Dieser Artikel dokumentiert die Erfahrung mit dem 10kWh Speicher Akku von Titansolar der über Titan Solar - Spezialist für PV Speichersysteme - auch zum Nachrüsten! – Titan Solar GmbH zu beziehen ist.
Ich bin mit dem Akku und dem Kontakt bei Titansolar sehr zufrieden. Ich habe ihn jetzt 6 Monate im Einsatz. Der Akku hat ein sehr solides Gehäuse mit Wandhalterung. Verbaut ist der Akku in meiner Anlage mit einem Victron Multiplus II 48/5000/70-50 Wechselrichter, einem Victron Cerbo GX Steuergerät und Victron MPPT Trackern. Es kommen 15 Panele von Meyer Burger zum Einsatz und zur Montage wurde das System SOL 50 verwendet.
Alles in allem sehe ich im Titansolar Akku System eine gute Alternative zum Eigenbau oder Eigenimport und eigenständigen Zusammenbau. Es handelt sich um eine deutsche Unternehmung. Die Risiken des Direktimports von Waren aus China, wie hohe Lieferzeiten, defekte Ware oder Montagefehler beim Zusammenbau können so vermieden werden. Meine Nachfragen wurden von Titansolar schnell und zufriedenstellend beantwortet.
Im Folgenden werde ich darauf eingehen, wie ich den Titansolar Akku mit dem Victron Gerät verbunden habe, welche Einstellungen ich im ESS Assistenten vorgenommen habe. Die reale Kapazität des Akku’s liegt bei mir etwa bei 9.8 KWh. Details dazu im Abschnitt Messdaten. Zum Abschluss werde ich noch Stellung nehmen zu einem Youtube Video über den Titansolar Akku.
Ich habe die Unternehmung Titansolar angefragt, ob für Leser des Akkudoktor Forum eine Rabattaktion möglich wäre. Ihr erhaltet mit dem Code THB9RR2F1975 im Titansolar Shop einen einmaligen Rabatt von 200 EUR für die Bestellung von Akku’s ab 10 KWh. Für die 15 KWh Stapelspeicher kann der Gutschein G0GM1SEAGMGX mit einem Rabatt von 400 EUR genutzt werden.
Die Verbindung zwischen Titansolar Akku und Victron
Es ist vorteilhaft, wenn Sie das Victron Cerbo GX Gerät mit dem BMS Ihres Titansolar Akku’s koppeln. Der Victron kann dann den aktuellen Status der Akkubeladung erkennen und entsprechend darauf reagieren. Um den Victron Wechselrichter mit dem Akku zu verbinden kann das Kabel ASS030720018 - VE.Can to CAN-bus BMS type B Cable 1.8m bestellt werden. In dem Zusammenhang ist noch zu erwähnen, dass in meinem Handbuch des Akku’s die Pin-Belegung von CanH (Pin 4 nicht 5) und CanL (Pin 5 nicht 4) falsch dargestellt sind. Mit obigem Kabel konnte ich die Verbindung herstellen. Daraufhin hat das Victron Steuergerät auch einen Akku mit BMS erkannt.Einrichtung des Akku’s und des ESS Assistenten über die Victron VE Configure Software
Zum Einrichten des Victron gibt es die Software VE Configure 3 von Victron. Auf der Seite Assistant kann der Assistent „ESS (Energy Storage System)“ ausgewählt werden. Auf der ersten Seite ‚Battery System‘ sollte die Einstellung ‚System uses LiFeFo4 with other Type BMS‘ gewählt werden. Auf Seite 2 ‚Battery capacity‘ beträgt die Einstellung bei einem 10 KWh Akku 200 Ah. Nominell werden 50 V angenommen. Auf Seite 3 können die Einstellung von VE configure auf den neuen Batterietyp angepasst werden. Das ist ratsam. Seite 4 ‚Sustain Voltage‘ sollte auf 43,5 V eingestellt werden. Auf Seite 5, Dynamic Cutoff wurden die Werte 45,0 V, 44,5 V, 44,0 V, 43,5 V eingestellt. ‚Restart Offset‘ = 1,2 V. Bei 43,2 V würde das BMS des Titansolar Akku die Entladung begrenzen. Mit den genannten Einstellungen entlädt der Akku maximal etwa auf 10% (wenn vorher nicht durch PV Strom geladen wird). Um das Netto-Verhalten zu ermitteln wurden die Akku Optimierungen des Victron Inverters abgeschaltet. Es konnte nicht festgestellt werden, ob die Optimierungsschaltung des Victron überhaupt für LiFeFo4 Akku’s geeignet ist.Über das Victron Portal lassen sind die Einstellungen aus dem Steuergerät herunterladen in eine Datei. Diese wird dann mit einem Doppelklick geöffnet (zuvor ist die genannte Victron Software zu installieren). Die Einstellungen können angeschaut und geändert werden. Beendet man die Software, so wird man gefragt, ob man die Werte speichern möchte. Anschließend kann man die Konfigurationen über das Victron Internet Portal wieder in die Geräte hochladen. Ein MK3-USB-Kabel muss dazu nicht erworben werden.
Messdaten während der Betriebsphase der Akkus
Mit Hilfe des Victron Cerbo GX und dem Victron Portal wurde bei einem durchgängigen Entladezyklus ohne Zwischenladen eine Kapazität von ~8 KWh ermittelt. Bei diesen Messungen wurde der Akku auf 95% geladen und anschließend entladen bis 10% entladen. In der Regel lade ich den Akku nur bis 80%. Bei 10% lädt der Victron den Akku wieder auf bis ein Ladezustand von 30% erreicht ist. Dieses lässt sich verhindern indem man den Ladestrom auf 0 A begrenzt. Die Entladung wird dann bei 10% gestoppt, aber der Akku wird nicht aus dem Netz nachgeladen.Im Betrieb wurden mehrfach die Spannungsangaben des BMS überprüft, die direkt am Titansolar Akku abgelesen werden können. Die Abweichungen zwischen den Zellen betragen nur 0,002 V, was darauf hindeutet, dass es sich um sehr gut selektierte Zellen handelt.
Mit dem seriellen Kabel DSD TECH SH-RJ12B USB auf RJ12 RJ11 6P4C RS232 Serielles Kabel(Schwarz) und einem Laptop mit USB Schnittstelle konnte ich auch die Verbindung mit dem BMS aufnehmen. Damit war sehr gut sichtbar, wie das BMS immer wieder die Differenzen zwischen den Zellen fast auf 0 regeln kann. Das PACE BMS funktioniert reibungslos. Mein Akku enthielt noch eine ältere Version des BMS. Nach dem Update des BMS hat sich die Kapazität des Akku’s deutlich verbessert, was auch damit zusammenhängen mag, dass ich die Einstellungen im Victron an die BMS Einstellungen angepasst habe. Ich kann jetzt die vorhandene Kapazität deutlich besser nutzen. Siehe dazu auch das Bild des BMS. Die Sprache lässt sich von Chinesisch in Englisch umschalten.
Stellungnahme zum Video über Titansolar Akku’s bei Youtube
Nach der Umstellung auf eine aktuell BMS Version erreicht mein Akku in etwa eine Kapazität von 10 KWh. Die Kapazität von Akku‘s ist außerdem von der Temperatur abhängig. In meinem Keller wird die ideale Temperatur von 20 Grad nur selten erreicht. In der Regel ist es etwas kühler.Mehrfach wird in dem Video darauf hingewiesen, dass die Zellen nicht dicht an dicht verbaut sind und damit nicht gegeneinander verspannt sind. Der chinesische Hersteller des Akku’s sagt dazu, dass der positive Effekt der gegenseitigen Verspannung von Akkuzellen nicht erwiesen ist. Der wissenschaftliche Artikel: Spiral: The effects of compression on lithium-ion batteries (imperial.ac.uk) bestätigt diese Aussage.
Im Video wird weiterhin bemängelt, dass der Akku nicht physisch mit einem Trennschalter zu trennen ist. Der Akku enthält ein BMS und jedes BMS regelt vollständig den Lade- bzw. Entladestrom. Über diese Elektronik ist auch eine Kurzschlusssicherung implementiert. Auf diesem Wege wird auch der Akku abgeschaltet, wenn der Nutzer den Abschaltknopf betätigt.
Ich habe den Akkuanschluss mit einer Schmelzsicherung abgesichert. Alternativ bietet Titansolar einen externen Trennschalter an. Ich sehe im Vergleich zur Schmelzsicherung keinen wesentlichen Vorteil in einem Sicherungs-Leistungsschalter. Im täglichen Betrieb wird der Schalter nicht benötigt. Im Kurzschlussfall schaltet der BMS Leistungsschalter automatisch ab. Ist der elektronische Leistungsschalter defekt, wird der Akku keinen Strom mehr liefern.
In dem Zusammenhang würde mich interessieren, warum hier im Akkudoktorforum vielfach darauf hingewiesen wird, dass ein Akku eine physische Abschaltung enthalten muss. In welchen Fällen kommt dieser Schalter zur Anwendung? In welchen Fällen soll dieser Schalter zur Anwendung kommen?