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Welchen Victron Wechselrichter??

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(@venkman)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 10
Themenstarter  

Moin DIY-Gemeinde.

Ich habe auf einem Gebäude eine 29kWp Anlage mit 2 Fronius Symo 15.0-3-M Wechselrichtern. Baue mir jetzt einen LiFePo4 Speicher bestehend aus 16x 3,2V 230Ah.

Jetzt meine Frage: Welchen Victron Multiplus II sollte ich mir kaufen?

1. Reicht mir ein 3000VA oder doch lieber einen 5000VA?

Also meine Anlage sollte den Akku (zumindest rechnerisch) auch mit einem 3000VA problemlos geladen bekommen.

Hoffe ihr habt Erfahrungswerte oder Tipps

Vielen Dank im voraus!!!


   
Zitat
(@e-rookie)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 104
 

Kommt draus an, was du mit der Batterie antreiben willst.

Wirtschaftlich macht die Überbrückung der Dunkelzeit am meisten Sinn. Dazu befragst du dein Energy Meter was nachts so durchläuft. Dann beachtest du, dass die Nacht im Winter DEUTLICH länger ist also im Sommer. Andererseits wirst du im Winter wenig PV Leistung reinkriegen. Die optimalen Zeiten für Batterien sind also Frühjahr und Herbst. Danach würde ich optimieren - und zwar so, dass du sie tagsüber voll kriegst und nachts leer.

Starke Stromverbraucher sind meist Kurzzeit-Verbraucher. Dazu gehören vor allem Herd, Backofen und in geringerem Maße Wama und Spüma. Bei einer Inselanlage müsste man darauf Rücksicht nehmen, bei einer "normalen" Anlage kauft man halt ein bisschen Strom zu - ein größerer Speicher oder stärkerer WR lohnt dafür nicht. Gleiches gilt für ertragsarme Tage. Die von der Grundlast her zu überbrücken ist natürlich möglich, aber wirtschaftlich nicht sinnvoll. Größere Speicher rechnet sich hier eher nicht.

Besonderheiten treten auf, wenn man Wärmepumpen, Homeoffice (Computer) etc. mit in die Überlegung reinnimmt. Dann *könnte* ein größerer Speicher sinnvoll sein, ein größerer WR aber trotzdem nicht.

Ich habe hier eine Grundlast von 500 W Minimum. Da laufen aber keine Heizungspumpen mehr, kein Laptop wird aufgeladen und PCs laufen auch nicht, Fernseher ist aus. Das steigt durchaus auf 1500 W wenn diese und andere Sachen alle laufen, was spät abends sein kann (bin Nachtarbeiter im Homeoffice). Trotzdem reicht da ein 3000 er locker aus, denn der liefert dir 2.6 kVA Wirkleistung am AC Out. Dabei zieht er so um die 55 A aus der Batterie, was eine 230 er Zelle locker abkann. Sind gerade mal .24 C.

Anders würde das aussehen, wenn du eine reine DC-Kopplung hättest. Dann würdest du 3 8000 er brauchen, mindestens. Wobei ich gar nicht weiß, ob die 8000 überhaupt in D zugelassen sind. Man könnte aber auch 6 5000 nehmen (wäre von der Auslegung zu groß), oder 6 3000 er (zu klein). Auf jeden Fall müsste die Anbindung dreiphasig sein. UNd das wäre alles extrem teuer... da würde ich eher auf die DC-Kopplung verzichten und einen günstigen 3 phasen - 3 string PV-WR nehmen.

My 2 cents
E-Rookie


   
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(@venkman)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 10
Themenstarter  

Mega gut!!!
Danke für deine ausführliche Antwort. Wirklich klasse!!!
Werde mir dann einen 3000er zulegen.
Hatte ich mir schon überlegt, aber war unschlüssig.
Deine Antwort hat mir SEHR geholfen.


   
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Stefanseiner
(@stefanseiner)
Mitglied Moderator
Beigetreten: Vor 5 Jahren
Beiträge: 2257

   
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voltmeter
(@voltmeter)
Yoda
Beigetreten: Vor 4 Jahren
Beiträge: 7737
 

oder doch lieber einen 5000VA?

der 5000er ist optimal für den akku und kann mehr stromspitzen bis 4kw abdecken dh weniger zukauf aus dem netz

Projekt 80kWh / 26kWp Inselanlage - SMA Sunny Island
Sind Photovoltaik-Inselanlagen meldepflichtig?
Warum braucht man keinen 3phasen Batteriewechselrichter?
-- Sammelthread PV Anlagen Beispiele Umsetzung --
Die "Energiewende" kostet eine Kugel Eis..... pro kWh am Stromzähler.


   
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(@e-rookie)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 104
 

Unwidersprochen richtig.

Die Frage ist aber ob sich die Mehrkosten dafür lohnen. Das sind immerhin 500€, die durch die bessere Abdeckung von Spitzenlasten wieder reinkommen müssen. Abzüglich der dann schneller entladenen Akkus, wenn "hinten raus" dann was fehlt (schwer zu ermitteln).

Ich habe in meinem Beitrag Spitzenlasten definiert. Wenn ich mir ansehe, wie lange die hier täglich laufen, lohnt sich das für mich definitiv nicht.

My 2 cents
E-Rookie


   
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(@e-rookie)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 104
 

>der 5000er ist optimal für den akku

Rechnen wir mal. Der OP plant, 16x 230 Ah zu verwenden. Aus meiner Sicht eine preislich gute Wahl. Das System hat also brutto ca. 11,8 kWh Speichergröße. Unter Last rechnen wir mal mit eher 3V (und nicht 3,2V), dann sind es eher 11 kWh. Dabei gehen wir davon aus, dass ALLE Zellen im 16s Verbund die optimale Leistung bringen. Das wird bei der üblichen China-Ware nicht der Fall sein, sondern wir sollten 20% abziehen, was dann vielleicht noch 9 kWh. Aus den bekannten Gründen nutzen wir die oberen und unteren 10% der Kapazität nicht, was dann eine Netto-Speichergröße von 7,2 kWh ergibt. Das wäre dann effektiv und uneingeschränkt - zumindest in der Anfangszeit - nutzbar. Umgerechnet in Ah wären das 175 Ah, bei 48 V

Aus dem Datenblatt des Victron Multiplus 3000 ( https://www.victronenergy.de/upload/documents/Datasheet-MultiPlus-II-inverter-charger-DE.pdf ) entnehmen wir:

- Max Ladestrom von 35A
- Max AC-Leistung 2200W

Bei voller Ladeleistung ist der Akku also in 5 Stunden voll. Im Sommer eh kein Problem, im Winter wird's eh nicht reichen, aber in den beiden interessanten Jahreszeiten, nämlich Frühjahr und - mit Einschränkungen - Herbst würde man den Akku voll bekommen. Die höhere Ladeleistung des 5000er bringt hier also nix.

Für eine maximale Entladeleistung von 2,2 kW brauchen wir DC-Seitig bei 48V ca 46 A Strom, rechnen wir die Wandlerverluste dazu sind es vielleicht 50 A. Damit wäre ein komplett voller Speicher in 3,5 h leer....

Wenn wir von einer vernünftigen Grundlast von 750 W ausgehen (Mix aus 1500 am Abend und 500 in der Nacht), leistet das ein voller Akku für 9 Stunden. Das wäre für den Winter wohl zu wenig, im Sommer kein Problem, und für Frühjahr und Herbst genau richtig. Auch hier sehe ich nicht, wo die höhere AC-Leistung eines 5000ers sinnvoll sein könnte.

Grundsätzlich sollte ein zusätzlicher Euro
- für Solarfläche
- für Akku-Kapazität

ausgegeben werden, und zwar in dieser Reihenfolge. Beachte, dass hier die Wandlerleistung überhaupt nicht auftaucht.

My 2 cents
E-Rookie


   
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(@alexalex)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 90
 

Haloo, die 3000er sind aktuell seitens victron ohnehin nicht lieferbar....


   
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Golf1
(@golf1)
Newbie
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 2
 

Bei Panda-Solar sind momentan 3000er kurzfristig lieferbar.
Ich plane derzeit das selbe Projekt, leider mit „nur“ 6kwp Anlage.


   
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