Hallo Leute,
wie so viele will ich mir ebenfalls eine DIY PV-Anlage bauen - möglichst auch mit Batteriespeicher um damit einen Teil meines Strombedarfs abdecken zu können.
Ich habe ich in den letzten Tagen und Wochen durch etliche Videos von Andreas durchgearbeitet und auch vieles noch hier im Forum und an anderen Stellen im Internet nachgelesen, aber irgendwie weiß ich noch immer nicht genau wie ich am besten anfange und besonders, wie ich mit den bei mir vorgegebenen Verhältnissen am besten vorgehe um ein möglichstes Optimum an Leistung herauszuholen. Ich hoffe, dass ihr mir da ein wenig auf die Sprünge helfen könnt. :shifty:
Ich habe mal geschaut wieviel Strom wir so im Jahr verbrauchen und zu welchen Zeiten besonders viel Strom gezogen wird.
Der tägliche Verbrauch durchschnittlich bei 17kWh was etwa 6200kWh pro Jahr entspricht.
Die Spitzen mit dem höchsten Stromverbrauch sind
- Morgens so zwischen 08:00 und 10:00 Uhr (Waschmachine)
- um die Mittagszeit 13:00 - 15:00 Uhr (Küche)
- Abends wenn die Fernseher laufen (3 Geräte plus Sourround) und ca. alle 2 Tage der Geschirrspüler (meisst Abends)
- Da ich im Homeoffice arbeite laufen von 08:00 bis 16:00 auch 1-2 Workstations sowie mehrere NAS Server die jedoch im Dauerbetrieb
Ich habe an eine DIY Lösung mit Batteriespeicher gedacht. Auf meinem Hausdach, das eine 100%ige Ost-West Ausrichtung hat, kann ich keine PV-Anlage installieren, aber ich habe einen Carport mit einem relativ großen Walmdach das optimal nach Süden ausgerichtet ist. Eine Verschattung ist nicht gegeben.
Das Dach ist zwar relativ groß (für einen Carport) aber trotzdem wird es auf der Südseite geschätzt nur maximal 6-8 Module aufnehmen können.
Und auf den beiden Stirnseiten (Ost und West) können wahrscheinlich nur je 3-4 Module Platz finden.
Bei der Berechnung wieviele Module auf das Dach passen, habe ich die Abmessungen handelsüblicher Solarpanels mit einer Leistung von ca. 350 - 390W herangezogen.
Deren Abmessungen liegen bei ca. 1750 x 900 mm. Deswegen denke ich, dass meine Anlage maximal 4-5kWp Leistung bringen kann.
So sieht das theoretische Setting bisher aus: 25% nach Osten, 25% nach Westen und 50% nach Süden ausgerichtet bei einer (theoretischen) Gesamtleistung von ca. 4-5kWp.
Nun stellt sich mir die Frage, wie ich die Module am sinnvollsten verschalte und wieviele MPPT-Module ich brauche und welche zusätzlichen Regler, Module usw. ich überhaupt benötige?
Bei der Verschaltung habe mir vorgestellt, dass ich je einen seriellen String für jede Himmelsrichtung mit je einem MPPT-Modul habe, die unabhängig(?) voneinander den Strom in meinen Batteriespeicher einspeisen.
Apropos einspeisen... Ich habe nicht vor, den Strom ins Netz einzuspeisen sondern alles, was nicht sofort verbraucht wird, soll in meine Batterien fließen.
Soweit meine ersten Überlegungen. Was meint ihr dazu? Bin ich damit auf dem Holzweg oder was denkt ihr?
Klugscheisser sind auch nur Menschen. 😀
hallo,
gibt es statische gründe das Dach nicht zu nutzen?, oder schreckt dich nur die Montage im DIY ab.
mess mal deine CarPort-Flächen genau aus, es gibt Module in vielen Abmessungen, ich habe hier beispielsweise 430er mit 1250x1820 für mein Ostdach und 405er in den Abmessungen 1134x1722
es würde schon Sinn ergeben den vorhandenen wenigen Raum dann voll auszunutzen.
wenn die Flächen voll belegt sind, wird die technik für das weitere ausgerechnet.
Freundliche Grüsse aus dem Schwabenländle
3,9 kWp - Ost & 6,0 kWp - West @ STP 8.0
1,0 kWp - Ost @ MPPT 250/30
Victron MultiPlusII 3000 - 3Phasen - 41kWh LiFePo4 18S - 3x NEEY 4A
Hallo Helge
ja das mit dem Hausdach ist so'ne Sache...
Die Dachziegel und die darunter liegende Lattung sind schon ziemlich alt und müssten zuerst komplett saniert, bzw. erneuert werden.
Das ist eine Investition die ich finanziell nicht zusammen mit der PV stemmen will, denn da kommt ein höherer 5-stelliger Betrag zusammen und in der aktuellen Situation ist das die denkbar schlechteste Idee ausgerechnet jetzt damit anzufangen. Ich habe vielmehr im Sinn, das Dach noch solange zu "erhalten" (also nur reparieren, wenn was undicht oder kaputt ist) bis sich Liefer- und Materialengpässe sowie Verfügbarkeit der Handwerker wiede auf einem "normalen" Level bewegen. Dann könnte ich die Dachsanierung in Angriff nehmen. Doch ich befürchte, das dies noch ein paar Jahre dauern wird; die Kosten für Strom steigen jedoch kontinuierlich.
Daher die Idee mit dem Dach meines Carports. Ich will mal versuchen die Dachfläche möglichst genau auszumessen, was jedoch nicht so einfach ist und gebe dann die Maße durch...
eventuell kann ich die Flächen auch berechnen, wenn ich für den Winkel der Dachschräge 28° kalkuliere, was - glaube ich - der Standard für die Dachschräge dieses Dachtyps ist.
...
UPDATE
So, ich hab mich mal mit dem Vermessen des Dachs versucht. Die untere Kantenlänge ist soweit korrekt 5,0 x 10,0 m.
Von der Unterkante (ab 1. Dachpfanne) bis zum First sind es ca. 3,50m. Die Maße hab ich mal in eine Zeichnung im Maßstab (10mm = 1m) übertragen und dann versucht, die maximal nutzbare Fläche bezogen auf rechteckige Solarpanels zu ermitteln. Dabei ist das herausgekommen:
Auf der Ost und West-Seite sind demzufolge je eine Fläche von 2,0 x 1,0 sowie 3,50 x 1,0 m verfügbar (ca. 3 Solarmodule) und auf der Südseite sind es drei jeweils 1m hohe Streifen mit den hier angegebenen Längenmaßen, die ich mit Solarpanelen abdecken kann.
Wenn ich mal Panele mit einer Kantenlänge von 1700 x 1000 mm zugrunde lege, könnte ich auf der Ost und West-Seite jeweils 3 und auf der Südseite 13 Module unterbringen.
Bei einer typischen Leistung von etwa 300kWp je Modul würde ich mit meinem Carport Dach also bei etwa 5.700 kWp landen.
Das wäre für mich ein sehr guter Wert.
Wenn ich mal davon ausgehe, dass meine Berechnungen und Messungen grob stimmen, wäre die nächste Frage welche Solarpanele sind hier am Besten geeignet?
Offenbar gibt es ja doch Unterschiede in den Abmessungen und / oder Leistungen der einzelnen Module und eventuell könnte man verschieden dimensionierte Module untereinander mischen oder ist das eher ungünstig?
Was meint ihr dazu?
Klugscheisser sind auch nur Menschen. 😀
Noch ein Update:
Ich habe mal ein paar Solarmodukle verschiedener Hersteller verglichen und geschaut, wieviele Module auf mein Dach passen könnten und welche Leistung dabei raus kommen könnte.
Als Optimum haben sich Panels in der Abmessung von ca. 1680-1700 mm x 996-1006 mm erwiesen. So passen bis zu 19 Module auf's Dach.
Weil das Dach ziemlich steile Winkel hat, sind hier kleine Module vorteilhafter als großflächige, weil ich so insgesamt mehr Module auf das Dach bekomme. Da macht's also die Menge!
Bei ca. 350Wp pro Modul, wären rein rechnerisch ca. 6.65kWp drin. Dieser Wert ist jedoch nicht zu erzielen, weil 3 Module nach Ost und 3 nach West ausgerichtet sind.
Trotzdem wäre das in Summe ein recht gutes Ergebnis.
Meine Frage ist nun wie geht's weiter?
Welche Verdrahtung wäre bei diesem Setting wohl am schlauesten?
Klugscheisser sind auch nur Menschen. 😀
ich geh einfach mal von Standard Voc von etwa 45V aus je Modul.
die 13 Module gehen "wenn keine Verschattungen" zu erwarten sind in einem String 13x ca 45V = ca 600V Leerlaufspannung an einem kalten Tag auf irgendeinen 5kW PV-Wechselrichter (bspweise SMA oder Fronius)
die beiden kleinen Seiten müssen über 2 andere MPPT gehen, sinnvoll sicher zwei kleine 150V/minimum 20A ebenfalls in Serienschaltung diese aber DC gekoppelt zum direkten laden der Batterie
hier kannst du entweder auf günstige CHina-Komponenten zugreifen oder eben gleich "BluePower" verwenden, was halt den Geldbeutel etwas mehr erleichtert
nun hast du 3 Strings , 2x3S je ca 1kW und eine Hauptfläche mit 13S und ca 4.5kW
wenn du das so baust, und erstmal fertigstellst, ist direkt nach der Montage zumindest die grosse Fläche direkt dazu da deinen tagesbedarf zum grossen Teil zu decken
ausgehend von der Hauptfläche kannst du nun einen Multiplus2 5kW oder ähnlich dazu nutzen dein Akkupack 16x280Ah (14kWh) zu laden und im dunkeln davon den Nachtbedarf zu decken.
wenn du alles was vom EVU kommt ausgleichen willst MUSS zwingend eine 3PhasenMesseinheit in den HAK einziehen und ein Minicomputer der die Steuerung dazu übernimmt angeschafft werden
möglich ist auch den Multiplus direkt mit eingebautem Minicomputer zu erwerben.
Freundliche Grüsse aus dem Schwabenländle
3,9 kWp - Ost & 6,0 kWp - West @ STP 8.0
1,0 kWp - Ost @ MPPT 250/30
Victron MultiPlusII 3000 - 3Phasen - 41kWh LiFePo4 18S - 3x NEEY 4A
Hey Helge :clap:
wow - das klingt nach einem präzisen Konzept! Erstmal vielen Dank und Super dass du das so klar ausgebreitet hast.
Mein Ziel ist soviel selbsterzeugte Energie wie möglich zu nutzen (logisch!) und damit auch wiederum so wenig vom EVU wie möglich zu beziehen.
Gibt es auch 1-Phasen-Leistungsmessumformer? Ich habe nämlich bei uns nur eine 1-phasige Stromversorgung vom EVU!
Und unser HAK hat noch den uralt Stromzähler ... du weißt schon, so ein Modell mit der sich horizontal drehenden Scheibe.
Jedoch ist mir so ein Multiplus2 mit 5kw viel zu teuer der liegt mit über 2.500 Euro Lichtjahre über meinem Budget!
Da gibt es doch bestimmt auch deutlich günstigere Geräte die eine Nulleinspeisung ebenfalls hinbekommen, oder?
Was den Minicomputer betrifft, da hab ich noch einen Raspi 3 rumliegen, könnte der die Steuerung übernehmen?
Was meinst du?
Beste Grüße
Chrisly
Klugscheisser sind auch nur Menschen. 😀
wenn du nur einphasig hast, kann die Messung der Multiplus übernehmen, die Baugrösse 5000 kann 50A durchleiten und managen, es gibt aber auch "Currenttrafos" mit klinkenstecker für die Victrons bis 100A. so das diese Messklemme verwendet werden kann ohne das alles durch den MultiPlus laufen muss
der Multiplus stellt ansich das Herz dar und kann vieles was anderer Kram auch kann in einem Gerät, sicher ist es möglich mit Sun1000/2000 oä. das selbe zu bewerkstelligen, dem fejlt aber dann die gescheite steuerung und das Batterieladegerät, mal ganz abgesehen von anderen dingen wie eigenverbrauch, garantie
Jedoch ist mir so ein Multiplus2 mit 5kw viel zu teuer der liegt mit über 2.500 Euro Lichtjahre über meinem Budget!
wo hast du deine Mondpreise geerntet? 😉 ich sehe 2k€ incl. minirechner KlickMich
Was den Minicomputer betrifft, da hab ich noch einen Raspi 3 rumliegen, könnte der die Steuerung übernehmen?
im Falle mit MP2 ja
Freundliche Grüsse aus dem Schwabenländle
3,9 kWp - Ost & 6,0 kWp - West @ STP 8.0
1,0 kWp - Ost @ MPPT 250/30
Victron MultiPlusII 3000 - 3Phasen - 41kWh LiFePo4 18S - 3x NEEY 4A
Moinsen
ok, rund 2100 Euronen sind immer noch sehr viel Geld, aber sei's drum.
Also wäre der Aufbau der mittleren Schiene mit den 13 Modulen dann so wie in diesem Schaubild:
Und die beiden kleineren Schienen würden von ihrem Aufbau wohl dann so aussehen:
Hier drängt sich mir nun noch die Frage auf ob es beim Zusammenspiel der unterschiedlichen MPPT Module zu Problemen kommen kann. Ich nehme an, dass diese ja irgendwie untereinander verschaltet werden müssen, oder?
Klugscheisser sind auch nur Menschen. 😀