Das wundert mich halt. Wenn das Gerät neben dem Außentemperatursensor noch einen Sensor am Wärmetauscher hat, dann hat es eigentlich alles, um intelligent abzutauen.
Wenn sie das nicht tut,fallen mir nur diese Möglichkeiten ein:
Daikin hat die Abtauung, wie von Dir vermutet, bewusst verkrüppelt. Vielleicht um das Gerät unattraktiv gegenüber teureren Geräten zu machen
Oder das Gerät versucht sein bestes, versagt aber. Vielleicht irgendwelche Kompatiblitätsprobleme, weil das Innengerät vielleicht nicht recht auf das Außengerät abgestimmt wurde? Oder schlicht ein Fehler in der Firmware?
Mich wundert, daß das Gerät eben nicht einfach nur einmal pro Stunde abtaut, sondern sich mal etwas mehr, mal etwas weniger Zeit lässt. Wie als gäbe es noch Reste einer intelligenten Steuerung.
Ja, so ist es und ich steige bisher nicht ansatzweise dahinter. Jetzt sind seit dem letzten Abtauen schon mehr als die ca. 40 Minuten vergangen - der Abstand wird also größer.
Vielleicht weil es jetzt kälter wird und die Anlage "weiß", dass dann weniger Kondenswasser anfällt?
Weiß ich nicht bei der Anlage. Dürfte aber vermutlich recht weit unten sitzen.
Das Blöde: Diesen Sensor darfst du nicht manipulieren, weil der auch für die Regelung des Kältekreislaufes benötigt wird. Der muss immer die Realität abbilden, damit die korrekte Verdampfung des Kältemittels stattfindet.
Da man den Sensor nicht auslesen kann, bleibt vieles Spekulation.
Vielleicht zappelt der auch etwas, oder am Anfang ist der Verdampfer vom Abtauen noch etwas warm, oder oder oder.
Daher wird es auch keine exakten 45 Minuten Intervalle geben, dazu ist es wohl noch etwas zu warm.
Eine testwerte Manipulation wäre, den Sensorwert 1K oder so nach oben zu verschieben, um aus dem Übergangsbereich rauszukommen.
Die einfache Regelung wird auf Sicherheit ausgelegt sein, daher scheint sie so schlecht zu funktionieren.
Wenn der Sensor rausgerutscht wäre, würde es zu warm anzeigen und damit eher seltener abtauen. Kontrollieren kann man ihn trotzdem, würde aber nicht zum Verhalten passen.
Ich denke, das wird nicht der Fall sein, weil das ja niemand vor dem Kauf weiß. Somit kann man die Anlage nicht unattraktiv für den Kauf machen.
Was ist denn der große Nachteil, wenn sie öfters als nötig abtaut? Der höhere (vermeidbare) Stromverbrauch oder / und, dass im Raum das Heizen für 10-15 min. ausfällt?
Beides zusammen. 10-15 Minuten Heizpause ist für mich eine extreme Komforteinbuße. Damit geht ein wesentlicher Vorteil einer Luft-Luft-Wärmepumpe verloren: das bedarfsgerechte Heizen wird extrem unbequem, wenn es während der Aufheizphase unnötige Pausen gibt.
Und wenn die Anlage bei ca. 200-300W Leistungsaufnahme im Extremfall zusätzlich alle 40 Minuten eine unsinnige Heizpause und dazu noch >500W Stromverbrauch über einige Minuten gönnt, geht die Effizienz runter. Bis die Anlage wieder voll heizt, dauert und die Energie, die dabei vernichtet wurde, muss auch wieder reingearbeitet werden.
Heute früh gibt es aber Positives zu berichten. Nicht etwa weil die unnötigen Abtauvorgänge nicht mehr stattfinden. Nein. Aber es findet durchaus auch mal ein sinnvoller Abtauvorgang statt. Das Gerät nach ca. einer Stunde bei dauerhaft 580-600W Leistungsaufnahme (econo-Modus und ausgekühlter Raum):
Wenn es immer so oder ähnlich aussehen würde, wäre ich 100% zufrieden. Mir ist völlig klar, dass in solchen Fällen ein Komfortverlust einfach zur technischen Notwendigkeit gehört.
Bei mir hängen die ATXD in kleinen, einigermaßen gut gedämmten Räumen und sind daher unterfordert. Das Ausfallen des Heizens wärend des Abtauens stört mich daher nicht so sehr.
Eher stört mich der zusätzliche Stromverbrauch. Insbesondere da die Geräte nur so 100 bis 200 Watt verbrauchen, dürfte der zusätzliche Verbrauch beim Abtauen prozentual besonders stark sein. Habe es aber bisher nicht gemessen. Könnte ich vermutlich mit leben, ist vermutlich nicht so schlimm für mich, und ich bin auch mal gespannt ob das unnötige Abtauen vielleicht bei deutlich niedrigeren Temperaturen aufhört.
Vor allem ärgert es mich ganz grundsätzlich: Meine MHI verbraucht in einem deutlich größeren, deutlich schlecht gedämmten Raum ein vielfaches an Strom (so 500 bis 1000 Watt), reißt sich den Arsch auf, und taut nur alle paar Stunden mal ab. Und diese kleinen dämlichen Daikins langweilen sich im Grunde den ganzen Tag, meinen aber einen Anspruch auf stündliche Raucherpause zu haben. Sehe ich einfach nicht ein!
Genau das finde ich auch grottig schlecht. Bei derart niedriger Leistungsaufnahme entsteht sowieso weniger Kondenswasser und dann so oft abtauen? Komplett bescheuert. Der angegebene SCOP ist mit diesem Verhalten nie und nimmer möglich.
Meine Nepura läuft heute auch seit einiger Zeit, bald eine Stunde. Bisher nur minimalst vereist. Bin gespannt, wie die sich heute verhält. Außengerät steht aber auf der Südseite jetzt schon in der Sonne. Das der ATXD35A steht auf der Westseite im kalten Schatten. Ich geh jetzt auf die Baustelle, dort heizt die Nepura. Vielleicht bekomme ich einen Abtauvorgang mit aber da werde ich erst richtig beobachten, wenn ich im Neubatu wohne.
Sinnloses Abtauen stört mich natürlich auch. Daikin hat anscheinend insgesamt eine tolle Regelung, aber beim Abtauen ist das irgendwie nicht das Gelbe vom Ei. Ich konnte es noch nicht beobachten, weil meine Anlage erst seit Mittwoch läuft. Aber ich gehe sehr stark davon aus, dass ich das gleiche Problem habe.
Ich habe den Energieverbrauch dieser beiden Ausschläge genau nachgemessen, und komme auf 31,3Wh. Das ist einerseits nicht wirklich viel, andererseits aber prozentual durchaus signifikant, wenn das Gerät nur 150Watt oder so benötigt.
Ich hatte heute früh zwei Abtauvorgänge, und beide sahen sehr ähnlich aus.
Mir scheint es, als wäre das Gerät zumindestens in der Lage, zu erkennen, wann das Abtauen fertig ist. Denn ich glaube nicht, daß man ein wirklich vereistes Gerät mit nur 30Wh abtauen kann (inkl. Wiederaufheizen des Innengeräts im Anschluss).
Der erste Ausschlag (9:53 bis 9:56) ist das eigentliche Abtauen, von 9:57 bis 9:59 ist das Wiederaufheizen des Innengeräts.
Aber ja, ggf. hat ist danach der Wärmetauscher des Innengeräts nicht exakt wieder auf der selben Temperatur wie vorher, und ggf. wurde wärend des Abtauens der Raum auch etwas abgekühlt (nur wenig, Lüfter lief nicht).
Ich glaube aber nicht, daß dies sehr viel ausmacht.
Zum Vergleich: Ich habe das selbe nun für meine MHI ausgewertet, und kam auf 235Wh.
Ja, gehe ich von aus. Die MHI lief die ganze Nacht durch, Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt, mit ständig 350 Watt. Um 6 Uhr hat sie dann verdienter weise einmal abgetaut.
Ich stand nicht daneben, um Eis zu sehen, aber ich traue dem Gerät zu, daß es weiß was es tut.
Das deckt sich einigermaßen mit meiner Erfarung. Sinnlos-Abtauvorgänge waren zumindest teilweise relativ schnell vorbei.
Es ist aber nicht ausreichend, nur die Energie für den Abtauvorgang heranzuziehen. Die Energie, die dort verschwendet wird, weil ja der Temperaturwechsel zurück in den Heizmodus an den Wärmetauschern auch Energie kostet + die Energie, die es kostet, die eingebrachte Kälte im Raum wieder rauszuheizen.
Insgesamt nicht viel aber bei einem im niedrigen Teillastbereich laufenden Gerät ist das prozentual ein fetter Anteil.
Eban das:
Meine Nepura hat heute noch nicht abgetaut. Ich werde es sehen, wenn sie es noch tut. Das angebrachte Ablaufblech unterm Gerät wird dann nass und ist bis jetzt furztrocken.
Ich hoffe, dass diese Anlage das Ganze besser kann.
Meine Anlage hat soeben abgetaut. Die Lamellen waren nicht vollständig vereist, so ca. 3/4. Wann sollte eine Anlage abtauen? Wenn sie eine Art Reif auf den Lamellen hat oder richtig vereist ist?
Der Abtauvorgang dauerte 6min. mit ca. 500 W, danach Leistungsaufnahme runtergefahren auf ca. 30 W (wahrscheinlich Umschaltzeit), dann lief die Anlage wieder hoch mit ca. 300 W. Warme Luft im IG kam erst wieder nach ca. 10min.
Energie für den Abtauprozess 500 W, 6min. = 50 Wh ??
plus Energie für das erneute Hochfahren.
Bei meinen Berechnungen habe ich das Wiederaufheizen des Innengerätes als Teil des Abtauvorgangs angesehen.
Ich habe das Abtauen meiner Daikin nun nochmal berechnet, diesmal rein das eigentliche Abtauen, ohne anschließendes Aufheizen, und komme auf 22Wh.
Ganz genau wird man das eh nicht ausrechnen können. Zum einen, wie schon geschrieben, weiß ich nicht wie stark der Raum durch das abgekühlte Innengerät abgekühlt wurde, und ob das Innengerät auch wirklich genau auf die vorherige Temperatur wieder aufgeheizt wurde. Zum anderen benötigt das Gerät im Schnitt auch mehr Energie zum Heizen um die Heizpausen auszugleichen, was sicher auch ein klein wenig den COP verringert.
Zum Vergleich: LWWP benötigen für richtiges Abtauen ca. 300-500Wh thermische Energie (die sie dem Wasserkreis entziehen). Die haben auch einen größeren Verdampfer. Das passt mit vermutlich kleinerem Verdampfer der MHI ganz gut zusammen.
Die elektrische Leistungsaufnahme während des Abtauens ist nur die Hilfsenergie, um das Abtauen mit Energie auf dem IG zu ermöglichen.
Jedenfalls hat die ATXD35A gerade wieder einen sinnlosen Abtauvorgang gestartet. Wärmetauscher eisfrei. Die Nepura läuft bisher durch. Allerdings kann ich nicht 100% sicher sagen, dass diese nicht auch schon einen Abtauvorgang gestartet hat. Denn die Lamellen des Wärmetauschers sind wieder eisfrei, nachdem heute schon etwas dünner Reif drauf war. Ich vermute, dass dieser Reif von selbst abgetrocknet ist, weil unter dem Gerät keinerlei Feuchtigkeit oder Nässe erkennbar ist. Wäre der Reif durch Abtauen entfernt worden, wäre der Betonboden und das Ablaufblech nass. Aber es wäre prinzipiell möglich, dass die Nepura inzwischen auch schon den trockenen eisfreien Wärmetauscher abgetaut hat, während ich es nicht beobachten konnte. Die Nepura läuft noch mit ca. 600W und lief anfangs mit um die 2000W (kalter Neubau mit offenen Innentüren).
Was ich bisher bei der Nepura beobachten konnte, stimmt mich zumindest zuversichtlich.
Wie @thaistatos schon schrieb: Es ist eine Wärmepumpe, die pumpt also beim Abtauen Wärme aus dem Innenraum. Ein Großteil der Energie dafür stammt nicht aus der elektrischen Energie, sondern ist Wärme aus dem Innenraum.
Ein nicht nötiger Abtauvorgang braucht aber lange nicht soviel Energie, es muss ja kein Eis geschmolzen werden. Bei 50Wh elektrisch würde ich nochmal 100Wh thermisch draufrechnen. Wobei diese 100Wh thermisch auch wieder mit vielleicht 30Wh elektrisch aufgeholt werden können. Macht dann insgesamt 80 Wh elektrisch.
Man kann es aber auch anders rechnen:
Ich nehme mal dieses Tool, um für Leipzig zu berechnen, wie viele Stunden wir unter 2 Grad haben im Winter:
Da hat man ungefähr 1730 Stunden. Wenn die Anlage da einmal die Stunde abtaut, wären es 1730 Abtauvorgänge. Gehen wir mal davon aus, dass 30% dieser Abtauvorgänge notwendig sind, also 519 abziehen = 1211 sinnlose Abtauungen. 1211 * 80 Wh = 96 kWh im Jahr oder 30 Euro zusätzlich. Nicht schön, aber noch verkraftbar.
Trotzdem verstehe ich als Effizienz-Junky total, wie sehr einen so ein Verhalten ärgern kann. Diese völlig sinnlose Energieverschwendung verbunden mit Komfort-Einbußen.
Bin sehr gespannt, wie die Anlage sich bei z.B. -5 Grad verhält. Aber es würde mich schon überraschen, wenn die da weniger oft abtaut.
Es geht übrigens derzeit ausschließlich um die ATXD-Anlage. Es ist kein grundsätzliches Daikin-Problem. Meine ATXF zum Beispiel taut nur ab, wenn sie vereist ist.