Moin,
bin nicht vom Fach... nur versierter Laie...
Brennwert:
Vorab ein Begriffsklärung:
- sensible Wärme -> fühlbare Wärme
- latente Wärme -> Wärme welche beim Übergang von Aggregatzustanden aufgnommen / abgeben wird: Beispiel: um 1L Wasser aufzutauen, brauche ich genau so viel Energie, wie es auf 80°C zu erwärmen. Anderesherum kann ich dem Wasser beim einfieren eben diese Energie entziehen... (Deshalb kühlen Eiswürfel ja so gut... es ist die latente Wärme).
In deiner GBWT hast du 2 Wärmetauscher:
1. Gas -> Wasser - hier "brennt das Gas" -> WT 1
2. Abgas -> Wasser - hier entsteht der Brennwerteffekt: Das Wasser im Abgas kondensiert aus und die Energie die dabei frei wird, wird an das Heizungswasser abgegeben. -> WT2
Duchströmt wird das Ganz wie folgte:
RL -> WT 2 -> WT1 - VL
Also wird mit dem Vorlauf die max. Abgastemp beeinflusst und mit dem RL das Kondensieren:
- VLT hoch -> Abgas wärmer
- RLT niedrig -> mehr Wasser kondensiert.
Wenn nun aber der Vorlauf wärmer ist als notwendig, dann wird der RL im WT 2 stärker erwärmt und entzieht dem Abgas zwar sensbile Wärme aber es kann weniger Wasser kondensieren, da es einfach nach dem WT 2 wärmer ist. Es wird weniger latente Wärme rückgewonnen. Die sensible Wärme aus dem Abgas kann ich aber schon wunderbar im WT 1 durch einen geringe VLT abführen.
Der Kondensationpunkt liegt bei knapp unter 60°C. Also ab einem RLT von 60°C ist der Brennwerteffekt nicht vorhanden, darunter steigt er mit fallender RLT an, wenn es möglichst kalt am WT 2 ist und ich das Abgas weit abkühlen kann:
RLT Abgastemp Kondensationsgrad
20 °C 40 °C 80 %
35 °C 55 °C 50 %
50 °C 75 °C 5 %
60 °C 85 °C 0 %
Beispiel!! Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Brennwertkessel#Technik
Es geht hier immer um den Vergleich zweier Betriebszusände zueinander und das Ziel ist: das Abgas möglichst kalt zu bekommen.
Stillstands/Leitungsverluste:
Wenn die Therme taktet, dann bleibt ja warmes wasser im WT1 zurück. Diese kühlt ab und gibt sein Wärme durch den Schornstein nach draussen ab um dann wieder aufgeheizt zu werden. ISt bei einer GBWT nicht ganz so schlimm, wie z.B: einen NT Kessel mit 35-40l Wasservolumen.
Je wärmer das Wasser, je wärmer die Rohre. Damit steigt das Delta T zur Umgebung und fliest mehr Energie vom Rohr in die Umgebung. Wenn die Rohre jetzt im ungedämmten / ungeheizten Keller hängen ist die Wärme wieder nicht da, wo wir sie haben wollen. Daher ist z.B. eine WW Zirkulation mit 50-60°C meist eine Energieverschwender und heizt im Sommer den Keller und das Haus unötigerweise.
Die Handbremse:
In dem Beispiel fährst du eben langsamer mit gleichem Spritverbrauch... Die Energie ist noch da, nur nicht da wo du sie haben willst... Bei der Heizung hast du z.B eine VLT von 60°C obwohl 50°C (die Geschwindigkeit) ausreichen würden und die ERR "bremsen" die Therme aus.. Der Bennwerteffekt wird geringer., höhere Verluste über das zu warme Abgas. Das Thema Stromverbrauch der Pumpe kommt noch dazu, aber das ist dann eher die Kür...
thermischer Abgleich:
Durchfluss meint hier den Durchfluss der Heizfläche in dem Raum, der zu warm ist.
Das Problem ist einfach, dass man die gesamte Kette betrachten muss und welche Auswirkungen es auf den Wirkungsgrad hat...
Grüße