Ich kenne die Argumente (Holz aufforsten / Resteverwertung von Holz / Verrottung) und sie sind auch alle nicht ganz verkehrt. Gerade die langfristige Substitution von Öl/Gas ist Holz sicherlich eine gute alternative, wenn:
- Holzbestand (weltweit) nicht abnimmt
- Holz in gleicher Geschwindigkeit CO2 wieder aufnimmt wie verbrannt wird
- Nur Reststoffe verwendet werden (nicht geschlagen werden)
- Aufforstung nicht als Substitutionsmaßnahme für andere Dinge verwendet werden, also doppelt in den Punkt 2 einfließen (ich pflanze Bäume um rechnerisch CO2 neutral meinen Gasverbrauch zu reduzieren)
Es gibt aber die kurzfristigen Effekte, das die Verbrennung von Holz nun mal ganz nüchtern betrachtet mehr CO2/kWh freisetzt als Erdgas (selbst mit dem Methanverlust aus unseren aktuellen Quellen, bei 100% LNG aus USA gleicht sich das übrigens im CO2 Äquivalent wieder an). Zudem ist heizen mit Holz nicht skalierbar und Regional gesehen (Deutschland) ist ein großer Anstieg von Holzheizungen nicht abbildbar (Aufforstung).
Ich hab selbst einen Holzofen und bin auch glücklich. Ich finde es einfach nur etwas kurzgedacht, von Gas/Öl auf Holz zu wechseln und dann zu meinen, man würde etwas für das Klima tun. Wenn das jetzt alle machen, haben wir nichts gewonnen und schädigen dem Klima mehr. Das Verbrennen von Holz ist klimatechnisch halt einfach "grün angestrichen".
https://eeb.org/wp-content/uploads/2021/09/Where-theres-fire-theres-smoke_domestic-heating-study_2021.pdf#page=8
Auf einem 20 Jahreszeitraum (Haltbarkeit einer Heizung) emittiert eine Gas Heizung 62kg CO2eq/GJ, eine Holzheizung ohne die Holzemissionen mitzurechnen 83kg CO2eq/GJ und mit der Berücksichtigung von Holz 223kg CO2eq/GJ.
Das soll jetzt nicht heißen "baut Gasheizungen". Mich stört halt einfach nur der Gedanke, Pellets zur Klimarettung einzusetzen. Das ist einfach nicht korrekt.
@HorstDas is das gute, dass ich meinem Hausdrachen nicht so recht rausrücken was ich vor habe und sie auch aufgrund der bisherigen Umbaumaßnahmen die recht gut geklappt haben (immerhin wohnen wir jetzt in unserem Haus, das Dach is auch dicht z.B. die selbsteingebauten Fenster und Türen halten auch noch usw.) , nicht in Abrede stellt, dass mein Vorhaben irgendwie schlecht ist. Ich habe ihr gesagt auf unser Dach kommen solarpanele...sie wieviel? Ich: 20kwp. Damit war sie erst mal zufrieden. Vor kurzem: wieviel von der Dachfläche wird denn mit panelen belegt? Ich: alles! ...da war sie am schlucken, das sähe scheiße aus. Ich: richtig, aber wir müssen. War sie dann auch zufrieden. Dann die klimaanlagen...glaub so richtig verstanden hat sie das auch noch nicht. Meinte wir werden auf ein dezentrales wärmepumpensystem umstellen. Also die heizkörper können wenn alles gut wird raus, auch die Heizung...da hatte sie schon den Vorteil gesehen wieder mehr Platz in Hauswirtschaftsraum zu haben und sich für weitere Erläuterungen um die Inneneinheiten in Sachen Luftzug, Geräusch usw. Keine Gedanken zu machen. Man muss es eben gut verpacken...und dann hilft auch immer das Argument was wir dadurch an Geld sparen...das zieht bei meiner Frau :mrgreen: ....denke aber, wenn die erste Splitklima angeht wird sie dicke Backen machen :mrgreen:
Mich musst Du nicht von den Vorteilen der WP oder Klimaanlagenheizung überzeugen.
Die beste aller Ehefrauen: "Was, in jedem Zimmer so'n Kasten? Das zieht doch und ist bestimmt total laut.
Wie sieht das denn aus?"
So muss halt eine Alternativplanung vorbereitet werden.
Steht in der (meiner) Hackordnung auf Rang 3
@ Nick
Dann verstehe ich nicht wie das ganze dann zu einem EAuto passt
Auch hier wird erstmal mehr CO2 freigesetzt als bei einem vergleichbaren Verbrenner.
Nur über die Zeit ( wie beim Holz ... nur ist der Zeitraum etwas länger... aber die Summe stimmt )
Ist das EAuto besser.... ABER noch lange nich klimaneutral.
Nicht falsch verstehen ... aber dass auf 2045 zu beschränken
scheint mir so nicht richtig.
Das ist auch immer Ansichtssache. Bei einem E-Auto ist der „Rucksack“ in 2-3 Jahren abgebaut und das E-Auto fährt bis zu seinem Lebensende nach 16-18 Jahren Klimaschonender. Bei einer Heizung, die 15-20 Jahre hält kann dieser Rückstand nicht abgebaut werden, wenn man die CO2 Emissionen von Holz ansetzt.
Man muss ja immer die Alternative gegenüber setzen, Verbrenner vs. E-Auto mit dessen Laufzeit. Und Gas/Öl Heizung vs Pellets vs WP auf 15-20 Jahre. Da gewinnt die WP, rechnerisch kommt danach Gas und dann erst Holz. Rein von den Emissionen, ohne „weiche Argumente“ wie Aufforstung oder Holzspäne/Abfall.
Nick, mein Beispiel war nicht gut.
Aber wie gefällt dir das?
Verheizt man Holz ist nach etwa 80Jahren der CO2 Ausgleich rein theoretisch. Natürlich ist die Aufforstung ganz real.
Bei einer WP wird immer noch Kohle und auch Gas benutzt. Für den Ausgleich brauchst du für diesen Kohle/Gas Anteil einen kleinen Hauch länger.
Das Verhältnis ist 80J zu gefühlt unendlich...
Was ist nun sinnvoll?
Ich kenne die Argumente sehe es halt einfach nur anders. Ich gebe dir ein Gegenbeispiel:
Du hast eine Gasheizung und stehst vor der Wahl die Gasheizung länger laufen zu lassen oder aus „Umweltgründen“ eine Holzheizung zu installieren. In den nächsten 20 Jahren erzeugst du damit für die gleiche Heizleistung 3,5x mehr CO2. Um das CO2 zu kompensieren müssen also um den Faktor 3,5 mehr Bäume nachwachsen.
CO2 in der Atmosphäre hat ja die gleiche Einwirkung auf den Klimawandel, egal aus welcher Quelle. Nur das in den genannten 80Jahren der Klimawandel wahrscheinlich so weit fortgeschritten ist, das wir ganz andere Probleme haben.
Ich werbe also nicht für Gas, sondern lediglich gegen eine hochskalierung von Holz und lieber direkt auf WP oder noch Übergangsweise Gas lassen, bis WP möglich ist (zb nach Dämmung).
Ich bin Realist und habe nichts gegen Pellets ansich, nur ich finde es verkehrt Pellets als Umweltverträglich darzustellen.
Hallo Nick,
ich werde bestimmt keine Heizung auf Pellets umstellen, da diesen Gedanken viele haben werden und das schafft dann nur Probleme und auf
das Holz von Putin sollten wir auch verzichten.
Nur dass ich das verstehe. Du meinst wenn ich einen Baum verheize muss ich 3,5 Bäume zum nachwachsen bringen?
Diese Logik erschließt sich mir nicht ... oder rechnest du Akkukettensäge, Rückepferde, solarbetriebene Pelletmaschine usw. alles mit ein?
Von der Biologie her nimmt doch ein Baum soviel CO2 auf wie er bei der Verbrennung wieder freisetzt ... oder habe ich da was falsch verstanden?
Mal abgesehen von den ganzen Schadstoffen.
Moin,
das Problem ist, dass das Verrotten deutlich länger dauert und durch die Zersetzung eben nicht alles in CO2 zerfällt. Tausende von Organissmen zersetzen den Baum und binden den Kohlenstoff auch wieder. Dazu kommt eben die gesamte Verabreitung, Transport etc.
Wenn ein Baum nur wegen Pellets geschlagen wird, wird es noch schlimmer, da es Jahre / Jahrzehnte dauert bis ein neuer Baum das CO2 gebunden hat, das durch Pellets in Tagen freigesetzt wird. Der Punkt wo bereits für Pellts Holz importiert wird ist schon fast überschritten... Pellets sind ein Baustein der Energie /Wärmewende für Häuser bei den WP einfachn nicht darstellbar sind. Diese Lücke können sie füllen. Es wäre übrigens besser aus den Pellets Strom zu machen und dann mit einer WP mit Faktor 3-5 zu hebeln...
Gerade mit den neuen R32 / R290 LWWP werden auch Altbauten mit höheren VLT (40-45°C) machbar.
Grüße
auf das Holz von Putin sollten wir auch verzichten.Können wir nicht - Russland hat seit Anfang 2022 den Export von Rohholz verboten. Dadurch fehlen nun 12% des Welthandelsvolumen.
Die Weltmarktpreise, die sowieso schon hoch, waren werden nun weiter durch die Decke gehen.
China hat eine gewaltige Nachfrage und saugt die Weltmärkte auf.
Danke für die Info.
Wie schon schrieb ... ich bin nicht für Pellets.
Wenn man bei Pellets das komplette "Umfeld" mit einschließt wäre es auch fair, wenn man es bei den anderen Energien auch einrechnet.
Ich kenne die Situation. Ich habe das Problem, dass ich zur Zeit nicht weis ob ich als Anlage besser Gold oder doch Holz kaufen soll ;-)auf das Holz von Putin sollten wir auch verzichten.Können wir nicht - Russland hat seit Anfang 2022 den Export von Rohholz verboten. Dadurch fehlen nun 12% des Welthandelsvolumen.
Die Weltmarktpreise, die sowieso schon hoch, waren werden nun weiter durch die Decke gehen.
China hat eine gewaltige Nachfrage und saugt die Weltmärkte auf.
Danke für die Info.Bin ich voll bei dir... Gerade bei Gas(Heizung) ist da einiges, was nicht beachtet wird... Strom ist releativ gut aufgestellt (auch von der CO2 Abgabe her), da z.B. dort PV Strom nicht emmissonsfrei ist. Bin da aber nicht im Detail eingestiegen, was dort alles mit reingeht...
Wie schon schrieb ... ich bin nicht für Pellets.
Wenn man bei Pellets das komplette "Umfeld" mit einschließt wäre es auch fair, wenn man es bei den anderen Energien auch einrechnet.
Ich musste mir letztens in einer Diskussion anhöhren, dass WP viel mehr CO2 emmitieren, wegen dem Kältemittelverbrauch... Ich war nicht ganz sicher ob ich heulen oder lachen soll...
Grüße
ich empfehle zigaretten und alkohol (bin nichtraucher und nichttrinker)
Ich kenne die Situation. Ich habe das Problem, dass ich zur Zeit nicht weis ob ich als Anlage besser Gold oder doch Holz kaufen soll ;-)
werde für meine garage noch 7m langes gehobeltes kvh brauchen, ich glaube dafür muss ich einen kredit aufnehmen...
meine haupt heizung bleibt auf gas ich habe kein problem damit(noch nicht)
die split klima und der heizstab heizen bei mir für lau ein
das ist einfach geil heute und gestern wars bewölkt, habs aber geschaft in den beiden tagen 60-70 kwh in 6m³ estrich einzuspeichern und da geht noch mehr rein
kann mich garnicht sattsehen an dem verbrauch auf dem zähler :lol:
Moin,Wie wird aus Holzpellets denn Strom mit adäquatem Wirkungsgrad?
das Problem ist, dass das Verrotten deutlich länger dauert und durch die Zersetzung eben nicht alles in CO2 zerfällt. Tausende von Organissmen zersetzen den Baum und binden den Kohlenstoff auch wieder. Dazu kommt eben die gesamte Verabreitung, Transport etc.
....
Grüße
In einer Holzbrennstoffzelle oder im großtechnischen Maßstab in Form von KWK?
Und die Verarbeitungs- und Transportfolgen gibt es beim Gas doch wohl auch.
Zur Preisproblematik:
Ich zahle aktuell knapp 190€/Monat für ca. 15.000kWh Gas. In zwei Jahren also 4560€
Für eine Pelletmenge mit der gleichen Heizleistung 2275€.
Weniger als die Hälfte an Kohle.
Wenn ich jetzt für eine WP eine Arbeitszahl von 3 annehme, unser Haus ist eher lala gedämmt und ohne FBH,
komme ich bei einem 24 Monatsvertrag mit extra WP-Tarif auf Stromkosten 4015€.
Aber natürlich sind Euronen keineswegs alles, das Klima ist ebenfalls wichtig.
so eine pellet heizung hat ja auch noch einen gewissen wartungsaufwand und platzverbrauch für pelets
vor 2 jahren hätte ich noch gesagt nimm gas günstiger geht nicht...
mal sehen was die zeit bringt krisen gehen auch mal vorbei
so eine pellet heizung hat ja auch noch einen gewissen wartungsaufwand und platzverbrauch für peletsSo ein Kellerraum zieht Gerümpel an, wie Licht die Motten.
vor 2 jahren hätte ich noch gesagt nimm gas günstiger geht nicht...
mal sehen was die zeit bringt krisen gehen auch mal vorbei
Einer weniger mit sinnvoller Verwendung = weniger von der Sorte: Brauchen wir das nochmal? Ach wer weiß, stell es mal in den Keller. :oops: