
Falls du Interesse hast: Ich habe noch einen 50kVA SMA WR OVP vakant. Der hat 7 MPPT Eingänge welche die Leistung auf jeden Fall können. Man kann die Ausgangsleistung dann fest auf 30kVA stellen. Mit Home Manager den Rest auch selbst verbrauchen.
Ansonsten: An meiner 15 Grad Ost-West Anlage hatte ich letztes Jahr durchaus mal Peaks an der Datenblatt Peak Leistung. Morgens und Abends bist du damit aber im Vorteil.
Zu 1.) Also dann den Widerstand beachten? Muss ich mich mal reinlesen wie sich das berechnet, danke für den Hinweis.
Zu 2.) Hm, ich dachte die unterscheiden das und ich komme damit um eine Wandlermessung herum. Schade, aber dann rechne ich mal rum, ob mir es das wert ist. Wahrscheinlich ja, aber das hängt von den konkreten Kosten ab, die mir mein Elektriker nennt.
Zu 3.) Ich gehe eher nicht vom Netz, Nulleinspeisung ist also eher keine Option. Da hängen meine Frau und meine Eltern mit drin - ich darf im Garten schlafen, wenn wegen irgendwelcher Experimente der Strom ausfällt.
Zum Akku: ist irgendwann angedacht, aber nur AC-Seitig und sobald ich weiß, was rumkommt & verbraucht wird. Da wir nicht vom Netz gehen wollen und perspektivisch noch WP (6 kW) und BEV dazukommt, wird der auch eher am Nachtverbrauch plus X orientiert, also wohl nicht größer als 10 kWh.
Und danke für das Angebot mit dem größeren WR - da wir aber nächstes Jahr erst den Ausbau angehen, will ich mir den ungern auf Halde legen, noch dazu der Ausbau gerade noch gut Zeit plus Geld frisst.
Einfach im Datenblatt schauen. Da ist meist der max. zulässige Kurzschlussstrom angegeben. Der Hintergrund ist der, daß manche MPPTs zu langsam im Abregeln sind und deshalb einfach von einer hochohmigen Quelle ausgehen was sie typischweise ja auch ist.
Wandlerschränke gibts nicht unter 5000 Eur zzgl. Einbau. Die 30kWp sind nur beim Finanzamt wegen der Steuerfreiheit für die Vergütung und Mwst bei Anschaffung. Das gilt auch nur beim Einfamilienhaus. Bei mehreren Wohneinheiten im Haus (Einliegerwohnung) geht das aber bis 100kWp bzw. weitere 20kWp pro Wohn oder Gewerbeeinheit. Im Zweifelsfall Steuerberater fragen.
Nulleinspeisung funktioniert technisch genau gleich wie 30kVA Einspeisung. Der Begriff beschreibt erst mal die Betriebsmittel welche du dafür brauchst. Im Fall von SMA der Sunny Home Manager als Stromzähler. Der Regelschleife ist es egal welchen Leistungswert du als Sollwert vorgibst.
Keine Panik. Nulleinspeisung ist was völlig Anderes. Funktioniert auch gut mit einem AC gekoppelten Speicher
Zu 1.) Danke für den Hinweis, schau ich die Tage mal an.
Zu 2.) Ui. Ich hatte die Hälfte erwartet. Platz im Stromkasten wäre theoretisch (dieses Jahr komplett neu gemacht), aber für das Geld würde ich eher die WP erstmal vorziehen. Danke für den Tipp mit der Einliegerwohnung (da wohnen meine Eltern, das hier war früher eine größere DHH) - vielleicht wäre das ein Weg, die Mühen bei der Steuer zu umgehen.
Zu 3.) Ah, okay. Ich belese mich da wohl besser erstmal, was das heißt.
Wandlerschränke sind in Deutschland noch immer eine exklusive Sonderanfertigung welche niemand auf Lager hat. Ist ein politisches Problem da es Berlin nicht fertig kriegt in den alten Lobby Läden der Versorger mal aufzuräumen. Jeder hat da eigene TABs und will einen extra Furz für den Wandlerschrank. Wandlerlaschen vernickelt, Messklemmen von einem bestimmten Hersteller u.v.m. Niemand kann deshalb Wandlerschränke in Serie herstellen. Größen mit 250A und 500 Amp wären allemal sinnvoll als Lagerartikel zu bevorraten. Aber die Politik behindert die Energiewende selbst.
Noch was musst du ab 30kVA aufpassen: Der Energieversorger möchte da einen externen Netz und Anlagenschutz (NA-Schutz) der so unnötig wie teuer ist. Wird den Wandlerschrank noch mal um etwa 3000 Euro verteuern sofern du das nicht ausserhalb des Schranks machst.
Wenn noch ein Zählerplatz im Schrank frei ist, dann könntest Du einen Teil der neuen Anlage als Volleinspeisung bauen.
Den NA-Schutz verlangen sie ziemlich sicher, wenn es als eine Anlage zählt. Wenn Du (wie geplant) rechtlich zwei Anlagen draus machst, dann kannst Du drumherumkommen.
Ist aber auch keine Raketenwissenschaft.
Nein, es gehen pro Zähler bis ca. 44A oder ca. 30KVA.
Habe ich so gemacht, zentraler NA-Schutz wurde aber verlangt, weil gleichzeitig in Betrieb genommen. Da habe ich eine gebrauchten Ziehl UFR1001 um 150€? bei eBay für gekauft.
Bei mir laufen seit Jahren 46kWp und 40kWp (2 getrennte Flurstücke) jeweils an 33kVA Huawei WR die softwareseitig auf 30kVA limitiert sind. Mit FRE natürlich.
1 x Volleinspeisung, 1 x ÜSE
Nie ein Problem gehabt, hat der VNB sofort so akzepiert.
Kein z. N/A Schutz, keine Wandlermessung, Direktmessung das unter 44 A.