Hallo zusammen
In diesen unsicheren Zeiten stinkt mir die Tatsache das, wenn das Stromnetz ausfällt, ich dann trotz gut 170 kwp PV auf den Dächern kein Strom aus der Steckdose kommt. Das will ich ändern und hab auch schon ein bisschen angefangen.
Ich hab mir 48 Stück Chinesen LiFePo Akkus gekauft, mit JK-BMS und Sicherungen in ein Regal gesteckt.
Dazu drei Victron Multiplus 48/5000 70 da ich für die Hackschnitzelheizung dreiphasigen Strom brauche.
Als Busbar hab ich zwei Victron Lynx genommen und zwischen diese beiden einen Shunt gesteckt.
Die Victron hab ich mit 70mm2 verkabelt und die Batterien mit je 50 mm2
Ich hab die Batterien mit einem kleinen Netzgerät aufgeladen das nur 5 Ampere bringt. Das dauert zwar ewig aber dann hat das BMS auch Zeit zum Balancieren.
AC-Seitig ist das ganze eine Insel ohne Verbindung zum Stromnetz. Momentan ist im Sicherungskasten über den Fi und der Sicherung nur eine Steckdose dran. Fi löst auch aus und dreiphasig konfiguriert sind sie inzwischen auch. Das passt soweit fürs erste.
Ich könnte jetzt die gut 40 kwh die im Regal sind mal ausleeren aber irgendwie muss ich sie ja auch wieder füllen.
Am besten dazu passen die 32 kwp auf dem Dach dieses Gebäudes. Ein Gedanke war: ich nehm einen von den drei SMA Wechselrichtern und leg ein Kabel zum Sicherungskasten und speise ins Victron-eigene Netz ein.
Dauerhaft will ich aber nicht auf die Einspeisung verzichten also wäre (fürs erste händisch) umschalten nicht verkehrt und später evtl auch automatisch. Ob die Victron dann automatisch die Batterie (richtig) laden oder wie man das (richtig) konfiguriert da bin ich noch etwas in der Schwebe. Da kenn ich mich noch zu wenig aus. Ob die SMA das einfach mit machen da bin ich mir auch noch nicht sicher da ich es eben noch nicht probiert hab.
Eine weitere Möglichkeit über die ich nachdenke wären ein paar Fronius Symo Gen24 Wechselrichter mit 10kw die ich mir mal gekauft hab wegen der Notstromsteckdose. Eigentlich dachte ich lange da könnte ich dann die ganzen 30 kwp an die Victron dran hängen aber das scheint wohl nicht so zu sein.
Wie wäre es eigentlich wenn ich an die DC-Strings zusätzlich zum SMA einen (vorerst?) Fronius dran hängen würde und dann nur mit einem Schütz den einen oder anderen ausschalte das immer nur einer arbeiten kann und der zweite nicht drunter pfuscht? Ich weis nicht wie schnell oder langsam die Netzumschalter sind und was passiert wenn das zu schnell umschaltet und die Phasen verschoben sind. Mit den Schütz kann nichts passieren.
Kann man die Fronius eigentlich auch direkt begrenzen in der Leistung? Wenn die von Haus aus nur 3,4 oder 5 kw Höchstleistung bringen würden dann könnte ich auch im Winter (Notstrom) wenn nicht viel Ertrag kommt trotzdem zumindest die 32 kwp dran hängen ohne die Victron zu überfordern.
Dann wäre ich immer noch eine 100prozentige Insel, könnte die Batterie trotzdem nach Bedarf laden und ein paar Verbraucher autark dran hängen. Wäre das was? Oder ist das eine blöde Idee und ich mach es komplizierter als es überhaupt ist?
Später mal, wenn das EEG ausläuft will ich so gut es geht meinen Strom selber nutzen und bis dahin will ich Notstrom haben und meinen (teuren) Strom zumindest zum Teil trotzdem ein wenig her nehmen können. Auch wenn mein eigener Strom noch teurer ist als der vom Netz aber wenn ich schon so viel Geld zum Fenster raus werfe damit es zumindest für irgendwas gut ist.
Ich bin kein Elektriker aber ein wenig Grundwissen hab ich schon und das meiste mach ich bei mir auch selber so lange ich mir sicher bin das es passt und ich das auch überprüfen kann. Bei den ersten drei PV-Anlagen hab ich bei zweien mitgearbeitet, zugeschaut und fleißig gefragt. Eine war komplett vergeben mit Leitung zum Trafo. Dann hab ich noch eine Halle gebaut, die PV selber drauf gepackt und die Verkabelung bis zum Wechselrichter selbst gemacht. Von den Wechselrichtern weg hab ich einen Elektriker gehabt. Da hab ich mich nicht drüber getraut weil ich mir bewusst war das ich zu wenig weiß und es auch sicher auf Anhieb passen musste. Aber da hab ich auch was dazu gelernt und der Nebel hat sich gelichtet.
Bei dem jetzigen Projekt ist leider viel Computer-Zeug dabei und notwendige Einstellungen die passen müssen. Da ist wieder viel Nebel der sich erst verziehen muss. Batterie zum Wechselrichter ist nur Bastelei, das geht. JK-BMS geht auch. Victron dreiphasig ist auch gegangen (als der Drecks MK3-USB Stecker endlich mit den Multiplus sprechen wollte). Ich will das ganze so gut wie selber machen UND! verstehen. Das am Ende ein "Richtiger" das ganze Anschaut schadet bestimmt trotzdem nicht. Aber wenn einer kommt und tippst das ganze ein und ich bin gleich blöd wie vorher das will ich halt auch nicht. Wenn der Strom mal wirklich aus geht dann muss meine Insel funktionieren wenns doch zwickt will ich mir selber helfen können und wissen wo der Wurm ist.
Was haltet ihr von meinen "Spinnereien"?
Gruß Wandler
Hallo Wandler,
170kWp --- WOW! hast du ein Fussballfeld belegt?
Grüße,
Edgar
Hallo Wandler,mit aktuellen Modulen brauchst ca. 800m² dafür (170/0.21). Fussballfeld hat ca. 7140m², da würden 1500kWp drauf passen.
170kWp --- WOW! hast du ein Fussballfeld belegt?
:D
Grüße,
Edgar
Nein kein Fußballfeld ist es nicht. 2009 war recht ein Boom und da hab ich angefangen mich auch ein bisschen damit zu beschäftigen. Es fing an das ich geschaut hab was von den Dächern passen würde und da war eins das genau nach Süden schaut und wo so etwa 10-15 kw drauf passen würden. Dann hab ich mich in die Materie eingelesen und ein wenig gerechnet und dann wurden es 16 kwp auf dieses Dach und noch zwei weitere mit 30 und 32 kwp (auf das Dach mit den 32 kwp wären auch leicht 50 gegangen aber da war ein Strommasten der die Anlage dann recht verschattet hätte).
Dann hieß es damals das es welche gäbe die würden PV-Hallen hinstellen und man könnte die selber nutzen wenn die nur ihre PV drauf machen können. Die Scheunen die ich gesehen habe haben mir nicht so recht gefallen aber ich hab wieder ein wenig mit dem Rechnen angefangen und geschaut was so eine richtig Halle kosten würde. Dann hab ich 2010 halt eine gebaut für knapp unter 100kwp. Das war damals eine Grenze oberhalb der man eine Fernabschaltung zur Netzregulierung machen hätte müssen. Ich wollte nicht das andere meine PV abschalten und deshalb blieb ich knapp drunter. Später wurde die Grenze abgesenkt und ich hab jede von meinen Anlagen nachrüsten müssen.
Ich hätte auch noch ein Ost-West Dach auf das für den Eigenverbrauch gut passen würde aber mit den vielen Vorschriften die in den ganzen Jahre dazu gekommen sind können die mir den Schuh aufblasen. Das ist mir zu blöd das ich mich damit rumärgern will. Wenn ich nicht mal eine reine Inselanlage ohne Geschiss machen darf dann lass ich das gleich bleiben.
Früher war PV was gutes für die Umwelt und die Rechnung hat auch gepasst. Dann wurde nur noch die Bürokratie mehr und als Ausgleich der wirtschaftliche Ertrag weniger. Ein Jahrzehnt wurde nur noch von der Energiewende geredet und gleichzeitig alle Hebel in Bewegung gesetzt um sie zu verhindern. Jetzt wo auf einmal das Russengas weg fällt wären die Erneuerbaren doch wieder gut genug. Ich trau den Politikern aber nicht mehr über den Weg das ich nochmal in die PV richtig investieren würde. Das was ich habe reicht auch so für mich. So wie ich die Politik einschätze ist deren Ziel das der Strom immer wenn die Sonne scheint einen Cent kosten soll und wenn sie untergeht einen Euro. Wegen dieser Angst will ich nicht unnötig viel in die PV verschwenden sondern mach eher einen Speicher und verbrauch meinen klimaneutralen Strom in Zukunft dann selber.
Vielleicht interessiert es jemanden was aus der ganzen Sache geworden ist...
Die Anlage läuft so weit und hat auch ein paar Belastungstests ohne Probleme bestanden.
Ich hab sie Eingangsseitig doch ans Netz gekoppelt und Ausgangsseitig mit einem anerkannten manuellen Netzumschalter ausgestattet. PV-Seitig ist am Ausgang ein Fronius mit 10 kw dran an den ich bei Bedarf die Strings der PV-Anlage umstecken kann.
Der Aufbau ist folgendermaßen
Vom Sicherungskasten (25A) ist ein 5x6mm2 Kabel zu einem Sicherungskasten vor den Multiplus (nochmal 25A).
Beim Testbetrieb hat sich gezeigt das einer der Multiplus spinnt. Ausgangsseitig war nichts angeschlossen aber der eine hat sich eingebildet da wäre ein Mords ein Verbrauch und hat dann diesen falsch gemessenen Strom eingespeist. Da ja Ausgangsseitig nichts dran war konnte er ja nur ins Netz eispeisen. Dann hat er gemerkt das doch kein Strom da ist und ging auf Null und hat die Batterie sogar kurz ein bisschen geladen. Dann ging das gleiche Spiel wieder los.
Ich hatte gehofft das ich ihm das mit einen EM24 Stromzähler austreiben könnte. Das hat aber nichts gebracht. Der Fehler war bei der Produktion eine Verunreinigung in einem Klinkenstecker-Anschluss. An dem hätte man einen extra Stromzähler anschließen können. Da war zwar keiner dran aber wegen dem Dreck in der Buchse hat der Multiplus geglaubt er würde einen Verbrauch messen und dementsprechend in die Leitung eingespeist. Die Lösung war mit einem Mikrofonstecker so lange ein und auszustecken bis der Dreck nicht mehr auf den Kontakten. Bei den anderen zwei Multiplus schwankte die Anzeige im Bereich von etwa 10 bis 15 Watt. Bei diesem um bis zu 100 Watt mehr. Beim ein- und ausstecken hab ich das verfolgt bis die Schwankungen im gleichen Bereich wie bei den anderen war und dann hat es auch gepasst.
Der EM24 ist immer noch da und von diesem geht es dann zu den drei 5000er Multiplus AC-in
AC-out ist mit einem 5x6 mm2 Kabel angeschlossen wobei ich je zwei an der Phase und dem N-Leiter dran habe. Ist vielleicht nicht ganz das Richtige aber erstens hatte ich nur das damals da und was gelesen das wegen der "Power Assist" Funktion 10 mm2 nicht schaden würde. So sind es halt 12mm2.
Im Sicherungskasten ist zuerst eine 40A Sicherung. Dann teilt es sich auf. Es gibt eine Leitung zum FI mit weiteren Sicherungen zu einer Steckdose der Hackschnitzelheizung, eine soll eine Notstromleitung zu einem zweiten Haus versorgen und eine weitere für Steckdosen, Licht und was mir sonst noch in den Sinn kommt.
Die andere Leitung vor dem FI geht wieder mit 25A zurück in Richtung Sicherungskasten. Dort hab ich einen namhaften Netzumschalter verbaut der händisch umgeschaltet werden kann.
Davon geht es dann entweder mit Netzstrom oder Notstrom in einen Teilbereich des Sicherungskastens an dem der erste Stock dran hängt mit eigenem FI und auch meine Halle ebenfalls mit eigenem FI.
Von dem Sicherungskasten der Halle geh ich auf einen Fronius Symo Gen24.
An diesen kann ich dann die vorhandenen PV-Strings anschließen wenn es ich den PV-Strom selber nutzen will (nach dem EEG) oder wenn das Netz ausfällt.
Ich hab momentan nur einen String dran mit 10x180 Watt damit ich zuschauen kann was an PV-Leistung produziert wird. Wenn ich direkt auf PV-Strom gehen würde könnte ich 6 Strings dran hängen und müsste in einer Sammelbox die Strings einzeln absichern (da hab ich noch nichts). Ich hab den DC-Überspannungsschutz von Fronius in dem Wechselrichter nachgerüstet und einen extra AC-Überspannungsschutz muss ich noch in den Sicherungskasten machen (ist schon da).
So weit so gut.
Ich hab die Batterie voll aufgeladen und ausbalanciert. Die Hackschnitzelheizung hat sie auch schon mal entleeren dürfen. Bei Wiederaufladen mit voller Leistung übers Netz hab ich alle Verbindungen und Kabel überwacht ob was warm wird. Eine Kabel war dabei das ich bei einer 125 A DC-Sicherung der Batterie nochmal nachziehen musste. Alles andere der Batterie und deren Verkabelung blieb kalt. Nicht mal die lausigen 2x10mm2 des BMS wurden recht warm.
Der erste Stock war auch dran, der Umschalter funktioniert, PV-Aufladen funktioniert auch.
Für die Kommunikation von Victron zum Wechselrichter hatte ich eine PowerLan Verbindung aber die war recht unzuverlässig. Obwohl es an der Grenze ist scheint das WLan zuverlässiger zu sein.
Was ich noch nicht Testen konnte war die PV-Einspeisung mit voller Leistung. Das werd ich wohl erst im Frühjahr machen.
Momentan ist der ganze Batteriespeicher fast voll geladen im Ruhezustand. Ich erspar mir die Umwandlungs- und Standby-Verluste und bin ganz normal am Netz.
Was mir nicht gefällt ist, das ich wenn der Strom in Winter ausfallen würde nicht die volle PV-Leistung nutzen kann. Da gibts von Victron eine "Faktor 1" Regel das nicht mehr PV Leistung dran hängen darf als die Multiplus Leistung haben. Das bedeutet drei mal die 5kw der Multiplus sind 15 kw. Die Fronius könnte man zwar 50 Prozent mit PV überbelegen aber so wie die Strings jetzt sind gehen nur 10,8 kw dran. Ich könnte noch einen zweiten Fronius mit 5 kw dazu hängen aber wenn im Winter Schnee drauf ist kommt immer noch nichts heraus.
Für zwei Tage Netzausfall reichts. Wenns länger dauert muss die Sonne scheinen. Bis jetzt bin ich im Winter nicht dauerhaft Autark.
Erst wenn meine Nachbarin ihre Wasserkraft in den nächsten Jahren wieder einsatzfähig macht dann gehts auch im Winter ohne Netz. Aber das kostet eine mittlere fünfstellige Summe und ist wirtschaftlich Grenzwertig.
Eine Frage hätte ich aber noch...
Was würde passieren wenn man 100 kwp an einen 10 kw Wechselrichter anschließen würde? Wenn man 15 kwp dran hängt bringt er ja auch nur 10 kw ohne das was kaputt geht. Eigentlich müsste es dann mit 100 kwp genauso gehen.
Solange die Höchstspannung des WR und die MPP Spannung nicht überschritten wird, könnte das funktionieren. (Hier wird es meistens schon zweifelhaft.)
Auch darf der WR keine Kurzschlußtests der Panele machen, sonst raucht er sicher ab. (Manche WR machen das um die Leistungsfähigkeit zu testen.)
Herzliche Grüße
@eclipse Höchstspannung und MPPT-Spannung sollten bei mir kein Problem sein. Der Fronius geht bis 1000V. Meine Strings haben nur die Hälfte davon. Ich könnte sogar 2 Strings in Reihe schalten und wäre noch unter 1000 V Leerlaufspannung. Ganz knapp aber bis etwa -14 Grad würde das noch gehen. Im Sommer kein Problem aber da kommt auch so genug von der PV runter das es nicht notwendig ist. Im Winter ist mir das zu unsicher. Es kann auch mal -20 Grad bei mir haben.
Laut dem Rechner von Fronius wären dauerhaft 6 Strings mit zusammen 10,8 kwp in Ordnung. Aber er würde auch eine Konfiguration mit 8 Strings zulassen (5 an PV1, und 3 an PV2) mit dann 144 % PV-(über)-Belegung. Da schreibt der Rechner zwar das es Ertragsverluste gibt aber die Ampere wären normal eigentlich auch schon zu viel.
Ob der Fronius einen Kurzschlusstest macht darüber hab ich jetzt nichts auf Anhieb gefunden. Davon hab ich bis jetzt aber auch überhaupt nichts gewusst.
Ich hab bis jetzt nur Sachen gemacht von denen ich mir sicher war das es passt. Bei dieser Frage bin ich mir eben nicht sicher. Theoretisch könnte es passen aber wer weis was ich nicht weis. Das mit dem Kurzschlusstest ist wieder so eine Sache.
Die nächste Zeit (dieses Jahr oder das nächste) muss ich meine Strings sowieso mal anders zusammen stecken da ich von den alten Wechselrichtern keinen Ersatz mehr bekommen werde. Die angestrebten SMA mit je 25 kw sollen dann 18er Strings bekommen statt den 10ern die ich jetzt habe.
Danke für die schnelle Antwort.