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MPI Hybrid MPPT Tracker Fehlverhalten?

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(@jayjay23)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 3 Jahren
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Themenstarter  

Hallo Zusammen,

ich wollte eine Beobachtung beim MPP tracker schildern und fragen ob jemand mit einem MPI Hybrid (ggf. ist das Verhalten bei anderen MPP-Solar WR das gleiche?) das gleiche sieht, bzw. welche Einstellungen genutzt werden.

Hintergrund ist dass ich den MPI 10k in den jetzt sehr bewölkten Tagen in Betrieb genommen habe und mich erst über die geringe erzeugte Leistung gewundert habe. Mein bisher genutzter Kostal Piko 10.1 hatte (mit dem 24 Modul String, während der MPI den 25 Modul String nutzte) ca. das doppelte an PV-Leistung erzeugt.

Der Knackpunt scheint der MPP tracker zu sein und wie er bei geringer Leistung anfängt zu arbeiten, im MPI kann man eine minimale (350-500V) und eine maximale (850V?) MPP Spannung einstellen. Auf dieser minimalen Spannung bleibt der Tracker ziemlich lange 'hocken' bis er dann mit der normalen Regelung anfängt, in dieser Phase verschwendet er verfügbare Leistung.

In dem folgenden Bild sieht man den morgentlichen Verlauf der Spannung und der (PV) Leistung:

Die Auflösung der zugrundeliegenden Daten ist 10sek., ggf. sieht diese Delle in anderen Visualisierungen also auch etwas anders aus.
Ich habe hier in der mitte manuell die minimale MPP Spannung von 350V auf 500V (mehr geht nicht) erhöht und man sieht hier direkt eine Verbesserung, aus Erfahrung mit dem Kostal weiß ich dass die Module ziemlich früh schon mit 600 Volt und mehr im Optimum arbeiten.

Ich hab das schon bei MPP nachgefragt (die nehmen mal mit der R&D Abteilung Kontakt auf), mich hätte allerdings interessiert ob jemand von euch auch so ein Verhalten hat, ggf. sieht man das nur als kleinen Knick am Anfang und am Ende, bzw. welche MPP Spannung ihr eingestellt habt?

Meine Module sind 9 Jahre alt, alle gleich ausgerichtet, Süd, keine Verschattung (Heckert Nemo 215) mit in Summe 10.535kWp.

Danke für eure Antworten,

Jörg


   
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(@trilobyte)
Batterielecker
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 218
 

das sieht bei mir ähnlich aus. allerdings tritt das nur auf wenn extrem wenig licht vorhanden ist. normalerweise steigt meine spannung sofort auf die rund 600V.
sieht so aus als ob der MPPT 2 bereiche hat und eine weile am oberen anschlag läuft bevor er umschaltet.

btw: ich sehe grad die y achsenbeschriftung vom strom ist noch falsch. und es geht hier um 2x18 325W module. total also max 1kw von 11.7kwp.

gruss
siegi


   
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(@trilobyte)
Batterielecker
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 218
 

zum vergleich ein schöner tag im august:

(die anlage ist auf einem nordwestdach, deshalb die geringe leistung bei 11.7kwp)


   
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(@jayjay23)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 14
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Hi Siegi,

Danke, das ist sehr aufschlussreich, d.h. es ist auf jedenfall ein Grundsätzliches verhalten und liegt z.B. nicht an meinem PV-Generator.

Meine persönliche Interpretation deiner Diagramme ist dass der Effekt an Sonnigen Tagen zwar vorhanden aber in Summe wirklich klein ist. Ist also eher, wenn überhaupt, ein Problem über alle WR als ein individuelles.

Bei deinem dunkleren Tag ist wegen der Varianz schwer zu sehen wie der Einstrahlungs-Verlauf tatsächlich ist, allerdings sieht es schon so aus als ob mit dem Anstieg der Spannung in den Regelbereich (600+V) auch die Leistung sichtbar ansteigt, was eigentlich nicht sein dürfte, da die Leistung ja nicht davon abhängen sollte ob die Regelung gerade Lust hat in einen günstien Bereich zu fahren oder nicht.

Ich hatte mich in den letzten Tagen mit dichter Nebelsuppe dann nämlich schon geärgert dass der MPI ggf. garnicht richtig funktioniert (da eben nur die halbe Leistung rauskommt). Das Problem bleibt bei dunklen Tagen die nur wenige hunder Watt (oder noch weniger) produzieren, ist ja irgendwie blöd dass man in diesen Situationen wegen des Trackers nur die halbe Leistung bekommt.

Naja mal sehen ob MPP-Solar noch was dazu beiträgt,

Grüße,

Jörg


   
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(@trilobyte)
Batterielecker
Beigetreten: Vor 3 Jahren
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gut möglich dass der anstieg teils auch vom licht/verschattung kommt. muss ja eigentlich auch. sicher hat beides einen einfluss.
finde das ganze auch ein wenig suboptimal. die norddachanlage habe ich ja hauptsächlich für die schlechten tage gebaut. denn da braucht es vor allem fläche, egal in welche richtung.

btw: meine grafiken kommen aus www.solaranzeige.de bzw vom raspi wo die entsprechende software drauf läuft. da kann man sich nette dashboards mit zusammenbauen.

gruss
siegi


   
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(@jayjay23)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 14
Themenstarter  

Hier nochmal ein detailierterer chart, diesmal von der neuen Nord-Seite (2x20 SolarFabrik S3 375W, 15,0kWp, 38% nord):

Wenn ich das so betrachte, ich habe ja aktuell auf 500V minimum MPP voltage eingestellt, sieht man eigentlich schon fast den Algorithmus, ab 0,5A erhöht der Tracker die Leistung (wie man sieht ohne große Einbußen im Strom, geht maximal auf 0,48 zurück, war ja aber auch noch nicht ganz stabil).

Zur Orientierung hab ich mal die Einstrahlung (in Form eines unkalibrierten Fotowiderstands (den ich eh hatte), der horizontal nach Nord ausgerichtet ist, also nicht 100% vergleichbar) hinzugefügt, sie folgt den Daten schon ganz gut und natürlich sieht man dass mit Start der Regelung in den Normalbereich sich auch das Verhältnis von erzeugter Leistung zur Einstrahlung ändert.

Ich frage mich ob man mit 350V oder mit 500V besser fährt, falls der Algorithmus fest auf 0,5A eingestellt wäre, würden diese bei 350V ja evtl. früher erreicht, um das herauszufinden werde ich mal mein Ausleseprogramm um eine Funktion ergänzen die die Spannung alle paar Minuten ändert, das sollte einen Graph ergeben bei dem man beide Kurven sehen kann.

Ja zur Visu gibt es mittlerweile schon einen Haufen guter Systeme, aktuell bin ich beim MPI noch am Anfang, RS232 -> Rpi -> txt -> Libreoffice Chart, ich brauche eigentlich auch nicht so viele Werte (die erzeugte AC Leistung reicht mir eigentlich), vor 10 Jahren hab ich folgendes aufgesetzt und werde das hier wieder so machen, Sensoren (z.B. Rpi oder EIB-Geräte) -> EIB -> Server mit Mysql -> Datenlesescript auf Webserver -> Highcharts auf webseite.

Gruß,

Jörg


   
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(@jayjay23)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 14
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So, hier noch eine Aufzeichnung mit alternierender minimalen MPP Spannung (jetzt wieder Süd-Anlage, daher auch mehr Wolkenabhängig und weniger Globalstrahlung):

Meine Interpretationen:
- Ich nutze in jedem Fall 500V minimale MPP Spannung, da die auch bereits im niedrigsten Bereich (50W) Wirkung zeigt und der Strom davon kaum (maximal um 10mA) betroffen ist (noch schöner wäre natürlich eine gescheite Lösung die statt 500V einfach den korrekten Regelwert (von wohl ca. 600-700V) nimmt, da der Strom annähernd konstant bleibt sprechen wir hier immerhin von einem (fast) linearen Zusammenhang zwischen Leistung und Spannung, sprich mit 350V gefahren ist die halbe Leistung als mit 700V (z.B.)).
- Der Strom bricht wie gesagt kaum ein wenn man von 350 auf 500V geht, daher gibt es auch nicht den Effekt dass der Regelbereich (unter der Annahme das dieser ab 0,5A angefahren wird) mit 350V ggf. früher angefahren wird.
- In diesem Bild ist leider mit Anfang der Regelung auch ein starker Anstieg der Einstrahlung zu sehen daher muss man denke ich vorsichtig sein mit der quantitativen Bestimmung des Leistungszuwachses durch den Beginn der Regelung (dafür ist das im vorherigen Bild um so deutlicher zu sehen wo die Einstrahlung mit Start der Regelung annähernd Konstant ist)
- Die Einstrahlung korreliert nicht ganz so gut mit der Leistung da dies die Süd-Anlage ist und der Sensor immer noch Nord (horizontal).
- Wie wichtig ist das? Muss natürlich jeder selbst wissen, in kWh eines Sonnigen Tages wohl immer noch nicht so wichtig, an einem bedeckten Tag an dem der Grundverbrauch entweder gedeckt ist oder nicht, ist es für mich schon wichtig (wäre ja blöd zu sehen dass 300W gekauft werden müssen obwohl die physikalisch verfügbar sind).

Grüße,

Jörg


   
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(@trilobyte)
Batterielecker
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 218
 

sehr strange das ganze!
ich habe bei mir mal verschiedene tage angesehen. das problem ist mal mehr mal weniger offensichtlich, aber immer da!

ich habe mal peggy von mpp solar geschrieben und hier dazu was geschrieben:

https://www.photovoltaikforum.com/thread/107323-infini-10kw-hybrid-wr-erfahrung/?postID=2427453#post2427453

gruss
siegi

Edit Nick81: Sorry, hatte den Beitrag nicht gesehen 🙂


   
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(@trilobyte)
Batterielecker
Beigetreten: Vor 3 Jahren
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hmm mein letzter beitrag muss erst von einem moderator freigegeben werden?
kann ich nicht auf ein anderen tread im Photovoltaikforum verlinken? da habe ich das problem weiter beschrieben.

gruss
siegi


   
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(@trilobyte)
Batterielecker
Beigetreten: Vor 3 Jahren
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(@jayjay23)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 14
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Danke fürs Teilen, mein Sales Kontakt war Eric (1st Level Support), Andy (1st, 2nd level Support?) hatte sich das auch schon kurz angeschaut, aber für mich klang das so als ob sie da tiefgreifenderen Support (3rd Level) brauchen (ich hatte auch angeboten mit Voltronic zu sprechen, da ich annehme das z.B. die MPP Firmware von denen kommt). Meine zwei letzten Bilder von hier hatte ich noch nicht geschickt, vielleicht mache ich das noch (aber besser nicht jetzt alle gleichzeitig), da sie schon eine größere Aussagekraft haben.

Was ich mich nach deinem Post gefragt habe, in dem du ja schreibst dass auch die Regelung im 600-700 V Bereich relativ konstant (grob +-50V) ist, ob es irgendwo Bilder von anderen Wechselrichtern dazu gibt? Grundsätzlich scheint der echte MPP Bereich bei Solamodulen (im Allgemeinen) nicht so groß zu sein, sprich sie fangen bei geringer Einstrahlung mit hohen Spannungen (und dann eben nicht so hohen Strömen) an.

Sehr gut finde ich sieht man das z.B: in diesem Bild:
(Das sind zwar keine Daten von einem echten Modul, aber so sieht das in etwa grundsätzlich aus)
Der MPP-Bereich ist klein, die Spannung des MPP-Punktes sollte aber dennoch mit der Einstrahlungsintensität korrelieren (wenn auch nur in dem schmalen Bereich), was sie in den Echtdaten aber nicht (erkennbar) tut (in einem deiner Bilder meine ich sogar einen leichten Durchhänger der Spannung zu erkennen, ich bin zwar auch kein Experte aber ich würde mir den Spannungsverlauf als leichte Beule vorstellen, bei ansonsten normalem wolkenfreiem Sonnenverlauf (edit: Dein zweites Bild in diesem Thread; Es kann natürlich an der Modulerwärmung liegen dass sie Spannung hier sinkt (ein Anstieg ist ja nicht mehr zu erkennen))).

Grüße,

Jörg


   
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(@trilobyte)
Batterielecker
Beigetreten: Vor 3 Jahren
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bei meinen 3sma wechselrichtern komme ich leider nicht an kurven der DC spannungen ran. ich kann nur am display ablesen.
oder weiss jemand wie ich die spannungen loggen kann?

hat niemand sonst einen 10k in betrieb und kann mal schauen wie das bei ihm aussieht? sind wir wirklich die einzigen?

gruss
siegi


   
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(@trilobyte)
Batterielecker
Beigetreten: Vor 3 Jahren
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ich habe mir grad was angelacht. da könnte ich ja auf die idee kommen einen string vom MPI Hybrid 10K auf den SMA rüberzunehmen und den SMA mit einem CEE16 testweise anzuschliessen. das wäre der ideale test?
zwischendurch mal die strings vertauschen. es sind 2x18 strings mit wenig verschattung


   
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(@trilobyte)
Batterielecker
Beigetreten: Vor 3 Jahren
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die Antwort von MPP Solar ist knapp und für mich recht enttäuschend:

"When PV input voltage stays at 350v, it just means that the PV input power is not sufficient. It is not related to the MPPT logical of this unit. Thank you."

ich muss mir also wirklich die mühe machen mit dem SMA Wechselrichter...

gruss
siegi


   
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(@jayjay23)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 14
Themenstarter  

Ein Vergleich ist zwar sicher ganz gut, allerdings stellt ich mir die Frage wie viel Überzeugung das gegenüber MPP-Solar erzeugt, mir wollten sie erst weiß machen dass sie nicht dazu da sind um Wechselrichter-Effizienz-Unterschiede zu erklären (wäre auch verständlich wenn es darum wirklich ginge), ich verliere aber im Leistungsbereich zwischen vielleicht 20 bis 500W, >25% Leistung (bei MinMPP 500V), bzw. ~50%(!) (bei MinMPP 350V).

(Ich würde wahrscheinlich auch mit einem Vergleich weitermachen wenn mein Kostal nicht den Geist aufgegeben hätte (9 Jahre durchgelaufen, für den Tausch 2 Tage demontiert, danach nur noch einen Tag gelaufen, am nächsten morgen das gängige Altersproblem, fährt nicht mehr hoch, kann man überall nachlesen).

When PV input voltage stays at 350v, it just means that the PV input power is not sufficient.

Ich hab in einen blog ( https://photovoltaikbuero.de ) in dem ein ähnliches Bild zu sehen war mal nachgefragt ob es einen Grund dafür gibt und es gibt Bedingungen (die bei uns offensichtlich nicht zutreffen) die den Verlauf (zumindest ganz am Anfang = niedrige PV Generator Leistung (wie in der Antwort)) erklären kann:

- Wenn der Wechselrichter die PV Spannung nicht über einen DC-DC Konverter anpassen kann (weil er keinen hat), braucht er immer eine Mindestspannung um überhaupt in den für AC nötigen Bereich zu kommen (bzw. etwas mehr als das) (ohne Transformator wird die PV Spannung ja quasi direkt auf den Bus geschaltet und dann ebenfalls direkt in AC geschaltet (man möge mir verzeihen wenn das nicht zu genau beschrieben ist)).
- In der Anfangs-Phase mit geringer Leistung kann es jetzt sein dass die Leerlaufspannung die minimale MPP Spannung bereits überschreitet, der MPP aber noch bei einer niedrigeren Spannung liegt:

Rot: MPP Punkt und MPP Leistungs-Rechteck
Blau: Modul/Generator Kennlinine bei entspr. Einstrahlung
Türkies: Kurve die der MPP bei steigender Einstrahlung beschreibt
Lila: Minimale MPP Spannung
x-Achse: Spannung
y-Achse: Strom

- Hier kann der MPP Regler keine Leistung erzeugen obwohl bereits welche vorhanden ist, da er systembedingt die Spannung nicht in den Leistungsbereich absenken kann.
- Man sieht hier aber dass sich dieser Zustand sehr schnell dem Idealfall annähert (im folgenden Bild stelle man sich zum Lila Punkt noch das Rechteck vor und vergleiche die Flächen/Leistung):

- Das alles ist aber bei uns nicht der Fall (oder maximal in einem bisher nicht sichtbaren, verschwindend kleinem Anfangsbereich), da ich ja mit der Graphik zur alternierenden minimalen MPP Spannung gezeigt habe dass eine Erhöhung der Spannung eine Erhöhung der Leistung mit sich bringt, das wäre in der oben beschriebenen Phase nicht der Fall, hier würde mit höherer Spannung die Leistung ja wieder fallen.

- Unser Fall ist etwa dieser:

- Die minimale MPP-Spannung, auf der gefahren wird, erzeugt eine Leistung die kleiner ist als die Leistung am MPP.

Ich kann die Antwort also verstehen, da es tatsächlich so sein kann, in dem Bereich über den wir reden ist aber nicht so.
Nächste Woche bekomme ich meinen zweiten MPI10k, dann werde ich nochmal nach haken was mit dem Problem ist.

Grüße,

Jörg


   
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