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Inselbetrieb für Huawei SUN2000-30KTL-M3

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(@neuer_user)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 10
Themenstarter  

Hallo zusammen

Ich stelle mich kurz vor: Ich heisse Michael und bekomme (hoffentlich) nächsten Monat unsere PV-Anlage auf dem Dach installiert. Diese besteht aus ca 30kWp mit einem Huawei SUN2000-30KTL-M3 Wechselrichter. Warum dieser? Weil kaum ein anderer am Markt verfügbar zu sein scheint, sagt mir zumindest der Solateur. Zudem brauche ich (mindestens) drei MPPT.

Da wir hier in der Schweiz ein durchaus reales Risiko von Stromabschaltungen im Winter haben (und dann bei uns nicht einmal mehr die alte Ölheizung mehr laufen würde), schlage ich mich momentan mit dem Thema herum, ob (und falls ja, wie) man den Huawei im Falle eines Falles zu einen Inselbetrieb "überreden" kann. Prinzipiell tut der wohl nichts ohne korrekte Netzspannung. Jetzt frage ich mich, ob ich in so einem Falle, nach einer kompletten Netztrennung natürlich, ggf. durch Anlegen einer Notstromversorgung dem WR eine Netzverfügbarkeit simulieren kann, so dass der zumindest bei Sonnenschein soviel produziert, was das Dach hergibt. (Vielleicht ergänze ich das ganze dann doch noch mit einer einfachen Speicherlösung, wenn nötig.)

Hat irgendjemand damit Erfahrung? Oder sogar eine Lösung oder Lösungsvorschläge?

Danke im Voraus

Michael


   
Zitat
(@neuer_user)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 10
Themenstarter  

Vielleicht einmal ein paar meiner eigenen Gedanken/Überlegungen:

  • Der WR braucht wahrscheinlich einen sauberen Sinus mit recht genau 50 Hz auf allen drei Phasen.

  • Unklar ist,ob die drei Phasen eine Phasenverschiebung haben müssen oder nicht. Falls nicht, könnte man die drei Phasen zusammenschalten (wobei natürlich kein Drehstrom mehr zur Verfügung stehen würde).

  • Die Produktion müsste über die Frequenz gesteuert werden. Der WR müsste im Bereich >50.2Hz langsam abregeln. Unklar ist momentan, ob der Huawei das tut und wie weit der runterregeln kann (bis auf 50% oder bis auf 0%?).

  • Dann bräuchte man einen Regelkreis, der die Last misst und die Produktion entsprechend über die Frequenz regelt.
  • Also müsste man schauen, ob man einen entsprechendes Notstromaggregat (z.B. mit Batterie) bekommen kann, der eine einstellbare Frequenz hat (z.B. über Modbus). Keine Ahnung, ob es sowas gibt...

    Viel weiter bin ich noch nicht mit meinen Gedanken. 🙁


       
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    (@neuer_user)
    Vorsichtiger Stromfühler
    Beigetreten: Vor 2 Jahren
    Beiträge: 10
    Themenstarter  

    Ich spinne mal meine Gedanken weiter (auch wenn bisher noch wenig Feedback kam):

  • Ein MP2 scheint einige der Anforderungen zu erfüllen. So erzeugt er einen reinen Sinus und steuert die Frequenz wohl auch, wenn zuviel Leistung im Inselbetrieb vorhanden ist. Er bräuchte natürlich einen Akku.

  • Theoretisch würde ich im Notstrombetrieb nur wenig Strom benötigen. Die grundlegende Haustechnik und die Öl-Heizung sollen laufen. Da sollten 500W ausreichen, vielleicht auch weniger (habe ich noch nicht genau nachgemessen, was das Minimum wäre).

  • Mit einer 7-8kWh Batterie sollte man also auch problemlos die Nacht schaffen. Wobei ich mir gar nicht sicher bin, ob bei gesteuerten Netzabschaltungen die ENBs die Abschaltungen so lange machen. Eigentlich glaube ich hier eher an ein Worst-Case-Szenario, wo einzelne Gemeinden für gewisse Zeit vom Netz genommen werden könnten, wenn der zur Verfügung stehende Strom in Peakzeiten nicht ausreicht. Das wären dann jeweils höchstens ein paar Stunden, für die auch eine kleinere Batterie reichen würde Roll
  • Da ich nur wenig Leistung benötige, braucht es eigentlich auch keinen fetten oder gar mehrere MP2s. Ein 3000er müsste doch eigentlich reichen, oder?

  • Da kommt dann aber immer wieder die 1:1-Regel auf, die beim MP2 gleiche Leistung wie installierte Leistung vorschreibt. (Das wären dann hier 30kWp!). Ich verstehe aber nicht wirklich, warum eigentlich? Müsste der MP2 nicht den WR im Inselbetrieb per Frequenzerhöhung runterregeln oder gar abschalten können?

  •    
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    profantus
    (@profantus)
    Mitglied Wiki-Moderatoren
    Beigetreten: Vor 3 Jahren
    Beiträge: 1198
     

    Der Huawei kann über die Frequenz geregelt werden dazu gibt es Optionen die im Benuzterhandbuch beschrieben sind.
    Alle drei Phasen zusammen zu Brücken und aus einem 3 Phasigen WR einen 1 Phasigen zu machen wird nicht gehen denke ich. Da hätte ich Angst das der WR sich in Rauch auflöst 😀

    HOWTO Wechselrichter Dimensionierung


       
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    voltmeter
    (@voltmeter)
    Yoda
    Beigetreten: Vor 4 Jahren
    Beiträge: 7758
     

    Wenns nur einige Stunden sind wird eine usv mit externem Akku wohl das günstigste sein.

    30kw und ersatzstrom wird sehr sehr teuer

    Projekt 80kWh / 26kWp Inselanlage - SMA Sunny Island
    Sind Photovoltaik-Inselanlagen meldepflichtig?
    Warum braucht man keinen 3phasen Batteriewechselrichter?
    -- Sammelthread PV Anlagen Beispiele Umsetzung --
    Die "Energiewende" kostet eine Kugel Eis..... pro kWh am Stromzähler.


       
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    (@neuer_user)
    Vorsichtiger Stromfühler
    Beigetreten: Vor 2 Jahren
    Beiträge: 10
    Themenstarter  

    OK, danke fürs Feedback.

    Also sehe ich momentan zwei potenzielle Lösungen:

    1.) Die "kleine Lösung":
    Ein MP2 3000W mit einem Akku (dessen Grösse ich noch schauen muss) könnte für einphasigen Notstrombetrieb für ein paar Stunden die wichtigsten Verbraucher (Öl-Heizung, Haustechnik) am Leben erhalten. Die PV wäre dann inaktiv. Nach Netzstromrückkehr könnte die PV dann aber den Akku wieder laden.

    2.) Die "grosse Lösung":
    Drei MP2 3000W ebenfalls mit einem sinnvollen Akku könnten einen vollständigen dreiphasigen Ersatzstrom liefern, wodurch auch die PV-Anlage bei Sonne weiter produzieren könnte. Auch hier würde ich versuchen, nicht zu viele Verbraucher aktiv zu haben, brauche mir aber keine Gedanken wegen der Phasen zu machen (die Räume im Haus sind alle gleichmässig auf die Phasen verteilt.) Den WR würde ich dann auf etwa 30% maximale Wirkleistung abregeln (geht anscheinend gut entweder via Modbus oder RSE digitale Eingänge), so dass die 1:1 Regel dann gegeben ist.

    Was mir noch nicht ganz klar ist:
    Im Normalbetrieb (von dem ich ja generell in 99% der Zeit hoffentlich ausgehe und der ja Basis der ursprünglichen Anlagenplanung war) produziert die Anlage Überschussleistung (30kWp habe ich nie als Eigenverbrauch; vielleicht in Zukunft mal mit E-Auto oder so). D.h. auch wenn der Akku geladen wird, muss (und soll) ein Grossteil der Energie ins Netz eingespeist werden (ja, die Vergütung ist gering, aber besser als gar nicht nutzen). Mir ist unklar, ob die MP2 hier eine Leistungsbegrenzung haben? Also ein MP2 3000 kann maximal 3kW in den Akku laden oder 3kW aus dem Akku ziehen. Kann er etwa auch nur maximal 3kW vom WR ins Netz einspeisen? (Falls ja, dann ade schöne Idee...)

    EDIT: Habe jetzt auch Diagramme gesehen, wo der MP2 anscheinend parallel zum WR geschaltet ist. Bisher war ich davon ausgegangen, dass der MP2 in die Linie geschaltet wird (Netz bei ACIn und WR/Last bei ACOut). Daher die obige Frage. Wenn es natürlich auch parallel geht, dann dürfte sich die Frage natürlich erübrigen. Dann bräuchte man aber noch eine Netztrennung bei Netzausfall (von der ich ausgegangen bin, dass der MP2 dies tut). 😕


       
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    voltmeter
    (@voltmeter)
    Yoda
    Beigetreten: Vor 4 Jahren
    Beiträge: 7758
     

    Also ein MP2 3000 kann maximal 3kW in den Akku laden oder 3kW aus dem Akku ziehen.

    das lese ich oft, nein kann er nicht er kann nur 2,4kw! datenblatt lesen!

    und ja 2,4kw laden / endladen mehr geht nicht pro mp2 3000

    wenn du einen mp2 sagen den 5000er mit 4kw leistung installierst
    hat das aber noch weitere vorteile du kannst den eigenstrom anteil deutlich erhöhen denn dann speist der mp2 ins netz aus dem akku wenn du netzbezug hast und hält den stromzähler auf 0

    der mp2 trennt das netz automatisch wenn du am ac out 1 eine phase deines hause anschließt ist alles auf dieser phase notstromversorgt solange dein akku ladung hat

    Projekt 80kWh / 26kWp Inselanlage - SMA Sunny Island
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    (@neuer_user)
    Vorsichtiger Stromfühler
    Beigetreten: Vor 2 Jahren
    Beiträge: 10
    Themenstarter  

    Gut, danke für die Info. Also 2.4kW statt 3kW. Bzw dreiphasig für die "grosse Lösung" wären das dann 7.2kW.

    Wenn ich das richtig sehe, würde der noch bezahlbare Pylontech 5000 einen empfohlenen Lade-/Entladestrom von 80A haben, was bei 48V dann eh nur 3840W entspräche, bzw bei einem grösseren Ausbau von zwei parallelen Akkus 7,6kW. Was aber auch für mein Haus in so ziemlich 99% aller Situationen ausreichen sollte.

    Aber für mich unklar sind eben noch die paar Punkte hier:

  • Wenn ich Netz an den/die MP2 an ACIn und WR und Last an ACOut anschliesse, kann der MP2 mehr als 3kVA in das Netz zurückspeisen, wenn diese Leistung aus der PV erzeugt wird? Oder gibt es da ebenfalls die 3kVA Grenze? (Ich hoffe, die gilt nur für Leistung von/zum Akku.)

  • Sollte es die Grenze auch für die reine "Durchleitung" vom WR ins Netz geben, müsste ich den MP2 parallel anschliessen, d.h. nur ACIn, wenn ich das richtig verstehe. Macht der MP2 denn unter diesen Umständen immer noch Notstrom bei Netzausfall? (Dann bräuchte ich natürlich eine separate Netztrennung.)
  • Die erste Lösung wäre natürlich viel eleganter, da der MP2 dann die Netztrennung machen würde.


       
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    (@neuer_user)
    Vorsichtiger Stromfühler
    Beigetreten: Vor 2 Jahren
    Beiträge: 10
    Themenstarter  

    Also einmal grafisch dargestellt: Kann ein MP2 3000 mehr als 3kVA im Normalbetrieb an AC-Leistung aus der Produktion des WR ins Netz zurückspeisen? Oder ist das auch limitiert?


       
    AntwortZitat
    (@neuer_user)
    Vorsichtiger Stromfühler
    Beigetreten: Vor 2 Jahren
    Beiträge: 10
    Themenstarter  

    Schon wieder etwas neues gelernt: Die "kleine Lösung" ist nicht möglich, da das Haus mit einem gemeinsamen Neutralleiter verkabelt ist. Ich müsste also das ganze Haus neu verdrahten, um die Neutralleiter nach Phasen zu trennen, wenn ich nur einen MP2 einsetzen würde. 🙁

    Also muss es wohl doch direkt die "grosse Lösung " sein mit drei MP2s.


       
    AntwortZitat
    voltmeter
    (@voltmeter)
    Yoda
    Beigetreten: Vor 4 Jahren
    Beiträge: 7758
     

    die häuser sind immer mit nur einem neutralleiter verdrahtet und nicht mit 3
    da muss nichts geändert werden

    Projekt 80kWh / 26kWp Inselanlage - SMA Sunny Island
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    AntwortZitat
    (@autoschrauberix)
    Heroischer Stromgenerator
    Beigetreten: Vor 3 Jahren
    Beiträge: 1080
     

    Schon wieder etwas neues gelernt: Die "kleine Lösung" ist nicht möglich, da das Haus mit einem gemeinsamen Neutralleiter verkabelt ist. Ich müsste also das ganze Haus neu verdrahten, um die Neutralleiter nach Phasen zu trennen, wenn ich nur einen MP2 einsetzen würde. 🙁

    Also muss es wohl doch direkt die "grosse Lösung " sein mit drei MP2s.

    Wolltest Du die Phasen alle auf einen MP2 legen ? Nur dann ist das ein Thema.
    Wenn dein Solar Inverter ohne Netz laufen soll brauchtst Du die große Lösung, der springt nicht an wenn er nicht an allen 3 Phasen ein Netz sieht.

    Das mit der 1:1 Regel ist darauf zurückzuführen, dass der MP2 mit dem Strom der vom PV Wechselrichter kommt auch fertig werden muss. Das kann mit der Abregelung nicht sichergestellt werden, fällt schlagartig die Last, z.B. Du machst den Herd aus, ist die Regelung zu langsam und der MP2 geht in Rauch auf und dazu möglicherweise noch ein paar empfindliche Geräte in deinem Haushalt.


       
    AntwortZitat
    (@neuer_user)
    Vorsichtiger Stromfühler
    Beigetreten: Vor 2 Jahren
    Beiträge: 10
    Themenstarter  

    die häuser sind immer mit nur einem neutralleiter verdrahtet und nicht mit 3
    da muss nichts geändert werden

    Ich habe diese Diskussion im Netz gefunden: https://community.victronenergy.com/questions/124297/solo-multiplus-ii-im-dreiphasigen-hausnetz.html

    Dort heisst es, der N-Leiter muss für die eine Phase separat geführt werden. Daher meine Schlussfolgerung, dass das nicht gehen würde ohne dass ich die gesamte Hausverkabelung im Schaltkasten neu machen muss, da dort immer nur ein N-Leiter für alle Phasen genutzt wird.

    Gleiche Aussage in diesem Thread: https://community.victronenergy.com/questions/153147/multiplus-ii-5000-parallelbetrieb-evu-netz-n-leite.html

    Die "kleine" Lösung wäre sonst schon interessant, da verhältnismässig "kostengünstig"...


       
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    profantus
    (@profantus)
    Mitglied Wiki-Moderatoren
    Beigetreten: Vor 3 Jahren
    Beiträge: 1198
     

    Dort heisst es, der N-Leiter muss für die eine Phase separat geführt werden. Daher meine Schlussfolgerung, dass das nicht gehen würde ohne dass ich die gesamte Hausverkabelung im Schaltkasten neu machen muss, da dort immer nur ein N-Leiter für alle Phasen genutzt wird.

    Ja das stimmt alles was an ACout vom MP2 abgeht muss einen separaten N Leiter haben.
    Das lässt sich je nach Anlage leicht im Zählerschrank umlegen.

    Problematisch wird das mit Unterverteilungen.

    HOWTO Wechselrichter Dimensionierung


       
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    voltmeter
    (@voltmeter)
    Yoda
    Beigetreten: Vor 4 Jahren
    Beiträge: 7758
     

    Kann man das nicht mit einem Netz notstrom Umschalter lösen ? dann braucht man nicht neue Kabel ziehen und kann gleich noch eine phasenkopplung mit integrieren um das ganze Haus auf ac out 1 zu schalten

    Projekt 80kWh / 26kWp Inselanlage - SMA Sunny Island
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    Warum braucht man keinen 3phasen Batteriewechselrichter?
    -- Sammelthread PV Anlagen Beispiele Umsetzung --
    Die "Energiewende" kostet eine Kugel Eis..... pro kWh am Stromzähler.


       
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