11 kwp mit Speicher, das könnt ihr auch

Ich habe es getan, ihr alle könnt es auch. Ich will etwas Mut machen.
Es ist Sonntag morgen und ich leide mal wieder unter sinieller Bettflucht :D . Jetzt sitze ich hier und ziehe ein kleines Fazit.

Ich selbst bin kein gelernter Elektriker oder sonst etwas. Ich arbeite im Handwerk und bin Häuslebesitzer. Ja zugegeben, ein kleiner Autodidakt.

Wir betreiben seit 16 Jahren schon eine Solarthermie und Heizen mit Abfallholz aus der Landwirtschaft. Eine Pv Anlage war seit langer Zeit angedacht, aber naja wie es vielen ging, Strom war ja relativ günstig und so ist es dabei geblieben.

Im August -September 2022 haben wir beschlossen, ja wir müssen was tun. Ich habe mich in das Thema Pv reingefressen. Was wollen wir,was ist technisch möglich und was bezahlbar.

Das ist dabei rausgekommen.

Erstmal der finanzielle Rahmen.

7000,- € für 11 Kwp auf dem Dach

7000,-€ Regeltechnik Victor

7000,- € für 28 kW Speicher im Eigenbau

3000,-€ für diverses und ein paar Spielereien rund herum.

Also 24000,-€ und damit sind wir auch hingekommen.

Das ganze ist finanziert und auf 10 Jahre gerechnet. Bei 0.35 € pro kwh Strom und einer Autarkie von 65% steht in den 10 Jahren eine schwarze 0. Da sich in der Zwischenzeit einiges geändert hat und ich jetzt schon glaube eine Autarkie über 75 zu erreichen, verdienen wir Geld.

Jetzt zur Anlage. ....

Auf dem Dach liegen 28 Platten Trina vertex 400. Gekauft bei Sauerländer Solarkontor. Super Laden, super schnelle Lieferung, katastrophale Komunikation.

Das Dach ist 100% Süd, 30 Grad. .... also nahezu ideal.

Befestigt ist das ganze mit einem K2 System, was ich allen nur empfehlen kann. Wenn ihr es bekommen könnt. Dazu muss ich sagen, das ich es ursprünglich bei elektro 4000 bestellt habe, aber der Laden echt das letzte ist. Nein der hinterletzte.

Ich hatte etwas Hilfe von einem Dachdecker aus der Nachbarschaft, der schon einige Anlagen aufgebaut hat, selbst der war nach einiger Skepsis begeistert.

Ich hatte etwas Glück, das mein Bruder einen Telelkoplader hat und mein Junior 16 Jahre, auch mit anpacken kann. Die Montage war an einem We erledigt und kein Hexenwerk.

Solarkabel habe ich mich für 6mm2 entscheiden weil ich im Altbau, durch Decken und mehrere Etagen relativ lange Wege habe.

So..... Kernstück der Anlage ist das blaue Gelumpe von Victron.

1 Mppt 450/200. ...

3 Multiplus 2 3000/35/48

2 Lynx Sammelschienen

1 cerbo gx

1 EM 24

Und ein kleiner Bildschirm 7 Zoll auf dem Flur des Hauses.

So jetzt will ich mal eine Lanze für Victron brechen. Ey Leute, das zeug ist richtig teuer, aber von der Verarbeitung, vom Handling und vom Service echt schlecht zu toppen. Bezogen habe ich das ganze von -Batterie Strom Wärme - einem Laden, in der Nähe von Lübeck. Dort habe ich mich vom ersten Moment gut aufgehoben gefühlt.

In die ganze Victron Materie muss man sich etwas einlesen, aber machbar ist das alles und keine Zauberei.

Verbunden habe ich das alles schön mit 70 mm2 Kabeln und dafür eine Krimmpresse gekauft , die braucht man schon.

Mein Speicher besteht aus 2x16 EvE Lifepo4 Zellen und 2 Daly Bms.

Die Zellen habe ich über Nkon bezogen und das war etwas teurer aber top. Fürs Zusammenbauen gibt es ja einige Videos im Netz. Leute denkt dran Safety First, aber auch das ist keine Hexerei. War eine nette Zeit mit mir und Junior in der Werkstatt. Siebdruck verschnitte hatte ich vorher auf den Baustellen eingesammelt. Ich war zugegeben, zu Anfang etwas skeptisch mit den EVE Zellen oder mit den Lifepo4 Zellen allgemein. Aber es läuft echt top

Zusätzlich zu der eigentlichen Anlage habe ich noch ein paar Spielereien eingebaut, die sich im Nachhinein als sehr praktikabel erwiesen haben. Ich habe einen kleinen Schaltschrank gebaut, indem 3 programmierbare Überspannungsrelais verbaut sind.

Das erste schaltet bei einer Spannung 53.5 v ein paar Steckdosen an. Wir nennenes die Akku Steckdosen. Das sind der Saugroboter und sämtliche Akkugeräte bei denen es egal ist, ob sie jetzt oder in 3 Stunden geladen werden. Andiesem Stromkreis kommt auch unser zukünftiges E Auto und wird schön langsam mit 2-3 kW geladen, wenn Strom Überschuß ist.

An den anderen beiden Relais hängen 2 Tauchsieder im Pufferspeicher der Heizung . Ich will hier nicht über die Sinnhaftigkeit der E-Heizung schreiben. Uns hilft es etwas Holz zu sparen und es schont, in der Spitzenleistung etwas den Akku.

So jetzt zum Resumee. .....

Die Anlage läuft besser als gedacht, nein besser als erhofft.

Momentan kommen selbst bei leichtem Regenwetter 800-1500 w von oben, das reicht für unseren Grundbedarf von ca 1000 W zu decken.

Sobald es auch nur etwas heller wird, kommen wir auf 3000-5000 W.

Sobald die Sonne direkt drauf scheint geht die Sause auf 8000-11000 W hoch.

Der Akku speichert alles feinst säuberlich und hilft uns über die Nächte und den nächsten regnerischen Tag.

Die Victron Anlage ist auf ESS mit Nulleinspeisung programmiert und regelt mit einigen Sekunden Verzögerung auf Null Verbrauch.

Wir sind trotz eines relativ großen Haushalts und einem düsteren März bei 0 Netzbezug.

Was soll ich sagen. ....perfekt.

Ich weiß das ist hier jetzt extrem lang geworden, aber mir haben viele eurer Berichte geholfen.

Für alle die noch zweifeln. Nicht lange diskutieren und verunsichern lassen. In die Materie sich verbeissen und machen.

Das wird schon

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Glückwunsch ! So ähnlich (nur DC-gekoppelt und Nulleinspeisung) hatte ich das ursprünglich auch bei mir geplant.

Wegen Null-Einkommensteuer, keine 70% mehr und IAB habe ich habe meiner Anlage aber noch einen Fronius spendiert (um mehr AC-Kopplung zu haben) und das ganze angemeldet

Nun speise ich ein und verkaufe Strom an meine Mieter.

Wenn du einspeist, ist deine Anlage deutlich früher bezahlt. An deiner Hardware würde sich absolut nix ändern und da du drei Mulitiplusse hast reicht auch die Wechselrichterleistung völlig aus. Wieviel du einspeisen könntest (wird schon ein paar Hundert € im Jahr sein) kannst du dir ja mit dem Forums PV Tool (Link oben) ausrechnen und anmelden müsstest du die Anlage eigentlich sowieso ...

Viele Grüße

Ralf

Schöne Beschreibung deiner Anlage und Dank für die Aufmunterung.

Ich verträume weiterhin meine noch verbleidenden Tage, weil ich mich von so manchen Schwierigkeiten aufhalten lasse!

Jedenfalls Danke für deine Aufstellung und weiterhin guten Ertrag.

Grüsse

Mir gefällt dein Beitrag auch. Schön geschrieben. So isses. Ich muss mich aber @rasti anschließen. Nulleinspeisung ist keine gute Lösung. Ich vermute, dass fast soviel einspeisen würdest wie du selbst verbrauchst. Das hat zum einen monetäre Auswirkungen. Auch bist du ein größerer Teil der Klimawende.

Anmelden musst du sowieso.

Moin,

sehr guter Beitrag. Bin auf gleichem Kurs mit ähnlichem Aufbau

1-phasig unterwegs. Mein Budget ist deutlich niedriger, aber die

Philosophie teile ich uneingeschränkt.

Könntest Du uns zum Thema "programmierbare Überspannungsrelais" -

womöglich sogar noch auf Hutschiene - vielleicht eine Produktinfo geben?

Danke & Grüße,

rd_global

https://www.ebay.de/itm/374573635777?chn=ps&mkevt=1&mkcid=28&var=643556774529

Hier mal meine Überspannungsrelais. Die Dinger funktionieren echt gut. Aber über den Preis hab ich mich gerade selber erschrocken. Ich habe 17€ bezahlt

So ein kleines update. Die Anlage läuft prima. Auch die GrößenVerhältnisse

8000-9000 kwh Jahresverbrauch bisher

11 kwp.

28 kwh Speicher.

Das ist aber mehr aus Instinkt geschehen, als aus Berechnung. Wir sind seit Anfang März völlig autark und ab und wann brauchen wir den Holzofen nicht anmachen.

Mittlerweile nutze ich das Generatorrelais des cerbo das die Überspannugsrelais erst bei 60% soc freigibt. Ich hatte das Problem, das entweder, wenn ich die Überspannung zu niedrig eingestellt habe, mir der Akku zu tief entladen wurde. Oder ich die Spannung zu hoch programmiert habe, das sie wirklich erst ganz oben einschalteten, wenn die Anlage schon abregelte.

Jetzt gibt das cerbo ab 70% soc die Relais frei und schaltet bei unter 60% wieder ab.

Das programmieren des cerbo Relais ist etwas müssig, aber es geht.

Das heißt erst ordentlich Power in den Akku und danach die anderen Lasten bedienen.

Übrigens seit einigen Tagen steht Mutti ihr kleiner E-Flitzer auf dem Hof. Der kommt schön artig immer ab 17 uhr an die Steckdose (Überspannugsrelais) . Meist ist dann der Akku schon ziemlich voll. Dann wird brav mit 2-3 kW geladen, mit der Rest Sonne des Tages und Leerung des Akkus auf (wie oben beschrieben ) 60% Soc.

Bisher ist der Strom noch ehr knapp, wir kommen gerade so hin. Aber für Mitte April habe ich damit eigentlich auch noch nicht gerechnet. Mutti ihr Flitzer muss ja auch nicht immer ganz voll sein, für ihre 50 km. Und spätestens nach 3 Tagen scheint die Sonne wieder richtig und alles ist voll.

Bisher bin ich mehr als zufrieden. ...

Ich will noch etwas zur Rentabilität der ganzen Geschichte loswerden. Weil es hier und noch mehr in anderen Foren hoch her geht.

Ich habe meine Anlage finanziert. Bei einem Strompreis von 30-35 Cent und einer Autarkie 60-70 % steht bei einer Nutzungsdauer von 10 Jahren (solange läuft die Finanzierung ) eine schwarze 0. Wohl gemerkt, da war die zusätzliche Nutzung des, E-Autos, Überschuss fürs Heizen und eine längere Nutzungsdauer als 10 Jahre nicht mit drinn.

Nach 10 Jahren ist, mein Strom also umsonst. Zugegeben etwas plakativ, aber naja.

Was uns aber ganz ganz wichtig war, im September -Oktober 2022, als wir unsere Entscheidungen getroffen haben: Wir wissen (abgesehen von der Autarkie Lücke 20-30%) , was wir für unsere elektrische Energie zahlen, nämlich den Abtrag für die Bank. Egal, wer auf dieser Welt Bomben wirft oder an welchen Gas- Öl- oder sonstigen Rädchen dreht.

Ich weiß im Groben was ich im Jahr 2032 für Strom zahle {green}:starryeyes:

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