Erfahrungsbericht 4,8 kWp DIY Anlage mit Akku - offiziell angemeldet

Hallo Forum,
als Dankeschön für die vielen Tips die ich hier finden konnte, möchte ich hier meinen Erfahrungsbericht für meine DIY-PV Anlage vorstellen.
Eckdaten:
Module: 4,8kwp (12 * Trina Vertex 400W)
Hybrid-Wechselrichter: Growatt SPH-4600
Akku: 48V Pylontech US5000 (4,4 kWh nutzbar)
Überschuss: Heizstab (Killus Vario Heizer mit 500/1000/2000W) im Hygiene-Pufferspeicher, gesteuert per Shelly Pro 4M per Home Assistant
Im Dachboden: je String eine kleine Hutschienen-Box mit 2-poligem DC-Sicherungsschalter zur "Notabschaltung" und DC-Überspannungsschutz - beides "China Kracher" von der Firma VEGA Commerce, aber immerhin ist ein CE drauf gemalt.

Im März habe ich mich nach langem Lesen in Foren dazu entschieden, selbst eine PV-Anlage auf mein Hausdach zu bauen und alle Komponenten online bestellt.
4 Wochen später kamen die Haken an und es konnte losgehen.
Zum Glück habe ich eine 9,9m lange Leiter, mit der ich alle Stellen am Dach gut sicher auf der Leiter stehend erreichen konnte.
Gesichert habe ich mich zusätzlich mit einem Dachdecker-Klettergurt, den ich mir extra gekauft habe.Die Dachhaken zu montieren war nicht kompliziert, ist aber eine ziemlich anstrengende Arbeit.
Um die Module aufs Dach zu bekommen, habe ich mir aus der Palette der Solarmodule und vielen Winkeln einen "Leiteraufzug" gebaut, das hat super funktioniert.
Die 12 Module waren mit 2 Helfern entspannt in zwei halben Tagen montiert.
Ich habe die zwei Strings jeweils im Dach mit DC-Überspannungsschutz und einem 2-poligen DC-Sicherungschalter angeschlossen, damit ich die auch sicher "abschalten" könnte.

Was dann am meisten Nerven gekostet hat, war die Bürokratie.
Nach viel Telefonieren habe ich dann letztendlich über "myHammer" einen Elektriker in der Nähe gefunden, der mir die Anlage offiziell angeschlossen hat und beim Netzbetreiber angemeldet hat.
Es gab noch kurz Aufregung, da mein Zählerkasten bereits Baujahr 1992 ist und nicht mehr den neuesten Vorschriften entspricht.
Aber mein Elektriker war zum Glück kreativ und kompetent und hat die Vorsicherungen durch einen SLS ersetzt und dafür einfach mit einer kleinen Säge ein Loch in die Blende unterhalb des Zählers gesägt.
Die nun leeren Vorsicherungen hat er mit der original Abdeckung verblombt - für mich PERFEKT!
Original-Abdeckungen gibt es nämlich nicht mehr für meinen Zählerkasten.
Zumindest besser als 2000€ für einen neuen Zählerkasten.

Insgesamt habe ich 8800€ für die Anlage bezahlt - und bin super zufrieden!
Ich würde es jederzeit wieder so machen und bin schon am Pläne schmieden die Garage und die letzten Lücken am Dach auch noch voll zu machen :smiley:

Wenn ihr Fragen habt, einfach melden!

Hallo willkommen und danke für den super Bericht. Das macht Mut, dass es funktioniert. Ich habe auch noch viel freie Dachfläche und der soyosource wird auch für nicht reichen. Grüße

Danke für den Bericht. Mein Zählerkasten ist Baujahr 1993 und auch ich habe die Befürchtung, dass die Elektriker den austauschen "müssen". Aber es scheint pragmatische und vertretbare Lösungen zu geben, die viel kostengünstiger und ökologischer sind. Ich plane übrigens eine ähnlich große Anlage, die Umsetzung mit dem Shelly Pro 4M und den Heizstäben finde ich gut. Aber kann der Shelly die Last schalten? Oder ist da noch etwas dazwischen, was die Last schaltet?

Wenn es konkreter wird und ich auf Deine Erfahrung zugreifen muss melde ich mich.

Was dann am meisten Nerven gekostet hat, war die Bürokratie.
Nach viel Telefonieren habe ich dann letztendlich stattdessen über "myHammer" einen Elektriker in der Nähe gefunden, der mir die Anlage offiziell angeschlossen hat und beim Netzbetreiber angemeldet hat.
Wenn ihr Fragen habt, einfach melden!
Frage!

Was hat dich der Spaß mit dem Elektriker gekostet?

Zum Shelly:
Ich habe den Shelly Pro 4PM - der hat 4 Relais und kann insgesamt bis zu 20A schalten, aber alles nur auf einer Phase - das passt aber super zu meinem Heizstab.
Der Shelly ist direkt mit dem Heizstab verbunden, ein zusätzliches Schütz ist nicht nötig.
Der Shelly misst dann sogar noch den Stromverbrauch pro Heizstufe.

Zu den Elektriker-Kosten:
Insgesamt 800€ , Arbeit und Material zusammen.
Material war:
zusätzlicher FI
ein 20A Leitungsschutzschalter für den Wechselrichter
neue Verteilklemmen, damit der zusätzliche FI Angeschlossen werden kann
AC-Überspannungsschutz
SLS-Schalter (Tipp: Hier einen größeren nehmen, falls mal eine Wallbox kommt! Das habe ich verpasst)
Kabel im Schaltschrank, das Kabel zum Wechselrichter hatte ich schon besorgt.

Arbeitszeit vor Ort:
Erster Termin: 0,5 Stunde "Vor-Besichtigung"
Zweiter Termin: ca. 3 Stunden Einbau der Teile

Und natürlich die Anmeldung.

Die "Einspeiseranfrage" beim Netzbetreiber hatte ich aber zuvor schon selbst gemacht.