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Einstellungen des Ladereglers. 3.37V, 3.45V oder doch was anderes?

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(@svent)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 17
Themenstarter  

Hallo zusammen,

ich hab mittlerweile ehrlich gesagt nen Knoten im Hirn.

Aktuell bin ich am Vorbereiten der Zellen für nen neuen Akku, alles prima, alles erstmal völlig i.O.

Nun bin ich beim Lesen hier auf das hier gestoßen:
Streitschrift - paralleles Balancieren ist unsicher und gefährlich

 

Und da macht mich vor Allem der NORDKYNDESIGN Link von Baxter stutzig:
https://www.akkudoktor.net/forum/akku-tests/unterschiedliche-zellspannung-nach-parallelem-top-balancing/paged/3/#post-95029

Der Ladestrom in meinem Aufbau (PV...) kann bis zu 50A betragen. Soweit so gut....aber bei miesem Wetter kommen eben auch mal nur 50W runter, was bei einem 48V System irgendwas um 1A ist.....
Bei 280Ah Zellen also 0,003C

 

Und lt. dem NORDKYNDESIGN Link sollte dann die Zelle nicht auf 3,37V geladen werden......
Hab ich das so richtig verstanden?

Nur wo jetzt eben mein Hirnknoten ist:
Wenn ich jetzt diese 3,37V x 16 --> 53,92V als Ladeschluss am Laderegler einstelle bin ich bei niedrigen Strömen safe, prima.
Wenn ich jetzt aber im Hochsommer die 50A (0,18C) in den Akku schiebe, bekomm ich den dann überhaupt voll?

Oder andersrum gefragt:
Hat der Akku bei der o.g. Ladespannung überhaupt 280Ah unabhängig vom Ladestrom?

Ich hoffe ihr könnt meine Fragestellung einigermaßen nachvollzeihen und wisst was ich meine.

Danke
S.

 


   
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stromsparer99
(@stromsparer99)
Heroischer Stromgenerator
Beigetreten: Vor 4 Jahren
Beiträge: 3992
 

Vieles was man im Internet findet mag zwar irgendwie stimmen aber in der Praxis absolut untauglich sein.

Mit den 3,37V kann man den Akku voll machen, wenn man kein Zeitdruck hat.

Bei einzelnen Zellen wo nicht balanced werden muss geht das dann auch, bei 16 Zellen in Serie wird das balancen dann aber problematisch.

Ich habe das vor 3 Jahren mit 3,375V versucht und nach 4 Wochen beendet.

1. Bekommt man nur sehr wenig Ladestrom zusammen, da bei SOC 75%  ja schon mit weniger als 30A Ladestrom die Spannung erreicht wird. Und dann sinkt der Strom sehr schnell weiter. Den Akku voll machen ist dann fast unmöglich weil es zu lange dauert.

2. Wurde das Balancen dann zum Problem.

3. Ehrlich gesagt muss mein Speicher auch keine 6000 Zyklen erreichen, wenn er nur 3000 Zyklen erreicht, sind das über 30 Jahre.

Daher Lade ich meinen Speicher praxistauglich.

9,99KWp Yingli 270W Ost/West, SMA9000TL-20
2,7KWp Axitec AC-300M, Victron BlueSolar 150/60-Tr
4,235KWp an Hoymiles
48 x 280Ah Lifepo4 EVE Cell, REC BMS
3 Victron MP2 5000
Panasonic Aquarea 9KW Split
Vectrix VX-1
Smart Forfour EQ


   
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(@svent)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 17
Themenstarter  

Hey,
danke Dir für die Infos.

Klingt, als ob ich mir da nen viel zu großen Kopp mache.

Meine anderen Laderegler gehen immer auf 3,45 Zellspannung (also 13,8 bei 4S) und da bin ich dann schon etwas zusammengezuckt, denn die laden stellenweise auch mal nur mit 20Watt....weil eben Solar.

Also scheine ich mit 3,45V meinen Zellen nicht sofort zu killen 😉

S.


   
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 R.L
(@r-l)
Batterielecker
Beigetreten: Vor 7 Monaten
Beiträge: 187
 

Du musst dir die Ladekurven von LiFePo4 Batterien genauer ansehen. Möglichst sollte die Ladekurve aus mehreren Ladeströmen bestehen. Also eine Kurvenschaar. Die x-Achse sollte im oberen Ende nicht gespreizt sein. Solch eine Kurvenschaar findest du hier. Es ist die der Winston Zelle. Beachte, dass Winston Zellen eine gerinfügig höhere Spannung zulassen. Das ist für das Verständnis aber nicht entscheident. Du kannst erkennen, dass im Übergang zur steileren Kurve bereits deutlich mehr als 95% geladen sind. Mehr ist nicht gut für die Zellen. Wenn du auf diese geringe Restkapazität angewiesen bist, ist deine Batterie zu klein. In dem Beitrag wird für möglichst geringe Startspannung des Balancer plädiert. Dabei muss man aber berücksichtigen, dass unterschiedliche Widerstände der Zellenverbindungen Spannungen erzeugen. Der Balancer sieht die Summe aus dieser Spannung und der eigentlichen Zellenspannung. Dan kann zur Folge haben, dass eine Zelle in einer perfekt balancierten Batterie bei hohen Ladestrom unberechtigterweise vom Balancer entladen wird. Möglicherweise über sehr lange Zeiträume. Dann geht der Schuss nach hinten los.. Dagegen hilft, dass der Ladestrom im oberen Bereich reduziert wird. Und eine Moderate Ladespannung von maximal 3,45V pro Zelle für etwa maximal 2 Stunden. Danach reduzieren auf maximal 3,375V


   
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(@svent)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 17
Themenstarter  

Das Problem mit dem Ladestrom das ich ein bisschen sehe ist, dass das bei einem klassischen Ladegerät sicherlich funktioniert. 
Bei einer PV als Energiequelle kann es aber mal über längere Zeit mal nur wenige 10W geben, dann kommt die Sonne raus und es ballert mit KW in den Akku.

MWn haben selbst die Laderegler von Victron - und die seh ich jetzt mal als durchaus kompetent an - keine Möglichkeit, die Ladespannung in Abhängigkeit vom Ladestrom festzulegen.

Auch die großen MPII und Quattros können das nicht, oder hab ich was übersehen?

Von daher bin ich auf der Suche nach einer Ladeschlussspannung/Zelle bei der ich einigermaßen safe bin.

3,37V kommt mir etwas wenig vor. 

Ich muss dazu sagen: ich habe viel von Andy von der Off-Grid-Garage gesehen/gelesen und beziehe u.A. daraus mein (vielleicht gefährliches Halb-) wissen...

S.


   
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 R.L
(@r-l)
Batterielecker
Beigetreten: Vor 7 Monaten
Beiträge: 187
 

Veröffentlicht von: @svent

Bei einer PV als Energiequelle kann es aber mal über längere Zeit mal nur wenige 10W geben, dann kommt die Sonne raus und es ballert mit KW in den Akku

Dann erreicht er die Spannung aber nur, wenn er voll ist. Und nach einer einstellbaren Haltezeit kann er af "Float" umschalten und die Spannung reduzieren. Ich würde die reguläre Ladespannung auch af 3,45V einstellen Die Batterie muss aber gut balanciert sein. Ab 3,4V sollte man bei den ersten Ladungen den Balancer beobachten. Welches BMS hast du? Für welchen Zweck wird die Batterie eingesetzt?


   
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(@svent)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 17
Themenstarter  

Ich hab überall nur BMSe von JK.
An den Inseln die kleinen und am Hausakku wird es das JK Inverter BMS.

Die Inseln versorgen Garten und dort Wasserpumpen, Licht und auch mal nen Wechselwichter zum Laden des Hybrids.

Hausakku wird aus PV-Überschuss geladen und soll - sofern ich mal nen intelligenten Netzzähler von VNB bekomme - auch für DESS genutzt werden.

S.


   
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 R.L
(@r-l)
Batterielecker
Beigetreten: Vor 7 Monaten
Beiträge: 187
 

Wenn du viel Lust auf Basteln hast, kannst du dich ja mal mit Rasberry 3b oder 4b sowie Venus und dbus-serialbattery befassen. Damit kann man sauber automatisieren


   
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U-F-O
(@u-f-o)
Heroischer Stromgenerator
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 990
 

Also wenn schon dieses interpolierte Nordkyn Zeugs dann bitte auch richtig lesen...

Veröffentlicht von: @svent

Bei 280Ah Zellen also 0,003C

Veröffentlicht von: @svent

Und lt. dem NORDKYNDESIGN Link sollte dann die Zelle nicht auf 3,37V geladen werden......
Hab ich das so richtig verstanden?

Es sind 0,033C nach der Tabelle und nicht 0,003C... bei neuen Zellen 0,050C.

Da du neue Zellen hast gelten 0,050C nach der Nordkyn Tabelle wenn du bis 3,65V laden möchtest.

Außerdem ist hiermit der Abschlussstrom gemeint, bei Victron heißt es Schweifstrom.

Nach Nordkyn dürftest bei einer Ladeschlussspannung von 3,37V/Zelle bis zu einem Abschlussstrom von 0,0C laden.

3,37V/Zelle Ladeschlussspannung sind in der Praxis untauglich und du handelst dir damit einige weitere Probleme ein, ein paar davon wurden ja schon genannt.

Für Anfänger würde ich 3,45V/Zelle Ladeschlussspannung wählen. Klemmspannung am Akku messen wegen Spannungssabfall, es sei denn dein BMS oder auch ein Shunt übermittelt schon die Klemmspannung an die/den Laderegler und kompensiert so den Spannungsabfall über die Ladekabel.

Achtung, einige meiner Angaben stammen von nicht kalibrierten oder geeichten Geräten. Bei Risiken und Nebenwürgungen schreiben sie die Packungsbeilage und vertrauen sie nicht meinen Angaben oder denen ihres Spirituellen Führers! Denn für jede Lösung haben wir ein Problem. Vertrauen sie auf ihren Fehler und genießen sie die Reise. Alle Angaben ohne Gewehr!


   
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HF_SPSler
(@hf_spsler)
Autarkiekönig
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 563
 

Veröffentlicht von: @u-f-o

Für Anfänger würde ich 3,45V/Zelle Ladeschlussspannung wählen. Klemmspannung am Akku messen wegen Spannungssabfall, es sei denn dein BMS oder auch ein Shunt übermittelt schon die Klemmspannung an die/den Laderegler und kompensiert so den Spannungsabfall über die Ladekabel.

Laut Dokumentation von Victron sollte die sich eventuell ergebende Spannungsdifferenz aufgrund des Spannungsfalls auf den Leitungen durch die VenusOS-Einstellung "Gemeinsamer Spannungssensor" ausgeglichen werden. Hast du damit eventuell Erfahrungen ob das funktioniert?

 

1. 2,43kWp Trina Solar an MP2 3000 - 5kWh DIY / 14,3kWh Amy Wan Pack LiFePo >> Nulleinspeisung via SIEMENS S7 SPS
2. 12,3kWp JAM54D41 LB an 3x MP2 5000 - 48kWh LiFePo MPPT RS450/200


   
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(@svent)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 17
Themenstarter  

Veröffentlicht von: @u-f-o

Also wenn schon dieses interpolierte Nordkyn Zeugs dann bitte auch richtig lesen...

Veröffentlicht von: @svent

Bei 280Ah Zellen also 0,003C


Sorry aber den Ball spiele ich Dir zurück:
Nicht nur Brocken aus dem Zusammenhang rupfen.

Korrekt ist der Abschnitt:
Der Ladestrom in meinem Aufbau (PV...) kann bis zu 50A betragen. Soweit so gut....aber bei miesem Wetter kommen eben auch mal nur 50W runter, was bei einem 48V System irgendwas um 1A ist.....
Bei 280Ah Zellen also 0,003C

Es geht um das 1A und das sind dann eben doch die 0,003C....nur mal so.

 

Der Rest den Du geschrieben hast ist bekannt. Aber danke nochmal.

Veröffentlicht von: @u-f-o

Für Anfänger würde ich 3,45V/Zelle Ladeschlussspannung wählen. Klemmspannung am Akku messen wegen Spannungssabfall, es sei denn dein BMS oder auch ein Shunt übermittelt schon die Klemmspannung an die/den Laderegler und kompensiert so den Spannungsabfall über die Ladekabel.

Danke dass Du - ohne was über mich zu wissen - sofort als Anfänger einordnest. 
Wusste nicht, dass man hier einen Sachkundenachweis erbringen muss 😉

Danke 
S.

 


   
U-F-O reacted
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(@svent)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 17
Themenstarter  

Veröffentlicht von: @r-l

Wenn du viel Lust auf Basteln hast, kannst du dich ja mal mit Rasberry 3b oder 4b sowie Venus und dbus-serialbattery befassen. Damit kann man sauber automatisieren

Ich hab einige PIs laufen, aber für das geplante (D)ESS war es mir offen gesagt zu kritisch, hier auf ne Bastellösung zu gehen. 

Aus dem Grund bin ich auch auf das JK Inverter BMS, da das nativ via CAN angebunden werden kann und darüber die ganzen Infos an den Cerbo liefert. 

Aber jetzt wo du dbus-serialbattery erwähnst...stimtm da kann mit von diversen Messgrößen abhängig Dinge definieren.

Nur wenn ich via CAN das BMS anbinde bleibt mir das wohl verwehrt.
Ich hab als Fallback auch noch nen SmartShjunt drin....die bisherigen BMSen waren stellenweise etwas ungenau was die SOC Angaben betraf sofern man nicht permanent voll geladen hat. Da war der Drift teilweise sehr deutlich.

S. 


   
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 R.L
(@r-l)
Batterielecker
Beigetreten: Vor 7 Monaten
Beiträge: 187
 

@svent Ich schätze, dass es auch über CAN geht.


   
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U-F-O
(@u-f-o)
Heroischer Stromgenerator
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 990
 

Veröffentlicht von: @hf_spsler

Laut Dokumentation von Victron sollte die sich eventuell ergebende Spannungsdifferenz aufgrund des Spannungsfalls auf den Leitungen durch die VenusOS-Einstellung "Gemeinsamer Spannungssensor" ausgeglichen werden. Hast du damit eventuell Erfahrungen ob das funktioniert?

Ja genau... alle Geräte bekommen dann die exakte Spannung mitgeteilt (SVS), und für den Strom (SCS)... sinnvoll für den Laderegler um bei korrekten Abschlussstrom abzuschalten.

Funktioniert sehr gut 😉:

Achtung, einige meiner Angaben stammen von nicht kalibrierten oder geeichten Geräten. Bei Risiken und Nebenwürgungen schreiben sie die Packungsbeilage und vertrauen sie nicht meinen Angaben oder denen ihres Spirituellen Führers! Denn für jede Lösung haben wir ein Problem. Vertrauen sie auf ihren Fehler und genießen sie die Reise. Alle Angaben ohne Gewehr!


   
HF_SPSler reacted
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