Moin zusammen,
ich würde mich über Euren Input zu der Planung meiner Versorgerbatterie in meinem T3 Syncro (Reise Fahrzeug) freuen.
Bauen werde ich das ganze aus 4x Envision HC-L315A 3.2V 315Ah B-grade (von NKON) und einem JK BMS mit 2A Balancer und Heizungsfunktion (auch NKON).
Den Victron Batteriemonitor (BM712) würde ich zusätzlich weiter verwenden.
Geladen wird über Lichtmaschine, 100Wp + 100Wp (Mobil) Solar mit Victron Blue Smart oder Landstrom (Victron Smart Charger 20A).
Auch wenn ich viel gelesen habe, habe ich noch ein paar Fragen bzw. den Wunsch das Ihr mal drüber schaut wie ich das vor habe.
Ich versuche es in Abschnitte zu teilen, um es übersichtlicher zu machen.
Gehäuse / "Verpressung"
Hier bin ich noch am unsichersten...
Mein Plan ist es, ein gehäuse aus Sperrholz mit 4xM5 Gewindestangen zu bauen oder die Gewindestangen weg zu lassen und einfach so ein Gehäuse zu bauen, in dem die Zellen stramm sitzen.
Mit Pressung über Gewindestangen, würde ich die Stirnseiten aus 15mm Siebdruck bauen und den Rest aus 10mm Pappel.
Als Zwischenplatten würde ich gerne ein Material nehmen, welches die Stärke der Temperatursensoren des BMS hat um diese zwischen die Zellen packen zu können.
Welches Material könnt Ihr empfehlen? Weiß einer wie dick die Platten sein müssen um die JK Sensoren unterbringen zu können?
Heizung
Die Batterie wird zwar im Innenraum stehen, ich möchte allerdings trotzdem eine Heizung verbauen um auch im Winter laden zu können, wenn die Standheizung nicht läuft.
Welche Heizmatten könnt Ihr empfehlen und welche Leistung ist angebracht?
Ich wollte jeweils links und rechts an den langen Seiten des Zellenpakets eine Heizmatte ankleben und diese von außen mit 10mm Isolation versehen.
Bei den Heizmatten habe ich weder Erfahrungen, noch eine Idee was Sinn macht.
Laden über Lichtmaschine
Momentan lade ich die AGMs (2x70Ah) über ein ganz einfaches, 120A Trennrelais. Lima hat 120A und D+. Die Leitung ist ca. 1,5m Lang und in 35mm² ausgeführt. Ladeschlussspannung der Lima sollte bei 14,5V liegen.
Am liebsten würde ich das so beibehalten und auf einen Booster verzichten.
Dadurch hätte ich eine Komponente weniger die kaputt gehen kann und könnte ohne großen Aufwand mit hohem Strom laden.
Balancieren nach Lieferung, Inbetriebnahme
Ich würde den Akku komplett aufbauen und dann Seriel über den 2A Balancer des BMS erstmals Balancieren. Hierzu würde ich ein 10A Labornetzteil verwenden und die Spannung langsam und schrittweise erhöhen.
Quasi wie in dem super Howto von Carolus beschrieben nur recht langsam über den Balancer des BMS statt von Hand.
Betriebsbereich Akku
In welchem Spannungs- und Temperaturbereich würdet Ihr den so gebauten Akku betreiben wenn es mir im zweifel wichtiger ist, Strom zu haben als ein auf Zyklen optimierter Betrieb?
Die Kapazität des neuen Akkus ist so hoch, dass ich sehr selten an die grenzen stoßen sollte. Ich gucke zudem regelmäßig auf den Batteriemonitor und schreite vorher ein.
Herzlichen Dank an alle die bis hier gelesen haben!
Ich bin gespannt, was ihr sagt.
Viele Grüße
Peter
bezüglich Verpressung gibt es im Schwesterforum einen ziemlich ergiebigen Thread:
https://www.photovoltaikforum.com/thread/138817-selbstbauakkus-li-ion-besondere-erfahrungen/
Mit Labornetzteil balancieren habe ich auch schon gemacht. Allderings nicht bei 2A sondern passiv bei 200mA
was dann eine Woche lang gedauert hat
Moin zusammen,
ich weiß ich habe viel geschrieben. Kann ich was verbessern an dem Beitrag?
Hat vielleicht doch noch jemand Lust und Zeit sich meinen Plan kurz an zu schauen um mich vor groben Fehlern zu bewahren?
Viele Grüße und herzlichen Dank für Eure Zeit!
Dein Plan für das Gehäuse hört sich fast an wie mein Aufbau.
.
Welches Material könnt Ihr empfehlen? Weiß einer wie dick die Platten sein müssen um die JK Sensoren unterbringen zu können?
Ich habe Presspan drin. Für meinen Sensor ausreichend.
Ich habe neben dem Akku ein paar mm luft gelassen, zwischen Gewindestange und Zellen. Da sitzt eine weitere Presspanplatte Als elektrische Isolation gegen die Gewindestange, und da ist auch noch Luft für eine 1,5 mm aluplatte für die Heizung. Die steht oben 25 mm höher als die Zellen, und wird mit 1 oder 2 Stück 8 W Hochlastwiderstand bestückt. Hab's Mal auf einer Seite ausprobiert, geht, ist aber noch nicht endgültig drin. Ich halte den Akku mit Luftstrom aus der Truma über 8 grad. Darunter lade ich nicht, darüber nur mit 0,04 C, deswegen noch so tief.
Ohne Ladebooster hast du das Problem, dass dein Akku beim voll Laden an die Maximalspannung grenzt.
Viel Spaß beim fahren!
Ich bin kein Amateur, aber ich lerne trotzdem noch.
Bürokratie schafft man nicht durch neue Regeln oder Gesetze ab.
Moin Carolus,
danke für Deinen Input!
Ich habe neben dem Akku ein paar mm luft gelassen, zwischen Gewindestange und Zellen. Da sitzt eine weitere Presspanplatte Als elektrische Isolation gegen die Gewindestange, und da ist auch noch Luft für eine 1,5 mm aluplatte für die Heizung. Die steht oben 25 mm höher als die Zellen, und wird mit 1 oder 2 Stück 8 W Hochlastwiderstand bestückt. Hab's Mal auf einer Seite ausprobiert, geht, ist aber noch nicht endgültig drin.
Wenn ich das richtig verstehe, hat die Aluplatte mit den Widerständen drauf somit direkten Kontakt zu den Zellen. Thermisch ist das ja sinnvoll aber im Hinblick auf elektrische Isolation und Scheuern hätte ich da bedenken.
Bei der Leistung für die Heizung bin ich mir recht unsicher. Weiß jemand wieviel Strom der Heizport des JK verträgt? Ich finde da keine Info drüber. In einem Video meine ich mal was von 3A aufgeschnappt zu haben. Somit ca. 36W, das erscheint mir ausreichend.
Die Silikonheizmatten haben in der Größe aller allerdings deutlich mehr Leistung...
Ich halte den Akku mit Luftstrom aus der Truma über 8 grad. Darunter lade ich nicht, darüber nur mit 0,04 C, deswegen noch so tief.
Bist Du da eher vorsichtig? Ich hatte gehofft bei ca. 3 Grad wieder laden zu können...
Den zweiten Satz verstehe ich nicht so richtig. Über 8 Grad lädst du generell nur mit 0,04C?
Ohne Ladebooster hast du das Problem, dass dein Akku beim voll Laden an die Maximalspannung grenzt.
Viele die "einfach" ihr AGM's gegen LFP tauschen machen das ja, aber das geht vermutlich stark auf die Lebensdauer oder?
Macht es denn Sinn, einen Ladebooster und Trennrelais parallel zu verbauen und das Relais schaltbar zu machen?
So könnte ich bei relativ leerer Versorgerbatterie über Trennrelais direkt von der Lima laden und im Normalfall über einen Booster wie z.B. den mit 60A von Victron.
Herzliche Grüße und einen schönen Sonntag!
Peter
Wenn ich das richtig verstehe, hat die Aluplatte mit den Widerständen drauf somit direkten Kontakt zu den Zellen. Thermisch ist das ja sinnvoll aber im Hinblick auf elektrische Isolation und Scheuern hätte ich da bedenken.
Natürlich nicht! Die Presspanplatte sitzt zwischen Aluplatte und Zellen.
Ich bin kein Amateur, aber ich lerne trotzdem noch.
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Bist Du da eher vorsichtig? Ich hatte gehofft bei ca. 3 Grad wieder laden zu können...
Den zweiten Satz verstehe ich nicht so richtig. Über 8 Grad lädst du generell nur mit 0,04C?
Ich bin ziemlich vorsichtig. Das Problem ist, dass unterhalb von 15 Grad oder ( oder 20 ) der zulässige Ladestrom um den Faktor 10 je 10 Grad heruntergeht . Das ist eine harte Grenze, einmal laden heißt kaputt. Steht auch in manchen Datenblättern drin. Ich glaube, ich halte da noch Abstand zu. Aber 3 Grad kannst du vergessen.
Wobei: entladen darfst du, wenn auch die Performance ziemlich runtergeht. Das siehst du in den entladekurven für niedrige temp.
Re 0,05 C, ich lade nie stärker, weil ich eine n anderes Konzept habe. 24 V mit einem bidirektionalen Wandler, der kann nur 4,5 A. Reicht mir, da ich mit 220 Wp Solar lade. Außerdem ist die normale bleibatt auch noch da, die bei allen temps läuft.
PS: ja, ich lade langsamer als alle anderen. Und hab's noch nie schneller gebraucht. Das hängt von deinem Nutzerverhalten ab. Ich stehe rein auf dem Akku ca 7 Tage durch, solange halte ich unterwegs nie. Ohne Einschränkungen, mit Licht, TV, Toaster, Truma, Rechenzentrum.
Ich habe auch schonmal 26 Tage gestanden, im Januar, und nur zur Übernachtung benutzt. Da war, nach 2 einhalb Flaschen Propan im Dauerbetrieb der Truma der Akku doch tatsächlich leer.
PS2: ich hab umgerechnet 200 Ah, du hast 300 Ah....
Ich nehme übrigens gar kein Landstrom Kabel mehr mit. Wozu auch?
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Macht es denn Sinn, einen Ladebooster und Trennrelais parallel zu verbauen und das Relais schaltbar zu machen?
Ich glaube nicht, dass der Ladebooster das mag.
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Nochwas zur Heizung. Heizen der Batterie kostet sehr viel Strom, 10 bis 20 % der Kapazität zum 10 Grad zu erhöhen. Und dauert 2 bis 6 Stunden, je nach der Zeitkonstante deines Gehäuseaufbaus. Solltest du bei deinen Gedankenspielen berücksichtigen.
Wenn du wirklich bei 3 Grad laden musst, nimm Winston Zellen. Die können das. Doppelter Preis.
PS: einen noch: ich leite etwas Luft von der Truma zum Batteriefach. Entladen kann ich ja zum Traumabetrieb, und nach 5 h ist die Batterie warm genug zum Laden. ....
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Viele Fragen. Verpressen: ja, aber nicht mit dünnem Holz. Das presst ja nur die Kanten, in der Mitte kommt wegen der Durchbiegung nichts an. Es muss ein sehr biegefestes Material beigelegt sein. Zum Beipiel Fusbodenfliesen. Als Isolierung zwischen den Zellen ist Dichtungspapier bestens geeigent (Elring, ABIL 0,5mm). Es isoliert, ist wasserfest und wärmefest. Einen Ladebooster sollte man einsetzen. Da würde ich einen Orion XS mit 50A empfehlen. Er lässt sich so einstellen, dass nur bei Ladung und genügend Batteriespannung geladen wird. Temperatursensoren einfach isoliert auf die Zellenanschlüsse kleben. Dort wird die Innentemperatur der Zelle hingeführt. Für die Heizung kann man Heizfolie als Meterware in passender Breite kaufen und beidseitig mit Dichtungspapier mäanderförmig zwischen jede Zelle legen. Man muss aber berücksichtigen, wo die Heizleistung herkommt: aus der Batterie oder aus den Modulen? Die Idee mit dem BMV 712 ist nicht verkehrt. Allerdings wird er nach langer Zeit ungenau. Synchronisiere ihn bei Spannungsobergrenze von 3,45V pro Zelle (13,8V) wenn der Strom angesunken ist. Dann ist die Batterie voll. Ebenso orientiere dich an 3V pro Zelle. Hier ist ist die Batterie praktisch leer (10%).
Victron Blue Smart
Entweder Blue solar oder Smartsolar! Auf alle Fälle Smartsolar nehmen!!
erstmals Balancieren. Hierzu würde ich ein 10A Labornetzteil verwenden und die Spannung langsam und schrittweise erhöhen.
Die Spannung kannst du direkt auf 13,8V einstellen. Du kannst die Cell_Overvoltage_Protection im BMS vorläufig auf 3,5V stellen. Wenn die ausgelöst hat, kann man mit Hilfe von Autolampen 12V 55W den voreilenden Zellen den Strom nehmen. Das kann die Zeit erheblich verkürzen.
Und noch etwas: im womoforum berichten Leute, dass sie Zeit Leitungen von der Lima zum Laden gelegt haben, eine dünnere für kleineren Strom und eine dickere, von Hand umgeschaltet...
Und bei alipress gebt es wunderbare programmierbare Überspannungsschalter für 4 Euro mit Relaisausgang, bei denen Hysterese und Spannungen frei programmierbar sind. Damit nimmst du den Akku in der Spitzenspannung aus dem Laden raus. Bischen fummelei.
Ich bin kein Amateur, aber ich lerne trotzdem noch.
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