Welcher Feuerlösche...
 
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Welcher Feuerlöscher und warum

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(@janvi)
Batterielecker
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Veröffentlicht von: @klaus-arenfeld

Die Idee mit der Schutzgasflasche war mir auch schon gekommen.

Die Preise liegen wohl an mehreren Faktoren. Eine automatische Löschanlage oder auch Sprinkler haben i.d.R. baurechtliche Relevanz. Das fängt mit einem Brandschutzgutachten an wo das Landratsamt erfahrungsgemäß nur solche anschaut, welche von öffentlich vereidigten Gutachtern erstellt wurden. Damit dieses Gutachten bei der unteren Baurechtsbehörde (Kreisbrandmeister) dann überhaupt berücksichtigt wird, muß ein Bauantrag (meist Nutzungsänderung) eingereicht werden. Hierzu ist ein vorlagenberechtigter Architekt erforderlich welcher den Bautantrag nur mit den begleitenden Unterlagen einreichen kann. Neben einem (freiwilligen) Brandschutzgutachten gehört dazu etwa zwingenderweise auch ein Lageplan des Objekts welcher normalerweise nur von einem (öffentlich bestellten) Geometer erstellt wird. Dazu eine Kubatur des gesamten Objekts und Dinge welche mit Brandschutz überhaupt nichts zu tun haben. Damit sind schon alleine für irgendwelche Papiere mindestens 20.000 Euro weg. Wird der Bauantrag (mit begleitendem Brandschutzgutachen) dann endlich genehmigt, ist die Grundvoraussetzung für eine Löschanlage eine Brandmeldeanlage. Nicht aufgeschaltete Brandmeldeanlagen gibt es baurechtlich aber praktisch gar nicht. Für unseren Kreis geht die Meldung in eine 200km entfernte Brandmeldezentrale von Siemens bei Nürnberg. Diese Leistung wird jährlich neu ausgeschrieben und regelmässig erhält Siemens den Zuschlag. 50% aller Alarme von Brandmeldeanlagen sind Fehlalarme. Die Feuerwehr rückt hier jedesmal in Manschaftsstärke an um die Anlage zurückzustellen. Macht es der Betreiber selbst, muß er dafür Strafe bezahlen. Nur das gemeinnützige Behindertenheim bei uns am Ort hat in der Küche ständig Pfannkuchen die anbrennen. Hier hört die Feuerwehr zu wenn jemand anruft und meldet daß es nicht brennt. Alle Anderen zahlen einen 4-stelligen Betrag für den nutzlosen Einsatz. Damit lässt sich das Feuerwehrwesen bequem finanzieren weshalb solche Anlagen vom Landratsamt auch grundsätzlich forciert werden. Der genehmigende Sachbearbeiter kann sich in seinem Sessel zurücklehnen und muß keine Vorladung bei Gericht befürchten wie das im Fall des Flughafenbrands in Düsseldorf gewesen ist.

Hat man nun eine Brandmeldeanlage, so kommt als deren Folge auch eine automatische Lösch oder Sprinkleranlage in Betracht. Selbstverständlich muß dies Alles auch halbjährlich von ISO zertifizierten und zugelassenen Firmen gewartet werden. Hersteller die in einem solchen Umfeld arbeiten, können verständlicherweise bereits von ihrer Definition her nicht "billig" sein. Als Batteriefrickler könnte man sagen: Was geht mich das alles an? So einfach ist das aber nicht. Es braucht nur eine Anzeige von einem lieben Nachbarn kommen. Das Landratsamt macht daraufhin eine Brandverhütungsschau und entdeckt dabei als Mangel einen Akku der obendrein in einem gar nicht als solchen genehmigten Batterieraum steht. Als Folge der Brandverhütungsschau wird das gesamte Objekt wegen angeblicher Gefahr für Leib und Leben zur Nutzung gesperrt. Eine solche Sperrung kriegt man i.d.R. nur mit einem Brandschutzgutachten weg, welches oben beschriebene Bürokratie in Gang setzt.

Trotzdem spricht natürlich nichts dagegen sich eine eigene Brandmeldeanlage auch mit Löschanlage zu bauen. Das Landratsamt ist in der Brandschutzfrage mit und ohne Akku aber völlig falsch, weil es bereits von der Organisation her eine beratende Funktion erfahrungsgemäß nicht wahrnehmen will. Es hat nur eine verhindernde Funktion was dazu führt, daß der Großteil der gefährlichen Nutzungen ebenso wie Nutzungsänderungen für Batterieräume und die Anmeldung der dazugehörenden Inselanlagen im "Guerillia Modus" betrieben wird.

Ein wunder Punkt an einer möglichen Konstruktion der Schweissgasflasche ist das automatisch auslösbare Ventil. Im Schweissgerät sind hier elektromagnetische Ventile verbaut. Der Durchfluss ist vermutlich zu gering und es arbeitet auch nur hinter einem Druckminderer. Es gibt Schweissgeräte die sind absolut dicht. Andere Schweissgeräte haben Leckagen die erfordern, daß man das Flaschenventil nach dem Schweissen zudreht. Die Flasche ist sonst nach ein paar Wochen leer. Die Flaschen der automatischen Löschanlagen haben wohl neben dem Steigrohr auch ein besonderes Ventil welches automatisch mit einem Bolzen nur einmalig geöffnet aber dann nicht mehr geschlossen werden kann. Dafür ist das Ventil aber auch dauerhaft dicht. Hochwertige Brandmeldeanlagen mit allem Zubehör befinden sich regelmässig in der Bucht weil die Wartungsfirmen in gebrauchten Geräten die regelmässig zu verschrotten sind bereits schwimmen. Vielleicht kriegt man da auch ein passendes Ventil zum Selbstbau einer Löschanlage und vielleicht kann uns @Georg noch etwas über Konstruktion und Funktion der Ventile erzählen. Sein Hinweis mit dem Steigrohr und auf den Kopf drehen war auf jeden Fall schon mal ziemlich nützlich.

Letztendlich gilt aber noch immer: Es ist besser die Ursache eines Brands zu verhindern als sich schon von vornerein zuviel Gedanken über das anschliessende Löschen zu machen. Aus diesem Grund kommt für mich deshalb etwa keine Batterie in Frage, deren BMS nicht mit einer übergeordenten Steuerung kommuniziert. Nur so ist eine  einfache Redundanz bei einer Fehlfunktionen gewährleistet.  Mit einer einfachen Fehlfunktion sollte in der BMS Elektronik allemal gerechnet werden. Hier ist der aktuelle technische Stand mit den Kommunikationsprotokollen und deren Kompabilität besonders im Heimbereich schlichtweg katastrophal. Trotzdem ist es nie eine Frage ob ein Feuer ausbricht, sondern nur wann und mit welcher Wahrscheinlichkeit weshalb es auch sinnvoll ist sich über das Löschen Gedanken zu machen. Im Fahrzeugbereich sind die BMS in der Safety Frage schon einiges weiter. Trotzdem werden uns vermutlich noch heftige Änderung im Baurecht etwa bei städtischen Parkhäusern und ähnlichen künftigen Ansammlungen von BEV bevorstehen.


   
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Georg
(@georg)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 9
Themenstarter  

Veröffentlicht von: @janvi

vielleicht kann uns @Georg noch etwas über Konstruktion und Funktion der Ventile erzählen.

Sorry, was professionelles habe ich leider nicht Tears   Aber etwas zum Basteln Sweaty  

Die Griff-Schalen von CO2 Feuerlöschern sind so gebaut, dass sie von oben gedrückt werden müssen. Die untere Griff-Schale ist fest, damit der Feuerlöscher getragen werden kann.

Wenn auf einem entsicherten CO2-Löscher etwas scheres drauf fällt und dort nicht runter rutscht dann löst der Feuerlöscher aus bis er leer ist.
Jetzt muss nur noch das Gewicht hoch gehalten werden.
Zum Beispiel mit einer Baumwoll-Schnur. Die brennt durch !

Besser wäre wenn auch bei Rauch den FL auslöst. Der Alarmton von einem Feuermelder könnte als Schalter benutzt werden. Früher gab es Blitzlicht-Birnen mit Magnesium. Das würde den Faden durchbrennen. 
Oder es wird ein Elektroschockgerät gestartet, der die Schnur durch brutzelt. Oder etwas mechanisches wird angesteuert.
Und wenn die Batterie vom Rauchmelder alle ist dann geht der Alarm an und der FL geht hoch. Scared  

Ihr wollt doch jetzt nicht wirklich eine gute, billige Bastelanleitung auf Basis einer Feder die elektronisch oder via Glaskörper angesteuert wird oder ?   

Diese r Beitrag wurde geändert Vor 1 Woche von Georg

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