Benachrichtigungen
Alles löschen

Presswerkzeug

20 Beiträge
10 Benutzer
1 Reactions
356 Ansichten
(@janvi)
Batterielecker
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 238
 

Veröffentlicht von: @hopfen

Die 6eck Pressung ist natürlich hochwertiger, keine Frage, aber auch anspruchsvoller als die Dornpressung.

Klauke schreibt für feinstdrähtige Leiter ein Werkzeug mit Dornpressung vor. Feindrähtige Leiter gehen mit Sechskantpressung. Hintergrund ist der, daß feinstdrähtige Leiter (Schweissleitung H01N2 o.ä.) bei gleichen Querschnitt einen anderen Kompressionsfaktor haben. Das ergibt sich aus den Radien der Einzellitzen. Je kleiner der ist, desto kleiner werden die hohlen Zwischenräume zwischen den Litzen.

Als Folge hiervon, ist zum Beispiel eine Adernendhülse 70mmq nach DIN für eine feinstdrähtige Leitung 70mmq viel zu groß. Tatsächlich ist sie sogar für eine feindrähtige H07V-K zu groß. Ähnlich ist es bei den DIN Rohrkabelschuhen wenn man feinstdrähtig flexible Leiter nimmt. Aus diesem Grund ist hier eine Dornpressung vorgeschrieben. Leider sind die Zangen hierfür sündhaft teuer weil sie nur in kleinen Stückzahlen gefertigt werden. Je größer der Kabelquerschnitt, desto schlechter passen "normale" Rohrkabelshuhe.

Man kann trotzdem mit Sechskantzangen verpressen. Allerdings empfiehlt sich eine mehrfache Pressung mit anschliessendem Auszugstest. Weil das in einer Serienfertigung nicht praktikabel ist, wird es von den Herstellern nicht zertifiziert und nicht propagiert.

Letzendlich gibt es zum Ausgleich der Fehlpassungen bei hochverdichteten feinstdrätigen Litzen auch noch Korrekturhülsen von Klauke, Baureihe VHR. Sie sehen aus wie Aderendhülsen, haben aber keinen Trichter und ganz knappe Abmessungen. Es ist eine ziemliche Frickelei hier alle Litzen ungestreift reinzukriegen was man zuvor etwas üben sollte.

Zur Sache mit der Rohrzange: Mir ist mal fast ein Teleskopstapler abgebrannt, weil der Vorbesitzer gemeint hat, das Kabel für die Lichtmaschine mit der Rohrzange verpressen zu können. Es ist ja bekannt, daß es zwischen Batterie, Anlasser und Lima keine Sicherung gibt. Deshalb: Wer sein Womo liebt macht es gleich richtig anstelle sonst hilflos am Straßenrand zu stehen.

Zum Vergleich: Die Bohrung von einem Kabelschuh KL50/8 (50mm² auf M8) ist 9,9 mm. Der Durchmesser ist für mehrdrähtige Leitungen einschliesslich rundgedrückter Sektorleiter wie etwa NYY gut. Eine Hülse VHR hat einen Aussendurchmesser von 9,5mm und einen Innendurchmesser von 8,9mm. Die Materialstärke der VHR Ausgleichshülse ist 0,3mm.

Diese r Beitrag wurde geändert Vor 1 Woche 4 mal von Janvi

   
hopfen reacted
AntwortZitat
(@ikarus500)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 5 Monaten
Beiträge: 5
 

Mit der von maggus gezeigten Zange habe für meine Akkubox auch die Anderson Stecker verpresst. Das Ergebnis war bescheiden, den Zugtest hat die Verpressung nicht bestanden. Also habe ich pragmatisch das ganze dann 3fach nochmal verpresst und zusätzlich verlötet. Dabei darauf geachtet nur den Kabelschuh zu erwärmen damit kein Lötzinn in das Litzenkabel fließt und dieses brüchig macht. Das hat dadurch ganz gut funktioniert das ich den Stecker nach oben und das Kabel nach unten gehalten habe damit der Kabelschuh wärmer als das Kabel ist. Also am besten im Schraubstock arretieren.


   
AntwortZitat
saugnapf
(@saugnapf)
Heroischer Stromgenerator
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 1328
 

@Gerhard75 kannst du vielleicht mal ein Bild einstellen, von dem Anderson-Stecker, der verpresst werden soll?

Ich habe die immer gelötet, da die (meinigen) mir nicht presstauglich erschienen.

6x 300Wp = 1.8kWp an 3x EVT560 MicroInverter - MultiPlus-II GX mit 4x PylonTech US2000 (je 2,4kWh)

Hier klicken, wenn du Kollegen in deiner Umgebung finden möchtest.


   
AntwortZitat
(@hopfen)
Autarkiekönig
Beigetreten: Vor 6 Monaten
Beiträge: 673
 

Wer kann macht neben dem Abzugstest auch eine Widerstandsprüfung,  ist allerdings chon recht schwierig bei diesen großen Querschnitten. Dazu braucht es aber auch eine gut verpresste  Referenz. Bzw. Spannungsabfall Messung (Vierleiter!) bei bekanntem größeren Strom.

Löten im unsicheren Bereich bleibt eine Option. Crimpen als mech. Sicherung und verlöten. Ob da jetzt Zinn ins dicke  Kabel kriecht sehe ich nicht als Problem. Bei diesen Querschnitten bewegt sich kein Kabel mehr im Übergangsbereich denke ich. 

Privat habe ich mir bei kleinen Strömen und unpassenden Kabeln öfter durch auffüllen des Rohrkabelschuhes mit weiterer Litze geholfen, mir geht es normal mehr um Verlustminimierung am Kabel als um hohe Ströme. Also kalte Kabel. Wenn sich ein Kabel erwärmt ist es auch besser bei gleichem Querschnitt zwei oder mehr Kabel zu verwenden. Die Oberfläche wird größer und Kühlung damit besser.

 

Diese r Beitrag wurde geändert Vor 4 Tagen von hopfen

Klima Heizung mit FTXZ35 Ururu Sarara, scop < 6 seit 2016 im Wohn +SZ über Umluft. Seit 2006 Heizung mit 4 single tick-tack im Altbau.
Seit 2018 800 VA BKW mit Aeconversion WR. Ab 2022 LTO + LFP + Na-Ion Test, 5 kWh, 5kWp am Flachdach als BKW plus Küchenblock als Halb Insel.


   
AntwortZitat
(@maggus)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 37
 

Veröffentlicht von: @ikarus500

Mit der von maggus gezeigten Zange habe für meine Akkubox auch die Anderson Stecker verpresst. Das Ergebnis war bescheiden, den Zugtest hat die Verpressung nicht bestanden. 

Bei meinen 50A Anderson Steckern ist 16mm² Kabel zu nutzen. Hatte es damals auch erst mit 10mm² versucht. Konnte man relativ leicht rausziehen. Somit mit ner Dornpressung nachgeholfen. Das war dann bombenfest. Wenn man 6kt presst, muss halt auch der Kabelschuh zum Kabel passen, sonst wird das nix. Man presst ja auch nicht ne 6mm² Aderendhülse auf 1,5mm²

 


   
AntwortZitat
Seite 2 / 2
Teilen: