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Speichererweiterung bei 12,3kWp Ost-/West-Anlage mit Fronius Symo 12.5-3m

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(@rmtx99)
Vorsichtiger Stromfühler
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Hallo zusammen,

 

wir haben im letzten Jahr eine 12,3 kWp PV-Anlage installiert / installieren lassen. Leider wurde vom Elektriker KEIN Hybrid Wechselrichter verbaut, was die Erweiterung um einen Speicher nun mEn. schwierig macht. Gerne möchte ich dazu Eure Expertise nutzen. 

 

Zunächst zur Anlage: 

  • String 1: 4,9kWp (12x410 Watt)
  • String 2: 7,3kWp (18x410 Watt)
  • Modul-Spezifikationen (STC) (-> <a href=" Link entfernt " target="_blank" rel="noopener">Datenblatt):
    • Rated Maximum Power (Pmax) [W]: 410
    • Open Circuit Voltage (Voc) [V]: 37.32
    • Maximum Power Voltage (Vmp) [V]: 31.45
    • Short Circuit Current (1sc) [A]: 13.95
    • Maximum Power Current (Imp) [A]: 45395
    • Module Efficiency [%]: 21. 00%
  • Wechselrichter: Fronius Symo 12.5-3M

 

Folgendes Ziel / folgender Wunsch besteht: 

  • Nachrüstung eines Batteriespeichers
    • zum Einsatz kommen soll ein "fertiges" Batteriemodul (kein Eigenbau), bspw. von BYD oder FelicityESS (favorisiert, a. G. der sehr guten Preise) 
    • Speicher sollte Erweiterbar sein 
    • Speicher sollte 3-Phasig einspeisen können (zumindest durch "Erweiterung")
  • Notstromfähigkeit
  • Optional: Ersatzstromfähigkeit und Schwarzstartfähig  

 

Lösungsansätze bisher: 

  • Variante 1: Austausch Wechselrichter gegen einen Hybrid Wechselrichter (z. B. Deye)
  • Variante 2: Erweiterung um AC-gekoppeltes Speichersystem
  • Variante 3: Erweiterung um AC/DC-gekoppeltes Speichersystem (realisiert mit Victron)

 

Folgende Überlegungen und Fragen dazu bisher: 

  • Variante 1: Austausch Wechselrichter gegen einen Hybrid Wechselrichter (z. B. Deye)
    • Vorteil, dass "all-in-One" - Platzsparend, subjektiv empfunden weniger Fehleranfällig 
    • Nachteil, dass keine Sinnvolle Weiterverwendung des Bestands-WR und vermutlich Wertverlust 
    • -> durch den Deye12K Hybrid-Wechselrichter und den niedrigen Preis relativiert sich das unterm Strich ggf. 
  • Variante 2: Erweiterung um AC-gekoppeltes Speichersystem
    • Nachteil der Umwandlungsverluste, daher gefühlt die nicht präferierte Variante
    • -> aber wie hoch sind die Umwandlungsverluste tatsächlich? 
    • Welches AC Speichersystem ist ggf. (in Verbindung mit dem Fronius WR) zu empfehlen? 
  • Variante 3: Erweiterung um AC/DC-gekoppeltes Speichersystem (realisiert mit Victron)
    • Vorteil: Modular und skalierbar, starten mit einem Felicity Batteriepack und einem MP2, Ausbau bis zu 3Batteriepacks und 3MP2 für 3-phasiges Einspeisen 
    • Nachteil: viele Komponenten
    • Wie sollte das System SINNVOLL geplant werden? Sollten konkret Laderegler mitgeplant werden (AC-DC-Kopplung) - oder nur die AC-Speichernachrüstung? 
    • Gibt es AKTUELLE Erfahrungswerte? (finde meist Berichte aus 2021, wo es mEn. noch nicht so viele Hybrid-WR gab) 

 

Ich kann mir vorstellen, dass sich schon viele - die in Besitz "alter" String-Wechselrichter sind - mit diesen Optionen beschäftigt haben und das abgewogen haben. Eine gute Übersicht oder Zusammenfassung des aktuellen Stands habe ich aber bisher nicht gefunden. Persönlich schwanke ich aktuell zwischen Variante 1 und 3 - wie sind Eure Erfahrungswerte oder Ideen hierzu? Wie würdet ihr die Sache angehen? 

 

Vielen Dank! Smile


   
Zitat
 wihz
(@wihz)
Autarkiekönig
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 675
 

Ich gehe mal davon aus, dass Du die Anlage weiter offiziell betreiben willst und die Änderungen an die BNetzA sowie den Netzbetreiber meldest. Sofern das so ist, ist die Lösung dann extrem davon abhängig welchen Solateur oder Elektriker findest.

1 ist relativ einfach. Du redest mit dem Elektriker, der die bestehende Anlage verbaut hat, so dass er den dreiphasigen Fronius Symo 12.5-3M gegen einen Fronius GEN24 tauscht. Wenn er Dich als Kunden halten willst, wird das einfach. Zudem hast Du bei Problemen und Gewährleistung weiterhin den Elektriker als Ansprechpartner. Den alten Symyo verkaufst Du. Da er noch Garantie hat, wird es sicherlich Käufer geben. Speicher wird aber dann teurer, weil Hochvoltspeicher, die für den Fronius zugelassen sind, generell teurer sind. Dafür effizient. Du hast auch keine Wandlerverluste von AC nach DC, um den Akku zu laden. 

3 ist eine gute Lösung, wenn Du einen Elektriker findest, der Victron-Systeme verbaut. Was nicht einfach ist. Die bestehende Anlage kann so bleiben. Du musst nur eine Phase an den Multiplus anschließen. Wegen der Schieflastbestimmungen (4,6 kVA), kann es allerdings passieren, dass Du ungewollt einspeist, auch wenn der Akku noch nicht voll ist. Die Symo werden von Victron gut unterstützt.

Das kannst Du im wesentlichen verhindern, wenn Du einen String 1 vom Symo abkoppelst und an einen Victron MPPT anschließt. Hat neben dem oben genannten Punkt den Vorteil, dass Du weniger Wandlerverluste hast und Dein System schwarzstartfähig wird. Oder auch einen Teil von String 2. Letzteres je nach Gegebenheiten (wie einfach ist es auf dem Dach die Verkabelung zu ändern und einen  weiteren String aufzubauen).

Bei 3 kannst Du natürlich auch mit Victron dreiphasig aufbauen, also 3 Multiplus. Scheint mir aber übertrieben. Oder Du wartest auf die angekündigten und bereits auf Messen präsentierten 3-phasigen Victron Wechselrichter (Multi RS19).

3 ist sicherlich ein gutes System. Allerdings wie Du schreibt viele Komponenten und Du musst Dich in das System einarbeiten. Wobei letzteres ja auch Spass macht, aber eben Freizeit kostet.

Ob Dich Wandlerverluste stören oder nicht, ist die Frage. Verlust hast Du nur bei dem Strom, den Du nicht direkt verbrauchst oder einspeist. Also im wesentlichen was Du in den Akku packst. Wenn Du derzeit schon die PV-Erzeugung, Stromverbrauch und Einspeisung monitorst, kann Du Dir in etwas ausrechnen wie viel das ist. Im wesentlichen abhängig davon wie viel Du aus dem Akku verbrauchst. Würde ich mir bei https://www.akkudoktor.net/pvtool-rechner/ ansehen. Das ist eine ganz gute Abschätzung abhängig von der Größe des Speichers.

Wie hoch Wandlerverluste sind, kommt sehr auf Wechselrichter, Spannungen (des Akkus), etc. an. Wäre ein eigener Thread. Im Internet findet man dazu häufiger Werte zwischen 10 bis 15%. Deine Verluste sind natürlich viel geringer, weil es ja nur um den Strom geht, der vorher in den Akku geladen und dort wieder entnommen wird. Bei HV-Systemen sind die Verluste geringer als bei den Niedrigvoltsystemen (z.B. 48V). Ich persönlich mache mir bei den Kapazitäten der heutigen Solarmodule wenig Sorgen um Wandlerverluste.

Wenn Du einiges selbst machen willst: Ob Du 1 oder 3 realisieren willst, ist m.E. auch davon abhängig, ob Du das selbst realisieren willst und Dich in die jeweilige Materie einarbeiten willst. Bei DC ist einiges zu beachten, damit es sicher funktioniert (Absicherungen, Kabeldicke, etc.). Bei 3 wirst Du wenige Elektriker finden, die das so realisieren wollen.

Diese r Beitrag wurde geändert Vor 3 Wochen von wihz

   
PV757 and RMTX99 reacted
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(@rmtx99)
Vorsichtiger Stromfühler
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Beiträge: 3
Themenstarter  

Hallo,

 

zunächst möchte ich mich ausdrücklich für Deine umfassende und detaillierte Rückmeldung bedanken! 

 

Punkt 1 hat definitiv den meisten Charme. Den Fronius Gen24 finde ich auch tolles Gerät - gleichwohl der Preis im Vergleich zum Deye mir immer üppig erschien. Ich habe gerade aber nochmal Preise recherchiert - und dafür, dass das Geld einem zumindest europäischen Unternehmen zu Gute fließt finde ich den Aufpreis von z. T. 300€ sehr vertretbar. Abgesehen von den offenen Schnittstellen, die mir bei Fronius derzeit deutlich besser aussehen als bei Deye. 

Die Frage ist dann ggf. tatsächlich, ob wir noch etwas warten bis HV-Speicher erschwinglicher sind. Andererseits stelle ich mir den Verkauf des alten Fronius ehrlicherweise nicht so leicht vor. 

 

In Punkt 3 hast du natürlich vollkommen Recht. Bisher hatten wir Glück mit dem Elektriker - kam über gute Beziehungen und hat uns die Dacharbeiten selber machen lassen. Das Aufteilen in einen zusätzlichen String wäre also auch möglich, wenn auch mit Aufwand verbunden - der es mir gerade nicht wert wäre. 

Nichtsdestotrotz hierzu noch eine Frage: wenn ich einen MPII und einen Felicity 5kWh Speicher kaufe, könnte ich für +/- 1.500€ doch einen 1-phasigen 5kWh NV Speicher realisieren - den ich auf ein 3-phasiges System ausbauen könnte. Das alles ohne einen Elektriker, da rein AC-seitig. Oder sehe ich das falsch? 

Zu Relation: allein für den Gen24WR müsste ich 2.000€ Invest rechnen. Im VK des alten Fronius könnte ich maximal (!) 1.000€ realisieren.

 

Dankeschön und ein schönes Wochenende! 


   
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 wihz
(@wihz)
Autarkiekönig
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 675
 

Veröffentlicht von: @rmtx99

Nichtsdestotrotz hierzu noch eine Frage: wenn ich einen MPII und einen Felicity 5kWh Speicher kaufe, könnte ich für +/- 1.500€ doch einen 1-phasigen 5kWh NV Speicher realisieren - den ich auf ein 3-phasiges System ausbauen könnte. Das alles ohne einen Elektriker, da rein AC-seitig. Oder sehe ich das falsch? 

Technisch ja. Ist aber ohne Anmeldung beim Verteilnetzbetreiber so nicht zulässig. Du musst den Multiplus und Speicher durch einen Elektriker installieren bzw. zumindest anmelden (lassen) und entsprechende Zertfikate (z.B. NA-Schutz des Wechselrichters) nachweisen.

Die Frage ist, ob Du wirklich mit 5 kWh auskommst. Ich würde unten mindestens 20% Puffer lassen. Sonst kommst beim Multiplus leicht ins Low-Voltage. Dann hast Du nur noch 4 kWh. Sofern der gelieferte Felicity-Speicher wirklich 5 kWh netto hat. Persönlich würde ich keinen Felicity-Speicher kaufen. Habe bisher nichts gutes in den Foren darüber gehört. 

Wenn es fertiger Speicher sein soll: Ich würde auf qualitativ hochwertigen Speicher wie z.B. Pylontech setzen. Die sind auch von Victron getestet. Bzw. die haben zusammengearbeitet. Felicity hat nur das Kommunikationsprotokoll zwischen BMS und VenusOS aus den Specifikationen genommen und neu programmiert. Victron hat Felicity-Geräte nicht getestet bzw. Felicity hat nicht mit Victron zusammengearbeitet. Würde ja auch einiges kostet das zu tun. Ein Pylontech US5000c kostet mit 5kWh ca. 1.100 EUR. Würde aber gleich zwei der Speicher einsetzen, damit Du 10 kWh hast. Das wären dann ca. 2200 EUR.

Alternativ die Akkus aus folgender Liste, die als kompatibel bekannt sind: https://www.victronenergy.com/live/battery_compatibility:start

Aber probiere Felicity mit VenusOS bzw. Victron GX ruhig aus und teile Deine Erfahrungen hier im Forum. Gibt leider wenig Erfahrungen dazu. Wenn es Probleme gibt, kannst Du immer noch zu Pylontech wechseln. Würde mich über einen Bericht hier freuen.

Wenn Du den Fronius GEN24 Plus einsetzen würdest, wäre BYD als Speicher meine erste Wahl. Von Fronius in Kooperation mit BYD getestet. Ein HVS 10.2 kWh kostet ca. 4.000 EUR und hat eine hohe Leistung. Ein HVM 11 kWh auch in etwas das gleiche. Weniger Leistung (resultiert aus der geringeren Spannung), ist aber stärker erweiterbar. Schau Dir die Kompatibilitätsliste von Fronius an. Siehe https://www.fronius.com/de-de/germany/solarenergie/installateure-partner/technische-daten/alle-produkte/kompatible-batterien/kompatible-batterien

 

Diese r Beitrag wurde geändert Vor 3 Wochen 4 mal von wihz

   
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(@rmtx99)
Vorsichtiger Stromfühler
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Themenstarter  

Hallo nochmal,

 

vielen Dank für die Rückmeldung und die Anregung - es arbeitet noch im Kopf 😉 

 

Mir ist am Wochenende noch eine andere Variante in den Sinn gekommen. Wir hätten noch eine Garage und ein Carport, auf dem eine zusätzliche Installation mit Süd-Ausrichtung möglich wäre. Ggf. ist es sinnvoll(er) hier also eine "Flucht nach vorne" zu ergreifen - und zusätzlich 5-10kW dort zu installieren mit Hybrid-Wechselrichter, der primär den Akku lädt. 

 

Oder ist das völliger Quatsch?

 

Danke und viele Grüße!  


   
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