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SoyoSource Reverse Engineering

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johuebner
(@johuebner)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 64
Themenstarter  

Hallo zusammen,

wie im Thread zur Nulleinspeisung erwähnt nutze ich einen Soyosource 1200 an einem 48V Akku.

Am ersten habe ich das CPU-Board halb kaputt gemacht, er speist zwar noch ein, gibt aber am "USB" Port keine Daten mehr raus und setzt die Einspeiseleistung nicht präzise um. Außerdem wird der Prozessor heiß und braucht entsprechend viel Strom, so dass ich von außen 5V zufüttern muss. Grund genug, einen zweiten Soyo zu kaufen und am ersten mal etwas zu messen.

Ich fange mal an mit den beiden Pins die PWM und AC-V heißen:

Hier sieht man also die skalierte AC Spannung und PWM Pakete, die um den Nullpunkt herum aufhören. Sie sind perfekt synchron zur Spannung.

Wenn man etwas reinzoomt, sieht man klar die Sinusbewertung:

Je höher die Leistung, desto höher ist die durchschnittliche Pulsbreite. Die Pulsfrequenz ist 24 kHz.

Das ist leider nicht was ich mir erhofft habe. Ich dachte irgendein asic übernimmt die Netzsynchronisierung und der Controller gibt nur eine Leistung oder Strom vor.

Auf der AC-Seite scheint das Ding netzgeführt zu sein, d.h. die Ausgangstransistoren werden von der Netzspannung selber umgeschaltet und schalten nur 2x pro Netzperiode. Sinusförmig wird der Strom dann dadurch, dass von der 48V Seite schon ein sinusförmiger Strom kommt. Die Brücke macht nur noch die Polumkehrung.

Ob es sich lohnt, hier ein eigenes Controller-Board zu entwickeln?


   
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Carolus
(@carolus)
Famous Member Admin
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 8461
 

Und was soll ein eigenes Controllerboard anders oder besser machen?

Hast du eine ungefähre Vorstellung, wieviel Stunden Arbeit in einem solchen Board plus Firmware stecken?

Ich bin kein Amateur, aber ich lerne trotzdem noch.
Bürokratie schafft man nicht durch neue Regeln oder Gesetze ab.
SOC ist ein NTCV Parameter


   
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johuebner
(@johuebner)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 64
Themenstarter  

Naja, ich hätte gerne wieder Rückmeldung auf dem RS485-Port, der ist ja bei den neueren Modellen stumm. Und es ließen sich evtl. noch ein paar Watt mehr rausholen.

Zu deiner letzten Frage: ja habe ich https://github.com/jsphuebner/stm32-sine 😉

Nachtrag: die Hardware ist definitiv nicht viel Aufwand: https://de.aliexpress.com/item/1005004072375287.html . Mehr oder weniger ein Breakout Board

Diese r Beitrag wurde geändert Vor 1 Jahr von johuebner

   
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johuebner
(@johuebner)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 64
Themenstarter  

Habe mal weiter untersucht. Die PWM die aus dem Controller kommt, wird NICHT direkt zur Ansteuerung der FETs genommen. Die Controller PWM läuft mit 24 kHz, die FET PWM mit 28 kHz. Sie sind auch nicht in Phase:

(schlechtes Grounding, ich weiß)

Auch die Amplitude ist nicht deckungsgleich. Das liegt wohl daran, dass ein UC3846 Stromregelungschip verbaut ist. Der regelt den Strom über den Shunt RS1 und bekommt durch die PWM vom Controller eine Vorgabe wohin er regeln soll. Habe das jetzt nachgemessen, die PWM wird 3 mal gefiltert mit 2k2 und einem unbekannten C-Wert. Der Phasenversatz wird scheinbar in Kauf genommen. Der PWM Chip regelt den Strom ein. Er hat einen A und B PWM Ausgang, die aber scheinbar beide das gleiche tun. Die gehen dann an einen 2-Kanal Gate Treiber und der an die Gates.

Das heißt für die Software: mit Phase und Frequenz der Netzspannung synchronisieren und einen sinusförmigen Strom vorgeben, der der angeforderten Leistung entspricht.

Diese r Beitrag wurde geändert Vor 1 Jahr von johuebner

   
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 R300
(@r300)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 1 Jahr
Beiträge: 48
 

Hi,

 

machst du noch weiter mit dem Thema?

Mir ist aufgefallen, dass der Soyo im PV mode immer wieder "Pausen" macht. Also alle 20 Minuten oder so geht der für 1-3 Sekunden auf 0W und macht dann weiter.

Im Batteriemodus passiert das nicht.

Ich hätte gerne eine Erklärung und eine Lösung dafür, aber finde im Netzt bisher gar nichts dazu. Scheint keinen zu stören...

 

Interessant ist ja auch die Limitierung auf 900W im Batterie Modus. Wenn ich eine 60V Batterie anschließe, um unter 25A zu bleiben und die im PV Modus betreibe geht der bis 1200W, aber im Battmodus nur 900W. Wäre sehr cool, wenn ich auch im Battmodus 1200W bekommen könnte ohne die Pausen.

 

Zu der fehlenden Rückmeldung bei neuen Modellen: Die Werte lassen sich auch einfach vom Display abgreifen, wenn es nur darum geht. Das klappt bei mir, aber die Werte sind eh so ungenau und schwanken hin und her, dass sie für die Tonne sind.

Ich baue meine "Anlage" bald so um, dass ich selber per Shunts und ads1115 messe.


   
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(@solarboy)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 4
 

@johuebner Ich hatte im Januar in einem anderem Thread (Nulleinspeisung DIY mit Balkonsolar) ähnliches vor, allerdings mit einem kleinen Soyosource 500, der ja vermutlich von einem ähnlichen oder sogar gleichen Controllerboard gesteuert ist. Ich wollte aber eigentlich den Weg über ein Reverse-Engineering der Firmware des STM32 gehen, der wohl zu Beginn im Soyosource verbaut war. Mein Soyosource 500 - jüngeres Modell aus 2022 - hat leider nur einen (billigeren) SCT8, den man nicht auslesen kann. Welcher Controller-Chip ist bei dir verbaut?


   
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johuebner
(@johuebner)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 64
Themenstarter  

Moin,

im Moment habe ich andere Baustellen aber ich werde irgendwann nochmal weiter machen.

Bei mir ist der STC8 verbaut


   
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(@chris-berlin)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 9 Monaten
Beiträge: 23
 

Veröffentlicht von: @johuebner

Hallo zusammen,

wie im Thread zur Nulleinspeisung erwähnt nutze ich einen Soyosource 1200 an einem 48V Akku.

Am ersten habe ich das CPU-Board halb kaputt gemacht, er speist zwar noch ein, gibt aber am "USB" Port keine Daten mehr raus und setzt die Einspeiseleistung nicht präzise um. Außerdem wird der Prozessor heiß und braucht entsprechend viel Strom, so dass ich von außen 5V zufüttern muss. Grund genug, einen zweiten Soyo zu kaufen und am ersten mal etwas zu messen.

Ich fange mal an mit den beiden Pins die PWM und AC-V heißen:

Hier sieht man also die skalierte AC Spannung und PWM Pakete, die um den Nullpunkt herum aufhören. Sie sind perfekt synchron zur Spannung.

-- attachment is not available --

Wenn man etwas reinzoomt, sieht man klar die Sinusbewertung:

-- attachment is not available --

Je höher die Leistung, desto höher ist die durchschnittliche Pulsbreite. Die Pulsfrequenz ist 24 kHz.

Das ist leider nicht was ich mir erhofft habe. Ich dachte irgendein asic übernimmt die Netzsynchronisierung und der Controller gibt nur eine Leistung oder Strom vor.

Auf der AC-Seite scheint das Ding netzgeführt zu sein, d.h. die Ausgangstransistoren werden von der Netzspannung selber umgeschaltet und schalten nur 2x pro Netzperiode. Sinusförmig wird der Strom dann dadurch, dass von der 48V Seite schon ein sinusförmiger Strom kommt. Die Brücke macht nur noch die Polumkehrung.

Ob es sich lohnt, hier ein eigenes Controller-Board zu entwickeln?

 


   
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Carolus
(@carolus)
Famous Member Admin
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 8461
 

Veröffentlicht von: @r300

Mir ist aufgefallen, dass der Soyo im PV mode immer wieder "Pausen" macht. Also alle 20 Minuten oder so geht der für 1-3 Sekunden auf 0W und macht dann weiter.

Das könnten Schattenmanagement sein.

 

Ich bin kein Amateur, aber ich lerne trotzdem noch.
Bürokratie schafft man nicht durch neue Regeln oder Gesetze ab.
SOC ist ein NTCV Parameter


   
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(@chris-berlin)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 9 Monaten
Beiträge: 23
 

Hat jemand ein brauchbares Schaltbild eines Soyos 1200W? Bei reverse engineering denke ich an ein halbwegs brauchbares Schaltbild von DC-Seite und AC-Seite des Soyos, damit man Reparaturen schneller durchführen kann. Dann gäbe es auch Potential für Verbesserungen, wie Verringerung von Spannungsspitzen oder bessere Lüftersteuerung. Die Sahne auf der Torte wäre dann die Beschreibung von CPU-Programm mit Dissambling um Anpassungen vornehmen zu können. Mein Soyo vergisst manchmal die Eingangsspannung zu messen und bleibt dann mit DC low hängen.

Dann könnte man das Problem fixen bevor man einen Reset-Taster am Proz-Board anschließt, der das Ding in der Nacht zurück setzt und vieles mehr machen. Ob das Ding bei 24kHz läuft oder bei 30kHz spielt keine große Rolle, Hauptsache es tut, was es soll und da sind die Chinesen gut, aber es gibt immer Verbesserungsmöglichkeiten.


   
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Surolac
(@surolac)
Autarkiekönig
Beigetreten: Vor 12 Monaten
Beiträge: 409
 

 

Nicht der soyo:

 

Meinen messungen an einem $30 Y&H inverter (bild) zufolge produziert der uc ein 24kzh pwm der durch ein RC filter in ein halbwellen sinus analogsignal gewandelt wird. Das analogsignal steuert dann den UCC3806 pwm chip der die FET steuert. Dieses analogsignal bestimmt die leistung des inverters, je höher der scheitelpunkt je mehr power.

Die idee einen eigenen controller zu machen scheitert daran dass ich die 240V AC synchronisation nicht verstehe. Die AC komt über das hellblaue teil rein, habe das nicht näherr untersucht. Das wird ziemlich sicher ein paar mal abrauchen bis man alle bugs draussen hat. 

Möglich wäre controller eigenbau durchaus.

Döp dö dö döp.


   
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(@tageloehner)
Autarkiekönig
Beigetreten: Vor 10 Monaten
Beiträge: 704
 

@surolac dieser Schaltplan passt nicht zu dieser Platine. Step down 12V fehlt und statt Optokopplern ist ein Stromübertrager drauf. Ganz grob kann man sich aber daran orientieren. Der stromübertrager liefert dem controller ein um 30-40° versetztes Sinussignal. Daraus und aus dem MPPT-Ergebnis wird ein Analogsignal für den schaltregler generiert. Der Phasenumschalter ist recht simpel. Baller dir den mal in LTSpice rein dann verstehste den gleich

 


   
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Surolac
(@surolac)
Autarkiekönig
Beigetreten: Vor 12 Monaten
Beiträge: 409
 

Der schaltplan ist weder vom soyo noch von Y&H.

Verstehst du wie das mit dem stromübertrager, das blaue dings im bild, funktioniert? Der uC muss ja nur polaritätswechsel erkennen, rest egal, aber ohne phasenverschiebung. 

LTSpice, ist das essbar?

Döp dö dö döp.


   
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(@tageloehner)
Autarkiekönig
Beigetreten: Vor 10 Monaten
Beiträge: 704
 

Der Stromübertrager wird zur Spannungsmessung missbraucht, das sind Vorwiderstände davor. Der Phasenwinkel wird von Controller rausgerechnet

 


   
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(@chris-berlin)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 9 Monaten
Beiträge: 23
 

Dann möchte ich anregen gemeinsam ein Schaltbild des Soyos zu entwickeln. Bei mir werkelt ein GTN1200W mit 48V Batterie (55V-90V) mit LCD und RS485

sieht etwa so aus. Es fallen sofort die 4 Übertrager und die 4 großen Elkos 100V1200uF auf und die fette Sicherung auf DC-Seite, bei mir eine mit 40A. Die Übertrager erhalten eine durch 8 Leistungs-FETs erzeugte Wechselspannung, die FETs kommen mit der Bezeichnung FHA90N25, es soll aber auch andere Alternative FETs N-Channel verbaut worden sein. Es gibt weitere Leistungshalbleiter, 4 schnelle Doppeldioden mit gemeinsamer Anode, bei mir MUR2060CTR. Und 4 weitere mit gemeinsamer Kathode, mit MUR2060CT bezeichnet.Die DoppelDioden kommen im TO-220 Gehäuse und sind gut von den Transistoren zu unterscheiden.

4 weitere seParate FETs vom Typ FHA30N60 sind auf der AC-Seite und über einen Filter mit dem AC-Ausgang verbunden. Alle Leistungshalbleiter befinden sich auf der Rückseite und sind mit dem großen Kühlblech verbunden. Viele passive Bauteile sind als SMD ausgeführt und es gibt eine separate CPU-Platine und eine R/S-485 Platine. AC-Ausgang, Lüfter und LCD mit 4 Taster sind über Stecker mit der Hauptplatine verbunden. Der DC-Eingang führt über zwei Eingangsbuchsen direkt auf die Hauptplatine.

Erst mit dem Anschluss der 230V AC startet der Soyo und nach einem Selbsttest erhält man auf dem LCD das Startbild mit den Statusmeldungen zu Soyo-Typ , DC-Spannung und Einspeiseleistung. Ist keine DC-Spannung am Eingang , diese geringer als eingestellt oder die Eingangssicherung durchgebrannt, dann erhält man den Fehler „ DC low“.

Für die Netzsynchronisierung scheint die Huckepackplatine zwischen CPU (STC-32pol. welche?) und Ausgangsfilter zu dienen. Diese erzeugt zusätzlich eine 12V-Spannung für den Betrieb aus der 230V AC. Eine grüne Leuchtdiode zeigt an, dass die 12V und somit die Netzspannung anliegt. Die Anzahl an SMDs aktiv und passiv sind (nur auf der Oberseite) scheint überschaubar, so dass Interessierte ein Schaltbild erzeugen können. Wer hätte Lust dazu?

 

Diese r Beitrag wurde geändert Vor 9 Monaten 3 mal von Chris-Berlin

   
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