Hallo, ich habe eine Frage zur Installation des Wechselrichters. Die Tage wurde jetzt meine PV-Anlage installiert, bei der Installation des Wechselrichters hat der Elektroinstallateur den Wechselrichter direkt hinter den Zähler aufgelegt. Also direkt ohne Sicherungen und FI.
Der Wechselrichter ist in einer Unterverteilung aufgelegt und die Leitung aus der Unterverteilung geht direkt ohne Sicherung und FI auf den Klemmenblock hinter dem Zähler.
In der Unterverteilung ist ein FI für die übrigen Elektroinstallation vorhanden, aber mir wurde gesagt der Wechselrichter darf nicht über den FI gehen.
Jetzt habe ich einen Wechselrichter Solar Edge, der ohne FI mit dem Netz verbunden ist. Wenn jetzt ein Fehlerfall beim Wechselrichter auftritt, sagen wir mal das 230V am Gehäuse anliegt, dann schützt kein FI. Habe da so ein schlechtes Gefühl bei der Sache. Ist das so korrekt den Wechselrichter direkt ohne Sicherung und FI zu verdrahten?
Danke für ein Feedback!
Ohne FI ist ok. Mein SMA Tripower lässt einen 30mA FI auslösen, sobald er anfängt einzuspeisen. Geht also garnicht mit FI.
Aber Leitungsschutzschalter sollten eigentlich schon davor sein. Schau nochmal in der Unterverteilung ob der WR wirklich keine hat.
Der Abgang zur Unterverteilung ohne Sicherungen ist ok, wenn der Querschnitt gross genug ist (16mm2). Ich würde aber immer Sicherungen vorsehen, alleine um die Unterverteilung freizuschalten ohne alles stillzulegen.
Mach doch mal ein Foto von deinem Zählerschrank.
Wenn jetzt ein Fehlerfall beim Wechselrichter auftritt, sagen wir mal das 230V am Gehäuse anliegt, dann schützt kein FI.
Es gibt noch weitere Schutzkonzepte: Entweder dein Wechselrichter ist schutzisoliert, so dass du gar keine metallischen Teile hast, wo ein Strom bei Berührung fließen kann. Oder ein metallisches Gehäuse wurde geerdet. Damit fliegt die Sicherung im Fehlerfall. In deinem Fall dann die Hauptsicherung.
Finde ich auch etwas verwunderlich, keine Leitungsschutzschalter vor dem Wechselrichter zu haben. Schon aus praktischen Gründen würde ich die vorsehen.
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Ist das so korrekt den Wechselrichter direkt ohne Sicherung und FI zu verdrahten?
Solche Fragen beantwortet eigentlich die Anleitung. Was steht denn in der zum Thema FI drin?
Ansonsten sehe ich das wie René: in die Zuleitung gehört nicht nur als Abschalteinrichtung, sondern auch als Leitungsschutz ein passender LSS. Auch das sollte aber in der Anleitung beschrieben sein.
Oliver
Bei mir wollte der Elektriker da wo der Wechselrichter hängt und im Zählerschrank einen LSS-Schalter.
Macht bei mir auch durchaus Sinn, denn die sind 30m auseinander.
Auch wollte er beim Victron Multiplus wg. Metallgehäuse einen FI haben.
Jo der braucht keinen FI das ist schon mal lobenswert. Und was den Leitungsschutz angeht... Jeder Wette das der einen hat.
Beim Schutz mit Leitungsschutzschaltern muss dann noch überprüft werden, ob die vorgeschriebene Auslösezeit (0,4 Sekunden im TN Netz) eingehalten wird. Dazu wird die Schleifenimpedanz gemessen und daraus der fließende Kurzschlussstrom berechnet. Dieser muss dann größer sein wie der notwendige Auslösestrom der vorgeschalteten Sicherung. Bei einem B16A Leitungsschutzschalter ist dies 80A. (B-Charakteristik 3 bis 5 fache Nennstrom, 5 x 16A = 80A).
Nur dann ist die Schutzmaßnahme "Schutz durch abschalten in Fehlerfall" gewährleistet. Andernfalls muss entweder die Schleifenimpedanz durch verlegen größerer Querschnitte verkleinert werden oder eine andere Sicherung mit weniger Auslösestrom verbaut werden. Ist beides nicht möglich kann die Schutzmaßnahme durch den Einbau eines RCD (FI-Schutzschalter) gewährleistet werden.
Das sagt die VDE Norm, aber nicht jeder Elektriker nimmt es so genau. Er bestätigt die Einhaltung der Normen aber mit seiner Unterschrift 😉
Naja, bei ein paar Meter Leitungslänge von der Unterverteilung mir den LSS zum Wechselrichter, und dazu ohne weitere Klemmstellen dazwischen, kann man das Thema Schleifenimpedanz wohl doch relativ entspannt angehen.
Oliver
Wahrscheinlich wird die Schleifenimpedanz in Ordnung sein. Es ist aber wie der Name schon sagt der Widerstand der kompletten Schleife. Also vom Trafo 10kV/400V bis zum Verbraucher und über den PE / PEN zurück bis zum Sternpunkt des Trafos. Die Entfernung bis zum Trafo spielt also auch eine Rolle.
Der meiste Widerstand kommt allerdings auf den letzten Metern, da dort die Querschnitte entsprechend kleiner sind.