Hallo,
ich habe eine Frage zur Panelauswahl für einen Wechselrichter.
Angenommen folgende Paneldaten
396W gegeben durch Vmpp_nenn=36V und Impp_nenn=11A
V_open_circuit=40V und I_short_circuit=12A
Wechselrichterauslegung mit 10 Panels in Reihe:
Der V_DC_in_max des WR sollte in keinem Fall überschritten werden.
10 Panels in Reihe => V_open_circuit=400V
Diesen 25°C Wert rechnet man (wg. neg. Temp.Koeffizienten) noch runter und kommt z.B.auf 440V bei -10°C
Wechselrichterauslegung V_DC_in_max = 450V => wäre OK
Vmpp_nenn*10 = 360V liegt im MPPT Bereich des Wechselrichters => auch OK
Meine Frage bezieht sich nun auf den maximalen Nennstrom des Wechselrichters.
Idealerweise sollte der ja über I_short_circuit=12A liegen.
Also angenommen mal der Wechselrichter ist mit I_dc_in_max = 15A spezifiziert, dann ist alles gut.
Was passiert, wenn ich o.g. Module an einen diesbezüglich leicht unterdimensionierten Wechselrichter anschließe, der z.B. nur ein I_dc_in_max = 10A hat, also knapp unter den Maximalströmen der Module spezifiziert ist ?
Wenn ich in den Grenzbereich rein kann und das kein Problem ist, habe ich deutlich mehr Auswahl an Modulen....
Und wo wir gerade bei Grenzbereich sind : Nimmt man zur Auslegung des I_dc_in_max des Wechselrichters I_short_circuit oder den (kleineren Wert) Impp_nenn ?
Viele Grüße
Ralf
Vielleicht mal eine Anmerkung dazu, wie ich überhaupt darauf komme, dass man den WR bezüglich I_dc_in_max unterdimensionieren könnte :
Die Angaben im Datenblatt der PV-Module beruhen auf Standardtestbedingungen
Beleuchtung 1000W/qm Modultemperatur 25°C.
Das hat man in der Realität NIE. Im Sommer wenn man mal 1000W/qm hat, dann beträgt die Modultemperatur eher 50°C oder noch viel mehr. Und im Winter, wenn man bei Außentemperaturen von vielleicht 10°C auf 25°C Modultemperatur kommt, dann strahlt die Sonne nicht mit 1000W/qm.
Manche PV-Modulhersteller geben deswegen auch realitätsnähere Angaben an wie im Beispiel hier :
Man sieht, dass die Ströme im Normalbetrieb deutlich unter den Angaben unter Standardtestbedingungen liegen.
Also könnte ich mich bezüglich der Dimensionierung des I_dc_in des Wechselrichters an diese NMOT-Spezifikation halten (sofern der Modulhersteller die angibt) oder falls nur eine Spezifikation nach Standardtestbedingungen vorliegt, diese (bez. des Stroms) einfach um 15-20% kürzen ?
Für mich konkret heisst das, nehme ich 16x370W=5,9KW_peak oder gehen auch 16x400W=6,4kW_peak.
10% Unterschied bei absolut gleichem Aufwand bei fast demselben Modulpreis.
Von der Peakleistung und den Open-Circuit-Spannungen geht beides mit meinem Wechselrichter.
Viele Grüße
Ralf
Von Ralph für Ralf 🙂
Ich glaub das hilft dir weiter
Von Ralph für Ralf
https://photovoltaikbuero.de/pv-know-how-blog/ist-bei-der-wechselrichterauslegung-zu-beachten-kriterium-3/Ich glaub das hilft dir weiter
Hallo Ralph,
Der Artikel hilft da leider nicht. Da steht im Prinzip dass die PV-Leistung durchaus höher sein darf als die Leistung die am Wechselrichterausgang zur Verfügung gestellt werden kann. Und einiges mehr, was ich hier eben geschrieben habe.
Aber mein Problem hat sich nun trotzdem auf wundersame Weise gelöst gut dass ich hier beim Schreiben meine Gedanken zusammenfassen und sortieren muss
Aber der Reihe nach:
Es gibt ja mehrere Größen die zu beachten sind:
- die Leistung die am Wechselrichterausgang zur Verfügung gestellt werden kann
- die PV-Leistung, die maximal am Eingang anliegen darf
- die maximale am Wechselrichter erlaubte Leerlaufspannung
- der maximal am Wechselrichter erlaubte Eingangsstrom
Hier ein Auszug aus einem Wechselrichter-Datenblatt (eigentlich zwei, ich meine den WR in der linken Spalte!)
Da steht, dass der Wechselrichter maximal 5760W am Ausgang bereitstellen kann.
Und dass P_Vin_max=450V in keinem Fall überschritten werden darf steht da noch.
Das Ist verständlich, sonst werden irgendwelche Spannungsfestigkeiten von Halbleitern oder Kondensatoren im Gerät überschritten.
Nehmen wir 8 der Module aus dem ersten Posts in einen String. Und zwei Strings parallel in einen DC-Eingang gesteckt.
Die theoretisch maximal entstehende Stromstärke wäre dann 2*I_short_circuit=2*12A=24A und damit höher als erlaubt.
Würde ich für die Auslegung nicht den Wert I_short_circuit=12A, sondern z.B. einen kleineren Datenblattwert I_mpp_nenn,
dann wäre der DC-Eingang nicht zu hoch bestromt.
Also der Artikel beantwortet die Frage nicht.
ABER : Das Problem ist gelöst !
Das Teil hier hat ja 2 DC Eingänge für PV-Strings. Hatte ich nicht gesehen !
Somit je 8 Module an DC Eingang 1 und 8 Module an DC Eingang 2.
Oh Mann ! Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht.
Vielleicht hat jemand trotzdem eine Antwort auf meine Frage ..... auch wenn sie jetzt eher irrelevant und theoretischer Natur ist.