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Terrassenüberdachung und Carport mit PV ausstatten

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 HvS
(@hvs)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 6
Themenstarter  

Hallo Solarfreunde,

ich baue mir gerade eine Überdachung für die Terrasse und möchte einen Teil des Daches mit rahmenlosen Glas-Glas Modulen belegen. Bei dieser Gelegenheit kann dann auch gleich noch das Carport ein paar Module bekommen, nur das Terrassendach lohnt sich nicht. Zudem werde ich einen 48 V Akkuspeicher bauen, der in der Nacht „den Zähler festhält“. Das ganze ist nicht unbedingt wirtschaftlich aber ich hab Bock auf basteln. 😉

Nun habe ich mir folgendes überlegt, komme aber bei einigen Punkten nicht weiter und hoffe auf Unterstützung von den Pro‘s hier im Forum.

Geplant habe ich zwei Strings:
Auf die Terrasse kommen 6 x 310 Wp KIOTO KPV GML 310Wp bifacial Module. Macht insgesamt 1.860 Wp.
Auf das Carport kommen 5 x Longi Li-MO 4 LR4-72HBD mit 450 Wp. Macht insgesamt 2.250 Wp.

Beide Strings zusammen bringen es dann auf 4.110 Wp, das sollte für einen zwei Personenhaushalt erstmal ausreichen. Auf dem Dach ist noch eine weitere Anlage ohne Speicher installiert, da darf ich aber aus rechtlichen Gründen nicht ran.

Soweit so einfach. Das Aufbauen der Module ist nicht schwer und die Kabel bekomme ich auch irgendwie in den Keller. Hier geht jetzt aber der kniffelige Teil los:

Vorweg: Ich habe mir alle möglichen Spezifikationen diverser Anbieter von Wechselrichtern angeschaut (SMA, Fronius, SolarEdge, MPP Solar, das komplette Victron System, etc. etc.) und in den letzten Wochen alles gelesen was ich in Foren und DIY-Berichten über Anlagen finden konnte.

Mir bereiten folgende Dinge Kopfschmerzen:
1. Welchen Wechselrichter soll ich kaufen?
1.1. So wie ich das sehe brauche ich wg. der unterschiedlichen Zellen möglichst zwei MPPTs. Stimmt das?
1.2 Aufgrund der geringen Leistung je String muss der Regelbereich relativ niedrig sein. Hier böte sich ein Fronius Wechselrichter an, jedoch finde ich keinen vertretbar einfachen Weg da einen 48 V Akku anzuklemmen. Die sind für Hochvolt-Speicher ausgelegt. Kann man da trotzdem einen 48 V anhängen?

2. Nach Möglichkeit möchte ich das Ganze System DC gekoppelt laufen lassen. D. h. die zwei PV-Strings direkt in den WR und ohne weitere Geräte in den Akku. Gibt es für diese geringe Leistung überhaupt sowas?
2.1 Macht eine Parallelschaltung der beiden Strings Sinn? Bei so wenig Leistung will ich nicht auch noch durch zu Hohe Ströme Effizenzverluste hinnehmen, so dass mir zwei PV Eingänge im WR lieber wären.
2.2 Falls eine Parallelschaltung Sinn macht, bietet sich ein Victron Multiplus II i. V. m. einem MPPT LadeWR (z. B. 250/50) an. Muss da dann noch ein Cervo dran oder funktioniert das auch nur mit den beiden Geräten alleine?

3. Der MPP Solar MPI5K hätte zwei MPPT und kann auch den Akku ab, reicht bei dem kleinen String die Spannung, um in den Regelbereich zu kommen?
3.1 Falls der in Frage kommt, wo gibts die Dinger? Ist das nur Direktvertrieb?

Danke für ein paar Meinungen eurerseits wie das am effizientesten ausgelegt werden kann.


   
Zitat
MisterRayX
(@misterrayx)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 38
 

Mooin,

also wirtschaftlich wird das mal lange Zeit erst mal nicht;)
Soviel ist dir ja auch schon mal klar.

Ich kenne die Specs deiner Module und des Akkus nicht, aber schon die unterschiedliche Anzahl (und evtl. andere Ausrichtung) machen das Betreiben an einem String unsinnig - aber das hast du ja auch schon erkannt.

Alle Hybrid-WR die ich kenne mit mindestens 2 Strings sind für deutlich höhere Leistungen ausgelegt als du produzieren wirst - und dementsprechend teuer.
Wo wir wieder bei meinem 1. Satz sind. 😉

Um das ganze mal ein bisschen auf Bezahlbarkeit zu tunen :

Ich werfe mal die Idee in den Raum einfach zwei kleinere Laderegler an die Module und den Akku anzuklemmen.
Die 6 Module kannst du in 2P und 3S verschalten dann kommst du mit einem 100/X Victron aus. (günstigerer Preis!)
Die 5 Stück werden wohl alle in Reihe kommen, dafür dann den kleinsten 250/X... oder natürlich ähnliche Produkte anderer Hersteller falls die mit dem Rest deiner geplanten Komponenten klar kommen.

BMS : Ich würde da auf ne recht einfache Lösung setzen:
Die oberste Ladeschluss-Spannung der Laderegler auf x mal 3,5V setzen.
Dem Einspeise WR eine Unterspannung von x mal 3,1V setzen.
Wobei x für die Anzahl deiner Zellen in Reihe steht.
Damit bist du wenn die Akkus keinen Schaden haben erst mal ziemlich sicher.
Erst wenn die bös aus der Reihe laufen sollte dein BMS die Akkus bei Über- oder Unterspannung einzelner Zellen abschalten.

Dann läd schon mal dein Akku - und von da aus kannst du dann auch mit einem kleinen Einspeise-WR ins Hausnetz einspeisen...

Nur mal so ne Idee !


   
K_A_aus_E reacted
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 HvS
(@hvs)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 6
Themenstarter  

Hallo MisterRayX,

danke für Dein Feedback, so in etwa habe ich das befürchtet. Bleibt wohl nur das Carport zu streichen und die Terrassenüberdachung als Balkonsolaranlage mit Minispeicher auszulegen.

Falls ihr aber weitere Ideen habt, gerne.

LG


   
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(@lukas089)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 1 Jahr
Beiträge: 5
 

@hvs also mittlerweile dürfte dein Projekt schon wieder wirtschaftlicher sein. Der litauische PV-Modulhersteller SoliTek hat im September die Zulassung für die Überkopfverglasung seiner Module der Serie SOLID (Modelle Agro & Bifacial) bekommen. Mittlerweile gibt es hierzu auch Bausätze wie von <a href=" Link entfernt " target="_blank" rel="noopener">www.pvcarport24.de mit einer Anleitung zum Nachbau (s. <a href=" Link entfernt " target="_blank" rel="noopener">Solar Pergola).

Die kostenlosen Softwares Fronius Solar Creator oder Kostal Solar Plan könnten dir noch behilflich sein bei der Ertrags & Wirtschaftlichkeitsprognose.

 


   
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