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Hallo ihr!
Ich und ein Freund beschäftigen uns schon länger mit der Idee mehrere Batterien zusammen zu schalten, kurz vor weg wir habe beide nicht die größte Ahnung von Elektrotechnik usw.... Unser Ausgangspunkt wäre, dass wir mehrere Akku-Packs von E-Bikes kaufen möchten, um eine mobile Stromversorgung zu realisieren.
Das Ziel ist es, 10 Baugleiche Akkus mit 48V die aus 18650 Akkus mit jeweilseigenen BMS bestehen zusammen zu verwenden. Die zukünftigen Verbraucher benötigen 230V Wechselstrom, heißt es wird auch ein Wechselrichter benötigt.
Bei der Recherche und Gespräche mit Leuten die laut eigener Aussage(und E-Technik Meisterschein) davon Ahnung haben sind wir auf Mutli-String Wechselrichter gestoßen. Grundlegend fragen wir uns ob das sogenannten Beschattungsmanagement auch für das entladen der Batterien nutzen können. Heißt also mehrere Batterien anstatt der Solarzellen über den MPPT-Controller an den Wechselrichter anschließen die die einzelnen Batterien vor schädlichen Ausgleichsströmen schützen sollen. Die Kennzahlen für die Akkus müsste im MPPT-Controller natürlich an die Batterien angepasst werden usw..
Die Hoffnung ist, dass wir dadurch dann auch im Betrieb einzelne Akkus austauschen können, um so die Kapazität zu erweitern. Daher auch die Entscheidung für E-bike Akkus, da diese in einem Stabilen Gehäuse und mit eigener Spannungsanzeige kommen. Es geht uns wirklich um die Machbarkeit mit diesen Akkus, Alternativen wollen wir vorerst nicht wirklich in Betracht ziehen.
Ich hoffe das ganze ist verständlich. Es würde mich interessieren ob ihr das für eine totale schnaps oder eine realistische Idee haltet.
Kurzform: Schnapsidee
kurze Begründung: eBike-Akkus haben den falschen Spannungsbereich für gängige Multistringwechselrichter mit Schattenmanagement + wie wollt ihr die Akkus denn wieder laden?
die etwas längere Form:
man kann zwar Akkus / Batterien an den PV-EIngang von Wechselrichtern anschließen, jedoch muss dann
1. die Batteriespannung im PV-EIngangsspannungsbereich liegen, und größere Multistring-WR mit Schattenmanagement liegen da eher im Bereich zwischen 300 und 800 oder gar 1.000 Volt, das passt nicht
2. zudem sollte die Batteriespannung zwar innerhalb des PV-EIngangsspannungsbereiches liegen, aber zudem außerhalb des MPPT Spannungsbereiches, da ansonsten der MPPT ständig am tracken ist und seinen Innenwiderstand entsprechend versucht anzupassen
3. selbst wenn 1 + 2 gegeben sind muss man die Geschichte dann noch ausgangsseitig irgendwie regeln um die Leistung zu begrenzen, ansonsten zieht der WR permanent mit 100% der möglichen Leistung Strom aus den Batterien
Sprich: das ist eine komplette Bastellösung die idR nur gemacht wird mit einem kleinen (Micro-)Wechselrichter um z.B. 100 - 200W permanent als Nachteinspeisung im Haus umzusetzen. Bei einem kleinen Mikrowechselrichter wie dem GMI / WVC / SD oder den von Envertech passt dann auch der Spannungsbereich, da die idR nur ein PV-Panel pro EIngang erlauben, und man da mit Akkus auch in einen günstigen Spannungsbereich kommt.
Aber auch da gibt es das Problem aus 3. und zudem wird man auch schnell Hitzeprobleme bekommen, da diese WR idR nicht für eine dauerhafte, 100% Belastung ausgelegt sind wie das aber beim Batteriebetrieb sein wird. Das sieht man beispielsweise auch gut an Wechselrichtern, die offz. für PV-Betrieb wie auch für Batteriebetrieb freigegeben sind (muss man per Einstellungsoption dann aber anwählen) wie beim SUN GTIL2 oder beim SoyoSource 1200. Im Batteriemodus werden beide Modelle in der Leistung etwa 25% gedrosselt um die Thermik in den Griff zu bekommen.
Prinzipiell geht das, mehrere eBike-Akkus als Speicher zu benutzen, wieso auch nicht. Schwierig wird das nur bei solchen Akkus, die nur mit einem dazugehörigen Motor / Controller funktionieren wie beispielsweise die von Bosch, mit denen kann man außerhalb des eBikes nichts anfangen.
Aber ich sehe noch immer keinen Grund, wieso man nicht mehrere eBike-Akkus einfach parallel schalten und ganz normal wie eine große Batterie auch - an den Batterieeingang eines ganz normalen Batteriewechselrichters anschließen sollte.
Ausgleichsströme wird es keine geben, bei einer Parallelschaltung ist die Spannung auf allen Packs immer dieselbe, aber das sollten auch Deine Meisterfreunde wissen.
Ausgeglichen wird höchstens, wenn ein Pack weniger fit ist als die anderen und deswegen bei Belastung schneller leer wird. Dann schaltet das BMS eben früher ab als bei den anderen, und sobald dann das Akkusystem wieder geladen wird schaltet sich das leere Pack wieder hinzu. Auch kein Problem.
Im Innern eines eBike-Akkus passiert ja nichts anderes, da sind ja auch immer mehrere einzelne Zellen parallel geschaltet von denen welche fitter sein können als andere und deswegen im Belastungsfall kurzzeitig Ausgleichsströme fließen können.
Zudem stellt sich bei einem Batteriewechselrichter die Frage erst garnicht, wie man die Batterien wieder geladen bekommt. Bei der Methode per Multistringwechselrichter benötigt man dann noch ein oder gleich mehrere separate Solar-Laderegler.
Und noch ein Punkt: "Multistringwechselrichter" bedeutet in der Regel 2 Strings, mehr nicht. Aber so wie ich das verstanden habe willst Du je ein eBike-Akku anstelle eines Strings anschließen. Dann hast Du also einen 5kW Wechselrichter (darunter haben die meist nur einen String) für um 1.500€ aufwärts pro 2 eBike-Akkus.
Problematisch sehe ich generell den Preis, denn fertige / komplette eBike-Akkus kosten weitaus mehr pro kWh als einzelne Zellen + Materialien, die man benötigt um damit eine Powerwall zu bauen.
Rund 500€ kostet ein neuer 500Wh eBike-Akku = 1.000€ / kWh
ein fertiger PV-Akku kostet rund 350€ / kWh (Pylontech US2000 = 850€ für 2,4kWh)
als LiFePo4 Selbstbau landet man bei rund 100€ / kWh
als 18650er Selbstbau Powerwall bei etwa 20€ / kWh
Wenn DU günstig an eBike-Akkus rankommst dann sieht die Rechnung natürlich nochmal ganz anders aus,
dann würde ich trotzdem einen (einzelnen) Batteriewechselrichter nehmen, die Akkus parallel schalten, idealerweise jedes Pack einzeln absichern und los geht's