Hallo zusammen,
ich habe ein paar Fragen an die LTO Experten hier 😉
und zwar hab ich mir gebrauchte LTO Zellen gekauft, die ohne BMS betrieben wurden.
Bei ein paar Zellen ist das Überdruckventil aufgegangen, aber die meisten hatten zwischen -0,3V und 2,6V.
Da alle noch im Gehäuse eingebaut waren, hab ich alle Zellen ausgebaut, gewogen Ri und U gemessen.
ich hab die Zellen in Kisten gelegt und mittlerweile sind bei 2 weiteren Zellen die Überdruckventile aufgegangen. Spannung war bei 2,2 V Ri liegt auch in einen guten Bereich von um die 0,37 mOhm.
ich bin nun etwas ratlos warum die Ventile aufgingen und sich die Zelle von der Flüssigkeit befreit hat.
hat jemand schon so etwas ähnliches erlebt ?
ohne Last, einfach nur in einer Kiste ?
bin für Hinweise und Tipps dankbar.
LG
Alex
Also LTO Zellen mit Überdruckventil sind mir neu... aber nunja was erwartest du wenn sie ohne BMS betrieben wurden?
ich bin nun etwas ratlos warum die Ventile aufgingen und sich die Zelle von der Flüssigkeit befreit hat.
Sorry aber hier muste ich etwas schmunzeln...
Vermutlich haben sie sich vom Elektrolyt befreit weil sie stark misshandelt wurden, und nun nicht mehr wollten😟.
Mal ehrlich solche Zellen sollte man dann doch besser nicht mehr betreiben!!!
Achtung, einige meiner Angaben stammen von nicht kalibrierten oder geeichten Geräten. Bei Risiken und Nebenwürgungen schreiben sie die Packungsbeilage und vertrauen sie nicht meinen Angaben oder denen ihres Spirituellen Führers! Denn für jede Lösung haben wir ein Problem. Vertrauen sie auf ihren Fehler und genießen sie die Reise. Alle Angaben ohne Gewehr!
Moin,
ja, die 66160 LTO haben eine Art Öffnung/Ventil. Dort kann Elektrolyt austreten.
Das passiert bei Überspannung >2,9 V. Aber die LTO Zellen sind recht robust,
Elektrolytaustritt bedeutet nicht, daß die Zellen nun unbrauchbar sind.
Erst eine Kapazitätsmessung kann aufzeigen, ob die Zellen beschädigt sind.
Ich habe selbst 66160 LTO nach Elektrolytaustritt getestet. Im Ergebnis war
die Kapazität etwas geringer als angegeben (Aufdruck 40 Ah, gemessen 37 Ah).
Ansonsten volle Funktionsfähigkeit vorhanden.
0,38 mOhm Innenwiderstand ist jetzt nicht so super 0,28...0,30 mOhm wären
optimal, aber der Wert ist für gebrauchte Zellen noch akzeptabel. Höchster, von
mir gemessener Innenwiderstand war bisher 0,80 mOhm
Achtung: Innenwiderstand OHNE aufgeschraubte Muttern messen. Die Wirbel-
ströme, die bei 2 Khz Messfrequenz an den Muttern entstehen, verfälschen den
Messwert.
Bitte mal auflisten:
- Zellenbezeichnung/aufgedruckte Kapazität, z.B.
LTO66160P 45Ah
LTO66160H 40Ah
LTO66160F 35Ah
LTO66160K als 45Ah bestellt -> im Test ermittelt: ca. 30 bis 35 Ah
LTO66160D (als 45Ah gelabelt)
LTO66160A 30Ah
- Zellengewicht
Gewicht ohne Anbauteile:
1160 - 1170 g -> wahrscheinliche Kapazität um 30 Ah
1180 - 1240 g -> wahrscheinliche Kapazität um 40 Ah
1240 - 1300 g -> wahrscheinliche Kapazität um 45 Ah
- Innenwiderstand
Zwischenzeitlich schon mal die Zellen auf 2,9V laden und die Selbst-
entladerate pro Tag (mV/Tag) checken
Grüße,
rd_global
ja, die 66160 LTO haben eine Art Öffnung/Ventil. Dort kann Elektrolyt austreten.
Kannst du ein Bild davon machen, würde ich gern mal sehen, danke.
Achtung, einige meiner Angaben stammen von nicht kalibrierten oder geeichten Geräten. Bei Risiken und Nebenwürgungen schreiben sie die Packungsbeilage und vertrauen sie nicht meinen Angaben oder denen ihres Spirituellen Führers! Denn für jede Lösung haben wir ein Problem. Vertrauen sie auf ihren Fehler und genießen sie die Reise. Alle Angaben ohne Gewehr!
@rd_global Danke für die ausführlichen Informationen.
Das bei Überspannung etwas austreten kann war mir klar, diese Zellen sind nur in einer Box bei Zimmertemperatur gelegen, ohne angeschlossen zu sein.
Das passt für mich mit "Robust" nicht zusammen, deshalb meine Nachfrage 😉
Wie vermeidest du denn einen weiteren Elektrolytaustritt wenn du die Zellen weiterverwendest?
Danke für den Tipp "ohne den Schrauben", die hatte ich zum Glück eh nicht drauf.
Die Innenwiderstände waren nur Beispielhaft, ist von 0,25 bis 1,06 alles dabei.
Teilweise mit negativen Spannungen, weiß nicht ob das ein Problem für die Zellen ist?
Nach meinen Recherchen sollte es nicht tragisch sein.
Die 1. Zelle hatte 1256g, 0,37 mOhm und 2,205V,
die 2. Zelle hatte 1261g, 0,35 mOhm und 2,229V.
Von den andere 174 Zellen müsste ich dir ein Excel File anhängen 😉
Die Zellen haben entweder einen Bar- oder Qr-Code drauf (LTO66160) 40Ah, bei manchen habe ich LTO66160-C bzw- LTO66160-7 entdeckt.
Das Gewicht ist bei den meisten zwischen 1230 und 1260g sollte also halbwegs für 40Ah i
Auf 2,9V laden? Dachte man soll nicht über 2,8V eher auf 2,6V gehen?
Hast du Erfahrungswerte bez. der Selbstentladung? Habe schon festgestellt, dass manche ziemlich stabil sind und manche sich doch um ein
paar Zehntel entladen und dann stabil sind.
Foto darf ich als "Neuling" leider noch nicht anfügen, kommt aber sobald das möglich ist.
LG
Alex
Moin,
hier das Foto der Öffnung/Ventil. Es gibt ein Video, wo die Zelle
mit einer 100 t Presse zerstört wird. In dem Video kann man gut
sehen, daß der Überdruck sich zuerst an dieser Stelle entspannt.
Datenblatt von Yinlong mit Spannungen und Anweisungen für den
Test von Innenwiderstand und Kapazität:
Zu den realen Zellspannungen im Betrieb am JK-BMS habe ich schon
etwas geschrieben. Einfach mal suchen.
Grüße,
rd_global