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Moin,
ich habe von einer Fa. Lumenion in Berlin gelesen.
Lumenion speichert PV und Windstrom in einem Stahlspeicher im MW Bereich.
Später kann die Energie als Wärme oder Kälte entnommen werden.
z.B. Vattenfall soll so eine Anlage im operativen Einsatz in Berlin haben.
Das würde mich interessieren.
Hat jemand noch mehr Informationen?
VG
Jens
Hmmm....
das hat mich auch gerade interessiert.
Hier mal ein paar Überschlagsrechnungen um zu sehen wie sinnig das ist im Vergleich zu z.B. Wasserpufferspeicher
spez. Wärme => Wasser hat 4181 J/(kg*K) <=> Eisen 444 J/(kg*K) => Faktor 9.4
spez. Dichte => Wasser 1kg/l <=> Eisen 7,8 kg/l => => Faktor 0,128
Vom Volumen her bei gleicher Temp- Differenz also Faktor 9.4 x 0.128 = 1.2 .... also 20% Volumenvorteil für Wasser.
Aber Eisen kann man höher erwärmen bevor es verdampft => die arbeiten mit 650 grad Celsius => Vorteil Faktor 5 bis 6 für Eisen bei gleichem Volumen
Um 1 to = 1000kg Eisen von 100 auf 600 grad zu erwärmen braucht man ca. 60 kWh
Die haben einen 2,4MWh Speicher auf Ihrer Website
benötigen also 2,4 MWh / 60kWh = 40to Stahl = ca 4 Kubikmeter
Um 1 to = 1000kg Wasser von 10 auf 90 grad zu erwärmen braucht man ca. 92 kWh
Für diesselbe Wärmemenge/Energie 2,4 MWh hätte man also 26 Kubikmeter Wasser benötigt.
Pufferspeicher von 10 Kubikmeter gibt es als Standardgröße
Auf deren Website steht:
Durch den Einsatz unseres Speichers (Speicherkapazität: 2,4 MWh)
wird die CO2-Bilanz von 362 Wohnungen am Bottroper Weg weiter verbessert.
Pro Wohnung also 2,4 MWh / 362 = 6,6 kWh Wärmespeicher pro Wohnung
Irgendwie komme ich zu dem Schluss, dass das die Speicherprobleme bei der Energiewende nicht löst.
Wer Rechen oder Denkfehler findet....bitte melden :=)
Ja, immer diese kleinen Wunder 😉
1 kWp Ost / 3,7 kWp West / 34 kWh LiFePO4 Inselanlage
Das hohe Temperaturniveau hat den Vorteil, dass man eine Turbine zur Stromerzeugung betreiben kann. Da sind die Alternativen Flüssigsalz und Sand insbesondere. Bei Flüssigsalz stößt man bei 600 Grad an Grenzen, weil die bei CSP (concentrating solar power) üblichen Salze anfangen sich zu zersetzen. Ein etwas höheres Temperaturniveau hilft bei der Effizienz der Turbine. Bei Sand hat man noch Probleme mit dem Wärmetausch, ich meine auch mit Staub und damit Zusetzung des Speichers.
Mit den thermischen Speichern könnte man Kohlekraftwerksstandorte gegebenenfalls weiter nutzen, außerdem ist es interessant für Anwendungen, wo man ein höheres Temperaturniveau braucht. Das fängt bei Bäckereien an und geht bis zu Schmelzprozessen um die 450 Grad Celsius.
Den 6 kWh pro Wohnung würde ich nicht zu viel Bedeutung geben, das scheint eine kleine Anlage zu sein, die daher relativ risikofrei in ein bestehendes Fernwärmekonzept integriert werden kann.
Dass das kein Saisonalspeicher ist, der alleine den Wärmebedarf von Hunderten durchschnittlich isolierten 100 m2 Wohnungen (also etwa 100 kWh/m2 mal 100 m2 = 10000 kWh Wärme) bei einem Demonstrationsprojekt decken würde, würde ich jetzt nicht überbewerten.
Das ist nicht der Stein der Waisen, der da entdeckt wurde, es ist aber auch kein komplett bedeutungsloser Quacksalber Unsinn. Es ist potentiell ein interessanter, kleiner Baustein für ein paar Nischen in der Energiewende, besonders für Hochtemperaturprozesswärme und Speicherung über ein paar Stunden bis Tage.
Meine vorige Rechnung hat einen kleinen Fehler 40to Stahl sind 5.1 Kubikmeter nicht 4 Kubikmeter
Das hohe Temperaturniveau hat den Vorteil, dass man eine Turbine zur Stromerzeugung betreiben kann.
Stromerzeugung über Dampf und Turbine ist schon klar. Aber Vorteil ? .....weiss nicht.....
Mit den thermischen Speichern könnte man Kohlekraftwerksstandorte gegebenenfalls weiter nutzen
Nehmen wir mal ein mittelgroßes Kraftwerk mit 1000 MW dann bräuchte man grob 3000MW Wärme dafür
Nehmen wir an, das soll nun 1 Stunde laufen. Dafür braucht man 3000MWh Wärmeenergie.
Dazu braucht es bei delta T=500° insgesamt 3000/2,4 * 40t = 50.000 to oder 6400 Kubikmeter Eisen,
Wenn man 1 Tag überbrücken will, dann eben das 24fache davon.
interessant für Anwendungen, wo man ein höheres Temperaturniveau braucht. Das fängt bei Bäckereien an und geht bis zu Schmelzprozessen um die 450 Grad Celsius.
Nur brauchen die aktuellen Bäckereiöfen wohl Gas oder Strom ?
Der durchschnittliche Verbrauch einer Bäckerei mit strombetriebenen Backöfen liegt (ohne Transport) bei 3,2 bis 3,6 kWh/kg pro Jahr. Die kg beziehen sich auf das kg Mehl.
Um trotzdem mal abzuschätzen ob das System für Bäckereien ginge, müsste man mal rechnen, wieviel kg Stahl im Energiespeicher man pro kg Mehl bei typischen Bäckereifertigungszeiten und übers Jahr verteilt braucht. Das ist aber nun kein einfacher Dreisatz mehr....
Das ist nicht der Stein der Waisen, der da entdeckt wurde, es ist aber auch kein komplett bedeutungsloser Quacksalber Unsinn.
Immerhin wurde das Projekt gefördert.
Es ist potentiell ein interessanter, kleiner Baustein für ein paar Nischen in der Energiewende, besonders für Hochtemperaturprozesswärme und Speicherung über ein paar Stunden bis Tage.
Naja.....