Hallo Zusammen,
ich bin seit ca. einem Jahr in meiner neuen Mietwohnung und würde total gern eine einfach Balkonanlage nutzen!
Zu mir (Jens 44) und meinen Leben: Leider habe ich keine einschlägig Erfahrungen und bin beim Thema PV fange ich bei 0 an. Ich möchte mich hier stetig einarbeiten und klein mit einer Balkonanlage starten. Falls wir wirklich einmal in ein Haus umziehen würde ich die Erfahrungen nutzen um eine größere PV Anlage inkl. Akku aufzubauen. Es ist also mein erstes Projekt und ich bitte deshalb um Nachsicht bei "dummen Fragen"!
Wir leben hier als Patchworkfamily (3+2) in einer großen Mietwohnung mit entsprechenden Nebenkosten.
Diese würde ich gern senken und gleichzeitig meinen kleinen Beitrag zum Klimaschutz beitragen.
Derzeit schaue ich mich durch Andreas Videos und bin mega froh dass er eine Sprache verwendet die auch mir als Fachfremden den Einstieg ermöglicht. Danke Andreas!!!
Könnt ihr mir weiter Empfehlungen (Bücher, Blogs, Videos) für meine Einarbeitung geben?
Mein Wünsche:
ich würde gern eine Balkon PV Anlage betreiben welche möglichst einfach (Schuko?!?) ins Hausnetz zu integrieren sein soll.
Der Platz auf dem Balkon 3,20m x 2m ist begrenzt weshalb aus meiner Sicht der Dinge neue Panels her sollten.
Aufrichtung ist 3,20m nach Osten und die 2m nach Süden. Beschattet wird hier wenig!
Die Balkonbegrenzung ist wunderbar geeignet (Stahlbauprofile Eckig und oben Rund) zum Aufhängen der Panele. Da der Balkon zum Innenhof ausgerichtet ist und von Nord und West von Gebäuden geschützt ist sollte die Windlast auch sehr gering sein.
Da ich im Homeoffice arbeite gibt es quasi ständig einen Abnehmer.
Ich würde mich sehr über eine kleine Wegweisung von euch freuen welche Hersteller / Lösungen ihr mir empfehlen könnt.
Ganz viele Grüße und noch mehr Dank für eure Hilfe
Jens
Klär zuerst die Dinge mit dem Vermieter und all den Nachbarn, die Du ins Boot holen willst, um keine spätere Gegenwehr zu bekommen, denn die ist Dir sonst sicher, weil gerade Neid und Mißgunst die Motivation für Rache sind, die in der Form stattfindet, dass die sich mal bei Deinen Stadtwerken erkundigen (= Netzbetreiber), was man denn so tun muss für eine PV Anlage auf dem Balkon.
Und bei der Gelegenheit fällt dann Dein Name und in dem Moment wird jemand losgeschickt, der Deine bessere Hälfte genau dann erwischt, wenn sie keine Zeit hat und Du unterwegs bist.
Das Ergebnis ist dann so eine Stilllegung, wenn das Ding jenseits der Specs und nicht angemeldet ist.
Guerilla kannst Du machen, nur endet die meist bei den Nachbarn oder Vermietern, die da nicht mitspielen und natürlich vom Vermieterverein sämtlich Tricks und Wege kennen, Deiner Rechnung in die Suppe zu spucken bis hin zum Altbau und Bestandsschutz oder Eigentümerversammlung, denn aktuell ist die Rechssituation nur für die Aufstellung auf Deinem Balkon geklärt, nicht aber am Balkon oder der Fassade, eben so wenig das Thema Bohren in die Fassade von außen.
Wenn Du Dich nicht abstimmst, dann kann es halt nachher auch zu Gegenreaktionen führen, denn den einen stören reflektierende Module, weil die duselige Sonne genau zur Mittagszeit in sein Schlafzimmer volle Kanne reinhauen, die auf Deine Module trifft und ihn vom Schlafen abhält, obschon er Nachtschicht hatte und nun pennen will.
Hast Du das alles geklärt, dann kannst Du in Dein Projekt starten, nur denk dran, dass Du mit einem Haufen Modulen wieder Probleme ins Haus holen kannst, weil eben viele Module nach großer Leistung riechen und all das o.g. von vorne losgehen kann - außer es sind alles die besten Freunde, also jetzt und in der Zukunft.
Und wenn Du Hilfe suchst, dann wäre ein Screenshot von google earth oder schlicht ein Grundriss und die Orientierung in ° doch viel praktischer als so ein grobes OST SÜD Ding, was nicht wirklich was aussagt oder so viel zeigt , wie ein Innenhofgrundriss, in dem der Azimuth drin zu erkennen ist.
Schau mal hier nach, wie sich die Leistung einer PV errechnet und welchen Einfluss die Ausrichtung / Azimuth und Neigung haben, wobei die Begriffe dort schön anschaulich erklärt werden und die Zahlen akkurat sind, wenn Du die Lage Deiner Wohnung in der KArte markiert hast
https://re.jrc.ec.europa.eu/pvg_tools/en/Gefühlt bist Du schon viel zu weit in Details, bevor Du die Rahmenbedingungen überhaupt geklärt hast. Klar, Du kannst auf dem Balkon selber treiben, was Du magst, solange die keinen andern stören, nur Innenhof und Module führen oft zu Ärger, den keiner vorausgeahnt hat und damit zum Abbau oder Umbau oder Unwirtschaftlichkeit.
Macht doch keinen Sinn, 2x 400W Module für 400€ mit 300€ Wechselrichter und 200€ Montage und Kabel auszugeben, wenn sich das nachher so nicht nutzen lässt oder nur die Hälfte der Module und der Wechselrichter dann zu groß ist, so dass der ineffizient arbeitet. Guerilla PV bedeutet auch Bereitschaft zum Krieg, was viele vergessen, wo dann aber Deine ganze Patchworkfamilie zum Kriegerstamm werden muss, weil die auch noch mit den Nachbarn zu tun haben, wenn Du aus dem Hause bist.
Die meisten ignorieren das halt gern - nur kann dann halt auch später immer jederzeit der Hammer zurückschlagen.
Nur am Rande aus eigener Erfahrung: Solltest Du z.B. ein Stangengeländer mit alle 10 cm Stäbe haben, dann rechne mit einem Ertrag von 0,27 kWh im Juni bei 199° bzw. Azimuth 19° -auch bekannt als SSW - und bei 30° Neigung je 250 Watt Modul.
Das bringt auf freiem Dach mit gleicher Neigung und Ausrichtung an so einem Tag 2 kWh , da wir gerade so einen Test für einen Kumpel gemacht haben, der in die Falle getappt ist: 2 Mikrowechselrichter und 2 Module verbannt vom Balkongeländer und nun hinter Gittern ein 0,27 kWh Erlebnis feiert, also 5 kWh im Mai bekam statt 50 kWh
Hintergrund: er meinte, die Module seien kaputt und von daher haben wir alles abgebaut und bei uns im Garten und dann auf dem Flachdach aufgebaut und gemessen, ob die Module oder Wechselrichter kaputt sind
Lösung gibt es aktuell keine, weil die Module fest am Balkon zu montieren sind, was aber zu Reflektionen führt. Die Lösung Aufständerung / Neigung ist selten erlaubt, aber er hat es halt mit 60° gemacht und das brachte wieder anderen Ärger: Im Erdgeschoss landeten auf fast 4 m Breite die Regenmengen von 4 qm entlang einer Kante, weil er keine Regenrinne hatte. Denkt keiner dran, bis die EG Mieter dem Vermieter Bescheid gestoßen haben, dass deren Terrasse und die Fenster bei Starkregen nun regelmäßig verdreckt seien, nachdem er bei der 1. Beschwerde das noch für nicht so ernst genommen hatte. Seine Lösung einer Dachrinne kam zu spät, nun ist alles auf den Balkon verbannt und die Wände taugen bei ihm nicht, weil der Dachüberstand zu viel Schatten wirft.
Machen ja, aber wenn, dann besser richtig, ansonsten kannst Du nur verlieren. Frag im Übrigen zuerst Deine Frau, was Sie als Nachbarin von den Beeinträchtigungen so einer Anlage hielte, denn die männliche Sicht ist meist ein achselzuckendes "und, juckt mich nicht", was in der Realität aber die ganze Kette an Folgeproblemen nach sich ziehen kann.
Und es gibt nix Schlimmers als 2x 250 Watt Module mit Mikrowechselrichtern vergammeln zu sehen bei 0,5 kWh Tagesproduktion zudem noch der Gefahr ausgesetzt, Hotspots zu bilden.
Nur am Rande: im Winter gibt es schon gute Tage, nur halt wie bei den anderen Anlagen auch auf 10% Niveau, sprich statt 0,5 kWh für 2 Module im Sommer gibt es dann so 0,01 bis 0,05 kWh, also 10 Wattstunden bis 50 Wh hinter so einem Geländer.