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Wo oder wie anfangen zu planen?

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 wus
(@wus)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 5
Themenstarter  

Wie der Titel schon andeutet habe ich noch kein konkretes Projekt, sondern weiß nicht recht wie oder wo ich überhaupt anfangen soll zu planen.

Wir haben ein Reihenhaus in München, gebaut 2001in Niedrigenergie-Bauweise, mit ≈155m2 Wohnfläche. Momentan heizen wir mit Gas, die Therme steht im Dachgeschoss (nicht im Keller), und wir brauch(t)en ziemlich genau 1000m3 p.a., oder 11300kWh für Warmwasser und Heizung. Fußbodenheizung haben wir leider nicht, die Heizkörper sehen (für meine Begriffe, was aber nicht viel bedeutet) relativ modern und damit einigermaßen effizient aus.

Unser Stromverbrauch ist für einen 2-Personen-Haushalt mit 6800kWh p.a. reichlich hoch, was daran liegt dass wir beide meistens zu Hause sind, Kochen usw. alles selbst machen, ich auch viel am (ziemlich "üppigen") Computer arbeite, und wir zu Hause auch häufig unseren Plugin-Hybrid laden. Und auch daran dass wir auch tagsüber häufig das Licht einschalten müssen, weil unser Niedrigenergie-Haus recht kleine Fenster hat - wenn nicht gerade die Sonne reinscheint ist es in den Zimmern im EG und im 1.OG relativ düster. Bevor wir den Hybrid kauften lag unser Verbrauch bei ≈4000kWh.

Unser Haus hat Dachschrägen von 33°, die Ausrichtung ist hier zu sehen: https://goo.gl/maps/kXT73aK8apbbCtqr8 . In der Satellitensicht sieht man dann auch dass wir etliche Dachflächenfenster haben, die den Raum für PV oder Solarthermie einschränken.

Das bringt mich jetzt zu meiner ersten Frage: was ist sinnvoller, Solarthermie oder PV - oder gar eine Kombination von beidem?

Oder von welcher Seite würdet ihr so ein Projekt angehen?


   
Zitat
voltmeter
(@voltmeter)
Yoda
Beigetreten: Vor 4 Jahren
Beiträge: 7533
 

Wie der Titel schon andeutet habe ich noch kein konkretes Projekt, sondern weiß nicht recht wie oder wo ich überhaupt anfangen soll zu planen.

sammelthread in meiner signatur

pv ist sinvoller

Projekt 48kWh / 12kWp Inselanlage - SMA Sunny Island
Sind Photovoltaik-Inselanlagen meldepflichtig?
Warum braucht man keinen 3phasen Batteriewechselrichter?
-- Sammelthread PV Anlagen Beispiele Umsetzung --
Die "Energiewende" kostet eine Kugel Eis..... pro kWh.


   
AntwortZitat
(@messerjocke)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 23
 

Da ihr einen hohen Stromverbrauch habt ist PV sinnvoller.

Ich habe hiermit angefangen:
https://solar.htw-berlin.de/rechner/unabhaengigkeitsrechner/

Und dann hiermit:
https://re.jrc.ec.europa.eu/pvg_tools/de/#PVP

Und natürlich:
https://akkudoktor.net/pvakku-tool/

Grüße!


   
AntwortZitat
 wus
(@wus)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 5
Themenstarter  

Vielen Dank!

Irgendwo habe ich mal gelesen dass man Reihenhausdächer nicht in voller Breite mit PV-Modulen belegen darf, sondern einen ziemlich breiten Abstand zu den Nachbarhäusern einhalten muss. Ist das immer noch so? Wieviel Abstand muss man einhalten?


   
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(@botfixer)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 39
 

Du hast eine ähnliche Situation wie ich. Ich persönlich halte von Solarthermie (also auf dem Dach nicht viel; ich glaube das PV Energie flexibler ist).

Ich wohne auch in einem Reihenhaus von ca. 1996. Dort lief Warmwasser und Fußbodenheizung (85 Quadratmeter beheizt) über Gas.

Wir haben uns dann eine Solaranlage gekauft (vor ca. 2 Jahre). Da ich mich damals nicht mit dem Thema selber auseinander setzen wollte und konnte (Zeit), haben wir uns einen Solarteur gesucht. Der hat uns im Rahmen seiner Möglichkeiten gut beraten.

Hier der erste Tipp: Handwerks- / Fachbetriebe können nur bedingt auf individuelle Wünsche eingehen. Wenn ich mit der Kenntnis von heute sowas machen würde, hätte meine Anlage ca. 1/3 weniger gekostet und mehr Akkuleistung. Wenn Du bereit bist dich mit den ganzen elektrotechnischen Kram selbst auseinanderzusetzen dann mach dass.

Wir haben nun eine PV Anlage mit 5,1 KWp und 7,5 KW Akku. Damit erreiche ich in einem 3-4 Personen Haushalt mit Disziplin und rauskicken von Energiefressern (z.B. klassische Glühlampen, alte Wäschetrockner) und weitere organisatorische Maßnahmen wie Spülmaschine, Herd, Waschmaschine laufen nur über Tag eine Autarkie von über 70%. Das hat uns überrascht und motiviert weiter zu gehen.

Wir haben dann entschieden entgegen der Wirtschaftlichkeit zu handeln und unseren Fossilen Energieverbrauch auf ein Minimum zu reduzieren. Das heißt, es ist uns (fast) egal was es kostet, wir tun es weil es geht. Natürlich haben wir uns Budgets gesetzt. Deswegen haben wir zusätzliche eine Wärmepumpe angeschaft, die sich im wesentlichen aus PV Überschuss ernährt. Leider konnten wir nur eine kleine Luftwasser Wärmepumpe kaufen, weil wir die Bauvorschriften wegen Abstand zum Nachbarn nicht erfüllen konnten und deswegen der Ventilator nicht außerhalb des Hauses montiert werden konnte.
Aber bei uns ist es so, dass unser Gasbedarf (ca. 14000kWh) im Jahr hauptsächlich für Warmwasser drauf geht.

Nun läuft nur noch die Fußbodenheizung mit Gas mit einer uralten Junkers Therme. Diese wird nun per Heimautomatisierung gesteuert und überwacht, so dass wir unseren Gasbedarf so weit wie möglich reduzieren können.

Fazit: Am Ende hätte ich unsere PV Anlage besser mit einen 10KW Akku bestückt, das würde unsere Autarkiequote etwas noch oben bringen, auch wenn es Geld kostet. Wir haben im Durchschnitt einen Grundbedarf von ca. 300 Watt/h für Kühlschränke, Wärmepumpe und andere Verbraucher. Deswegen nuckeln die über Nacht am Akku, was in den Herbstwochen dazu führt, dass wir immer noch Netzstrom beziehen möchten. Deswegen wäre ein 10KW Akku gut. Mit meiner PV Fläche wird es knapp den Voll zu bekommen, aber an Herbsttagen mit > 5 Sonnenstunden würde es passen.

Leider habe ich nicht genug Dachfläche auf dem Haus. Deswegen werde ich jetzt eine zweite PV Installieren, die sich aus 2,5 KWp Terrassendach Solarmodule ernährt und noch mit einen 10KW Akku bestückt wird. Das ist aber eher "weil es geht" und Basteltrieb, weil die Lösung als Insel laufen wird und auch Notstrom kann. Hat also mit den typischen Gegenrechnung "was kaufe ich / was kriege ich" nichts mehr zu tun. Sondern eher "jeder Kilowatt der nicht durch Fossile Brennstoffe erzeugt werden muss zählt". Das einzige was die zweite Anlage erfüllen muss ist, ihre eigene CO2 Bilanz nach null bringen, damit wenigsten ihre Herstellung gerechtfertigt ist.

Aktuell suche ich noch eine Möglichkeit meine Fußbodenheizung vom Gas zu lösen. Hier zählt ausnahmsweise die Wirtschaftlichkeit, denn ich möchte keine baulichen Maßnahmen ergreifen um z.B. die Fußbodenheizung (Wasserrohre) rauszureißen. Da hört es bei mir auch auf. Deswegen experimentiere ich gerade mit IR Kleinheizungen zwischen 300 und 600 Watt in bestimmten Räumen.


   
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