Hallo aus dem Sauerland!

Ich plane vor dem Haus ein Solar–Carport in möglichst leichter Metallbauweise da aus der vorhandenen Garage eine Brauerei geworden ist und auch unser Bio-Bier damit noch nachhaltiger wird. Die Größe wäre ca. 3 x 5 m mit Südausrichtung. Ich würde gerne die Solarmodule direkt als Dach nutzen falls es technisch machbar und "bezahlbar" ist. Ein Schlossermeister und Elektrikermeister sind bereits im durstigen Team;–) aber von der Solarmaterie haben wir leider wenig Ahnung. Eine Wallbox für ein zukünftiges E-Auto ist auch schon vorhanden. Der aktuelle Stromverbrauch liegt bei 8000 kWh jährlich, da Bier brauen und das Kühlen viel Energie benötigt. Auch wäre ein Stromspeicher vielleicht interessant. Wer kann uns mit Informationen und Tips weiterhelfen? Herzlichen Dank vorab!

Hallo Sauerländer,

Es gibt rahmenlose Zellen, welche man mit entsprechenden Schienen einspannen kann, damit kann ein solches Solardach realisiert werden.

Zu den ca 3x5m:
Standard-Panels sind heutzutage üblicherweise ca 1.80x1.05 groß, ich weiß nicht genau, wie die rahmenlosen Zellen gearbeitet sind, kann sein dass die geringfügig andere Maße haben.
Wenn Du mit 3x3 panels planst, wärst Du bei etwa 3,15x5,50 - die Peak-Leistung dürfte dann im Bereich von etwa 3.5 - 4.5kW liegen, je nachdem welche Zellen man bekommt.

Insgesamt würde ich mit den Zellen beginnen. Was dann an Wechselrichter in Frage kommt, würde ich von den verwendeten Zellen abhängig machen (Kriterien hier: Spannungsbereich, Peak-Leistung, Kurzschluss-Strom) und von der Frage, wie das Gesamtsystem aufgebaut werden soll. Soll die Anlage ans Netz angeschlossen werden, dass Überschüsse eingespeist werden können oder soll das eine netzunabhängige Anlage werden?
Da gibt es sehr viele verschiedene Möglichkeiten in Bezug auf Hersteller und deren Betriebsdaten (Spannung des PV-Generators muss zB zum Eingangsspannungs-Bereich des WR passen) sowie Anschlussmöglichkeiten für Akkus (Hochvolt / 48V).

Ein Batteriespeicher ist wirklich eine sehr schicke Sache, aber bitte daran denken, dass der im Winter nicht zu kalt werden darf, sonst altern die Zellen zu schnell. Optimale Betriebstemperaturen liegen meist zwischen 15 und 30 °C - bei mir steht der Akkuturm daher im Keller, in einem Raum in dem eh schon etwas mehr Elektrogeräte untergebracht sind, welche im Winter die Temperaturen etwas anheben. Das ist kein Totschlag-Kriterium, man kann auch einen Akku wohl auch außen aufstellen und ihn mit genügend Dämmung umschichten, aber nur dass Du das bei der Planung schon mal berücksichtigst. Wobei ich aber auch kein Freund davon bin, solche mehrere Tausend EUR teure Teile außerhalb des Hauses aufzustellen...

Grüße aus Dortmund!

Danke erstmal für die interessanten Infos! Hast du auch noch Tips zu passenden Herstellern/Lieferanten für die diese besonderen Module?
Gruß nach Dortmund!

Das Thema interessiert mich auch. Die Montage nennt sich Indach Photovoltaik. Gibt es im Internet keine Informationen zu Preisen usw. Ich denke ein Dachdecker kann auch 0815 Module so montieren dass sie dicht sind, wenn ich überlege was die bei mir alles mit Zinkblech usw gemacht haben. Braucht eben genügend Gefälle. Verliere bei dem ganzen nicht aus den Augen das du Südausrichtung ohne verschattung benötigst.

Sollen wir daraus einen Foren-Thread außerhalb der Vorstellung machen? Dann finden andere das auch leichter wieder.

Zu den Modulen: Ich hatte immer mal wieder auf "secondsol" geschaut, das ist eine Handelsplattform, dort findet man auch immer mal wieder rahmenlose Zellen.
Befestigungstechnik müsste man mal ergooglen, hatte ich mich nicht explizit mit auseinandergesetzt, weil ich bei mir Aufdachmontage brauchte.

Zur Südausrichtung: Ist nicht zwingend erforderlich, ich habe bei einem Freund geholfen eine Ost/West Anlage aufzubauen, die liefert auch sehr gut Energie. Klar, weniger als reine Süd, aber bei den 19kWp die wir da drauf geworfen haben ist einem das fast egal. :wink: Eine O/W Anlage hat gegenüber rein Süd aber den Vorteil, dass die Energie sich besser über den Tag verteilt.
Süd hat einen mehr oder weniger schlanken peak gegen Mittag und flacht entsprechend morgens und abends schnell ab (Glockenverteilung).
O/W hat quasi eine Wellenform mit quasi 3 "peaks" (eigentlich mehr 2 Nebenflanken und einen leichten Mittenpeak), die Zeitverteilung mit nennenswerter Ausbeute ist ein gutes Stück breiter, das hilft den prozentualen Eigenverbrauch zu verbessern, weil man eben etwas länger Energie vom Dach bekommt. In dem Fall war das sogar so klasse, dass wir nur einen Wechselrichter benötigten, weil in der Peak-Zone die Stromsumme zweier strings gerade noch unter der Abregelschwelle liegt. Das spart dann auch ggf noch ne Menge Geld.

Ok ich gebe dir Recht. Bei 19kwp hat man sicherlich Vorteile mit Ost West. Ich gehe eben immer von kleineren Anlagen aus bei denen jedes Watt zählt. Ich weiß ja nicht wie groß der Carport wird.

Moin und danke für die weiteren Infos!
Gerne könne wir aus dem Thema ein Foren-Thread machen.
Muss ich das umstellen und wenn ja wie?

Vielleicht einfach mal einen der Foren-admins fragen, ob man den thread verschieben kann ...