Hallo zusammen,
lese mich seit einigen Wochen ein wenig in das Thema PV ein. Unser Leistungsbedarf ist durch Erdwärmepumpe und zwei Elektroautos nicht gerade klein (aber dennoch sparsam). Deshalb muss nun langsam aber sicher der Strom noch "günstiger" werden.
Kurz vorab: Ein "wenig" KnowHow und VDE Kenntnis bringe ich als gelernter Kommunikationselektroniker (aber beruflich aktiv als Informatiker) mit. Ende 2014 hab ich unser Haus das zu 90% ebenfalls in Eigenleistung entstanden ist fertig gestellt. Inkl. Hauselektrik und KNX Installation. Der Elektriker hat seinen Zählerschrank gebaut und die Heizung angeschlossen. Die ganze Hauselektrik sitzt in einen zweiten Kasten direkt danach. Hat mit dem Elektriker prima geklappt und gab kein Stress. Haus steht noch und ist auch nicht abgefackelt trotz der über 4km Kabel die ich verlegt habe. Aber wieder back-2-topic.
So, um was geht es mir? Ich bin vor einigen Wochen auf die Firma VIC Sonnenspeicher gestoßen (www.vic-speicher.de) aufmerksam geworden. Hier im Forum konnte die Suche zu der Firma und deren Konzept nichts zu tage fördern. Deshalb hier die Diskussion:
Was ich aus deren Konzept meine verstanden zu haben:
1. Technologisch setzen die auf Victron Energy Komponenten
2. Unbürokratische Null-Einspeisung: Deren Anlagen müssen kein bisschen irgendwo angemeldet werden. Siehe: https://www.vic-speicher.de/prinzip.php
3. Deren Anlagen laufen prinzipiell im Inselbetrieb als Netzersatzanlage (Richtlinie VDE-AR-E 2510-2) und können binnen 20 Millisekunden auf Netzbezug umschalten: https://www.vic-speicher.de/system.html
Super tolle Sache. Auf Einspeisevergütung kann ich bei dem Gewinn verzichten. Also eigentlich eine für mich ideale Anlage. Einziger Haken: Recht happig im Preis + von der Auslegung her nicht optimal passend.
Da ich nicht der typische "fertig und all-in-one"-Lösungskäufer bin, interessiert mich das DIY Thema ganz massiv. Und das Konzept von VIC Sonnenspeicher hat es mir angetan. Da kommen mir die Featues der Victron Komponenten eigentlich gerade recht.
Zusammen mit der Idee was VIC Sonnenspeicher da macht kommt aber unweigerlich die Frage auf:
Ist es möglich eine vom Konzept her identische Anlage zu dem von VIC Sonnenspeicher aufzubauen, nur eben
a) in Eigenleistung
b) mit einer Auslegung die für mich eben optimal passt
c) mit den selben rechtlichen "Nicht anmelden müssen Vorteilen"
Ich hab - egal wie groß der Aufwand wirklich ist - kein Bock auf telefonieren mit Behörden und irgendwelche Diskussionen mit dem EVU oder sonstwem. Ich mag PV mit Batterie völlig unbürokratisch mit maximalem Eigenverbrauch ohne Einspeisung nutzen. Fertig. Bzgl. Amortisation und dergleiche hab ich so meine eigenen Vorstellungen. Da könnte ich mich mit vielen aus dem Photovoltaik Forum anlegen, aber das muss ja nicht sein. Hoffe hier mit meinen Vorstellungen hier in guter Gesellschaft zu sein 😉
Hat sich mit dem VIC Konzept schon jemand befasst? Wer mag mitdiskutieren und hat Wissen dazu?
Gruß
Alex
Ost+West je 29x 405W JaSolar, Ost+West parallel, 1x Victron MPPT120/20, 3x Victron MPPT150/85, 3x Victron Multiplus II 48/5000-70, DIY 300mm² 12fach Kupfer-Busbar, 2x Gobel Serverrack Batterie mit 15kWh
Wieviel KWp willst du denn bauen?
Mit Anlagen unter 20KWp wirst du im Winter sehr viele Umschaltungen auf Netz haben, deshalb sind die Anlagen von VIC ja auch nicht so klein ausgelegt.
Das ganze anmelde gedöns wird leider total überbewertet und macht viel weniger Aufwand wie in den Foren vorgegaukelt wird.
9,99KWp Yingli 270W Ost/West, SMA9000TL-20
2,7KWp Axitec AC-300M, Victron BlueSolar 150/60-Tr
4,235KWp an Hoymiles
48 x 280Ah Lifepo4 EVE Cell, REC BMS
3 Victron MP2 5000
Panasonic Aquarea 9KW Split
Vectrix VX-1
Smart Forfour EQ
Ist es möglich eine vom Konzept her identische Anlage zu dem von VIC Sonnenspeicher aufzubauen, nur eben
a) in Eigenleistung
b) mit einer Auslegung die für mich eben optimal passt
c) mit den selben rechtlichen "Nicht anmelden müssen Vorteilen"
a) ja
b) ja
c) nein
das anmelden bleibt dir überlassen ob du das machst oder nicht ist deine entscheidung
nur wird das eben seites versorger auffallen wenn du auf einmal weniger strom beziehst.
bei einer 0 einspeisung geht auch immer ein wenig was ins netz wenn du einen 2 richtungszähler bekommst und der versorger dann feststellt das du ein paar w einspeist gibts wohl ärger.
aber informier dich mal bei deinem netzbetreiber vielelicht siet der das nicht so eng, solls auch geben.
Projekt 80kWh / 26kWp Inselanlage - SMA Sunny Island
Sind Photovoltaik-Inselanlagen meldepflichtig?
Warum braucht man keinen 3phasen Batteriewechselrichter?
-- Sammelthread PV Anlagen Beispiele Umsetzung --
Die "Energiewende" kostet eine Kugel Eis..... pro kWh am Stromzähler.
Meine Zähler sind aus 2014 und bereits "digital", ergo Zweirichtungszähler.
"Mitbekommen" würde das EVU das wohl so oder so, aktuell habe ich zwei Zähler: Einen für den Haushaltsstrom+Wallboxen und einen für die Heizung wo ich aktuell noch für 23cent/kWh Strom (ein Glück ist das da noch so günstig) für die Wärmepumpe beziehe.
Und diese Konstellation würde sich ändern, hin zu einem Zähler für alles. Also Elektriker wird da kommen müssen um das umzuklemmen. Aber ob dem EVU dann noch realisiert dass ich künftig weniger beziehe weil ich ne PV Anlage mit Batterie habe? Dass ich weniger brauche wird er sehen. Aber er sieht auch, dass es nur noch einen Zähler und kein Strom für die WP angemeldet ist. Ergo wird er den wenigerverbrauch mit der Änderung meines Vertragswesens in Verbindung bringen bzw. begründen.
Bei der Umstellung binnen 20ms die VIC da angibt (ich geh schwer davon aus dass das aus den verwendeten Victron Komponenten hervorgeht), ist die Einspeisung vom Bauchgefühl her unterhalb der Messtolereanz des Zählers. Ob das tatsächlich so ist weiß ich natürlich nicht. Aber binnen 20ms reagieren ob beziehen oder einspeisen... Da muss schon viel Umschaltung zusammen kommen um da einen Wert für die Einspeisung aufzusummieren dass der als Zahl auf dem Zähler erscheint. Wie schon geschrieben: VIC sieht das System als komplett anmeldefrei an. Und das passt mir prima ins Konzept 🙂
Zur exakten Größe des PV-Systems:
Da bin ich noch am ausloten.... Auf's Dach (OST+WEST) passen vrsl. um die 20kWp. Bin da gerade am schauen ob mir der einen oder andere Online-Shop da was flächenmäßig ausrechnen/zusammenstellen kann. Wenn ihr hier eine (freie) Software-Empfehlung zur Planung habt: Her damit. Aber der Thread hier geht je mehr um's rechtliche.
Dass meine Frage a+b mit JA beantwortet werden würde, war mir eigentlich klar. Nur bei der Frage c war ich mir nicht sicher.
Die Antworten bisher sind, naja, schwammig.
c) nein
das anmelden bleibt dir überlassen ob du das machst oder nicht ist deine entscheidung
nur wird das eben seites versorger auffallen wenn du auf einmal weniger strom beziehst.
bei einer 0 einspeisung geht auch immer ein wenig was ins netz wenn du einen 2 richtungszähler bekommst und der versorger dann feststellt das du ein paar w einspeist gibts wohl ärger.
Ja was denn nun, "nein" und gleichzeitig "meine entscheidung"?
Wenn VIC das kann (Nulleinspeisung ohne Anmeldung), und da keine Hexenmagie einsetzt, dann müsste man das doch mit einer Selbst-Zusammenstellung auch können, oder irre ich mich da? Die Frage die da im Raum steht:
Dürfen die bei VIC das nur deshalb, weil deren Anlage als solches irgend eine Genehmigung hat oder eine Abhnahme/Verifizierung hat? Sprich: Wenn ich das selbst aufbaue: Geht das dann "einfach so" oder müsste ich als Privat-Mann dann erstmal wieder Bürokratie auf mich nehmen um einen ähnlichen Status zu erreichen wie die Anlage von VIC?
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Die Frage ist, was die ganz ohne anmelden meinen.
Keine Anmeldung beim Finanzamt weil es keine Einspeisung gibt.
Oder keine Anmeldung beim Netzbetreiber.
Theoretisch müssen auch Anlagen mit Umschaltvorrichtung beim Netzbetreiber gemeldet werden.
Bei 20KWp würde ich auf die Vergütung nicht verzichten wollen, du wirst ja deutlich weniger als die Hälfte selbst verbrauchen und die größere Hälfte verpufft.
Könnte dir aber auch problemlos in den 20 Jahre deine Anlage bezahlen.
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Klingt spannend. Hast du was rausbekommen wie hier die Anmeldung/Meldung etc pp umgangen wird?
Also ich hab direkt via Facebook bei denen Nachgefragt und hab auch recht schnell (2h...) eine Antwort bekommen:
Der Elektriker (oder eben VIC) muss das als Ersatzanlage beim EVU anmelden und der Betreiber (also ich) muss das im Marktstammdatenregister eintragen.
Wenn man's machen lässt (von VIC z.B.) ist das also quasi tatsächlich ohne jeden Aufwand...
Wenn man sich das System aber selbst zusammen stellt, wird man sicherlich noch nen Elektriker brauchen der das als Netzersatzanlage beim EVU meldet.
Damit bin ich (leider) wieder vorne angekommen: Entweder ich nehm doch was von der Stange (das auch Null-Einspeisung macht und ich kein FA involvieren muss), oder ich muss nen Elektriker finden der sich mit VIctron auskennt und "mein Werk" dann anmeldet. Oder aber VIC Sonnenspeicher kann mir ein gutes Angebot machen... Was ich aber bislang gesehen habe (deren "Fertigsysteme") ist dann doch von der "nicht ganz so günstigen" Sorte. Mag vielleicht alles gerechtfertigt sein in anbetracht der ech schon teuren Victron Komponenten. Aber die Gefahr ist groß dass es mein Budget für mein Vorhaben sprengt. Aber gut, ich werd's sehen. Fragen kostet erstmal nix (meistens zumindest).
Gerade noch dazu gefunden: https://www.vic-speicher.de/pdf/Vorlage_Meldung_9.0.pdf
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Wenn du nur bis 10KWp gehst kannst du dich von dem Finanzamtkram abmelden.
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Da muss ich stromsparer99 Recht geben, wenn du alles auf normalen Wege machst (Einspeisung) und irgendwie einen Elektriker findest, der dir hilft.
Dann geht's wirklich.
Zumindest bei meinem Netzbetreiber (Westnetz) war das eigentlich halbwegs ok, Finanzamt kannst dir meistens sparen. (Diy)
Persönlich finde ich trotzdem, dass es noch wesentlich einfacher werden sollte, einfach damit mehr gebaut wird. Jede Hürde ist eine zuviel.
Viele Grüße
Andreas
Der Elektriker (oder eben VIC) muss das als Ersatzanlage beim EVU anmelden und der Betreiber (also ich) muss das im Marktstammdatenregister eintragen.
Wenn man's machen lässt (von VIC z.B.) ist das also quasi tatsächlich ohne jeden Aufwand...
Eintrag ins Marktstammdatenregister ist jetzt kein großer Hack, ein bischen nervig, aber was soll's, hat für meine "Balkonanlage" (steckerfertiger PV-Anlage heisst das offiziell) vielleicht eine halbe Stunde gedauert.
Aber der Elektriker muss die Anlage nicht nur anmelden, er muss für den jeweiligen Netzbetreiber konzessioniert sein und ist verantwortlich für die elektrische Sicherheit. Und das lässt er sich (gut) bezahlen. Ob er dabei von Dir oder von dem Vertriebsladen beauftragt wird, ist dafür erstmal egal.
Auf der Marketing-Seite dieses Vertriebsladens steht ja auch nur "keine Gewerbeanmeldung". Musst Du eh nicht. - Wenn ich schon lese "keine Stromausfälle bei massiver Netzüberlastung durch steigende E-Mobilität", dann würde ich den Laden so seriös einstufen wie die BILD.
Bin mittlerweile ein Stückchen weiter...
Das System wie es VIC verkauft werde ich wohl nicht kaufen. Grund: Kosten... Die müssen ja auch was verdienen. Ergo schlagen die bei den Komponenten drauf. Aufbauen traue ich mir das als gelernter Elektroniker aber durchaus selbst zu.
Deshalb werde ich schauen, dass ich die nötigen Victron Komponenten mir zusammenkaufe und anschließe.
Die Elektriker-Frage ist noch nicht ganz geklärt. Okay, sie ist soweit geklärt dass ich weiß, dass ich einen Elektriker für die Anmeldung brauche. Mein Haus+Hof Elektriker vom Ort macht keine privaten PV Anlagen mehr. Aber evtl. kann ich ihn überreden das Vorhaben VOR dem Aufbau zu sichten, und nach dem Aufbau erneut zu sichten und dann die Anmeldung zu machen.
Ich werde berichten.
Aktuell trage ich die Details zusammen und dokumentiere alles. Werde wieder berichten.
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bei einer 0 einspeisung geht auch immer ein wenig was ins netz wenn du einen 2 richtungszähler bekommst und der versorger dann feststellt das du ein paar w einspeist gibts wohl ärger.
aber informier dich mal bei deinem netzbetreiber vielelicht siet der das nicht so eng, solls auch geben.
Da hatte doch mal Laudeley was kundgetan, dass es eine Zählerungenauigkeit von 4 oder 5% gäbe, womit auch diese Falle meist locker abgedeckt werden können, weil bei sagen wir 1500 kWh Bezug im 724 Betrieb die 5% eben 75 kWh Messtoleranz heißen. Die kannst Du nun im 247 Betrieb runterbrechen und kommst auf 8,5 W bei 1500 kWh Bezug. Das sollte schon reichen und am Ende sieht man ja, wie viel ins Netz läuft . Ist aber schon 1 oder 2 Jahre her und wurde mehrfach erwähnt, wenn es auf den Fahrten zu Goldfinger & Co. ging.
Wie sollte der das feststellen ? Und sind die '600W einer Balkonanlage' nicht 'toleriert'
@ tuxedo0801
Das ist ein sehr interessantes Thema. Bist Du bei der Zusammenstellung der Anlage weitergekommen? So wie ich die Beschreibung der Komponenten sehe, ist der Knackpunkt wohl der zentrale, dreiphasige Umschalter, um von netzparallel auf Inselbetrieb zu wechseln, der scheint nicht von Victron zu stammen? … alles andere sind wohl „Standardgeräte“ von Victron bzw. Pylontech (Multiplus2, SmartSolarladeregler 250/100, Batterie Pylontech US2000C usw.)
Bei Notstromanlagen muss allpolig umgeschaltet werden. Da wir in Deutschland meist TN-C Netz bis zum Zählerschrank haben bedeutet dass, der Umschalter muss vierpolig ausgeführt sein. Nur so zur Info. Was hatte ich da schon Diskussionen.
Das ist in den Foren auch irgendwie allgemein anerkannt, dass man Nulleinspeiseanlagen nicht anmelden muss, aber wo steht das? Erzeugungsanlagen, die mit dem Verteilnetz verbunden sind, auch Notstromanlagen, sind grundsätzlich anzumelden. Steht in jeder TAB. Wie wird Recht draus? Die TAB wird in der Niederspannungsanschlussverordnung als einzuhaltende Regel genannt. Die Niederspannungsanschlussverordnung steht im EnWG, in dem übrigens auch die VDE Regeln als allgemein anerkannte Regeln der Technik drin stehen. Einen Bußgeldkatalog gibt es übrigens nicht, falls man sich an eine TAB, VDE-Norm, Verordnung oder das EnWG nicht hält. Man kann aber auf Schadenersatz verklagt werden, wenn wegen der Bastelanlage die Straße im Dunkeln steht, oder Jemand zu schaden kommt. Dann schaut der Staatsanwalt, ob man sich an das EnWG mit allem was dran hängt gehalten hat. Ist Gefahr im Verzug, weil nicht klar ist, ob durch die Anlage vielleicht Gefährdungspotenzial besteht, kann der VNB den Anschluss abtrennen. Das machen die aber nicht leichtfertig. So viele Mitarbeiter haben nicht, die sich dann um Gerichtsverfahren kümmern können.