Ich weiß nicht, ob dieses Generalthema zu Batterie /Powerwall passt, die anderen Überschriften scheinen mir aber noch unpassender.
Warum eine Solaranlage?
Sorry, zu Beginn gleich ein Monsterbeitrag (mindestens, was die Länge betrifft).
Eigenen Strom wollte ich schon immer. Inzwischen sind meine wirtschaftlichen Voraussetzungen wegen Verbrauch durch Einzelperson nur noch mäßig. Allerdings könnte ich durch Reaktivierung eines Pools, Heizung eines separaten Warmwasserspeichers, Verwendung von Klimaanlagen bei Wetter wie in den letzten Tagen und eine eventuelle Wall-Box den Stromverbrauch noch in die Höhe treiben, um eine schön gerechnete Amortisationszeit zu erhalten. Vermutlich wird die Wirtschaftlichkeit zwischen mäßig und sehr mäßig liegen. Ist aber nicht vorrangig, denn in meinem Alter bin ich sowieso nicht sicher, ob ich eine kürzere Amortisationszeit mit Sicherheit erleben würde.
Einen Speicher sollte die Anlage natürlich ebenfalls haben. Das Netz wird immer fragiler und ich habe schon einmal meinen Gefrierschrank 4 Tage lang bei Stromausfall mit dem Strom vom Wohnmobil betrieben. War irgendwie ein gutes Gefühl (trotz oder gerade wegen des Stronausfalls).
Da aber die Speicher mittlerweile dermaßen teuer sind, dass trotz Anhebung des Autarkiegrades die Wirtschaftlichkeit vermutlich in den seltensten Fällen gegeben ist, spekuliere ich auf deutlich günstigere Gelegenheiten vom „Second Hand Markt“ (nein, ich möchte auch keine hunderte Zellen zusammenlöten, sondern etwas Fertiges). Das sollte dann später aufgestockt werden können.
Und jetzt komme ich zum eigentlichen Problem.
Vor Baubeginn (bzw Auftragserteilung) möchte ich die Komplexität der Anlage halbwegs deutlich überblicken! Es muss schließlich alles bis zum Schluss zusammen passen!
Ich versuche es zu erklären.
In meinem Fall sollte die Anlage mindestens folgende FUNKTIONEN beinhalten
- 2 separate Kollektorflächen (Ost/West), vermutlich unterschiedlich groß
- Notstromfunktion mit der Möglichkeit, bei Notstrombetrieb zu laden
- Individuell einstellbares Lade- und Lastmanagement
- BMS (was für eins?)
- Ballancer (aktiv oder passiv?)
- Temperüberwachung der nachgerüsteten Speicher
- Protokoll der einzelnen „Verbräuche“, mindestens „verkauft“ und „Eigenverbrauch“ fürs Finanzamt
- Keine permanente Überwachung oder Eingriffsmöglichkeit durch irgendeinen Hersteller, möglichst jedoch eine Updateoption
Ich befinde mich zwischen „Sparen wollen, um einer Wirtschaftlichkeit nahe zu kommen“ und den Zweifeln, ob das „günstiger machen wollen“ (durch eigene Speicher) überhaupt zielführend ist.
Mich umfassend zu informieren ist schwierig. Die ursprünglich vielfach vermuteten Rechner im Netz sind überwiegend mehr als dürftig. Einen Ost-/West Rechner habe ich gar nicht gefunden. Viele enden später oder bereits früher mit der Sammlung von Kontaktdaten. Und manche Anbieter vergessen in Ihrer Werbung einfach, dass es Komponenten mit begrenzter Lebensdauer gibt. Nicht sehr vertrauenerweckend.
Für mich als Laien türmt das alles einen Berg von technischen Fragen auf, und zwar bezüglich der Basics.
- Speichern sofort als Gleichstrom oder 2x hin und her wandeln?
- Sollte man nicht so viele Einzelgeräte wie möglich verbauen statt irgendwelche spezifische Firmenlösungen? Die meisten Hersteller z.B. von Kollektoren , die vor langer - Zeit mit ihrer 20-jährigen Garantie geworben haben, gibt es schon lange nicht mehr. Und selbst Riesenhersteller haben einfach diese Sparte eingestampft.
- Für 2 Solarmodulflächen 2 getrennte Wechselrichter? (Es gibt da Speicherkästen, in denen bereits 2 Wechselrichter sitzen. Aber ist das bei einer angenommenen
Lebensdauer von 10 Jahren überhaupt sinnvoll?)
- Ich nehme mal an, dass Geräte, die mit Hochspannungsspeichern arbeiten, von vorn herein ausscheiden.
- Eine Phase, 3 Phasen?
- An welche Wechselrichter kann man „einfach so“ „irgendwelche“ Speicher anhängen, vielleicht sogar unterschiedliche?
- Bringen fertig konfigurierte (nachträgliche) Schnäppchenspeicher - sei es ein „fertiger“ von Tesla oder VW - ihre eigene Akkuüberwachung jeweils mit? Wie können
Erweiterungen sinnvoll integriert werden? Ändert sich bei Erweiterung nicht wieder alles? Kann mir schwer vorstellen, dass einfach + und – angeklemmt werden müssen.
Habe ich irgendwann mehrere BMS, Ballancer, Kontrolldisplays?
- Welches Gerät muss mit welchem kommunizieren können?
- Was hätte es für technische Vorteile bzw gäbe es technische Vereinfachungen, wenn ich gar nicht einspeisen würde? Die Einspeisevergütung macht einen wohl auch
nicht mehr reich.
- Sind die 10kWp tatsächlich noch so eine harte Grenze?
....... und alles hängt von allem ab ...
Ich weiß, bei euch laufen sehr viele Anlagen, aber laufen sie wirklich sicher, komfortabel und ohne Pflegeaufwand? Oder wurden sie letztlich mit viel „Gefrickel“ und Fachkenntnissen so hin gebogen, dass sie funktionieren und man alleine durch das Funktionieren zu recht stolz darauf sein kann?
Ich sehe dermaßen viele ungelöste/unbeantwortete Fragen bezüglich der vielen notwendigen Komponenten und solch unübersichtliche Kombinationsvielfalt, dass ich nicht weiß, wie sie zueinander passen sollen und werden. Kann/sollte man sich als Laie einem Komplettsystem ausliefern, dass eigentlich in Summe viel zu teuer ist und alleine durch teure Speicher noch einmal ein Stück weiter in die Unwirtschaftlichkeit rutscht?
Ich würde mich freuen zu meinen Überlegungen von euch etliche Meinungen zu hören. Extrem interessiert mich natürlich die Auflösung meines Technikfragen-Knotens.
Möglicherweise existiert aber bereits das modulares System, das ich suche, und ich habe es in der kurzen Zeit, in der ich mich wieder um das Thema bemühe, zwischen den vielen „Hochglanzangeboten“ nur noch nicht gefunden.
Gruß Nick
oh mein gott was ein roman hab nicht alles gelesen
aber lies mal den sammelthread in meiner signatur
Projekt 80kWh / 26kWp Inselanlage - SMA Sunny Island
Sind Photovoltaik-Inselanlagen meldepflichtig?
Warum braucht man keinen 3phasen Batteriewechselrichter?
-- Sammelthread PV Anlagen Beispiele Umsetzung --
Die "Energiewende" kostet eine Kugel Eis..... pro kWh am Stromzähler.