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6.7 kWp Anlage auf Garagendach

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(@woodchuck)
Vorsichtiger Stromfühler
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Liebes Akku Doktor Forum, 

bitte habt ein bisschen Nachsicht mit mir - ich war lange Zeit ein "anonymer Leser" und das ist hier mein erster Post dieser Art. 

Kurz zum Projekt: 

Da das Dach unsere Garage undicht wurde (Bitumen-Pappe), möchte ich mich mit meinem Nachbarn zusammentun (er ist Elektriker) und hier auf einen Schlag zwei Fliegen klatschen: Dach neu machen und Fläche mit PV produktiv gestalten. 

Das Dach ist in perfekter Südausrichtung und ab ca. 09:30 - 10:00 Uhr nicht beschattet. Anbei auch eine Zeichnung, die ich mit möglicher Modulbelegung erstellt habe, damit ihr euch das bildlich ein bisschen vorstellen könnt. 

Ziel wäre es, eine Anlage mit Speicher und Überschusseinspeisung zu bauen. Im Moment verbrauchen wir mit noch vorhandener Ölheizung ca. 4000 kWh im Strom  im Jahr. Das Haus ist aus den 50er und teilsaniert. Das Dach hat ca. 20 Jahre auf dem Buckel. Warmwasser wird elektrisch gemacht. Ein E-Auto ist noch nicht vorhanden, soll aber mittelfristig angeschafft werden (wsl. gebrauchter BMW i3s für ca. 7.000 km/a). Eine Stecker-Anlage mit 600W ist schon seit längerem im Betrieb.

Da das Garagendach leider mit 3° nach Norden geneigt ist, hatte ich in Absprache mit dem örtlichen Bauamt die Idee, eine art Frackdach / versetztes Pultdach zu realisieren. Das würde uns mit 10° Neigung eine solide Südausrichtung ermöglichen (ggb. dass die Belüftung und Selbstreinigung bei dieser Steigung ausreicht). 

Die Fläche wird komplett mit Modulen besetzt und durch zwei geteilt: heißt, der Nachbar verwendet 15 Module und ich 15 Module. 

Folgende Komponenten und Preis hätte ich soweit herausgesucht (Kosten pro Seite!)
- PV Module Trina Vertex S à 450W für 70€, 15x70€ = 1050€
- WR Fronius Symo GEN24 6.0 Plus für 2300€
- Speicher BYD HVS 7.7 für 3600€ (Größe ausgewählt nach dem PVTool Rechner hier)
- Enwitec Netzumschaltbox mit Smart Meter: 1000€
- DC Trennschalter x2 für 60€ das Stück, also 120€
- PV Montageschienen, Kalotten fürs Trapezblech, Stockschrauben: ca. 400€
- Blitzschutz, Erdung Anlage, DC Verkabelung, AC Verkabelung im Keller: ca. 1000€

Gesamtkosten Anlage pro Seite: 9470€ Pi*Daumen. 

Erste Frage: Was vergesse ich?

WR und Speicher würde ich in den Keller in der Nähe der Garage aufstellen -> DC Distanz ca. 5m.

Wir würden die Anlage zusammen aufbauen und auch anschließen, da mein Nachbar Elektriker ist (nur leider mit der Planung von PV Anlagen wenig Erfahrung hat). Für den Anschluss entstehen also keine zusätzlichen Kosten. 

Jetzt das Problem: Der Dachstuhl kostet komplett beim Holzbauer/Zimmerer ca. 21.000€ Brutto - und das war bei weitem das günstigste Angebot in unserer Region. Pro Seite wären das 10.050€.

Die Gesamtkosten der Anlage pro Seite wären also bei ca. 20.000€, das ergibt bei 6.7 kWp Kosten von 3000€ pro kwP. Nach eigener Recherche (YT und co.) ist das auf jeden Fall im oberen Bereich, wenn man es vom Profi machen lässt. Amortisation wäre nach PV Tool hier bei ca. 13-14 Jahren. Darf ich hierbei überhaupt die Dachkosten mit verrechnen?

Zweite Frage: Ist das zu viel Geld für eine DIY Anlage?

Dritte Frage: Wie steht Ihr diesem Projekt gegenüber? Sinnlos? Cool? Was denkt ihr?

Vierte Frage (und die letzte, versprochen 😉 ): WR und Speicher lieber in den Keller, oder in die Garage? Also lieber wenig DC Leitung und dafür Probleme mit Frost, oder 5-6m DC Leitung und kein Stress mit Frost?

Anbei noch ein Paar Screenshots aus dem CAD. 

Vielen lieben Dank für eure Hilfe, Woodchuck

note: kann leider noch keine Fotos hinzufügen, die kommen asap als Antwort auf den Beitrag. Sorry!

Dieses Thema wurde geändert Vor 4 Monaten 4 mal von woodchuck

   
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(@woodchuck)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 4 Monaten
Beiträge: 6
Themenstarter  


   
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 wihz
(@wihz)
Autarkiekönig
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 598
 

Generell toll, dass Du so ein Projekt angehen willst. BMW i3 als gebrauchtes Elektroauto in Planung finde ich gut. Der wird ziemlich unterschätzt und ist relativ günstig zu bekommen.

Ich hätte Zweifel, ob der Selbstreinigungseffekt bei 10 Grad Dachneigung ausreicht. Ab und zu wird man auf das Dach müssen, um die Module zu reinigen? Geht das dann noch?

Bei dem 5mm Rand bei den Modulen bleibt einiges an Wasser und damit Dreck stehen. Das ist meine Erfahrung beim Carport. Bei mir kein Problem, weil ich gut zum Reinigen der Module ran komme.

Da brauchst Du entweder Module ohne Rand oder Fullscreen-Module wie die von DAH-Solar. Die haben zwar einen Alu-Träger aber keinen hervorstehenden Rand, so dass das Wasser abfließen kann. Siehe https://fr.dahsolarpv.com/uploadfile/downloads/EN-DHN-54X16%20FS(BW)-420~435.pdf

Ich persönlich würde das Dach mit Bitumen neu abdichten und darauf dann die Module klassisch mit Aufständerung vorsehen. Da kann man dann normale Module verwenden. Ansonsten das komplette Dach belegen mit randlosen Modulen oder den Fullscreen-Modulen von DAH-Solar.

- Was fehlt: GAK (Generatoranschlusskasten) für den oder die Strings.

- Zum Elektriker: Darf dieser den Antrag für die PV-Anlage stellen? Nur weil man Elektriker ist, kann man den Antrag nicht stellen. Ist sein Unternehmen beim Verteilnetzbetreiber eingetragen? 

- Zur Platzierung. Offiziell ist m.E. eine Platzierung des Speichers und Akkus in einer Garage nicht zulässig. Es sei denn diese dient nur dem Laden der Autos bzw. Fahrzeuge. Generell finde ich aber persönlich die Platzierung in einer Garage sicherer. Kommt aber auch darauf an wie die Temperaturen dort im Winter und Sommer sind. Akkus mögen niedrige und hohe Temperaturen nicht.

 

Diese r Beitrag wurde geändert Vor 4 Monaten von wihz

   
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(@tageloehner)
Autarkiekönig
Beigetreten: Vor 8 Monaten
Beiträge: 704
 

Darfst du auch die hintere Dachschräge weglassen, und stattdessen bissel hochmauern? Dann ist das alles im einfachen Selbermach-Bereich ohne Zimmerleute. Wobei wenn vordere und hintere Dachschräge 90° zueinander sind, kann man das auch gut selber machen

 


   
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(@woodchuck)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 4 Monaten
Beiträge: 6
Themenstarter  

Danke für eure Antworten! 🙂

@Wihz - an Fullscreen hatte ich soweit noch nicht gedacht. Leider sind die doch ne ganze Ecke teurer, bei geringerer Wp Angabe. Ich rechne mir das mal durch, in wie weit sich die 30€ mehr pro Modul rechnen. Hast du Erfahrung mit DAHSolar? Taugen die?

Macht ein GAK mit Überspannungsschutz Sinn? 
Zum Glück ist mein Nachbar beim Betreiber eingetragen und darf die AC Seite abnehmen und anmelden.. die Konfiguration der Anlage macht uns nur in den Details ein wenig Sorgen. 

Platzierung: Ich hab zwei Optionen: entweder in einen kleinen Raum der mit in der Garage ist (grad mit Gartenwerkzeug voll), oder aber in den Keller direkt daneben. Wäre es aber nicht schlauer, alles in den Keller zu packen, falls man doch mal einen zweiten WR dazu hängt für PV auf dem Hausdach? Bei Montage im Keller hätte ich DC Leitungen bis zum WR von ca. 6-7m. Ist das schon zu viel? In der Garage hat es im Winter mit Sicherheit Frost.

@tageloehner das hatte ich mir auch mal gedacht.. leider geht das nur ohne Baugenehmigung, wenn alle Dachschrägen kleiner 45° sind. Ein klassisches Pultdach (bei dem ich ja dann auch mehr PV Fläche hätte) wird nicht erlaubt bei uns in BY. Wenn die Schrägen kleiner gleich 45° sind, wird die Firsthöhe nicht berücksichtigt bei den Abständen zum Nachbarn und das Ding ist legal. 

Der Preis ist aber echt happig! Hatte mir auch überlegt einfach so eine Konstruktion zu kaufen, wie man sie auf den industriellen PV Anlagen auf dem Land sieht und diese im Beton der Garage zu verankern.. 


   
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 wihz
(@wihz)
Autarkiekönig
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 598
 

Veröffentlicht von: @woodchuck

@Wihz - an Fullscreen hatte ich soweit noch nicht gedacht. Leider sind die doch ne ganze Ecke teurer, bei geringerer Wp Angabe. Ich rechne mir das mal durch, in wie weit sich die 30€ mehr pro Modul rechnen. Hast du Erfahrung mit DAHSolar? Taugen die?


Leider bisher nicht. Bin aber derzeit bei der Planung mein Dach (Pultdach) mit einer PV-Anlage offiziell belegen zu lassen. Das hat nur 8 Grad Dachneigung. Auf das komme ich anders als beim Carport zum säubern der Module nicht ran.

Ich bestelle mir die Tage 1-2 Module von DAH-Solar (vermutlich die DHN-54X16 FS) und werde diese mit Neigung 8 Grad aufstellen und vergleiche das mit den normalen Modulen mit 5mm Rand bzgl. Leistung sowie der Verschmutzung. Evtl. tausche ich auch mehrere Module auf meinem Carport gegen die Fullscreen aus.

Dann werde ich den anbietenden Solateuren die Module vorgeben, die ich haben will. Dann kann ich denen auch gleich die Module zeigen, sofern sie Vorbehalte gegen Fullscreen haben. 

Die Alternative von Modulen ganz ohne Rahmen ist noch wesentlich teurer als die DAH Solar.

Diese r Beitrag wurde geändert Vor 4 Monaten von wihz

   
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 wihz
(@wihz)
Autarkiekönig
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 598
 

Veröffentlicht von: @woodchuck

Macht ein GAK mit Überspannungsschutz Sinn?

Gemäß meinem Verständnis kommt das auf den Aufbau der Anlage an. Beim Einsatz von Mikrowechselrichtern, bei dem jedes Panel einzeln angeschlossen ist, braucht man keinen GAK. Bei einem klassischen String würde ich immer einen DC-Überspannungsschutz vorsehen. Kommt aber darauf an. Siehe auch https://www.weidmueller.de/de/produkte/elektronik/blitz_und_ueberspannungsschutz/varitector_photovoltaik_loesungen.jsp  

Persönlich würde ich bei einem klassichen String (also kein Mikrowechselrichter) immer einen GAK aufbauen.

Was Du auf jeden Fall brauchst ist einen Lasttrenner um im Bedarfsfall die Panels vom Wechselrichter bzw. MPPT-Regler zu trennen. Moderne Hybrid-Wechselrichter haben den allerdings meist verbaut.

 


   
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(@woodchuck)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 4 Monaten
Beiträge: 6
Themenstarter  

Vielen Dank für deine Antwort, Wihz!! Wird auf jeden Fall so mit aufgenommen. Wsl bestelle ich einfach zusätzlich noch einen Lastentrenner, der direkt an die Garage kommt, bevor das Kabel vergraben wird. 

Hast du eine Idee, wie man mehrere Kraftwärke komnbinieren kann? Also zB: woher weiß mein WR+Speicher von FRonius/BYD, dass das BK mit Shelly gerade viel produziert, und die große Anlage weniger Strom in den Kreislauf schicken soll? Gibt es Möglichkeiten, das smart zu machen? (Solarmanager oder so?)


   
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(@1952bmw)
Batterielecker
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 174
 

@woodchuck 
hallo, ich finde dein Projekt prima.

Ich würde den Holz Aufbau (Konstruktion) wahrscheinlich nicht machen.

  • 20.000€ ist sehr viel Geld
  • den Überstand vor der Garage finde ich clever, Du hast gleich noch ein Carport dazu
  • Ich habe 3 grad Gefälle, das ist ein Nachteil im Winter 
  • Wie ich das gemerkt habe, habe ich mir knappe 2.400 Watt an die Wand von meinem Carport geschraubt

 

Diese r Beitrag wurde geändert Vor 4 Monaten 2 mal von 1952bmw

   
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