Der Neue hat was zu lachen für Euch...

Hallo zusammen!
Kauf' Dir ne Solaranlage ham se gesagt. Mach Dein Dach voll ham se gesagt. Rette Dich und die Welt, mach Dich unabhängig.
Also dachte ich: Mach' Dich schlau, plan' das durch und ganz bald biste voll der Solar-Held.

Aber leider bin ich eher der Solar-Idiot.
Und leider gibt es ja noch Bauvorschriften, Gesetze, Bedingungen, Nachbarn - und Putin.
Daß ich hier keine Grundsatz-Diskussion zu Sinn und Unsinn einiger Gesetze oder Vorschriften lostreten will, ist klar.
Trotzdem bekomme ich beinahe ein Schleudertrauma vom Kopfschütteln, wenn ich über Abstände, Garagendächer, Modulgrößen etc. nachdenke.
Naja.

Meine Ausgangslage könnte blöder nicht sein:
Ich bewohne eine DHH von 1906 mit Krüppelwalmdach.
Meine Dachflächen sind klein, haben 3 unterschiedliche Ausrichtungen und zwei davon auch noch unterschiedliche Neigungen.
Dazu einen Flachdach-Anbau der halbtägig mehr oder weniger voll verschattet ist.
So - und jetzt dürft ihr alle mal herzlich lachen: Trotzdem plane ich immer noch an dem Teil rum.
Je mehr ich lese, YouTube schaue und mit Fachleuten telefoniere, desto öfter wird mir klar, daß diese Herausforderung mir graue Haare und ein leeres Bankkonto bescheren wird.
Aber bei einem Jahresverbrauch von ca. 12.300kw/h (+ggf. demnächst eAuto für meine Frau) will ich mich einfach nicht damit abfinden, daß es "unmöglich" ist.
Für einen besseren Eindruck habe ich Euch mal ein Bild angehängt.



Nun die Fakten (Ausrichtung gem. PV-Tool), Module in Standard-Größe (ca. 400W):
Dachflächen in Ausrichtung ca.50Grad: 1x 33Grad Neigung (passen ggf. 4 Module), 1x ca.75Grad Neigung (ggf. 5 Module)
Ausrichtung ca.-130Grad: 1x 33Grad (4 Module), 1x ca.75Grad (mit Glück 6 Module)
Ausrichtung ca.-40 Grad: 1x 33Grad (2-3 Module), 1x 33Grad (2-3 Module)
Flachdach: 15 Module möglich (ohne Aufständern), ca. 35qm (Gefälle ca. 5Grad Richtung NO -130Grad halbtags frei Richtung SO -40Grad) wird im Nachmittag beschattet (Im Foto hinter'm Haus).
Genau. Jetzt dürft ihr nochmal herzlich lachen.
Leider ist eine Garagen- und Vordachfläche (SO -40Grad bei Neigung ca. 22Grad) lt. Bauamt nicht genehmigungsfähig (Grenzbebauung ohne Abstand, 9m lang + 3m hoch, NRW). Das wäre wohl die beste und einfachste Fläche gewesen... Da passen mit Vordach bis zu 20 Module drauf!

Der erste Plan war es, Flachdach und Garage voll zu belegen. Speicher 12-16kw (Preis: 504€/kw) einen Hybrid-Wechselrichter und alles selber bauen. Anschluß Elektriker, Abnahme, fertig.
Nach Bauamt können es höchstens die Dachflächen sein, kann ich nicht alleine, Dachbalken sind alt, Flächen viel zu klein und irgendwie sieht das dann auch eher Scheiße aus.
Trotzdem: Mal angenommen, Geld spielt keine Rolle und die benötigten Handwerker finden den Plan supertoll.
Wie kann ich bei den kurzen Strings das Ganze überhaupt realisieren? Selbst, wenn ich einzelne Flächen in Reihe schalte und die dann parallel auf den MPP führe, reicht das doch nicht, oder?
Mehrere kleine WR und ein separater Laderegler für den Akku (Triple Power 17,4kWh Hochspannung, Startspannung 300-393V)? Irgendeine Lösung mit einem großen Hybrid-WR, der das kann??
Bekomme ich eine dreiphasige Einspeisung in mein Haus hin?

Sämtliche Solateure, mit denen ich bisher gesprochen habe, winken ab. Eine Fachfirma, die mir von unserem Energieversorger empfohlen wurde, hat mir viele Fragen beantwortet - und am Ende ihr Bedauern ausgedrückt.
Projekt gestorben?
Nein. (Lacher im Hintergrund)

Helft mir bitte einmal. Ich habe so ca. 5 Knoten im Hirn, weil ich seit Wochen in meiner Freizeit kaum noch was anderes mache, als mich mit diesem Thema zu beschäftigen.
Die Hunde, meine Frau und der Garten wären sehr dankbar, wenn ich meine Zeit wieder sinnvoll einsetzen würde :wink:

Ach so, ein letzter Lacher noch:
Meine Anfrage beim Bauamt hat wohl schlafende Hunde geweckt. Mein Gartenhaus mit eingebauter Sauna und Ruheraum ist unsere wichtigste Ruheoase. Leider offensichtlich nicht legal...

Seid mir nicht böse - ich könnte gerade im Strahl ko...n.
Solar-Idiot, Ende.

Modulwechselrichter statt kurze Strings.

Mein Gelände hier sieht zwar völlig anders aus als bei dir (nach Foto zu urteilen). Aber ich habe hier viele kleine Solarkraftwerke am werkeln, die erzeugen alle über Mikrowechselrichter AC und speisen einfach ins Hausnetz. Sowas könnte bei dir passen und dein großes Problem in mehrere kleinere schaffbare Problemchen umstrukturieren.

Angefangen hat mein Projekt hier mit einem kleinen "Balkonkraftwerk" mit 2 Modulen. Mittlerweile ist es in der Summe natürlich größer, aber eben lustig verteilt. Ich sage dezentral dazu, schönes Wort. Der Vorteil meiner Vorgehensweise ist auch, dass man sich jeweils um die aktuelle Fläche kümmern kann und nicht das Ganze im Auge haben muss. Die Teilprojekte laufen ja alle unabhängig voneinander.

Neben dem Hausverteiler habe ich jetzt einen Victron MP2 3000 mit Smartmeter und GX Ding, quasi als Zentrale. Das Geraffel funktioniert super als Zentrale und sieht, was das Haus grad verbraucht und nimmt weg, wenn was übrig ist, steckt es in die Batterie und sorgt so dafür, dass der Zähler nicht rückwärts läuft. Fehlt was, nimmt der MP2 es aus der Batterie und sorgt dafür, dass der Zähler nicht vorwärts läuft. Mit den knapp 3kW, die der MP2 verarbeitet, komme ich allermeistens aus. Irgendwann kommt vielleicht ein weiterer MP2 auf eine andere Phase. Auch irgendwie dezentral, oder? Die Batterie ist eine Pylontech 48V mit 12kWh, das reicht bei mir aktuell gut. Wäre aber auch erweiterbar.

Auch noch nett ist, dass hier 6 Module mit 2,4kWp hinter dem MP2 angeschlossen sind und damit werden deren Mikrowechselrichter auch bei Stromausfall versorgt, so dass ich Notstrom im Bedarfsfall habe und die Batterie auch dann aufgeladen wird. Wenn die Batterie so gesteuert wird, dass sie nicht leer abschaltet, ist mein System auch schwarzstartfähig. All das habe ich bisher nicht genutzt, daher eben nur nett. Aber in der aktuellen Diskussion um Blackout-Vorbereitung bleibe ich ziemlich relaxed und horte zumindest keine Kurbelradios, Batterien oder Taschenlampen :mrgreen:

So richtig verstanden habe das Problem noch nicht,
Das Walmdachbelegungsproblem schon, so was habe auch, rechtwinkligs auf spizwinkliges anzuordnen ist oft gar nicht so leicht, die panele gehen bei mir auch nur quer aufs Dach.

Ich plane komplett in 2er oder 3er Strings je nachdem was dann produziert werden wird und verfügbar ist.
Wenn auf einer Fläche mal ein oder zwei panel über sind werde ich die einen soyosource bzw. homiles geben.
Für die größeren Flächen, ca 2,5kw Ost, 2,5kw Süd, 4kw West ist je ein epever mppt vorgesehen, der einen akku lädt der am victron mp2 hängen soll.
Ich brauche dann zwar etwas mehr kabel als mit längeren strings. Wüsste aber nicht was daran wirklich nachteilig ist.
Ich fühle mich ehrlich gesagt auch wohler mit nicht so hohen Spannungen hantieren zu müssen.

Hallo SolarI…

Wie kannst du dir nur so einen Namen ausdenken?

Bei mir gibt es ähnliche Ptobleme, meine Lösung

Panele habe ich auf alle Dachflächen gelegt, die Sonne bekommen.
Die gegenüber liegenden Dachflächen, die im laufedes Tages abwechselnd die Sonne sehen(mit gleicher Modulanzahl) sind parallel geschaltet und haben bei drei Modulen einen MPPT 150/. und bei bis zu sechs Modulen einen MPPT 250/..
Jede andere Dachfläche hat ihren eigenen MPPT
Alle Sekundärspannungen der MPPTs gehen auf die Batterie mit 14Kw.

Die weitere Verteilung der Batteriespannung ist dann nur noch Standard Elektrik. Bei mir reicht noch ein Multiplus 5000.

Wo ist da die Schwierigkeit?

Mit freundlichen Grüßen

Thomas

...
daß diese Herausforderung mir graue Haare und ein leeres Bankkonto bescheren wird.
Aber bei einem Jahresverbrauch von ca. 12.300kw/h (+ggf. demnächst eAuto für meine Frau) will ich mich einfach nicht damit abfinden, daß es "unmöglich" ist.
Nichts ist unmöglich.
Ist aber ein hübsches Auto, das da vor der Garage steht, und lässt vermuten, dass das eine oder andere graue Haar schon gewachsen ist, und das Bankkonto auch nicht so ganz schnell leer sein wird...

12.300 kWh, ist das insgesamt, oder nur für Strom?
Hast du eine "Wärmepumpe", oder wo kommt dieser enorme Verbrauch her?
eAuto für die Frau, warum? Gäbe es da nicht sinnvollere Lösungen?

Ich würde da erstmal versuchen, den Verbrauch um mindestens 75% zu reduzieren.

Naja, 75% reduzieren wäre auch ne Lösung.
Der hohe Verbrauch kommt von Sauna (meine Frau geht jeden 2. oder 3. Tag im Winterhalbjahr, mind. einmal pro Woche im Sommer) und Pool (Heizung im Winter, Umwälzung/Filter eigentlich immer).
Dazu die Tiefkühler für's Hundefutter, ständig läuft die Waschmaschine und der Trockner, seit 2 Jahren viel Homeoffice, Gartenbeleuchtung und Lichtszenen im Haus, große Server und NAS-Laufwerke.

Natürlich reduzieren wir gerade den Verbrauch signifikant, sparen uns die unnötige Beleuchtung, ersetzen nach und nach E-Geräte, die älter als 10 Jahre sind, schalten die IT nachts komplett ab, etc.
Und trotzdem wir weniger saunieren, den Pool nicht mehr dauernd filtern und auch die Wäscheberge größer werden lassen, werden wir Stromverschwender bleiben.

Das Auto für meine Frau hat u.a. steuerliche Gründe, da sie es über ihre Praxis laufen lassen wird. Da gibt es gerade kaum eine sinnvolle Alternative, wenn wir alles konsequent durchrechnen.
Übrigens hat man es erst dann "geschafft", wenn der Porsche vor der Garage parkt, weil in der Garage die teueren Sachen stehen :wink: