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Hallo zusammen,
ich bin grade dabei, ein Speichersystem für meine Balkon-Solar zu planen. Dabei sind ein paar (Anfänger-)Fragen aufgekommen, auf die ich auch als Elektroingenieur mangels Erfahrung noch keine sinnvollen Antworten gefunden habe.
Erstmal zu den Rahmenbedingungen: Ich habe bereits 3x370W Panels in Serienkonfiguration in Südausrichtung, die ich gerne nutzen würde. Der momentan verwendete Wechselrichter wird auf Grund der geringeren Batteriespannung nicht mehr verwendbar sein (da die Anlaufspannung 60V ist / Solis G5). Zudem habe ich bereits einen 48V Inselwechselrichter für Notstromanwendungen. Diesen würde ich gerne mit dem bestehenden System weiternutzen, daher werde ich beim Speichersystem wohl eine 15S oder 16S mit etwa 48V verwenden.
Des weiteren spiele ich mit dem Gedanken, drei weitere Panels an anderer Stelle mit West-Ausrichtung zu montieren. Daher sollte die neue Anlage das auch als Erweiterungsoption vorsehen. Somit ergibt sich folgendes Systemdiagramm:
Und jetzt meine Fragen:
1) Das LiFePO4 Speichersystem sollte laut Hersteller mit 0,2C geladen werden. Bei einem 100Ah Akkusystem ergeben sich also 20A. Bei meiner aktuell installierten PV-Leistung von 1110W ergeben sich (bei 100% Laderegler-Wirkungsgrad) etwa 23A@48V. Ist jedoch der Akku am unteren Rand nahe des Discharge-Cut-Off (2,5V) so ergeben sich bereits 28A@40V. Begrenzt ein typischer Laderegler (z.B. die von EPEver) den Ladestrom? Ich habe bisher in den Parameter-Screenshots nichts derartiges gefunden.
2) Sollte ich den zweiten Satz Panels installieren, hätte ich theoretisch um die 2kW Spitzenleistung aus beiden PV-Strings zur Verfügung. Dass ich auf Grund der unterschiedlichen Ausrichtung zwei Laderegler (wegen dem MPPT) nutzen muss, ist mir klar, hier wird jedoch das Problem mit der Ladestrombegrenzung nochmal deutlich heftiger, da je nach Spannung >50A bereitstehen würden. Können zwei Laderegler hier den Ladestrom hier "koordinieren"? Es gibt ja einige Laderegler, die über RS485/Modbus miteinander sprechen können, beispielsweise der Tracer5415AN. Wie weit geht diese "Koordination im Parallelbetrieb"?
3) Wenn ich nun noch meinen netzgebundenen 600W Wechselrichter für den Balkonsolaranlagenbetrieb an die 48V hänge....wie bekomm ich den Ladereglern beigepult, dass sie 600W mehr liefern dürfen um einerseits den Akku mit 0,2C zu laden und andererseits gleichzeitig 600W (12,5A@48V) dem Wechselrichter zur Verfügung zu stellen?
4) Habt ihr irgendwelche Tipps, mit welchem Wechselrichter/BMS/Laderegler so ein Szenario am sinnvollsten zu erschlagen ist?
...oder mach ich hier irgendeinen kollossalen Denkfehler?
Gruß
Carsten
Und jetzt meine Fragen:
1) Das LiFePO4 Speichersystem sollte laut Hersteller mit 0,2C geladen werden. Bei einem 100Ah Akkusystem ergeben sich also 20A. Bei meiner aktuell installierten PV-Leistung von 1110W ergeben sich (bei 100% Laderegler-Wirkungsgrad) etwa 23A@48V. Ist jedoch der Akku am unteren Rand nahe des Discharge-Cut-Off (2,5V) so ergeben sich bereits 28A@40V. Begrenzt ein typischer Laderegler (z.B. die von EPEver) den Ladestrom? Ich habe bisher in den Parameter-Screenshots nichts derartiges gefunden.
Wenn da nix angegeben ist, hat er keine. Wozu auch? Er hat extra einen MPPT Eingang, um das maximale vom Panel zu holen.
2) Sollte ich den zweiten Satz Panels installieren, hätte ich theoretisch um die 2kW Spitzenleistung aus beiden PV-Strings zur Verfügung. Dass ich auf Grund der unterschiedlichen Ausrichtung zwei Laderegler (wegen dem MPPT) nutzen muss, ist mir klar, .....
Mir ist das nicht klar, zwingend ist das nicht.
Gleichlange Strings darf man Idr. Zusammenschalten, besonders dann wenn sie in verschiedene Richtungen stehen.
.....hier wird jedoch das Problem mit der Ladestrombegrenzung nochmal deutlich heftiger, da je nach Spannung >50A bereitstehen würden. Können zwei Laderegler hier den Ladestrom hier "koordinieren"?
Weder können sie das idr, noch ist es idr ihre Aufgabe.
Es gibt ja einige Laderegler, die über RS485/Modbus miteinander sprechen können, beispielsweise der Tracer5415AN. Wie weit geht diese "Koordination im Parallelbetrieb"?
Keine Ahnung.
3) Wenn ich nun noch meinen netzgebundenen 600W Wechselrichter für den Balkonsolaranlagenbetrieb an die 48V hänge....wie bekomm ich den Ladereglern beigepult, dass sie 600W mehr liefern dürfen um einerseits den Akku mit 0,2C zu laden und andererseits gleichzeitig 600W (12,5A@48V) dem Wechselrichter zur Verfügung zu stellen?
Das brauchst du garnicht, das können die alleine. Die liefern ihre Spannung, und wieviel Strom fließt bestimmen die Lasten... Natürlich mit der Begrenzung dessen, was die Panels liefern. Diesbezüglich denkst du "falschrum".
4) Habt ihr irgendwelche Tipps, mit welchem Wechselrichter/BMS/Laderegler so ein Szenario am sinnvollsten zu erschlagen ist?
Dazu haben gefühlt 30 % aller Threads im Balkonsolar hier einen ähnlichen Aufbau, und eine Verlinkung zu einem hübschen Video von Andreas. Viel gute information .
...oder mach ich hier irgendeinen kollossalen Denkfehler?
Eigentlich nicht, sehe ich jedenfalls nicht.
Ich bin kein Amateur, aber ich lerne trotzdem noch.
Bürokratie schafft man nicht durch neue Regeln oder Gesetze ab.
SOC ist ein NTCV Parameter
Ich denke das Hauptproblem ist die Batterie die viel zu kleine Ladestöme hat im Vergleich zu der geplanten PV Leistung, die passt auch von der Kapazität nicht wirklich dazu.
Normalerweise sollte eine vernünftige Batterie mind. 0,5C dauer und 1C kurzzeit Ladung abkönnen und dann müsstest Du Dir auch keine Gedanken über die Regelung machen, es wird einfach alles genommen was kommt und in die Batterie geschoben.
Victron Geräte können im Verbund die Regelung die Du anstrebst, da hier das zentrale Steuergerät die Leistung jedes Ladereglers kennt und auch entsprechend managen kann. Das ist aber ein anderes Preissegment, da Du nebem den Ladereglern auch nocht die Zentrale steuereínheit und einen Victron Wechselrichter bräuchtest
@grypho: Hallo, ich habe auch Epever Tracer (Xtra 4210N). Über die Rj 45 Buchse kann man meines Wissens nur auslesen und einstellen. Ich mache das am PC über einen USB Adapter (gibt immer Probleme mit dem com Anschluss). Das die untereinander kommunizieren können wäre mir neu.
Größere Akkus machen da Sinn, wenn Du nix mehr einspeist. Ich habe mittlerweile 11,5kW FePeO4 Akkus an meinen 4kW Panels. gerade wenn man ausser Haus arbeitet macht das schon Sinn.
Gruß.
Können zwei Laderegler hier den Ladestrom hier "koordinieren"?
Ja, die Victrons machen das über Smart Networking. Da stellst du den maximalen Ladestrom ein und alle MPPTs im Verbund machen es unter sich aus wer wie viel Leistung bis zum Maximum beisteuert.
Vielleicht reicht dir Richtung Westen auch ein String mit 2 Panels, wenn dein Akku nur 0,2C kann. Die Südanlage steuert dann ja auch noch was bei.