18 Monate

Hi,

ich kann das Video von Andreas zum Anmeldehorror leiden aus eigener Erfahrung belegen, aber hier mal Schritt-für-Schritt:

Ich habe ein Haus mit einem Bürotrakt und einem privaten Teil, kurzer Arbeitsweg :D.

Da ich irgendwann die sehr konservativen Beispielrechnungen der Energieberater einfach nicht mehr glauben wollte (die mir zumeist einen Amortisationszeitraum von 14-18 Jahren prognostizierten) und ich mal selbst gerechnet hatte, entschloss ich mich 2016 mich mal um eine kleinere PV für das Dach des Bürotraktes zu kümmern. Fand eine Firma aus Helmstedt ... und wups war die Anlage mit 5,6kWp nach 3 Monaten Wartezeit und 1 Monat Bau- und Anmeldezeit fix und fertig. Mit Einspeisung, gewerblich mit Steueranmeldung und allem drumherum. Nach einem Jahr konnte ich abschätzen, daß der Ertrag so gut ist, daß die Anlage sich bereits nach 6 Jahren amortisieren werden würde. Insbesondere da der Eigenverbrauch (ohne Akku) in einem Büro mit 3 Mitarbeitern tagsüber eben sehr gut ist.

Deshalb sollte die zweite Anlage folgen, nur für den privaten Bereich ... und damit kam der Horror ...

Für die private PV sollte es wieder gleiche Installateur sein, lief ja beim ersten Mal so gut. Also Ende 2020 6,8kWp bestellt, wieder mit Fronius, diesmal noch mit Ohmpilot. Wurde am 8.3.2021 in einem Wusch installiert.

Das Haus hat zwei Hausnummern, einmal mit "A", einmal ohne. Das Büro eben ohne "A". Der Installateur hatte aber noch meine erste Adresse in seiner Datenbank und meldete die neue Anlage dann beim Versorger ohne "A" an. Der sagte dann nach 3 Monaten "Pustekuchen", du hast ja schon eine Anlage und "ob das nun eine Erweiterung sei". Der Installateur hatte mittlerweile Probleme, die Fachleute waren ihm wohl weggelaufen, abgeworben oder was weiß ich. Die Koordinatoren waren extrem überlastet, die bekannten Techniker nicht zu erreichen, die Anlagenmanager ... was-weis-ich.

Also musste ich mich selbst einarbeiten und hatte keinerlei Ahnung. Zuerstmal MaStR, dann dem Versorger klarmachen, daß es eine neue Anlage unter einer neuen Hausnummer ist. Nach x-mal hin- und -her und jeweils einer Reaktiongeschwindigkeit von 2-4 Wochen bei eMail, war das im Oktober durch. Toll, die ganze Saison verloren.

Dann kam "es sind nicht alle Formulare ausgefüllt". Nicht, daß jemand einmal den ganzen Vorgang komplett anguckt und eine Todo-Liste schickt. Nein, das passiert ... natürlich ... häppchenweise. Ich fragte "welche ?", keine Reaktion, also alle Dokumente nochmal eingestellt (warum muss ich eigentlich technische Dokumente des Wechselrichters besorgen und einreichen ? Wieviele WRs sind denn üblicherweise an 90% der PVs dran ? 10 ? Ich vermute, die kennen die alle). Im Dezember 2021 kam dann "es sind nicht alle unterschrieben", ich fragte "welche ?", wieder keine Antwort. Wieder und wieder den telefonischen Kontakt gesucht. Die Hotline der e.DIS in Brandenburg, naja, ist eher so die Coldline, ganz kalt, faktisch tot. Online-Chat kann einem nie wirklich helfen "wir geben das weiter" ... eMail ? eher nicht. Dann nochmal alles im Mai und im Juni 2021 per eMail dargelegt, CC an die "Mutter" der e.DIS Netzbetreiber. Eine Woche später einen Brief der "Mutter" bekommen: "Wir geben es weiter". Im Juli habe ich dann alles per Einschreiben verschickt, nach 16 Monaten.

Denn eigentlich fehlte "nur" noch der Zählertausch, ich hatte für den privaten Teil eben noch einen Ferraris-Zähler ! Alles andere war längst bei denen eingetütet, mit allen Formularen, alles war korrekt unterschrieben bei denen. Nur ....

... wir hatten ein Formular mit eingereicht, das es unseren Wunsch (warum muss das mein Wunsch sein, mir ist der Zähler völlig wuppe, wenn der Versorger meint, daß ich einen neuen Zähler brauche, soll er doch einfach einen einbauen, ist doch seiner, er hat den verplombt), einen digitalen 2-Wege-Zähler zu bekommen.

Ein Mitarbeiter der e.DIS hat dieses Formular geprüft ... UND DIE HAUSNUMMER WIEDER VERWECHSELT ... und auf das Formular geschrieben: "kein Zählerwunsch, da bereits vorhanden" !!!

Damit war das als Ergebnis für 16 Monate einbetoniert. Erst mein Einschreiben schreckte die hoch. Als erste Reaktion darauf bekam ich plötzlich zwei "Return Receipt" eMails retour, die ich mit meinen eMails aus Mai und Juni angefordert hatte. Es hatte wirklich jemand meine eMails ... zumindest angeklickt, vielleicht sogar gelesen ! Ich bekam zwei Wochen später meinen Zähler. Eine Woche später musste ich jedoch nochmal nachfragen, wie ich denn nun die Zählerstände melde, wo mein Zugang zum Portal ist usw, ihr meint doch nicht, daß mir die e.DIS da mal eine nette eMail oder einen Brief mit allen Zugangsdaten geschickt hat ... oder irgendeinen Nachweiss, daß meine Anlage nun fertig angemeldet ist ... mit Anlagennummer. Partnernummer usw. NE ! Ok, lies sich dann aber praktisch im Chat klären, hat nur 2 Stunden gedauert, seitdem ist alles glatt und ...

... ich speise ein und nutze meinen eigenen Strom. 18 Monate. Ca. 3 Wochen Arbeitszeit. Einen 3/4 Mannmonat. Das kostet so viel, daß sich die Amortisierung nun doch auf ... (ach Mist, egal).

Ein Trick den Zählerwechsel anzustossen, war bestimmt, daß die Eichung des alten Zähler mittlerweile abgelaufen war. Das hatte ich im Einschreiben prominent erwähnt.

Aber: in der ersten Anlage hatte ich einen per Funk fernauslesbaren digitalen 2-Wege-Zähler. Saupraktisch, die Abrechnung kam monatlich per eMail. Bingo.

Den hätte ich vor 18 Monaten auch gerne noch für die private PV erhalten. Zwischenzeitlich hat der Datenschutz die aber verboten, weil die Zählernummer und der Zählerstand unverschlüsselt durchs Funknetz gehen.

a) wen interessieren nur rudimentär zuordbare Zählernummern und -stände ? Die funken weder meine Adresse, noch meinen Namen oder sonstewas Wichtiges rum
b) ich möchte endlich auch das Recht haben, auf meinen Datenschutz zu verzichten, wenn ich darauf Lust habe, das machen doch sowieso alle, wenn sie Smartphones, Socialmedia oder eine Webseite nutzen
c) dann bieten einige Firmen solche Geräte Ende 2019 inkl Datenschutzprüfung an ... alles ist wieder cool ...
d) und dann zieht das BSI seine Genehmigung zurück ???

Seitdem werden hier diese Zähler OHNE Fernauslesung verbaut, mit der dümmsten Licht-Morse-Schnittstelle überhaupt. Es gibt hier doch bestimmt einen Thread, der sich über diese Dinger auslässt, oder ?

Und seitdem melde ich die Zählerstände jeden Monat. Selbst ablesen, zweimal einloggen (der Zähler der Büro-PV wurde gleich mitgetauscht :wtf: ), zwei Logins auf der Webseite beim Versorger. Mit den Entwicklern der App des Versorgers habe ich mich nun auch schon rumgeschlagen. Leute mit zwei PV-Anlagen sind nicht vorgesehen ... weia :shock: abtippen muss auch keiner, das könnte per Barcode und Smartphonekamera gehen. Ohne Login, einfach App starten, draufhalten, fertig. Aber ne ...