Genau, der Typ B dient dazu auch den Gleichstromfehleranteil zu erkennen der eventuell die Auslösung des Typ A verhindert.
Der Netzversorger muss nicht abgesichert werden sondern Endstromkreise. Es geht hier um Personenschutz.
Ein Problem stellen Ableitströme dar. Erlaubt 3,5mA pro Gerät. Idiotischerweise dürfte man so nur 8 Geräte an einem RCD betreiben. Ableitströme lassen sich durch geeignete Filter reduzieren.
Anekdote: Wir haben an einer Maschine mit 15 Antrieben (FU geregelt) knapp 400mA Ableitstrom gehabt. Nachdem wir die FUs gegen Filterlose getauscht und einen berechneten Filter eingesetzt haben lagen wir bei unter 15mA Ableitstrom.
Warum erzähle ich davon? Ein guter Umrichter mit gutem Filter benötigt keine teuren Geräte drumherum.
- PV: SW 6,48kWp + 3x4,86kWp (O,S,W)
- BAT: 16x 280 Ah mit JK BMS
- WR: 3xVictron MP2 5k, 2xMPPT 250/70, 9xHoymiles HM1500
Hi, da bin ich wieder,
nachdem ich einen initialen Verusch unternommen habe, den Wechselrichter an die Hauptabzweigklemmen und den Umschalter zu klemmen, bin ich zu dem schluss gekommen, dass Hauptabzweigklemmen nicht die notwendige Flexibilität bieten, um AC-IN und AC-OUT zu trennen. Daher hier eine alternative mit Reihenklemmen (Verteilereinspeiseklemmen, weil >6mm²).
Auf der linken Seite ist der Zählerschrank, auf der rechten Seite ist der Verteiler (neben den den Geräten). Wechselrichter ist mit LS 3+n 32A Typ-C abgesichert, dazu 40A, 100mA RCD (beides entsprechend Fronius Vorgaben). Die MP2's sind auf der AC-OUT Seite mit 32A FI/LS abgesichert (kann man drüber diskutieren, haben wir ja uach schon). Nach den FI/LS werden die N-leiter gebrückt und gehen dann rüber zum Zählerschrank auf die AC-OUT input klemme. Die bildet dann einen Eingang in den Umschalter. Auf der anderen Seite des Umschalters hängt die Einspeisung vom Netz.
Der Ausgang vom Umschalter ist gebrückt und versotgt die Unterverteilungen, den AC-IN der MP2's und die Unterverteilgung im Zählerschrank selbst (für den Keller).
Das Problem, dass ich mit dieser Schaltung habe ist, dass es keine automatische Notstromversorgung gibt. Wenn der Schalter auf LINKS steht, dann erfolgt die Versorgung des Hauses über die AC-OUTs der MP2'. Die Netzseite ist aber getrennt, damit läuft das System als Insel.
Steht der Schalter auf RECHTS, sind die AC-OUTs getrennt und das System bezieht netzstrom bzw. Strom aus dem Wechselrichter, der mit der AC-IN Seite des MP2' am Zählerschrank ankommt. Es kann jedoch kein Batteriestrom abgenommen werden.
Um das Problem nun zu lösen könnte man die Eingangsseite des Umschalter ebenfalls brücken (was die Funktion des Schalters auf Ausschalten und zuschalten des AC-OUTs reduziert). In dem Fall wäre der AC-IN abgang wohl ebenfalls mit einem LS abzusichern.
Irgendwelche schlauen Gedanken hierzu? Wenn das Netz immer zugeschaltet ist (wenn ich die Eingänge am Umschalter brücke, führt das den Umschalter nicht irgendwie ad absurdum? :think: Auf er anderenseite finde ich eine automatische Ersatzstromversorgung sehr wichtig, wenn die AC-OUT Seite der MP2 getrennt ist, kan die Batterie nicht genutzt werden, ist also eigentlich keine Option
Ich befürchte fast, dass das mitlerweile alles so kompliziert geworden ist, dass keiner mehr durchsteigt oder Lust hat die Gedanken nachzuvollziehen
Ich hab mich auch nochmal durch den Thread gelesen und nehme nach deinem letzten Schaltplan mal an dass du mit dem Umschalter manuell auf Inselbetrieb umschalten willst.
Das Problem dass, wenn auf Insel geschaltet ist, ACIn und ACOut miteinander verbunden sind kann ich sehen.
Das Problem würde sich einfach umgehen lassen wenn du den ACIn (Im Zählerschrank) auf die Netzseite vom Umschalter dazuhängst? Oder übersehe ich da was?
LG, Lukas
Ich hab mich auch nochmal durch den Thread gelesen und nehme nach deinem letzten Schaltplan mal an dass du mit dem Umschalter manuell auf Inselbetrieb umschalten willst.
Das Problem dass, wenn auf Insel geschaltet ist, ACIn und ACOut miteinander verbunden sind kann ich sehen.
Das Problem würde sich einfach umgehen lassen wenn du den ACIn (Im Zählerschrank) auf die Netzseite vom Umschalter dazuhängst? Oder übersehe ich da was?LG, Lukas
Nee will ich eigentlich nicht, denn wenn der Umschalter manuell auf Inselbetrieb umschaltet, dann heißt das auch, dass ich ohne Insel betrieb (also AC-OUT getrennt) keinen Zugriff auf die Batterie hab.
AC-IN und AC-OUT miteinander verbunden (also mittelbar, da sie im selben Netz hängen) darf eigentlich kein Problem sein.
Wenn ich den AC-IN auf die Netzseite dazu hänge, dann heißt das, dass im Fall von Schalterstellung LINKS nur der AC-OUT Verfügbar ist und der AC-IN keinen Strom bekommt, weder vom Netz, noch vom Wechselrichter.
Und ich bin mir bei dieser ganzen Geschichte konzeptuell noch nicht sicher ob ich überhaupt zwei Leitungen zwischen dem Zählerschrank und Verteiler brauche. das sind 5x6mm. Wenn ich die nicht verlgen muss, dann mach ich das auch nicht
Die ganze Vorstellung von Strom fließt über AC-IN rein und über AC-OUT raus und dazwischen irgendwie im Netz umeinander ist bei Wechseltrom doch eh nicht gegeben (selbst bei Gleichstrom nicht). Im Netz gibts ne Spannung und bereitgestellte Leistung abhängig von der stromstärke (da die 230V ja vorgegeben sind). Da wo die Leistung abgenommen wird fließt Energie hin, um den durch die Leistungsabnehme gesunkene Spannung auszugleichen. Die zwei Leitungen tuen also das gleiche, entsprechend tuts auch eine.
Verwirrt mich total, was denkt ihr?
Für die Informatiker, das ist eignetlich eine XOR Schaltung, jeder der Umschalter ist ein bit (wenn man die Null-Stellung ignoriert), das 2 Ausprägungen annehmen kann.
Um eine XOR-Schaltung zu realisieren braucht man mindestens 2 bits, eins reicht nicht -> Macht benötigt also 2 Schalter.
Danek Ickbins, ich hab dieselbe Vermutung gehabt, aber nicht die richtigen Schlüsse gezogen.
Ach mist jetzt ist mein letzter Beitrag dem Datenbankcrash zum Opfer gefallen.
Hier ist der Vorschlag von Ickbins umgesetzt:
Habe die schalter bei mir anders angeordnet, weil es von der Zeichnung besser passt. Die möglichen Schaltstellungen habe ich bezeichnet.
Ich habe hier mal tabelarisch alle möglichen Schaltkombinationen aufgeführt, was sie bedeuten und welchen use-case sie abbilden:
Der Grund, warum die Batterie immer geladen werden kann liegt daran, dass die AC-IN Leitungen der MP2 schon im Verteilerkasten gebrückt werden. Damit laufen die MP2 immer und wenn eine Batterie angeschlossen ist, dann liefern sie auch unterbrechungsfrei Strom und simulieren das 3-phasen Netz für den Wechselrichter. Entsprechend können die MP2 laufen, auch wenn der AC-IN im Zählerschrank an den umschaltern getrennt wird.
Hier ist noch eine abbildung wie der Verteilerkasten nach fertiger montage der reihenklemmen ausschaut. Find ich sehr übersichtlich so.
Gibt nun eigentlich nichts mehr zu fragen. Ich montier nach lieferung des zweiten schalters alles, mach nochmal eine abschließende Dokumentation und dann ists tatsächlich fertig. Vielen Dank für die vielen hilfreichen Beiträge, war wirklich viel Arbeit. WEnn jemand noch Anmerkungen hat immer her damit. Sobald ich die Anlage fertig habe und die Batterien angeschlossen sind kommt der Elektriker.
So schaut nun das Endergebnis aus. Beschriftung fehlt noch.
Blöd, funktioniert nicht.
https://i.imgur.com/uZoLnH5.mp4
Das ist die im Schaubild beschriebene AC-OUT Seite. Drei mal eine Phase, deren Neutralleiter dann nach den FI/LS zusammengefasst werden und als ein 5x6 Kabel zum Zählerschrank rüber gehen. Man hört, das hier kein Kurzschluss das Problem ist, sondern der Fehlerstrom.
Der RCD einer Phase stellt nun also beim Zuschalten einer anderen Phase fest, dass auf dem Neutralleiter mehr Strom zurückfließt als erwartet.
Ich bin mir nicht sicher, welche Konsequenz ich hieraus ziehen soll. Naheliegend wäre die AC-OUT seitigen Neutralleiter vor den RCDs zu brücken und statt einpoliger FI/LS Schalter einen 4-poligen RCD zu verwenden. Spricht was dagegen?
Bei der Planung scheinen mir zwei signifikante Fehler unterlaufen zu sein.
1. Die 3 1-poligen FI/LS Schalter funktionieren so nicht
Wie in dem Video oben zu sehen, funktionieren einpolige FI/LS Schalter nicht, da der zweite FI auslöst, wenn der erste bereits aktiv ist, weil die rückfließenden Ströme nicht zusammen passen. Da sich die MP2s im 3~ Verbund synchronisieren, können (und müssen) die Neutralleiter aller MP2 vor dem RCD gebrückt werden. Das beantwortet damit auch die Frage von diy_stromer, ob die Neutralleiter von MP2 zu MP2 mit Doppeladerendhülsen durchgeschleift werden können: ja, können sie.
2. Der Inverter hängt am AC-IN
Hab blöd geschaut, als ich nach Inbetriebnahme des systems durch auslösen der 35A SLS vorm Zähler einen Stromausfall simuliert habe, das Licht zwar an blieb (Batterie) der Wechselrichter aber ausfiel. Grund hierfür ist, das der Wechselrichter nach dem aktuellen Stand am AC-IN hängt, dieser wird durch den MP2 im Falle des Netzausfalls getrennt und damit auch der Wechselrichter. In diesem AC-Gebundenen ESS System gehört der Wechselrichter an den AC-OUT, sodass das Microgrid (MG50 Einstellung im Fronius Symo) auch funktioniert.
So schaut das ganze nun aus: Alles weitere dann hier im Projekt Thread: https://www.akkudoktor.net/forum/postid/84934/, mitte Januar kommt der Elektriker und nimmt die Anlage ab.
Echt interessant und gute Diskussion hier. Kannst Du noch die abgenommene/endgültige Version des Schaltplans hier posten?
Vielen Dank!