"Gude" aus Südhessen

Viele Grüße in die Forumsrunde!

Der Themenkreis treibt einen unweigerlich hier her. Die Dr. Backe Videos strahlen eine gewisse Beruhigung aus und das man sich der persönlichen Lösung in Schritten nähern kann und nicht mit großen Ausgaben in die vollen gehen muss. Das trifft zumindest unseren/meinen Nerv.

Seit 2004 sind wir mit dem Sparen von Energie beschäftigt und haben uns seither mehrheitlich auf die Einsparung durch Dämmung fokussiert. Das Haus benötigt nun ca. 50 kWh/qm/a und hat ca. 240 qm Fläche über zwei Etagen in Hanglage. Ungewöhnlicherweise wird unser gebraucht gekauftes Haus seit je her mit Strom im Durchlauferhitzerprinzip beheizt. Es handelt sich um eine klassische Zentralheizung mit einem "Strombrenner". Seit es Ökotarife gibt, ist der 50 Jahre alte Heizofen sogar "grün". Wir heizen mit dem Vorlauf das ganze Haus gleichmäßig, bei allgemein stetig offenen Türen im Bereich von 20 - 40°C, meist aber im Bereich 30 - 35°C. An den Heizkörpern wird nicht reguliert. Der alte Ofen hat 24 kW. Wir fahren ihn aber seit vielen Jahren nur noch in Stufe 1 mit 8 kW. Die allgemeine Raumtemperatur liegt bei 20°C.

Strom als 1:1 Heizmittel erscheint immer sehr teuer. Nun ist unsere Anlage über 25 Jahre (so lange wohnen wir in dem Haus und haben Belege darüber) quasi wartungsfrei gelaufen. Als wir einzogen, wurde mal ein Heizstab gewechselt und ich habe mal das Schaltschütz ausgetauscht. Der Ofen ist etwa so groß wie ein Einbaukühlschrank, steht hinter einer Tür im Untergeschoss und läuft geräusch- und geruchsfrei. Der Raum wird ansonsten für vielfältige Lagerzwecke genutzt.

Über 50 Jahre hinweg müssten normalerweise mind. zwei Anlagenkäufe eingeplant werden. Zudem benötigt unsere Lösung weder einen Heizraum noch Heizmitteltank samt Raum und damit keinen Bau-Invest für solche. Es gibt keinen Schornstein mitsamt Wartungskosten sowie keinen Aufwand der Brennmittel Beschaffung. Gegenüber Holz müssen wir nicht die Wochenenden im Wald und an der Säge verbringen (was hier üblich ist). Auch benötigen wir keine (Ab-) Lagerstätte für das Holz und keinen Werkzeug Invest. So mancher Freund klagt mit zunehmendem Alter über Probleme an der Bandscheibe. Kurz gesagt, dieser Ansatz ist komfortabel und geprägt von sicherlich durchgängig höheren laufenden Kosten ggbr. großer Invests in Technik, die über Jahre zuverlässig und effizient laufen muss, um sich zu rentieren. Ich sehe es so, das es am Ende immer eine Wette in die Zukunft ist. Wenn ich über die Jahre vergleiche, was Freunde und Nachbarn jährlich für Brennmittel ausgeben und mir die absoluten Kosten über 25 Jahre im Excel anschaue, dann habe ich nicht den Eindruck einen schlechten Weg gegangen zu sein. Heizen ist Aufwand und kostet.

Eigentlich wollte ich vermeiden, im hohen Alter nochmal investieren zu müssen. Die Entwicklungen beobachte ich somit schon eine Weile, ohne bewusst am bestehenden System Veränderungen vorzunehmen. Die Entwicklungen der jüngsten Zeit haben nun doch Aktivität und Diskussionsbedarf vorzeitig ins Haus gebracht.

Zwar hatte ich es schon im letzten Jahr vorgehabt, konnte mich aber nicht entscheiden, ob ein 9kW oder 12kW Durchlauferhitzer passend wäre. Im Frühsommer habe ich dann für ca. EUR 700,00 einen neuen 12 kW Durchlauferhitzer gekauft, der in Kürze "endlich" angeschlossen wird. Dieser ist in etwa von der Größe einer Tür eines Alibert (Badezimmerspiegelschrank) und hängt an der Wand. Dadurch bekomme ich Platz für z.B. eine zukünftige Akkuanlage. Seit Mai ist ein Balkonkraftwerk in Betrieb, das tagsüber die Grundlast trägt und bei gutem Wetter überdies noch einspeist. Hier sammle ich Erfahrungen.

Was sind die aktuellen Interessen?

- Split-Klima
- Direkt-Solar, ohne Wechselrichter
- Dünnfilsolar
- Akku mit Regelungstechnik

Die Idee des Einsatzes von Split-Klimaanlagen erscheint auf den ersten Blick vielversprechend, hat aber bei uns zu einer Diskussion über Betriebskosten im Rahmen der Wartung geführt. So etwas kennen wir, wie geschildert, nicht. Das Thema Wind und Geräusche haben wir durch Erfahrungsberichte im persönlichen Umfeld für den Moment entschärft. Ohne eine solche Anlage verzichten wir natürlich im Sommer auf quasi PV geschenkte Kühlung.

Dann interessiert es mich, einen weiteren Durchlauferhitzer in Reihe zum bestehenden zu installieren und diesen direkt mit Solarstrom zu betreiben, also nicht ans Netz anzuschließen. Was die Sonne während der Heizperiode auch immer bringt, soll in Wärme im Heizkreislauf umgewandelt werden. Hier würde ich möglicherweise ein kleineres Gerät vorsehen und eine Solaranlage, so geschaltet, das sie quasi 240V Peak erreicht und die Leistung direkt auf die Heizstäbe gibt. Die Kosten und Verlustleistung eines Wechselrichters möchte ich für diese Insellösung vermeiden. Möglicherweise benötige ich hier definitiv ein zweites Heizgerät, da ich dieses nicht mit 3 Phasen sondern einphasig versorgen würde. Hier sehe ich aktuell eine gewisse Entwicklung. Ich bin gespannt, was hier geht.

Bei der Akkuthematik fehlt mir noch ein wenig der Überblick über die Regeltechnik und wie die Dinge miteinander spielen. Möglicherweise können alle Verbraucher auf einen Tarif reduziert und der frei werdende Zählerplatz für Einspeisung genutzt werden.

Bei Photovoltaik interessiere ich mich für die Dünnfilmtechnik. Das Haus ist weiß und hat einen umlaufenden Balkon, an dessen Geländer innenseitig zusätzlich Reflexionslicht eingefangen werden kann. Da ist Dünnfilmsolar scheinbar besser geeignet und zudem nicht so schattenaffin. Das Geländer könnte somit quasi beidseitig mit Solar belegt werden. Eine geschenkte Fläche.

Das ist jetzt mal ein dickes Paket für den Start. Idealerweise müssen wir uns auch zukünftig nur minimal mit der gesamten Anlagetechnik beschäftigen, weil sie einfach läuft. Das erscheint mir tatsächlich eine hohe Hürde.

Gude und willkommen im Forum. Ich kenne auch einige die wo da so mit Strom heizen. Einige mit Nachtspeicheröfen ohne nachtstrom oder Infrarot Heizkörper und so weiter. Das Beste ist wohl wirklich zu isolieren um weniger Heizleistung zu benötigen. Ich bin auch mal gespannt in welche die Richtung die Wärme erzeugen noch geht. Erstelle doch ruhig einmal ein Thema mit deiner heizkostenberechnung, würde mich interessieren Viel Spaß