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Bifazial auf Satteldach vs. Monofazial - oder wie wird die Leistungsangabe bei Bifazialen gemessen?

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uhu
 uhu
(@uhu)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 10 Monaten
Beiträge: 15
Themenstarter  

Hallo zusammen

Mir ist klar, was der Vorteil von Bifazialen Modulen ist. Ich verstehe aber nicht, wie ich die Leistungsangabe in Datenblätter verstehen muss: Ist das a) nur Bestrahlung von Vorderseite oder b) inkl. Rückseite. Wie wird im ersten Fall (nur Vorderseite) sichergestellt, dass kein Licht an die Rückseite kommt? Im Datenblatt von Link 1 steht, dass "Bifaciality = Pmax,rear/Rated Pmax,front". Im Fall a) würde das heissen, dass Vorderseite 445Wp macht, und Rückseite macht zusätzlich (bei gleicher Lichtintensität) noch zusätzlich 356Wp (=80% von 445Wp). Das kann ich mir nicht vorstellen. Im Fall b) heisst das aber: Vorderseite = 247Wp, Rückseite = 189Wp (zusammen = 445W, oder eben Rüchseite/Vorderseite = 80%). Und das kann ich mir auch nicht vorstellen. --> weiss da jemand mehr Bescheid wie die Leistungsangabe von bifazialen Modulen zu verstehen ist.

Konkret: Ich habe ein Satteldach und wil Solarmodule drauf. Da gibt es günstige Bifaziale mit 445Wp für 89.- (Link 1), oder Monofaziale mit 445Wp für 92.- (Link 2). Also preislich sind beide gleich teuer. Link 1 hätte den Vorteil, dass ich da eh schon anderes bestellen werde und somit alles aus einer Hand hätte, aber ich bin mir unsicher, ob die von Link 2 doch ggf. besser sind. Was empfehlt ihr mir? Beide Module sind Doppelglas.

Vielen Dank schonmal im Voraus
Emanuel

Link 1: https://venturama-solar.de/produkt/ja-solar-jam54d40-445w-black-frame-bifazial-glas-glas-modul/
Link 2: https://sauerlaender-solarmarkt.de/Photovoltaik/Solarmodule/Trina-Solar/Trina-Vertex-S-TSM-NEG9R-28-445-BFR-Glas-Glas.html


   
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(@leverkusen3)
Heroischer Stromgenerator
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 1071
 

Halloh

Ich verstehe die Datenblätter so, das die höhere Leistung bei Bestrahlung von vorn und die Geringere bei Bestrahlung der Rückseite erzielt werden kann. 

Mehrleistung gegenüber monofazialen Modulen lässt sich damit nur erzielen, wenn auch Licht auf die Rückseite fällt. Bei dichter Verlegung direkt auf dem Dach wird dieser Effekt eher gering sein.

Sind bifaziale Module genau so stabil wie Monofaziale? Die gesamte Glasdicke ist auf zwei dünne Scheiben aufgeteilt. Der dicke Kunststoffträger, der die Rückseite der monofazialen Module schützt, entfällt.

Wenn nicht gerade ein Solarzaun oder eine Anlage die auf dem Wasser schwimmt geplant ist, würde ich monofaziale Module bevorzugen.

mit freundlichen Grüßen

Thomas


   
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uhu
 uhu
(@uhu)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 10 Monaten
Beiträge: 15
Themenstarter  

Hallo Thomas

Danke für deine Antwort. Was meinst du mit höherer und geringer Leistung bei "Ich verstehe die Datenblätter so, das die höhere Leistung bei Bestrahlung von vorn und die Geringere bei Bestrahlung der Rückseite erzielt werden kann. "? Im Datenblatt sehe ich nur eine Leistungsangabe, oder übersehe ich da etwas?

Grüsse
Emanuel


   
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Win
 Win
(@win)
Mitglied Moderator
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 7985
 

Veröffentlicht von: @uhu

s: Ist das a) nur Bestrahlung von Vorderseite oder b) inkl. Rückseite. Wie wird im ersten Fall (nur Vorderseite) sichergestellt, dass kein Licht an die Rückseite kommt? Im Datenblatt von Link 1 steht, dass "Bifaciality = Pmax,rear/Rated Pmax,front". Im Fall a) würde das heissen, dass Vorderseite 445Wp macht, und Rückseite macht zusätzlich (bei gleicher Lichtintensität) noch zusätzlich 356Wp (=80% von 445Wp). Das kann ich mir nicht vorstellen. Im Fall b) heisst das aber: Vorderseite = 247Wp, Rückseite = 189Wp (zusammen = 445W, oder eben Rüchseite/Vorderseite = 80%). Und das kann ich mir auch nicht vorstellen. --> weiss da jemand mehr Bescheid wie die Leistungsangabe von bifazialen Modulen zu verstehen ist.

Im ersten Datenblatt wird ja erstmal der Wert nach STC angegeben. Das dürfte standardisiert nur von vorne sein. Wenn die z.B. auf einer schwarzen Unterlage aufliegen, hast du so gut wie keine Strahlung von hinten.

Dann gibt es den zweiten Wert "with 10% Solar irradiation ratio". Da vermute ich, wird man nochmal 10% zusätzlich von hinten beleuchten. Nur so machen die Werte Sinn.

Die 10% Rückseite nimmt man vermutlich, um an praxisnahen Szenarien dran zu sein.

Was die Stabilität angeht, würde ich auf den Wert "Maximum Static Load, Front" schauen. Ich denke, da nimmt sich Glas/Glas und Glas/Kunststoff nicht viel.

Diese r Beitrag wurde geändert Vor 9 Monaten von Win

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uhu
 uhu
(@uhu)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 10 Monaten
Beiträge: 15
Themenstarter  

Ist das mit der schwarzen Unterlage eine Vermutung oder ist das wirklich so? Ich habe diesbezüglich aufm Internet nichts gefunden - vermutlich gibt's sicher eine (kostenpflichtige) Norm, die das Testprozedere vorschreibt.
Ja, das mit den 10% "Solar irritation ratio" könnte vermutlich das sein, dass die 445Wp nun auf 481Wp gehen. Danke für den Hinweis.


   
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Win
 Win
(@win)
Mitglied Moderator
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 7985
 

Veröffentlicht von: @uhu

Ist das mit der schwarzen Unterlage eine Vermutung oder ist das wirklich so?

Vermutung. Ich könnte mir vorstellen, dass die Norm da noch gar keine Vorgaben gemacht hat, weil es zu dieser Zeit noch keine bifazialen Module gab. Wenn man als Hersteller aber vermessen möchte, was die Vorderseite an Leistung bringt, muss man logischerweise dafür sorgen, dass die Rückseite kein Licht abbekommt.

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uhu
 uhu
(@uhu)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 10 Monaten
Beiträge: 15
Themenstarter  

Veröffentlicht von: @win

Wenn man als Hersteller aber vermessen möchte, was die Vorderseite an Leistung bringt, muss man logischerweise dafür sorgen, dass die Rückseite kein Licht abbekommt.

Das stimmt schon, aber die Marketingabteilung wird davon nichts wissen wollen, sondern ins Datenblatt die Zahl reinschreiben, die sich besser verkaufen lässt. 🤥 
Zumindest ist das bei uns so (anderes, technisches Gebiet), aber ich als Entwicklungsingenieur muss da die Jungs vom Verkauf immer bremsen und sagen, dass da noch ein grosser Unterschied ist zwischen, dem was wir schwarz auf weiss zusichern können/wollen und dem was unser Gerät kann 😕 


   
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Win
 Win
(@win)
Mitglied Moderator
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 7985
 

Stimmt schon, aber wenn bifaziale Module auf der Vorderseite nicht die Leistung rein von der Vorderseite hätten und da gemogelt würde, würde man es 1. schon in zahlreichen Foren und Youtube-Videos erfahren haben und 2. müssten dann die bifazialen Module lt. Datenblatt deutlich besser abschneiden bei der gegebenen Fläche. Also auch höherer Wirkungsgrad. Das ist doch aber nicht so oder hast du da andere Beobachtungen gemacht?

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uhu
 uhu
(@uhu)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 10 Monaten
Beiträge: 15
Themenstarter  

Ja, das ist ein gutes Argument! Schöner wäre es dennoch, wenn da Klarheit bestünde. Aber wie so oft hinkt Politik/Regulatorien der Technik hinterher.
Fazit: Ich werde die Bifazialen von JaSolar kaufen, auch wenn mir das Bifaziale nichts bringt - Hauptsache keinen Nachteil. Ein weiterer Vorteil der JaSolar-Module ist in meinem Fall die geringere Leerlaufspannung: Bei 18 Modulen und -15°C Winter bin ich beim Hybridinverter mit max. 1000V-Eingang auf der sicheren Seite als bei den Trina-Modulen.

Danke für eure Hilfen!!


   
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 fpg
(@fpg)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 35
 

Moin,

wie lichtdurchlässig sind solche Module ? Ich plane für mein Kaltdach (Satteldach, süd-süd-ost, 45° Neigung) Trina Vertex bifazial Module zu montieren. Preislich sind die recht interessant und ich hoffe, dass das ggf. duchscheinende Restlicht meinen Dachstuhl noch soweit erwärmt, dass die dort plazierte Wärmepumpe davon profitieren kann. An kalten, sonnigen Tagen ist so ein Dachboden schon recht warm gegenüber der Aussenluft. Diesen Gewinn wollte ich möglichst erhalten.

 

Bestes vom fpg


   
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