Nachdem mein Projekt „autark beim Camping“ nun mit LiFePo4 umgesetzt wird habe ich noch Akkus übrig.
Daher denke ch nun auch über eine PV Anlage nach.
Mir schwebt nur eine kleine Anlage um 1Kw vor um die Geundlast etwas abzufangen. Netzeinspeisung ist nicht geplant. Da ich mich aber neu damit beschäftige ein paar Fragen...
- Muss die Dachlast zwingend vom Statiker abgenommen werden?
- Der Anschluss an den Sicherungskasten muss vermutlich vom Elektriker durchgeführt werden? (Selbst würde ich da eh nicht ran)
- Muss die Batterie, Sicherungen usw. auch abgenommen werden?
- Gibt es bezüglich Versicherungsschutz etwas zu beachten?
Gerne können noch Fragen ergänzt werden.
Ein Link der diese Fragen beantwortet wäre auch gut.
Ansonsten würde mich noch interessieren ob jemand eine gute Exceltabelle hat um Ertrag, Verbraucher, Batteriekapazität usw. zu kalkulieren.
" - Muss die Dachlast zwingend vom Statiker abgenommen werden? "
Bei neueren Gebäuden nicht ... da sind genügend Reserven eingerechnet worden.
1 kWp Ost / 3,7 kWp West / 34 kWh LiFePO4 Inselanlage
Mit einer PV-Leistung >600W musst Du Deine ANlage beim Netzbetreiber voll anmelden und entsprechend abnehmen lassen. Das bedeutet hauptsächlich, dass der Zählerschrank up to date sein und den aktuellen VDE Richtlinien entsprechen muss. Das darf auch nur ein zugelassener Elektriker sein, also auch nicht jeder dahergelaufene Knauber-Elektro-Kumpel.
Ob Du offiziell und legal eine selbstgabastelte Batterie abgenommen bekommst wage ich sehr stark zu bezweifeln. Und ohne ABnahme wird es mit Versicherungsschutz auch mau aussehen. Beim WR musst Du auch schauen, ob es Zertifikate oder zumindest ein CE-Siegel gibt, sonst wirst Du den auch nicht genehmigt bekommen (Stichwort China-Wechselrichter).
Andererseits:
1 KW + Batterie macht meiner Meinung nach wenig Sinn, wenn Du nicht gerade eine perfekte Ausrichtung der Module hast und einen Singelhaushalt mit sehr niedrigem Strombedarf.
Ich würde entweder
a) versuchen mehr PV zu installieren, dann rechnet sich auch eine Batterie, und dann rechnet sich evtl. auch irgendwann mal der Aufwand des Zählerschrankumbaus und Anmeldeverfahrens
b) auf eine 600W steckerfertige Balkonanlage ohne Batterie gehen. In einigen Regionen gibt es hier ein "vereinfachtes Anmeldeverfahren" beim Netzbetreiber, ohne Prüfung und ohne großartigen Papierkrieg, dazu mal bei Deinem VNB nachfragen. Falls Du noch keinen Zweirichtungszähler hast könntest Du die Anlage sogar einfach so betreiben, ohne dass das irgendwie auffallen würde.
Hallo Stefan, wieder vielen Dank für deine ausführliche Antwort.
Ich bin davon ausgegangen das ich ohne Netzeinspeisung nichts beim Betreiber anmelden muss. Und auch nichts am Zähler machen muss.
Ich dachte da eher ich mache in meinem Schaltschrank eine entsprechende Schaltung die je nach Batteriestatus über denn Wechselrichter der Batterie läuft oder halt über das Netz.
Bezieht sich deine Antwort evt. auf die Einspeisung?
Oder ist das unabhängig davon alles zu berücksichtigen?
Wie berechnet man den idealen Arbeitsbereich zwischen PV Leistung, Batterie und Verbrauchern? Da wäre ich über entsprechende Links oder Tabellen dankbar.
Ich bin davon ausgegangen das es am sinnvollsten wäre auch 100% der erzeugten Energie auch wieder zu verbrauchen.
Die großen Verbraucher wie Herd, Thermomix usw. würde ich auch nicht über die PV laufen lassen.
Aber ich glaube das wird jetzt eher etwas Off-Topic bei der Rubrik Rechtliches.
Manfred auch danke für deinen Hinweis bezüglich Statik. Denke am sichersten wäre es mal den Statiker zu befragen. Unser Haus ist BJ 81.
" Unser Haus ist BJ 81. "
Da ist der Statiker ratsam. Mein 1. Haus habe ich Mitte der 80er gebaut. Sparren damals 14x7 cm.
Mein jetziges hat 20x6cm. Wenn man das Widerstandsmoment gegen Biegung berechnet ist die Höhe entscheidend und überproportional beteiligt.
Heute gibt es aber auch "Billigbauten" die Bretter statt Balken verwenden. Da ist der Statiker auch mal besser gefragt.
1 kWp Ost / 3,7 kWp West / 34 kWh LiFePO4 Inselanlage
Ich bin davon ausgegangen das ich ohne Netzeinspeisung nichts beim Betreiber anmelden muss. Und auch nichts am Zähler machen muss.
sollte man meinen, ist aber leider nicht so.
Sobald Du eine Veränderung amAnschluss des öffentlichen Netzes machst will der VNB mit einbezogen werden und das letzte Wort haben. Kroteskerweise kann er Dir auch eine 600-Watt Balkonanlage untersagen, die einspeist ohne, dass Du eine Vergütung dafür erhälst.
Vordergründig geht es wohl darum, dass die Netzbetreiber bilanziell darstellen müssen, wo der Strom her kommt und wohin er fließt. Manche VNBs sagen hatlt "das Bischen Strom einer 600-Watt PV ist unerheblich" -> vereinfachtes Verfahren, andere sagen "Jedes Watt zählt, also neuer Zweirichtungszähler und Komplettabnahme". Da gibt's leider keine einheitliche Regelung, da hat immer der Netzbetreiber vor Ort das letzte Wort.
Wie gesagt, wenn Du schon einen digitalen Zweirichtungszähler hast der einen (ungemeldeten) Einspeisestrom mitzählt dann wäre mir das Risiko einer Strafzahlung zu hoch, da dass bei einer Vor-Ort -Ablesung direkt auffliegen würde.
Tabelle gibt's nicht, zumindest nicht, dass ich wüsste.
Die Berechnung kannst Du dennoch selbst anstellen.
1. Batteriegröße:
dazu brauchst Du nur Deinen Tagesverbrauch zu kennen. Alternativ, falls das zu hoch ist zum Puffern, wenigstens Deine Grundlast also das, was 24/7 bei Dir verbraucht wird. Mach dazu mal ein paar Messungen nachts / spät abends, wenn alles schläft und kein TV etc. brummt. Den Wert in KWh kannst Du dann per Powerwall puffern. Mehr schadet auch nicht und hilft, Regentage zu überbrücken - falls Du genug SOnne einfangen kannst um die PW zu laden
2. PV
Du müsstest ausrechnen, wieviel Solarenergie Du mit Deinen Gegebenheiten vor Ort (Ausrichtung, Neigung, Modulleistung) erzeugen kannst.
Erste Anlaufstelle dafür: beschäftige Dich mal bissel mit PVGIS
-> "Grid connected" für Balkonanlage ohne Batterie und dann einen Durchlauf mit "OFF-GRID" für ein Szenario mit Batterie.
Als Ergebnis siehst Du dann auch, wieviel Batteriespeicher Du voraussichtlich voll bekommst
Vielleicht noch als Anhaltswert zur Ausrichtung der Module eine Übersicht.
PS:
moderne Module sind relativ unempfindlich gegenüber nicht idealer Ausrichtung und haben auch bei z.B. flachem Neigungswinkel oder Ost / West Ausrichtung noch gute Ertragswerte. Gebrauchte / alte Module sind da kritischer
Ich bin davon ausgegangen das ich ohne Netzeinspeisung nichts beim Betreiber anmelden muss. Und auch nichts am Zähler machen muss.
musst du auch nicht, mach es einfach
stecks in die vorhandene installation ein (in eine Steckdose) und fertig
keine anmeldung keinen elektriker
sofern du alles gut ausführst sehe ich da kein problem
musst du selbst wissen ob du damit leben kannst (falls du kein rechtschaffener bürger bist)
andernfals mach dir eine anlage mit einem WR bis 600W udn belege mehr module so dass du im winter mehr rausholen kannst also 1,2kwp zB
Projekt 80kWh / 26kWp Inselanlage - SMA Sunny Island
Sind Photovoltaik-Inselanlagen meldepflichtig?
Warum braucht man keinen 3phasen Batteriewechselrichter?
-- Sammelthread PV Anlagen Beispiele Umsetzung --
Die "Energiewende" kostet eine Kugel Eis..... pro kWh am Stromzähler.
YouTube, da nach Holger Laudeley suchen, Fertig. Nix anmelden 😀
Er hat auf deine Fragen eindeutige Antworten.
Solaranlagenprofi seit der ersten Stunde.
Jo, schau dir an was der zu sagen hat. Die Überspitzen gerne ein bißchen in dem Kanal von ihm aber das ist durchaus in Ordnung. Der redet halt "Tacheles" 🙂