Energie-autarkes Haus > Konzept von T. Leukefeld, umgesetzt von Fa. Rössler

Hallo,
ich möchte das Konzept des Energie-autarken Hauses von T. Leukefeld (Autarkes Wohnen - Timo Leukefeld), umgesetzt von Fa. Rössler (Energieautarkes Haus - Rössler Wohnbau), hier zur Diskussion stellen.
Das Konzept basiert auf PV-Anlage, Speicher, dezentraler WW-Aufbereitung (Boiler) und IR-Heizung.
Was dieses Konzept aus meiner Sicht noch attraktiv macht ist die Bereitstellung einer Pauschale für Strom und WW für die Mieter.
Wie bewertet ihr dieses Konzept, auch unter Einbeziehung der Kosten im Vergleich zu einer WP?

(Sobald mir jemand erklärt, wie ich Links einfügen kann, werde ich das zugehörige pdf bereitstellen können.)
THX

Links, Programmcode, PN und Anhänge sowie der Zugang zum eigenen Profil sind wegen Spamabwehr für die ersten 3 Posts nicht freigeschaltet.

Lesenswert:

https://www.akkudoktor.net/forum/postid/206307/

Links und Code werden aus dem Beitrag automatisch entfernt, dabei gibt es gelegentlich ganz korrupte Fäden, deren Herstellung uns viel Arbeit macht und nicht ohne Verluste abgeht.

Also bitte erst drei Posts!

Damit ist es schon komplett unten durch.

Das ist in der ersten DDR schon voll in die Hose gegangen. Fenster auf wenn es im Winter zu warm wird.

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Sehe ich auch so, das geht voll in die Hose. Es muss für jeden immer Anreize geben, Energie zu sparen. Hab mal in einem Haus gewohnt, wo Warmwasser pauschal abgerechnet wurde. Da gabs Leute, die täglich gebadet haben. Das zahlen dann alle mit. Null Anreiz zu sparen und unfaire Kostenverteilung.

Wo immer möglich, sollte jedem direkt das zugeordnet werden, was er verbraucht.

Was Prof Leukefeld angeht: Einige Videos von ihm haben mich sehr skeptisch gemacht, was die Favorisierung von IR-Heizungen angeht. Klar kann man gut gedämmte Neubauten mit IR-Heizungen noch mit überschaubaren Kosten beheizen. Aber man kann eben auch Faktor 4-5 einsparen durch Einsatz z.B. einer LLWP, die auch nicht teurer in der Installation ist.

Nehmen wir an, ein Haus braucht 5000 kWh Wärme, was schon recht wenig ist. Das wären dann 1500 Euro bei IR-Direktheizung. Finde ich viel zu viel für einen Neubau. Mit Split-Klima wären es nur 300 Euro. Damit ist IR für mich völlig unattraktiv.

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gab es denn eine zweite? :wink:

aber ja pauschalen sind immer blöd, dann denken die mieter kost ja eh nicht mehr also yolo

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Die Flatrate scheint großzügig zu sein und dennoch gedeckelt. In einem der Videos erzählt ein Vermieter, dass er pro Jahr 3000 kWh Strom verbrauchen dürfe,
was mehr als genug sei.

Ich vermute, dass ungeeichte Zähler vebaut sind, an denen sich die Mieter bezüglich des Verbrauchs orientieren können.[quote data-userid="8074" data-postid="230031"]

Aber man kann eben auch Faktor 4-5 einsparen durch Einsatz z.B. einer LLWP, die auch nicht teurer in der Installation ist.

[/quote]

Ich gehe davon aus, dass sowohl die Anschaffung, wie auch die Installation teurer sein wird, als die IR-Heizung.

Leukefeld leugnet nicht, dass mit seinem Konzept mehr Strom verbraucht wird als bei WPs,
jedoch führt er die Lebensdauer, die Wartungs-Freiheit und den Anfangsinvest, sowie die graue Energie als Gegenargument.

Im Sommer und in der Übergangszeit hat man mehr als genug von der PV-Energie, da bringt die Einsparung über COP eben nur, dass man mehr Überschuss für 8 ct/kWh
einspeisen kann. Im strengen Winter schwindet auch der COP der WPs.

LL-Wärmepumpen sind regelungstechnisch weitaus schwieriger zu handaben und nicht jeder verträgt den Luftzug.

Auch ist in größeren Mietshäusern der Einbau häufig nicht möglich.

Eine IR-Heizplatte findet sich nach Leukefeld in jedem Raum mit dezentralem Sensor für die Regelung, wäre das dann auch so bei der LL-WP Lösung ?

IR-Heizplatten können weitaus besser auf volatile PV-Überschüsse reagieren (im Sekunden-Bereich) als Wärmepumpen (prozess-abhängig) , sie sind einfach modulierbar (Wellenpaketsteuerung).

Die Sanierung eines alten Plattenbaus finde ich schon sehr beeindruckend.

Schöne Sprüche.

Und wie hoch ist der Aufwand, um das flächendeckend umzusetzen?

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Das Dach ist gut, keine Fenster oder Kamin. Mit 12x9 Module, wären 48.6kWp mit 450W Modulen.
Bei PV hilft nur viel. Ähnlich wie mein Dach, hab ein Satteldach auch ohne schnikschnak oben. Alles voll.
Man könnte noch 2m Dachüberstand rundum machen dann würdest mind. 14x11 Module (69.3kWp) raufbekommen.
Heizung Infrarot ist blösinn. Immer Wärmepumpe da ein Faktor 2..5 Wärmegewinn.
Dazu noch >100kWh Speicher Eigenbau.

Die Überschrift sagt doch alles.

Energie autark.

Da steht nicht von "Erneuerbar".

Und ob's überhaupt autark ist, kann man diskutieren.

Ich wundere mich, dass Heizplatten nicht verboten sind: die Reinkarnation der elektrischen Fußbodenheizung ohne Beton. Wobei letzteres gerade das gute war.

Ich hatte mal Zahlen gesehen, da ist man bei einer Wohnung auch schnell bei 10.000 Euro Material + Installation. Dafür kann man auch gut eine Multisplit installieren. Aber selbst wenn eine Multisplit 5000 Euro mehr kosten würde, die hat man doch in wenigen Jahren wieder drin.

Es bleibt einfach das Problem, dass elektrische Direktheizung eine ziemliche Energieverschwendung ist. Kommt auch noch dazu, dass es wohl stark die Netze belasten würde, wenn das in größerem Stil umgesetzt würde.

Grundsätzlich sind das Argumente, aber auch wenn man die berücksichtigt, bleibt für mich die Elektro-Direktheizung unattraktiv. Der Gewinn an Einfachheit rechtfertigt einfach nicht die viel höheren Stromverbräuche.

Im Sommer hat man bei Split-Klima den riesen Vorteil einer Kühlmöglichkeit. Und ja, die Einspeisung würde ich da nicht unterschätzen, sowohl monetär wie auch gesamtgesellschaftlich sinnvoll. Und in Deutschland haben wir vielerorts auch im Winter sehr häufig Temperaturen über 3 Grad und dort schaffen viele Split-Klimas noch COPs von 4-5.

Bei gut gedämmten Häusern, die man ja als Voraussetzung für IR-Heizung braucht, ist das mit LLWP recht komfortabel lösbar. Die laufen dann auf niedriger Leistung und niedrigsten Lüfterstufen. Nimmt man so gut wie nicht wahr, wenn man sich nicht gerade direkt in den Lufstrom setzt.

In Sachen Regelung gibt es bei den Herstellern Luft nach oben, da könnte aber viel umgesetzt werden. Aber zentrales Kriterium ist der Regelung ist doch die Einhaltung der Soll-Temperatur und nicht die Nutzung irgendwelcher PV-Überschüsse. Keiner wird im Winter eine kalte Heizung aktzeptieren, nur weil gerade keine PV-Überschüsse vorhanden sind. Da gibts nicht so viele Freiräume von erzeugungsabhängiger Regelung.

Allerdings: Die unmittelbare Akzeptanz der Bewohner wird recht wahrscheinlich bei IR größer sein, als bie LLWP. Das liegt auch schon daran, weil IR mehr an dem ist, was man so sein Leben lang schon gewöhnt ist: Irgendwelche Flächen, die Wärme abstrahlen. Und nicht bewegte Luft, die erwärmt wird. Viele werden aber sicherlich sagen: Wenn ich jährlich 500-1000 Euro Heizkosten spare und im Sommer auch noch super kühlen kann, gewöhne ich mich auch gerne um.

In der Regel braucht es ein Innengerät pro Raum, der über längere Zeit in Benutzung ist. In Bad und Küche könnte man durchaus über IR-Heizplatte nachdenken oder andere Strom-Direktheizung, um Innengeräte und damit Aufwand zu sparen.

Grundsätzlich ist das häufig möglich, wobei man da in der Tat fragen muss, ob dutzende Split-Außengeräte an einer Fassade akzeptabel sind. Gibt es Balkone, kann man sie dort gut verstecken. Direkt an die Fassade montiert, ist das schwierig mit der Akzeptanz. Aber auch hier immer wieder die Frage: Ist es uns das wert, 5 mal mehr Energie zu verbrauchen, damit die Fassade weiterhin wie bisher aussieht?

Ich denke, hier liese sich sicherlich auch noch vieles an Konzepten finden, um dieses Problem zu lösen. Beispiel: Bei uns in der Umgebung gibts einige Neubauten mit Flachdach, da stehen die Außengeräte oben auf dem Dach. Man kann da sicherlich auch mit größeren Außengeräten arbeiten, die zahlreiche Wohnungen versorgen. So wird das heute ja schon bei vielen Gewerbeobjekten gemacht.

Was auch noch wichtig ist: Um Autarkie mit PV beim Heizen zu erreichen, sind selbst bei Wärmepumpe extrem große PV-Flächen und vermtlich auch Speicher nötig. Das schafft man bei den meisten Objekten bei weitem nicht, völlig illusorisch. Wenn man dann noch Faktor 5 mehr an Strom braucht, weil man direkt heizt, ist man noch viel weiter von Autarkie entfernt.

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@win Ich glaube, wenn Du die Mieter im MFH fragst, ob sie eine "schöne" Fassade oder Wohnkomfort mit Kühlmöglichkeit im Sommer haben möchten, da fällt die Antwort leicht. Mir jedenfalls.

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Der Fehler in der Kalkulation des Objektes hier liegt in der Betrachtung der Gesamtsumme zwischen Verbrauch und Erzeugung.

Die richtige Betrachtung ist die des Verbrauches an fossiler Energie.

@Win
ich schätze deine Kommentare sehr, diese bleiben immer sachlich und Themen-bezogen, obwohl ich "Schöne Sprüche" von mir gebe.

Zur Begriffsklärung
Leukefeld verwendet den Begriff "Hochgradig Autark" für seine Konzepte, um zum Ausdruck zu bringen, dass diese mit ca. 70% Autarkie laufen.

Die letzten 30% an Autarkie würden laut seinen Aussagen das Vielfache der ersten 70% an Kosten verursachen.

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Nehmen wir mal an, eine gut gedämmte 80m² Wohnung bekommt man mit 5000 kWh im Jahr geheizt. Bei 70% würden also 3500 kWh selbst produziert und 1500 kWh würden zugekauft.

Bei LLWP hingegen bräuchte man nur 1000 kWh Strom, um 5000 kWh Wärme zu produzieren. Dann könnte man noch 2500 kWh einspeisen und bräuchte 1500 kWh nicht zukaufen. Da wäre man mit gleicher PV-Fläche nicht nur autark, sondern hätte sogar eine Menge Überschüsse.

Das ist eine etwas vereinfachte Betrachtung, genau genommen müsste man schauen, an welchen Tagen wieviel Energie vorhanden ist und gebraucht wird. Je tiefer im Winter man ist, um so ungünstiger wird das Verhältnis, aber das ist bei LLWP und Stromdirektheizung gleich ungünstig. PV und heizen sind keine guten Partner, weil stark gegenläufig.

Da muss man nach China umziehen, Beijing hat mehr Sonnenstunden (also Sonne über dem Horizont und keine Wolken) im Januar als Köln im Juli, PV noch schön steil, damit da der Schnee nicht drauf liegen bleibt und die Sonne drauf reflektiert und PV und Heizung passen überraschend gut zusammen (in China). Hier in Europa ist das schwieriger, da muss man schon ziemlich hoch in den Alpen wohnen und selbst dann ist es nicht so gut wie in China.

Wenn ich selbst in Deutschland autark werden wollte, würde ich das so ähnlich machen wie Voltmeter plus Erdspeicher als saisonaler Wärmespeicher plus Haufen Module auf den Rasen nur für den Winter, also 16 kWp auf Dach, Zaun, Fassade so was in der Art dauerhaft und dann noch 35 kWp nur für den Winter, die im Sommer weggeräumt im Schuppen liegen dürfen.

Das reicht nicht ganz, wenn alles von der eigenen PV kommen soll, etwas Windstrom für das Elektroauto extern laden und etwas Biomethan/Propan/Methan für kalte Tage im Dezember finde ich aber einen akzeptablen Kompromiss, ist ja nicht so als würde nichts verbrannt, wenn man mit Wärmepumpe am Netz hängt. An den kältesten Tagen wird man da auch Kraftwerke brauchen und meiner Einsicht nach ist da Wasserstoff selber eh Unsinn und das wird Biomasse / synthetische Brennstoffe auf Basis von Biomasse und Wasserstoff sein und dann kann ich ruhig auch etwas in der Heizung verbrennen.

Die Bezeichnung Energie autark für die Mehrfamilienhäuser von Leukefeld mit Infrarot Paneelen finde ich selber etwas unglücklich gewählt. Die sind nicht autark und wie hier schon angemerkt sehr netzdienlich ist das nicht. Da wird schon ordentlich Strom bei großer Kälte aus dem Netz gezogen werden.

Ja, der Typ und seine IR Heizungen... hatte mal im Urlaub eine Wohnung mit IR Heizungen, finde die Wärme fürchterlich, warmer Kopf und kalte Füße, alles im Schatten fühlt sich kalt an. Auch wenn ich ein gut gedämmtes Haus habe, braucht es auch eine Lüftungsanlage, denn die Lüftungsverluste sind am größten da. Dann kann man auch gleich diese dazu nutzen zu heizen und zu kühlen. Oder man nutzt LLWP oder auch Klimaanlagen genannt. Keine Plan von wem der bezahlt wird mit seinem IR Fimmel. Eine WP mit Wassersystem ist in so einem Fall wirklich teurer, aber wenn ich mir so einen doch recht teuren Bau leisten würde, würde ich auch eine FBH haben wollen, die WP ohne diverse Puffer und Schnickschnack kostet dann auch nicht mehr so viel. Teuer macht eine WP meist die Installation mit dem ganzen Rohren und Fittinge. Keep it simple! Aber das wollen die Heizungsbauer nicht...

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Kann ich bestätigen. Wir haben im Bad IR-Heizung an der Wand und empfinden das als unangenehm. Vor dem Strahler fange ich sofort an zu schwitzen, auch wenn ich den Raum als kalt empfinde.

Die LLWP in Wohn- und Schlafzimmer haben uns hingegen voll überzeugt. Man kriegt den Raum in kürzester Zeit warm im Winter und kühl im Sommer. Die Wärme ist auch angenehmer als durch die früher genutzte Zentralheizung mit Wandheizkörpern.

Dieser Fittings-Wahnsinn hält außerdem unnötig lange auf. Das passt nicht in unsere Zeit, wenn man sowieso schon keine richtigen Handwerker mehr findet.

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@john

Vielen Dank für den konstruktiven Beitrag.

Aus meiner Sicht kommen hier in der Diskussion 2 Punkte zu kurz:

  1. Hybrid-Lösung > LLWP + IR-Heizung

  2. Vorteile der Pauschalmiete

Wenn man von einer Mietwohnung mit 70qm ausgeht, die dezentral beheizt und mit Warmwasser versorgt wird, dann lässt sich der Energieverbrauch für jede Wohnung ziemlich genau ermitteln. Des Weiteren sind die Kosten für die Installation dieser Hybrid-Lösung im Bestand deutlich niedriger im Vergleich zum Einbau einer zentralen Wärmeversorgung basierend auf LWWP.

Wird für diese Wohnung eine Pauschalmiete mit Deckelung des Energieverbrauchs angeboten, dann hat das Vorteile für Mieter und Vermieter (Win-win).

Mieter: geringere Kosten

Vermieter: geringere Kosten für Verwaltung (Erstellung Nebenkostenrechnung), Stromnebenkosten gehen als Einnahmen zum Vermieter

Ich habe mal eine Berechnung erstellt, in der eine Rendite von ~7% erzielt wird (bezogen auf die Stromkosten) bei einer Pauschalmiete von 5€/qm/Monat inkl. Ladestrom für E-Auto.

Wenn diese Kalkulation fehlerfrei ist, dann verdoppelt sich die Rendite bei einer Erhöhung der Mietpauschale um 0,25€.

Und dann wäre es nur ein Schritt, für den Mieter Anreize zu schaffen seinen Energieverbrauch noch weiter zu reduzieren: Auszahlung einer Prämie.

Für Pauschalmiete und Anreize zur Einsparung brauche ich aber keine IR-Heizung. Diese Idee müsste man also völlig unabhängig von IR-Heizungen betrachten.

Die meisten Pauschalkonzepte kranken daran, dass die Anreize zum Sparen fehlen und die Leute mehr verbrauchen, als würden sie es direkt bezahlen. Ich bin da eher ein Fan von "Jeder zahlt für das, was er verursacht."

Wenn man sich anschaut, was Abrechnungsunternehmen für Heizkosten an Geld verdienen, ist allerdings die Frage berechtigt, ob das nicht irgendwie günstiger ohne solche Unternehmen geht.

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@win Jeder schließt für seine Heizung einen eigenen Vertrag, bei Strom und Gasetagenheizung der Regelfall. Bei ZH kaum zu realisieren.