Hi Forum, ich bin Moritz, begeisterter Van-Camper hier ganz neu dabei.
Technisch bin ich eher der, der sich mit Holzbearbeitung auskennt, Elektronik ist jetzt nicht mein Fachgebiet.
Ich bin mit meinem selbst ausgebauten T4 und meinem E-MTB fast das ganze Jahr unterwegs, in den meisten Fällen nicht auf Campingplätzen, sprich es ist eher die Ausnahme wenn Strom vorhanden ist. Meine Idee oder Wunsch wäre, komplett auf Gas beim Campen zu verzichten (unterschiedliche Gründe, Windanfälligkeit, Vorratshaltung, Beschaffung unterwegs. Brandgefahr im Sommer usw.)
Ich würde gerne eine Powerstation in meinenT4 einbauen und damit folgendes umsetzen:
Pro Tag:
- E-Bike unterwegs 1x laden (500w Bosch-Akku)
- Auf einer kleinen 1500w Induktionsplatte Speisen erwärmen (nur erwärmen, nicht 10l Nudelwasser Kochen :))
- Eine 160w Heizdecke für ca. eine Stunde betreiben
- Ggf. eine kleine Kaffeemaschine betreiben. 2 -3 Kaffee pro Tag
- 22l Kompressor Kühlbox (12v) (läuft aktuell über die 70ah Autobatterie, aber nur maximal 1,5 Tage)
- Laptop, Handy, Taschenlampen laden...
Ich würde mich über Eure Unterstützung bei den Folgenden Punkten freuen:
- Ist es überhaupt realistisch die oben aufgeführten Punkte umzusetzen? (auch im Winter wenn es mal unter 0 Grad ist)
- Welche Akku-Kapazität und welche Leistung des 230v Ausgangs sollte ich wählen?
- Wie würde das Ladekonzept am besten umgesetzt werden? Solar, oder Zigarettenanzünder?
Ich freue mich über Eure Ideen / Kommentare!
Moritz
Hallo Moritz
Eine wichtige Angabe fehlt eigentlich noch. Wie lange möchtest du autark sein?
Gruß
Holger
@monk Hi, ich danke Euch! Ich bin meistens nur einen, maximal zwei Tage 48h "stehend" an einem Ort.
Da dürfte die Bluetti ACMax ohne viel an Modul es tun, unterwegs dann an den Zigarettenanzünder.
Da dürfte die Bluetti ACMax ohne viel an Modul es tun, unterwegs dann an den Zigarettenanzünder.
Glaub ich nicht.
Ich habe 400W PV auf meinem WoMo installiert und im Winter kommt da so gut wie nix raus um die Aufbaubatterie zu laden.
Bei einem hier angenommenen Bedarf von 1 kWh/Tag muss min. 5-6 Stunden min. 200W PV anliegen.Kannst Du im Winter vergessen. Da bräuchte man 1500-2000W Modulleistung. Wohin damit beim T4?
PV frei aufstellen macht keinen Sinn da man dann vor Ort bleiben muss damit der ganze Kram nicht verschwindet.
Laden während der Fahrt ist ein Tropfen auf den heissen Stein.Der Ziggi kann max 12V/10A. Also 120W. Zieht man Ladeverluste ab muss man 10 Stunden fahren um eine kWh geladen zu haben.Da bekommt der Spruch "Der Weg ist das Ziel!" sofort eine andere Bedeutung. 😉
Im Sommer ACMax und PV könnte klappen da es ja auch länger hell ist.Im Winter nicht.
Mein Vorschlag: Im Winter einen Honda EU10i Moppel mitnehmen und mit Aspen 4T betreiben.Dann kann man den Generator und den Sprit auch geruchslos im Fahrzeug lagern. Lagern...NICHT im Fahrzeug betreiben.
VG,
René
Ergänzung:
Mein BKW an dem 820W Modulleisung hängen hat nur an einem Tag im Dezember 0.5kWh erzeugt. An allen anderen Tagen zwischen 0.01 und 0.42 kWh.
Das sagt glaube ich alles.
Hi Moritz,
ich hab ein ganz ähnliches Setup in meinem Camping Caddy umgesetzt. Ich hab auch meist Standzeiten von zwei Tagen und komme mit meiner 2KW Powerstation ohne Solarpanels gut hin. Ich betreibe eine 1.800w mobile Induktionsplatte (Koche damit tatsächlich für drei Personen), eine Nespresso Essenza Mini, mein Giant 6ah E-Bike Ladegerät und eine 25l 12v Kompressor Kühlbox und sogar einen kleinen Fön für kleine kalte Kinderhände oder um feuchte Klamotten zu trocknen.
Bei der Wahl der Powerstation ist wie Du schon selbst geschrieben hast ein Faktor sehr wichtig: Die Betriebstemperatur. Meines Wissens haben fast alle Powerstations in der Größenordnung 2kw Lithium-Eisenphosphat Akkus verbaut. Diese haben den entscheidenden Nachteil, dass die Kapazität im Winter deutlich einknickt und das Laden unter 5 Grad sogar schädlich für den Akku ist. Lithium-Ionen Akkus sind da deutlich besser geeignet.
Daher hab ich die Alpha ESS BlackBee 2000 verbaut (naja, sie steht im Fußraum der Rückbank :-)). Diese hat Lithium-Ionen Akkus welche von -10 bis +45 betreiben werden können.
Ich hab die BlackBee 2000 jetzt ein paar mal um die 0 Grad im Betrieb gehabt und Leistungsabgabe von 1300w für Kaffee ist kein Problem.
Im Sommer hab ich das mobile passende Alpha ESS 300w Solarmodul dabei welches zusammengefaltet ins Dachzelt passt. Damit bist du auch bei bewölkten Tagen absolut autark und ich hatte bis zum nächsten morgen meist noch 50% Akku.
Aber jetzt geht's ja um den Winter, da kannst du wie die Vorredner hier schon bestätigt haben Solar total vergessen.
Deswegen ein weiterer Grund für die BlackBee 2000, die extrem schnelle Ladezeit. Über 12V Zigarettenanzünder ist es wie schon erwähnt aufgrund der geringen Leistung nicht realistisch. Ich hab ein dickes +Kabel von der Autobatterie in den Innenraum gelegt und einen 2000w Spannungswandler angeschlossen. Die meisten Lichtmaschinen leisten 200AH und so kannst du während der Fahrt die BlackBee 2000 per in knapp zwei Stunden von 0%-100% aufladen.(Bei kalten Temperaturen sieht man wie die Ladeleistung langsam von 500w auf 1500w hochgeregelt wird) Auf mehrtägigen Reisen selbst mit nur kurzen Strecken wird die Powerstation so immer ausreichend geladen.
Ein weiterer Punkt, mein E-Bike Fahrradhändler hat dringend darauf hingewiesen dass E-Bike Akkus nur mit einer "puren Sinuswelle" geladen werden dürfen. Die BlackBee 2000 hat so einen hochwertigen Inverter! Der Alpha ESS Support sitzt übrigens in Deutschland, meine damalige Anfrage bezüglich der Betriebstemperatur wurde zwar auf englisch, aber sehr fachkundig beantwortet.
Ich hoffe das hat dir geholfen oder Dich auf neue Ideen gebracht! Happy Camping und stay warm 🙂
Ich muss zugeben, dass ich hier etwas voreilig und nicht richtig durchgedacht geschrieben habe.
Ich habe keine Erfahrung mit Winter Camping. So was in der Art habe ich mit einem Ford Galaxy gemacht, und bei einer kalten Nacht Anfang Mai habe ich da trotz ordentlicher Matratze und Decken gefroren. Ist das ohne Standheizung in einem etwas größeren Gefährt wirklich fundamental anders? Motor nachts um drei anmachen, weil man friert war auf jeden Fall großer Mist.
Womit ich Erfahrung habe ist die Dauer Nutzung einer Powerstation. Die Bluetti ist seit Mai im Dauerbetrieb. Sie ist schwer, also für Mann mit Muskeln ok, sonst besser zu zweit tragen. Im Sommer wird die mit zwei Modulen eigentlich immer voll, jetzt im Winter nutze ich zehn. Die liegen zwar nur auf dem Gras, aber auf und abbauen ist schon etwas Aufwand, vielleicht 20 Minuten zu zweit. Für jeden Tag abbauen ist das nichts.
Für ganz kurz im Winter kommt man doch voll an und lädt nur ein bisschen nach und wenn Modul und Zigarettenanzünder nicht reicht, kann man ja vielleicht doch mal irgendwo an einer Steckdose zwischenladen, so war mein Gedanke.
Benzinstrom Generator finde ich persönlich sehr unangenehm. Was spricht gegen Propan für Wärme / Kochen, wenn die Powerstation dafür nicht reicht? Ist aber sicher Geschmackssache, ich selber würde einen Benzin Generator auf keinen Fall nehmen, um Strom zum Kochen zu haben.
Wenn man die Powerstation zu Hause auch nutzt, und die Powerstation unterwegs jetzt nicht dauernd im Gefrierschrank geladen werden soll, ist LFP deutlich besser. Für Dauerbetrieb hast du sonst zu wenig Zyklen.
Die Bluetti ist im Moment vom Händler gebraucht mit Garantie für 700 Euro zu bekommen, normale Module gibt es für 60 Euro. Du kannst zu Hause vielleicht 1000 kWh im Jahr damit erzeugen, wobei das nicht super bequem ist und etwas unter Hobby fällt. Aber immerhin spart man so ein paar Hundert Euro an Strom und hat zusätzlich etwas zum Mitnehmen unterwegs.
Hallo,
ich würde mir einen zweiten Akku fürs Fahrrad kaufen. (Dann entfällt das laden im T4)
Kaffee und Speisen funktionieren mit einem kleinen Camping Gaskocher. Für 2 Tage braucht man da eine 125g Kartusche Versorgungsprobleme?
Gasprüfung braucht man da auch keine weil nichts fest im Auto verbaut ist.
Bei niedrigen Temperaturen haben Akkus IHMO Probleme beim Laden und bei der Abgabe von hohen Strömen.
Deswegen die Frage ob man wirklich keinen Campingkocher nehmen kann.
Powerstation, ok aber ggf. die 70Ah Bordbatterie Blei/AGM gegen LFP ersetzen und einen kleinen WR (~300W) verbauen?
Unabhängig davon reicht aber eine relativ kleine Powerstation da ja "nur" Handy, Drohne, Lapi.... geladen wird, die Heizdecke und ggf. 1 Tag Kühlbox. Die 70Ah hast ja dann auch noch.
Grüße
d4t
Hi zusammen,
ganz großes Dankeschön an euch, die sich hier so viel Zeit für Ratschäge und Ideen genommen haben!
Ich hab die von euch erwähnten Powerstations AlphaEss BlackBee2000 und die Bluetti AC200P für mich verglichen und mich am für die AlphaEss BlackBee2000 entschieden.
Meine Gründe:
- Beide Hersteller habe ich angeschrieben und bezüglich der Temperatur /Leistungsbereiche befragt.
Von Bluetti kam lediglich der Verweis aufs Handbuch mit den technischen Leistunsdaten. (-20 grad kann ich mir bei Lithium Eiesenposphat kaum vorstellen)
Von AlphaEss kam eine lange ausführliche Email mit einer Gegenüberstellung der Vor und Nachteile von Li ion und LiFePo Akkus und den Gründen warum ein ganz bestimmer Zellentyp in der Blackbee 2000 verbaut wurde. Es macht wirklich den Eindruck, dass die sich Gedanken gemacht machen und hinter Ihren Produkten stehen. - Preislich war die BlackBee2000 als prime Kunde mit aktueller Rabatt-Aktion mit runde 1000€ Euro auch noch günstiger als die Bluetti AC200P.
- Die schnelle Aufladung mit über 1500w ist nur bei der BlackBee2000 möglich. Das ein großer Vorteil wenn man unterwegs mal eine Steckdose findet, dass die Powerstation auch fix wieder voll ist
Vor Weihnachten kam sie dann gut verpackt mit DPD an und es konnte endlich getestet werden:
Mit einem Shelly PM und einem 1000w Heizlüfter hab ich bei 20 Grad Zimmertemperatur 2235 Watt entnommen.
Der Garagen-Test bei Bei 6 Grad hat 2060w bis zur Abschaltung ergeben.
Das bestätig für mich erstmal, dass die Leistunsdaten auch unter kalten Bedinungen passen. Sobald es mal unter Null geht folgt der nächste Test 🙂
Liebe Grüße in die Comunity!!
Hi zusammen,
kurzes Winter-Update zur AlphaEss BlackBee2000 /span>
Spontanes Flutlicht-Rodeln bei uns im Dorf bei -7 grad.
An der AlphaEss BlackBee2000 waren fünf 50w LED Strahler angeschlossen welche die 100m lange Rodelbahn komplett ausgeleuchtet haben. Schnell sprach sich das Happening im Dorf rum, dass es mitten auf einer abgelegenen Wiese taghell ist und kurze Zeit später waren ca. 70 - 100 Kinder und Erwachsene an dem Hang.
Wenig später war auch der 2000w Glühweinkocher aus dem Gemeindezentrum an der BlackBee2000 angeschlossen
Ich habs jetzt nicht aufs Watt genau nachgemessen, aber 12l Glühwein von eiskalt auf kochend heiß + die 250w LED Scheinwerfer von 17:30 - 21:30 Uhr haben mich endgültig überzeugt. Ich bin mit 17% Akku und als gefeierter Dorf-Held für die Aktion nach Hause 😆