Moin,
ich habe in den letzten Wochen etwas mit 2 BKWs getestet (Deye M80G4 und Trina 450W) und stehe nach wie vor vor ein paar Herausforderungen, wo ich gerne auf Eure Erfahrungen zurückgreifen möchte. Folgende Gegebenheiten:
Einfamilienhaus, 6000kWh Stromverbrauch pro Jahr, 2 Stück Zwei-Richtungs-Stromzählern (Haupt- und Einliegerwohnung), Elektroauto mit 15-20 kWh Verbrauch pro Tag. Perspektivisch auch Wärmepumpe, um vom hohen Gasverbrauch runterzukommen. Die PV-Anlage soll auf mehreren, unzusammenhängende Flachdachflächen in allen Himmelsrichtungen aufgebaut werden, die im Tagesverlauf sehr unterschiedlich "besonnt" werden. Hoher Baumbestand ist auf Teilen ebenfalls vorhanden. Folgende Teilflächen können genutzt werden.
- Fläche A: Flachdach Ost-Ausrichtung, Platz für ca 12-14 Module, unverschattet, ab frühem Nachmittag geht die Sonne ums Haus rum und die Module werden Stück für Stück von anderen Gebäudeteilen verschattet bis zur vollen Verschattung
- Fläche B: Flachdach Süd-Ausrichtung, Platz für ca 8-10 Module, viele kleinere Teilbereiche, teilweise von Bäumen verschattet
- Fläche C: Flachdach West-Ausrichtung, Platz für ca 8 Module, bis mittags komplett verschattet vom Gebäude, danach kommt langsam Sonne rum und Modul für Modul liefern Leistung
- Fläche D: Pultdach (15 Grad) West-Ausrichtung, Platz für ca 7 Module, ganztägig in der Sonne
- Fläche E: Pultdach (15Grad) Nord-Ausrichtung, Platz für ca 8-12 Module, teilverschattet im Tagesverlauf
- Fläche F: Flachdach Ost/Süd-Ausrichtung, Platz für 10-12 Module, eigentliche die beste Fläche, aber hier ist vom Voreigentümer 6x Solarthermie installiert - hatte hier u.U. an Glas-Glas-Module gedacht, die ich vor die Solarthermie-Elemten mit 20cm Abstand befestige.
Bei den Modulen habe ich mich für Trina Vertex 450W entschieden. Aufständerung ist von K2 ballastiert und im K2-Base-Tool alles berechnet und bereits aufgebaut.
Bei diesen zerteilten und teilverschatteten Bedingungen hatte ich an Deye-M80G4 Wechselrichter gedacht und direkt auf dem Dach auf die AC-Phasen L1, L2 und L3 zum Lastausgleich verteile und dann mit bspw. 5x4mm2 vom Dach in den Keller gehe.
Ich möchte aber auch einen Speicher einsetzen 12-25 kWh, um unabhängiger zu sein und auch Pufferkapazität für das vorhandene E-Auto (PV-Überschussladen von ca 15-20 kWh pro Tag) zu haben, mit dem ich tagsüber meist im Büro bin.
Ich könnte die Anlage auch auf 2 Zähler getrennt verteilen (bspw einen Teil <7 kWp, um der Abriegelung aus dem Solarspitzengesetz aus dem Weg zu gehen), wenn das Vorteile brächte, bspw bei der maximalen Phasenbelastung bei 1-phasigen WR.
Problem:
- Bei 15-20 Microwechselrichtern habe ich zwar höhere Kosten, aber dafür für jedes Modul einen MPPT. Wie sieht das allerdings mit der Anmeldung aus und wie soll das zukünftig vom Netzbetreiber "geregelt" werden können?
- Hybridwechselrichter, wie Deye Sun sind optimal für die Batteriepufferung, haben aber leider nur 2 MPPTs. Ich weiß nicht, ob ich mir bei dieser Situation nicht die Leistung verhagele durch die Teilverschattung und wie ich die Strings aufbauen sollte.
- Könnte ich da ggf einen oder 2 Strings mit Tigo-Optimierern an den Deye Hybrid anschließen und die restlichen Module per Microwechselrichter-Stränge an den Generator-Eingang vom Deye?
Was denkt Ihr, was gute Optionen sind und wie man das am besten aufbauen sollte? Ich weiß, dass AC-gekoppelte Speicher mit hohen doppelten Wandlungsverlusten verbunden sind, sehe aber keine bessere Lösung derzeit.
Bin für jede Anregung dankbar, Gruß, Jan aus Kassel