18kWp auf Süddach und 24kWh DIY Speicher

Hallo zusammen,
nun ist meine Anlage auch erst mal soweit fertig und ich kann sie vorstellen.
Wir haben ein Eigenheim in ländlicher Gegend und auf dem Grundstück steht noch eine Scheune.
Die Scheune haben wir vor rund 9 Jahren angebaut, das Dach entsprechend vergrößert und eine 18kWp Anlage installiert.
Es sind 72 x 250W Yingli Module und ein 17er SMA Wechselrichter verbaut worden. Alle Komponenten laufen seit 9 Jahren absolut stabil und die Anlage liefert im Schnitt knappe 18.900 kWh pa.
Vor 8 Jahren kam dann unser erstes BEV, ein Leaf, als Fahrzeug für meine Frau (ich durfte ihn aber auch gelegentlich fahren).
Letztes Jahr wurde dann auch der Diesel durch einen Mustang Mach E ersetzt und seither sind wir komplett elektrisch unterwegs.
Geladen wird an zwei GO-E Wallboxen die beide über die Hausautomation gesteuert werden und so, wenn möglich, reinen PV-Überschuss nutzen.

Im März habe ich dann noch eine Wäremepumpe, einen 7kW Panasonic Monoblock, bestellt (auf deren Lieferung ich allerdings noch warte) und
mehr oder weniger Zeitgleich wurden auch die Teile für meinen DIY Akku geordert.
Der Akku besteht aus 32 x CALB 230Ah LiFePo4 Zellen (bestellt bei Shenzen Basen), einem Daly 200A BMS und einem aktiven 4A Balancer (wird nur im Spannungsbereich ab 3,38V aktiviert).
Die Zellen sind in einem Gehäuse aus Siebdruckplatten verbaut und die Akkus können über 10 x M8 Gewindestangen gespannt werden.
Als Wechselrichter dient ein Victron Multiplus II 5000/70.
Alle Zellen wurden vor dem Einbau ausgiebig getestet und die Kapazität notiert. Bekommen habe ich 7x235-239Ah, 9x240Ah, 9x 241Ah und 7 mal 242Ah und der Innenwiderstand ist bei allen Zellen sehr gut. Verschaltet wurden die Zellen 2P16S mit flex Busbars.
Selbst nach einer Dauerbelastung von 4,1kWh für rund 4 Stunden sind alle Temperaturen im grünen Bereich.
Der Akku läuft jetzt seit zwei Tagen und ich habe noch einen Netzbezug von ca. 150 - 200Wh am Tag. Zur Zeit wird Nachts der Akku zu ca. 25-30% entladen.
Also alles so, wie es vorher schon berechnet wurde.
Bezahlt habe ich für die Zellen 2800€ inkl. Versand und Zoll. BMS und Balancer schlugen mit 250€ zu, die Busbars mit 150€ (sind ihr Geld aber allemal wert), das Holz für das Gehäuse mit knapp 200€ und noch mal rund 400 € für Kleinkram (Schrauben, Kabel, Lüfter usw..). Der Victron hat mich 1600€ gekostet und das Werkzeug wie Akkutester, Stromzange, Messgeräte, hydraulische Presse, Drehmoment Schlüssel und Thermokamera waren noch mal gute 700€.
Somit hat mich der Spaß komplett ca. 6100€ gekostet (davon sind aber knapp 1000€ nicht verbaut sondern Werkzeug und Restmaterial).
Somit komme ich auf 231€ je kWh inkl. fertiger Anbindung ans Hausnetz und einer maximalen Leistung von 5000VA (Dauerleistung ca. 4200W).
Für 22kWh netto finde ich das absolut OK.
Fazit: Ich bin absolut begeistert und kann so ein Projekt jedem nur empfehlen.
Es braucht dazu Spaß an der Technik, etwas Verständnis für Strom, eine gewisse Sorgfalt beim Zusammenbau und viel Zeit beim Warten auf die Teile :slight_smile:

Hi,

klingt alles sehr gut. Darf ich Dich fragen, wie Du zwischen dem SMA und dem Victron kommunizierst? Bei den ganzen Bauanleitungen fehlt mir noch immer das Verständnis, wie der Victron z.B. mit Deinem SMA kommuniziert und nur entlädt wenn kein PV-Strom da ist und auch nur über den PV-Strom lädt und nicht aus dem Netz?

Sorry für die Anfängerfrage, aber ich habe den gleichen Aufbau mit SMA Wechselrichter(n).

über den cerbo gx und den em24

@Airhawk
Solide anlage, kannst du ein paar bilder reinstellen? auch vom akku.

@Hanjo: Wenn Dein SMA am AC IN des Victron hängt muss da nix kommunizieren. Der Victron saugt halt anhand der Info des EM24 den Akku voll oder speist bei Abnahme im Haus ein. Nur Notstromladen hast ohne MPPTs halt nicht.

Ne, ich mach das nicht über den EM24. Ich habe eine Hausautomation (ioBroker) und lese sowohl den Erzeugungszähler als auch den Hauszähler im Sekundentakt aus. Die Daten des Hauszählers werden dann einfach übers Netzwerk ans Cerbo GX übergeben. Dann hab ich den Setpoint noch auf 20W Einspeisung gestellt 7nd fertig. Den Rest macht der Victron dann ganz alleine. So komme ich durch Regelungsverzögerungen auf etwa 100 bis 200W Netzbezug täglich. Damit kann ich mehr als gut leben.
Heute wurde z.B. der Akku geladen (72 auf 100%), unsere zwei BEVs auf 85% geladen und das Haus samt Pool, IT und Klimaanlage bedient. So kamen wir auf 55kWh Verbrauch und 45kWh Einspeisung. Bezug hatten wir 120W und somit eine Eigendeckung von 99,78%. Damit kann ich super leben.
Wenn dazu noch Fragen sind, gerne stellen. Morgen mache ich dann mal ein paar Bilder und stelle sie ein.

Sorry,
wollte ja Bilder einstellen. Voll verschwitzt.
Hier die Bilder im Nachtrag (Anlage war noch nicht ganz fertig montiert).

Thermoaufnahme bei 24 Grad nach 7 stündiger Ladedauer mit 1200Watt

klingt alles sehr gut. Darf ich Dich fragen, wie Du zwischen dem SMA und dem Victron kommunizierst? Bei den ganzen Bauanleitungen fehlt mir noch immer das Verständnis, wie der Victron z.B. mit Deinem SMA kommuniziert und nur entlädt wenn kein PV-Strom da ist und auch nur über den PV-Strom lädt und nicht aus dem Netz?
LADEN: das GX-Gerät erkennt über den NETZZÄHLER ob Bezug oder Einspeisung vorliegt, solange SoC nicht 100% ist und Einspeisung festgestellt wird, wird geladen.

ENTLADEN: GX erkennt über den NETZZÄHLER ob Bezug oder Einspeisung vorliegt, liegt NETZBEZUG vor obwohl SoC > 20% (ich unterstelle mal 20% eingestellte Entladetiefe ohne Netz) wird Energie aus den Batterien verwendet um das Hausnetz zu unterstützen.

KOMMUNIKATION SMA-VICTRON: dies ist nur für Grafiker und Datenhungrige interessant, einen technischen Aspekt gibts in Grundkonfig eher nicht.

machbar per ModBus - muss per Installateurslevel im SMA freigeschaltet werden (Port 502 wäre hier Standard), nun kann im GX-Gerät direkt auf die IP des SMA zugegriffen werden (dies ist der schnellste Weg der Kommunikation zwischen beiden Geräten)

Der Threadersteller geht hier den Weg über seine HomeAutomation.

Wobei ich die Ladung nur einmal die Woche auf 100% zulasse. Die restlichen Tage wird der Ladevorgang bei 98% beendet und der MP2 per Softswitch ausgeschaltet, bis eine Netzanforderung > 100W besteht. So komme ich auf einen Wirkungsgrad von rund 87%.