Dann sollten wir, weil es zu Deinem letzten Beitrag passt, erstmal bei den Regelungsparametern bleiben.
Ich gebe Dir recht, LLWP sind bei weitem nicht so träge in Ihrem Regelungsverhalten, wie klassische Heizungssysteme. Dass man deshalb bei der Regelungslogik vom seit Jahrzehnten mehr oder weniger bewährten System der Heizkurven abgerückt ist, kann ich daraus aber nicht unmittelbar ableiten.
Die Regelungstechnik funktioniert ja. Die Modulation wird bei einem System, das mit Standardeinstellungen läuft, in weiten Grenzen genutzt. Auch da sind wir uns einig.
Hier decken sich meine Beobachtungen und Messungen nicht mit Deinen Annahmen. Wir wissen, dass die am Innengerät gemessene Temperatur bereits um einige Grad gestiegen ist, bevor sich die Raumtemperatur auch nur um 1/10 Grad verändert hat. Der Lerneffekt an dieser Stelle wäre nach Deiner Theorie: "Der Raum ist winzig klein, ich kann mal ganz nach unten modulieren". Und das bei einem 40qm großen Raum, der von 18 auf 21°C aufgeheizt werden soll. Vielleicht in Variante a) mit Perferas und in Variante b) mit Stylish. Das kann nie zu einem befriedigenden Ergebnis führen, weil die Differenz zwischen Soll und Ist bei den Perferas bislang gemessene 3-6K annehmen kann. Und zwar beeinflusst durch die "Vorlauftemperatur", die nach Deiner Theorie in erster Linie durch die Differenz beeinflusst wird.
Wäre Deine Theorie korrekt, müsste sich folgendes Verhalten zeigen:
Die Isttemperatur enteilt der Solltemperatur in der Aufheizphase. Das führt zu einem Hochmodulieren, weil die Differenz zwischen Soll und Ist größer wird. Viel Wärme kommt in den Raum, was zu einem Ansteigen der Isttemperatur führt, was zu einem Hochmodulieren führt, was zu einem Ansteigen der Isttemperatur führt, usw...
Wenn ich die Solltemperatur jetzt nicht nachregele, schaltet die Anlage bei Ist - Soll > 3K ab, was schon relativ kurz nach dem Hochlaufen passieren könnte. Das passiert aber nicht. Also muss eine andere Messgröße maßgeblich dagegen arbeiten.
Ich habe festgestellt, dass ich Soll und Ist der Innengeräte noch nicht logge. Deshalb kann ich erst morgen ein Leistungsdiagramm mit solchen Daten zur Verfügung stellen.
Genau da liegt das Problem. Es gibt keine Temperaturantwort vom Raum, sondern nur vom Innengerät (was die Entwickler bei Daikin wissen). Diese Temperaturantwort kann (=Stylish) etwas mit der realen Raumtemperatur zu tun haben, muss aber nicht (=Perfera). Die einzigen zuverlässigen Größen sind an dieser Stelle die Solltemperatur des Innengerätes und die Außentemperatur. Und das sind die Eckdaten für eine Heizkurve.
Wie oben erläutert gibt es keine zuverlässige Raumtemperatur. Und ich glaube, die Entwickler bei Daikin sind sich des Umstands bewusst.
Der Standardalgorithmus (nach meiner Theorie die Kombination aus Soll und AT) ist da sicherlich zu wenig restriktiv. Der COP spielt aber als Regelgröße eher nicht mit hinein. Die Anlage weiß aufgrund der Heizkurve, der Außentemperatur und der Solltemperatur, welche "Vorlauftemperatur" nötig ist, um einen Raum beliebiger Größe (weil die Innengeräte ja raumspezifisch geplant und eingebaut wurden) auf die eingestellte Solltemperatur zu bringen. Wie viel Wärme aus dem "Vorlauf" in den Raum abgegeben wird, regelt das Innengerät über den Lüfter. Dort spielt dann die Differenz zwischen Soll und Ist eine Rolle. Dass aus dem mit minimaler Leistung laufenden Lüfter die Regelungslogik ein herunter modulieren des Außengerätes anstößt, halte ich auch für sehr wahrscheinlich. Aber eben nicht für den Dreh- und Angelpunkt der Regelungslogik.
Weil die Anlage in völliger Unkenntnis der Raumgröße und vermutlich auch der Leistungsklasse des Innengerätes läuft und auch nichts darüber lernt, wie der Raum beschaffen sein könnte.
Meine bisherigen Aufzeichnungen zeigen, dass die Startphase ziemlich genau zwei Minuten beträgt. In der Zeit ändert sich die Raumtemperatur mal so gar nicht. Zumal ja auch, wenn die Außeneinheit hochläuft, die Innengeräte erst mal ihre Klappen öffnen und dann zeitversetzt die Lüfter starten.
Interessant am Diagramm unten ist, dass bei einer Raumsolltemperatur von 20,5°C (die bei meiner Regelung zu einer Solltemperatur von 22°C bzw. 23°C an den beiden Innengeräten geführt hat, bei einer Innentemperatur von 24°C bzw. 25°C) die Startleistung bei knapp über 800W liegt, bei einer Raumsolltemperatur von 19°C (Soll bei den Innengeräten 19°C bzw. 20°C, Ist 21°C bzw. 22°C) aber nur bei knapp über 500W. Die Außentemperatur lag gestern Abend um 20:30 Uhr bei 6,7°C, heute morgen um 08:00 Uhr bei 4,6°C.