Hallo,
das Gerät Victron Multplus bzw. dessen Nachfolger Victron Multplus II wird von vielen bekannten YouTuber (aus dem deutschsprachigen Raum) besprochen.
Was sind die Vor- und Nachteile der Geräte von Victron im Vergleich zu den Geräten anderer Hersteller, z.B. Fronius?
Ich habe von einer mir bekannten Firma, die PV-Anlagen montiert und in Betrieb nimmt, diese Aussage zu Victron erhalten:
"Ein Problem kam immer wieder: Automatische Updates, die für das Betriebssystem gar nicht kompatibel waren, da die Ländercodes nicht übereinstimmten und es somit mehrmals zu Ausfällen über Monate hinweg des gesamten Systems gab.
Ebenso merkt man bei der Installation die billige Verarbeitung durch die chinesische Produktion. Der Hauptsitz ist zwar in den Niederlanden, dort wird aber nicht produziert."
In dieser Aussage ist eigentlich jeder Satz falsch.
Die Multiplus2 können keine automatische Updates. Auch manuelle updates verändern den Landercode nicht. Zum verändern braucht es ein extra Passwort.
Die Steuerung ( cerboGX ) kann Automatische updates, wenn man diese aktiviert.
Victron ist sehr wertig verarbeitet, viel wertige wie die meisten WR. und kein Vergleich zu den China Teilen.
Der Multiplus2 wird nicht in China gefertigt.
9,99KWp Yingli 270W Ost/West, SMA9000TL-20
2,7KWp Axitec AC-300M, Victron BlueSolar 150/60-Tr
4,235KWp an Hoymiles
48 x 280Ah Lifepo4 EVE Cell, REC BMS
3 Victron MP2 5000
Panasonic Aquarea 9KW Split
Vectrix VX-1
Smart Forfour EQ
Ich möchte mein Posting auf diese Frage reduzieren:
Was sind die Vor- und Nachteile der Geräte von Victron im Vergleich zu den Geräten anderer Hersteller, z.B. Fronius?
Victron fertigt in Indien. Die deutsche SMA Aktiengesellschaft aus Niesetal fertigt aber in China. Viele Leiterplatten der SMA Modelle sind sogar von der chinesischen Sungrow und das Gehäuse einfach auf SMA umgelabelt. Mit Ausnahme von Fronius dürfte kaum irgend ein WR nicht in China gefertigt werden.
Nachteil ist, daß du für Victron praktisch kaum einen Elektroinstallateuer findest. Die müssen mit den Installationen Geld verdienen und das rechnet sich nicht wenn man hunderte Seiten Manual durchlesen muß und danach 3 Tage Beratungsgespräch mit den Kunden machen kann weil das Teil viel zu viel kann. Der Installateuer will 3 Schrauben andübeln, einmal 5 poliges NYM Kabel anklemmen. Wenn man dann auf den Start Knopf drückt muß die Baustelle fertig sein weil sonst nix verdient ist.
Weitere Nachteile speziell der Multiplus sind ein typischer Wirkungsgrad von etwa 93% der bei "normalen" (trafolosen) Wechselrichtern typischerweise etwa 3% besser ist. Man kann aber einen trafolosen Wechselrichter nicht mit einer Trafokonstruktion vergleichen welche obendrein auch noch den Nachteil hat daß sie bei Belastung relativ laut brummt.
Das wars mit den Nachteilen von Victron dann aber auch schon. Die oben genannten angeblichen Nachteile sind alle falsch. Es gibt sonst nur noch Vorteile und die Liste würde zu lang werden um alles zu erwähnen. Fronius passt im Übrigen sehr gut zu Multiplus als Ergänzung weil die Schnittstellenprotokolle abgestimmt sind. Die Entwickler aus Österreich und Holland kennen sich untereinander. Es ist aber kein Vergleich von Produkten sondern eher eine Ergänzung.
Also ich bin bewusst von SMA weg zu Victron. Für mich waren die offenen Schnittstellen und deren Doku der Hauptgrund. Bei SMA bekommt man rein Garnichts. Qualitativ sind die MPII OK - high end super wertig wäre aber etwas anderes. Preisleistung finde ich super.
Immer unter Strom
5 PV Anlagen bei Doppelhaushälfte inklusive Nordseite, 60kWh Batteriespeicher (Victron)
Sole-WP, KNX Hausautomatisierung, 2 Elektroautos >200tkm gefahren.
Ich kann dir nicht ganz folgen.
Ich kenne ausser SMA keinen Batteriewechselrichter im Niedervoltbereich der mit dem Victron mithalten kann.
Victron ist auch der einzigste Hersteller von dem man Effizienz Diagramme findet, und diese auch real sind.
Das Diagramm deckt sich mit meinen Erfahrungen.
29+8+3975=4012
4012:4182=0,9593 also Wirkungsgrad von 95,93%
Da ich 3 Multis habe bezieht sich der Wirkungsgrad auf 1337 Watt je Multi. Das deckt sich also genau mit obigem Diagramm.
Und ja, der Multi brummt leicht, im Wohnbereich würde ich ihn nicht installieren. Bei mir hängt er im Keller und ich höre im Wohnbereich nichts davon.
Wenn man empfindlich ist, kann man beim aufhängen Schalldämmdübel nutzen.
9,99KWp Yingli 270W Ost/West, SMA9000TL-20
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3 Victron MP2 5000
Panasonic Aquarea 9KW Split
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Ich habe von einer mir bekannten Firma, die PV-Anlagen montiert und in Betrieb nimmt, diese Aussage zu Victron erhalten:
Die haben garantiert den Hersteller verwechselt. KEINE dieser Aussagen trifft auf Victron zu.
Und ja, der Multi brummt leicht, im Wohnbereich würde ich ihn nicht installieren. Bei mir hängt er im Keller und ich höre im Wohnbereich nichts davon.
Wenn man empfindlich ist, kann man beim aufhängen Schalldämmdübel nutzen
Also ich habe auch drei, 2 sind okish von der Lautstärke her der dritte brummt deutlich stärker. Aber auch die Lüfter sind sehr laut. Bei mir in der Garage da stört das nicht die Bohne - in einem eher sehr leisem Haus nur im Keller unterbringen, wenn der gut gedämmt ist.
Immer unter Strom
5 PV Anlagen bei Doppelhaushälfte inklusive Nordseite, 60kWh Batteriespeicher (Victron)
Sole-WP, KNX Hausautomatisierung, 2 Elektroautos >200tkm gefahren.
Ebenso merkt man bei der Installation die billige Verarbeitung durch die chinesische Produktion. Der Hauptsitz ist zwar in den Niederlanden, dort wird aber nicht produziert."
Nun, ich bin ja quasi auch ein bisschen befangen da ich bisher keine alternativen Hersteller verwendet und/oder getestet habe. Aber, bei uns hängen in Summe drei Multiplus2 5000 als Dreiphasenverbund für die "Haus-Insel" sowie ein MP2 3000 als Nulleinspeiser für den Rest des Hofs und das Nachbargebäude. Dazu kommen ein RS450/200 MPPT für´s Haus und ein MPPT150/45 für den Nulleinspeiser, sowie zwei VenusOS auf je einem Raspi3 und Raspi4.
Eine billige Verarbeitung kann ich beim besten Willen nicht erkennen. Wenn auch es ein bisschen schade ist, dass nicht schon ab dem Mp2 3000 Kabelverschraubungen anstelle der "Staubkappen" bzw. Würgenippel verbaut würden, aber das ist von meiner Seite her schon jammern auf hohem Niveau.
Nachteile die mir so einfallen:
- Das Lüftungskonzept ist nicht gut durchdacht. Die Lüfter sind u.U. sehr laut bei doch eher schwachem Durchsatz. Edit: die Dreiphasigen kollegen hängen im Keller, die Lüfter sind allerdings nicht im Haus zu hören
- Die Spannungsregelung auf AC Seite ist ein bisschen träge und produziert beim Einschalten von Lasten positive und negative Spikes. Z.B. bei der Nutzung der Mikrowelle auf beispielsweise 60%, sie taktet also, es ist keine Invertermikrowelle sondern klassisches Magnetron welches immer zwischen aus und 100% taktet, sieht man die LED Raumbeleuchtung flackern
- Die Frequenz an AC OUT wird auch bei nicht vorhandener AC gekoppelter PV Leistung "geshiftet" wenn der Akku voll ist (das ist aber eher als Nachteil speziell bei uns zu betrachen)
Vorteile und damalige Kaufentscheidung:
- super robuste Konstruktion
- im Vergleich passabel geringe Verluste im Leerlauf
- Skalierbarkeit (Verwendung als einphasig, einphasig kaskadiert, dreiphasig und dreiphasig kaskadiert etc.)
- komplett von extern Steuerbar, ModbusTCP Registertabelle frei verfügbar
- durch Nodered manipulierbar
- umfangreiche Doku
- recht große Community und damit große Unterstützung
Was das Brummen angeht muss ich sagen, ich sorge lieber mit ein bisschen Körperschalldämpfung dafür, dass die Multiplusse ihr Gebrumme für sich behalten, als das ich lauter mittel- und hochfrequente Störer in meiner Umgebung habe. Allein das Deye seinen Kunden empfiehlt die DC Zuleitung durch einen mikrig kleinen Ferrit zu fummeln (mind. 95mm² beim Deye 12K - und das fummel da mal durch) ist schon eine Sache für sich. Ist jetz sicher ein bisschen Schwarzmalerei, aber: So ein Ausgangstiefpass kann auch mal hops gehen und das merkt der Kunde womöglich erst wenn der Messwagen von der BNA vor der Tür steht 🤣 🤣
1. 2,43kWp Trina Solar an MP2 3000 - 5kWh DIY / 14,3kWh Amy Wan Pack LiFePo >> Nulleinspeisung via SIEMENS S7 SPS
2. 12,3kWp JAM54D41 LB an 3x MP2 5000 - 48kWh LiFePo MPPT RS450/200
Vielen Dank für das zahlreiche Feedback.
Dennoch zögere ich mit der Entscheidung "pro Victron".
Dies hängt im wesentlichen damit zusammen, dass ich im Kontext der Victron Multiplus 2 überwiegend diese Einsatz-Szenarien finde:
- UPS-Funktion
- Schwarzstart
Beide Szenarien haben dieselbe Ursache: Stromausfall des Netzbetreibers.
Ich bestreite nicht, dass die Wahrscheinlichkeit eines Stromausfalls 0% ist. Aber ich kann mich nicht erinnern, wann in den letzten 5 Jahren an meinem Wohnort der Strom ausgefallen ist für +6h.
Ist meine Annahme der Einsatz-Szenarien unvollständig oder gar falsch?
@cmonty14 Ich verstehe die Fragestellung nicht so ganz. Ich würde jetzt nicht vermuten dass USV / Notstrombetrieb die Hauptgründe für die Kaufentscheidung Victron sind. Eher wird USV / Notstrombetrieb quasi einfach mitgeliefert - so wie es die Eierlegendewollmilchsau Deye 8k/10k/12k auch kann. Und der nette Vorteil bei AC gekoppelter PV Leistung am AC OUT ist, dass die AC gekoppelte PV Anlage auch bei Netzausfall weiter läuft. Während die AC PV auf Wechselrichtereingangsseite ihren Dienst einstellt wenn das Netz ausfallen sollte.
Daher verstehe ich nicht, wie man eine Kaufentscheidung davon abhängig machen kann wie oft wohl das Netz ausfallen wird. Es seidenn man hat irgendwelche Chinakracher aus Preisgründen in den Fokus gerückt die nicht über USV / Notstrombetrieb verfügen....
1. 2,43kWp Trina Solar an MP2 3000 - 5kWh DIY / 14,3kWh Amy Wan Pack LiFePo >> Nulleinspeisung via SIEMENS S7 SPS
2. 12,3kWp JAM54D41 LB an 3x MP2 5000 - 48kWh LiFePo MPPT RS450/200
Hersteller wie Deye haben auch Afrika im Fokus, wo Stromabschaltungen zur Tagesordnung gehören. Drum die für uns eventuell übertrieben anmutenden Autarkiefunktionen wie Schwarzstartfähigkeit und nach Uhrzeit einstellbare Notstromreserve.
@cmonty14 Ich verstehe die Fragestellung nicht so ganz. Ich würde jetzt nicht vermuten dass USV / Notstrombetrieb die Hauptgründe für die Kaufentscheidung Victron sind. Eher wird USV / Notstrombetrieb quasi einfach mitgeliefert - so wie es die Eierlegendewollmilchsau Deye 8k/10k/12k auch kann. Und der nette Vorteil bei AC gekoppelter PV Leistung am AC OUT ist, dass die AC gekoppelte PV Anlage auch bei Netzausfall weiter läuft. Während die AC PV auf Wechselrichtereingangsseite ihren Dienst einstellt wenn das Netz ausfallen sollte.
Daher verstehe ich nicht, wie man eine Kaufentscheidung davon abhängig machen kann wie oft wohl das Netz ausfallen wird. Es seidenn man hat irgendwelche Chinakracher aus Preisgründen in den Fokus gerückt die nicht über USV / Notstrombetrieb verfügen....
Ich habe Fronius in meinen Fokus gerückt.
Fronius ist ein HV System, da kannst du den Akku nicht im DIY bauen.
Notstrom beim Fronius ist nicht ganz einfach, da würde ich nochmal nachlesen.
9,99KWp Yingli 270W Ost/West, SMA9000TL-20
2,7KWp Axitec AC-300M, Victron BlueSolar 150/60-Tr
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48 x 280Ah Lifepo4 EVE Cell, REC BMS
3 Victron MP2 5000
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Smart Forfour EQ
Notstrom beim Fronius ist nicht ganz einfach, da würde ich nochmal nachlesen.
Ich habe Zweifel am Bedarf einer Notstromfunktion.
Und ich habe mein Eingangs-Posting modifiziert, weil es die Diskussion in eine falsche Richtung lenkt.
Es geht mir im Wesentlichen um die Unterschiede zwischen den Produkten von Victron im Vergleich zu Produkten anderer Hersteller, z.B. Fronius.
Man könnte die Fragestellung auch etwas überspitzt formulieren: Was ist der USP von Victron?
Und eine andere Frage in diesem Kontext:
Kann eine bestehende Anlage (PV + Wechselrichter + Batterie) mit Geräten von Victron erweitert werden?