Ich spiele schon seit einiger Zeit mit dem Gedanken, basierend auf einer kleineren "DIY Balkonanlage" in das Themenfeld Solar einzusteigen und diese Anlage dann zu erweitern. Die ersten Bestellungen (zu überhöhten Preisen :? ) sind raus. Zellen mit ca. 400 und 370W (in Summe ca. 2kW). Der Balkon hat nach Ost, Süd und West ausgerichtete Seiten. Die Halbzellen (da z.t. auch teilverschattet) möchte ich in einem String fahren. Wegen Verschattung (Ost, Süd, West) ist ein SolarEdgeLeistungsoptimierer an jeder Zelle vorgesehen. Das SavetyFeature dieser Leistungsoptimierer kann man (mit entsprechendem Tool) abschalten. Nach meiner Kenntnis dürfte dieser String dann auch an Fremdfabrikate (nicht Solar Edge) Inverter angeschlossen werden können.
Eine folgende Solarerweiterung auf dem Dach (6-8kW) möchte ich in der Planung berücksichtigen aber in der ersten Ausbaustufe nicht direkt umsetzen. Nun suche ich nach einem geeigneten Inverter. Ich denke ein HybridInverter wäre eine gute Wahl. Die erste Frage, welche sich stellt ist, ob der Inverter bereits die Erweiterung mit abdecken sollte (3 Pasen Inverter) oder ob es besser wäre Insellösungen aufzubauen?
Da ich den Eigenverbrauch logischerweise optimieren möchte, müsste der Inverter wissen, von welcher Phase mein Hausnetz gerade Strom zieht, um diesen phasenselektiv zur Verfügung zu stellen. Gibt es Inverter, welche über eine entsprechende Logik verfügen und mit korrespondierender Sensorik im Hausanschlußkasten so gesteuert werden können?
Ach ja. Die Batterie wäre Phase 1b (DIY). Keine Sorge ich bin mit E-Technik seit vielen Jahren gut vertraut (Ausbildung, Studium, Job). Doch man lernt nie aus :D.
Falls das jemand lesen sollte und auch noch den ein oder anderen Tipp für mich oder Kollegen mit vergleichbarer Problemstellung hat, wäre das super.
Eine Rubrik "Anfängerfragen" habe ich leider nicht gefunden. Ich denke das passt aber auch hier her und ja die Suchfunktion ist mir vertraut.
Liebe Grüße MrSolemio
Phasenselektiv einspeisen? Klingt kompliziert.
Du weißt schon, dass die VNB Zähler saldierend arbeiten, es also wurscht ist, ob man auf genau der Phase einspeist, wo der Verbrauch ist.
Phasenselektiv einspeisen? Klingt kompliziert.Danke für diese Info und ... nein wußte ich nicht. Es reicht somit die drei Phasen zu messen und dafür zu sorgen, dass die Stromsumme = Null ist?.
Du weißt schon, dass die VNB Zähler saldierend arbeiten, es also wurscht ist, ob man auf genau der Phase einspeist, wo der Verbrauch ist.
Ich denke der Hybride Inverter von SolarEdge kann so etwas. Zumindest kann man mit einem Zusatzgerät drei Phasen messen. Wenn man den Haken auf Eigenverbrauch optimieren setzt (sicher bin ich nicht) sollte das dann funktionieren.
Nur unterstützt dieser Inverter keinen DIY-Akkus. Es sei denn, man weiß wie die CAN-Schnittstelle zu bedienen ist. Weiß ich aber nicht. Wenn man das wüsste könnte man selbstverständlich eine Kommunikation aufbauen und Messwerte an den Inverter liefern. Ansonsten fällt dieser Inverter aus der engeren Auswahl leider raus.
Lg MrSolemio
Zum Solaredge kann ich nichts beitragen.
In meiner kleinen Anlage macht das ein Victron Multiplus 2, in Verbindung mit dem Smartmeter EM24 weiß der, was 3 phasig rein und raus geht und lädt/entlädt meine 48V Batterie entsprechend auf einer Phase. Das kann man auch mit mehreren Multiplussen auf zwei oder drei Phasen erweitern, macht aber für mich aktuell keinen Sinn.
Die Lösung kenne ich aus dem Youtube Video: https://www.youtube.com/watch?v=jjt-DYRiojA
Wäre eine mögliche Alternative. Wie du schon schreibst auf einer Phase. Mit entsprechenden Implikationen. Nur habe ich dann wieder ein weiteres Gerät neben dem Wechselrichter, welches Strom verbraucht. Verluste durch die Wandlung DC/AC auf AC/DC (Panel bis Akku) kommen auch noch dazu. Ein Hybrider Inverter wäre nach meinem Bauchgefühl die Lösung mit dem geringsten parasitären Stromverbrauch/Verlusten. Deine Lösung wäre zumindest eine Möglichkeit. Danke dir für den Tipp.
LG MrSolemio
Ja das ist richtig. Bei mir sind alle PV Module an Modulwechselrichtern AC, manche einzeln, manche 2fach, einer 4fach. Balkonsolar sozusagen, nur etwas skaliert oder "e-skaliert"
Der Multiplus sammelt ein, was an AC Überschuss da ist, wandelt DC und steckt es in die Batterie. Verlust ist klar, allerdings habe ich kaum Verluste, wenn ich den Strom auf der AC Seite direkt verbrauche. Wärmepumpe etc. läuft halt tagsüber. Das gleicht das ein Stück weit aus.
Hintergrund ist tatsächlich, dass eine DC Verkabelung bei meiner dezentralen Anlage einfach zu kompliziert ist. AC Anschluss ist bei mir überall in der Nähe.
Wenn man ein Dach eng bestückt, ist so eine AC Lösung sicher nicht ideal. Aber der Multiplus kann natürlich auch DC. Der kann alles :mrgreen:
Der Standby Verbrauch meiner Geräte ist allerdings sehr überschaubar. Beim Multiplus vorbildlich. Bei den Modulwechselrichtern (alles Hoymiles) ebenso. Das ist kein Argument, es anders zu machen.
Danke nochmal. Ich sehe mir die Specs mal genauer an. Die Lösung hat schon irgendwie Charm. Alles rein ins Netz und der Multiplus greift sich den Überschuß ab, bzw. gleicht die Defizite mit Hilfe des Akkus aus. Somit wäre der Eigenverbrauch optimiert. Eine Steuerung was maximal ins Netz darf ist dann nicht mehr möglich. Bei kleinen Anlagen sollte das kein Problem sein. Dazu muss ich mich noch mit den Regelwerken vetraut machen. Man muss sich ja an die Regeln halten.
Das hat mir ein ganzes Stück weitergeholfen.
LG MrSolemio
Eine Steuerung was maximal ins Netz darf ist dann nicht mehr möglich.Auch das ist möglich, wenn auch nicht in meiner Konstellation mit den Microwechselrichtern. DC angekoppelte PV kann der Multiplus passend runterregeln. Wenn man also nur einen Teil der Generatoren AC seitig anschließt und alles andere DC seitig über Victron MPPTs, dann kann die Einspeisung begrenzt werden.
Mit manchen Invertern (Fronius z.B.) funktioniert das auch auf der AC Seite, die kommunizieren mit dem Multiplus und begrenzen ihre Leistung auf Kommando.
Mach ich nicht. Ist mit zu aufwendig.
Bei mir bleibt eh nicht viel übrig, nur im Sommer. Ist halt eine kleine Anlage und auf Eigenverbrauch optimiert.
Je intensiver ich mich mit dem Multiplus II beschäftige. um so besser gefällt mir deine Lösung . Das Teil ist multifunktional einsetzbar und gefällt mir sehr gut. Ich hoffe du hast noch ein wenig Geduld mit mir, denn ein, zwei Fragen hätte ich noch. Es gibt 2 Versionen des EM24 (RS485 & Ethernet). Weißt du zufällig ob beide Varianten direkt an den Multiplus II angeschlossen werden können? Bzw. braucht man noch ein GX zur Systemüberwachung dazwischen? Falls beide Varianten angeschlossen werden können, stellt sich die Frage, ob eine der beiden Varianten Vorteile bietet? Bei meinem Aufbau wären die beiden Geräte nahe beieinander. Die Leitungslänge wäre kein Thema.
Lg MrSolemio
Also, wenn du Victron ESS machen willst brauchst du ein Smartmeter. Das EM24 ist schon richtig, ich habe die Variante ohne Ethernet. Die Ethernetvariante kenne ich nur vom Hörensagen, geht ebenso, wie ich so höre. Wieso auch nicht?
Kam bei mir aber nicht in Frage, kein Netz an der Stelle. Der MP2 ist auch nur zwei oder drei Meter weg hinter der Wand. Daher war die Verdrahtung kein Problem. Wenn die bei dir nebeneinander sind, nimm doch das ohne Ethernet, klappt dann auch ohne Netz / Router etc. und kostet weniger. Einen Vorteil sehe ich nicht.
Zu GX: mehrere Optionen. Ich habe das Cerbo GX. Es geht auch eine GX Variante des MP2. Das Cerbo GX hat ein paar interessante Zusatzfunktionen, die ich zwar (noch) nicht nutze, die aber interessant sein könnten. Z.B. Relais zum Ein-/Ausschalten meiner Brauchwasser- und der Geisha-WP je nach Tageszeit, Leistung der Generatoren und dem Überschuss. Da muss ich mich aber erst noch reinfuchsen. Ich glaube, diese Zusatzfunktionen sind in der MP2 GX nicht so implementiert. Musst du halt mal nachsehen.
Manche hier nutzen auch das Raspberry Pi mit dem Venus GX System. Das kostet quasi garnix und kann das auch. Da muss man sich aber noch mehr reinfuchsen, insbesondere die Schnittstellen / Kabelanschlüsse sind wohl etwas tricky und da ich nicht gerne so nerdig unterwegs bin, ist das nichts für mich.
Mit den wertvollen Hinweisen von dir, einigen Stunden Datenblätter lesen und dem ein oder anderen Youtube Video ist nun relativ klar wo die Reise hingehen wird :thumbup: . Mal sehen wann, wo und wie ich die benötigten Teile zusammentrage. BMS für den DIY-Akku ist noch nicht ganz klar. Vitron unterstützt ja drei Arten von Anbindung. Am einfachsten ist den Akku mit Plus und Minus zu verbinden fertig. Das wäre dann nur Balancing am Akku und keine Kommunikation.
Falls sich jemand findet, der eine Quelle für ein BMS kennt, welches SOC, SOH usw. neben Balancing unterstützt und noch mit der Vitron Schnittstelle kompatibel ist, wäre das eine tolle Sache.
Dir Robodoc noch einmal vielen, vielen Dank für deine Zeit und Mühe mich bei diesem Vorhaben zu unterstützen. Ich fand den Austausch sehr inspirierend.
LG MrSolemio