Hallo zusammen,
ich habe seit Kurzem eine PV Anlage mit 6 Modulen á 405W und eine DC-Leitung in meinen Heizungskeller. Dort habe ich einen DC Heizstab in den Warmwasserspeicher nachgerüstet und betreibe das System Netzunabhängig, simpel und ohne Wechselrichter. Ich find die Lösung sehr charmant, vorallem weil völlig unbürokratisch.
Nun ist es so, dass mein Wasserbehälter nur eine gewisse Menge Wärme aufnehmen kann und an sonnigen Tagen der Speicher um die Mittagszeit schon über 70 Grad Wassertemperatur hat und der Heizstab abschaltet. Wenn man allerdings gegen Abend ein Bad nehmen möchte, bricht aufgrund der geringen Speichergröße von 160L die Temperatur recht schnell ein und meine Gasheizung muss die Differenz ausgleichen.
Nun war meine Überlegung ob man die Speicherkapazität auch durch eine Batterielösung weiter vergrößern könnte…?
Außerdem hat man keine Umwandlungsverluste, da ja aller beim Gleichstrom bleibt…
@Andreas und alle: könntet ihr da eine einfache DIY-Lösung vorstellen?
VG und Danke vorab
Mace
hier ein ähnliches thema
https://www.akkudoktor.net/forum/energiewende/boilerheizung-mit-pv-und-restspeicherung/
Projekt 80kWh / 26kWp Inselanlage - SMA Sunny Island
Sind Photovoltaik-Inselanlagen meldepflichtig?
Warum braucht man keinen 3phasen Batteriewechselrichter?
-- Sammelthread PV Anlagen Beispiele Umsetzung --
Die "Energiewende" kostet eine Kugel Eis..... pro kWh am Stromzähler.
Die Lösung ist elegant, da komplett Off-Grid.
Dort habe ich einen DC Heizstab in den Warmwasserspeicher nachgerüstet
Welchen hast Du genommen? Einen ELWA von my-pv?
Zum Thema Baden:
Mit 160 Litern Wasser bei 70°C sollte man eine Badewanne deutlich mehr als einmal füllen können. Du wirst ja mindestens im Verhältnis 1:1 Kaltwasser beimischen. Problem könnte sein, dass bei Dir der Temperaturfühler für die Gasheizung recht weit unten am Brauchwasserspeicher sitzt. Es ist ja nun ein Schichtspeicher - oben bleibt's warm, unten fließt das Kaltwasser nach. Dadurch sieht der Temperatursensor wahrscheinlich recht bald Kaltwasser und wirft die Gasheizung an. Wenn Du den Sensor für den Sommerbetrieb ins obere Drittel versetzst, müsste das Regelverhalten besser sein.
Der Heizstab lässt sich nicht überreden, auf 80°C zu heizen? Also ich meine, damit die Legionellen auch wirklich ganz sicher über'n Jordan gehen... 🙂
Zum Thema Speicherung:
Wenn Du ohnehin Wärme erzeugen willst, ist thermische Speicherung viel einfacher als elektrische. Gebrauchte Brauchwasserspeicher sind nicht so arg teuer. Zweiten parallel klemmen, oder vorhandenen durch größeren ersetzen?
Die maximal effiziente Off-Grid-Lösung wäre übrigens folgende: Brauchwasserwärmepumpe nachrüsten (z.B. Ochsner Europa Mini), Bluetti-Powerbank besorgen, diese mit Solar-DC laden und mit dieser die Wärmepumpe bestromen.
Die Lösung ist elegant, da komplett Off-Grid.
Dort habe ich einen DC Heizstab in den Warmwasserspeicher nachgerüstet
Der Heizstab lässt sich nicht überreden, auf 80°C zu heizen? Also ich meine, damit die Legionellen auch wirklich ganz sicher über'n Jordan gehen.....
Dann müßte unsere Familie aber schon lange die Legionellen-Krankheit haben. Unser 200 L-Warmwasserboiler über Gas geheizt, ist schon seit 10 Jahren auf 50° eingestellt. Alles was darüber ist, ist Energieverschwendung. Unser Gasverbrauch ist damals schon um 10% zurückgegangen.
Und alle sind gesund (5köpfige Familie)
Ja, der Heizstab ist eine ELWA von MyPv. Bin super zufrieden bisher.
75 Grad sind maximal möglich aber ich habe etwas bedenken, weil ich nach dem Boiler keinen Mischer habe und dann ein REHAU Kunststoffrohrsystem. Ist jetzt schon verdammt heiß am Wasserhahn. 🧖
Ja, auch über die Idee mit dem größeren Wasserspeicher habe ich schon nachgedacht. Da könnte es evtl. Platzprobleme geben. So ein Wasserspeicher ist sicher um die 400-500€ zu bekommen zzgl. Einbau.
Die DIY-Batterielösung sollt dann zumindest nicht doppelt so teuer sein… aber ich hab noch kein Gefühl dafür. Ich dachte daran einen 1-2kWh Speicher zu bauen.
Mittelfristig werde ich sicher auf eine Wärmepumpe umsteigen, die dann auch Warmwasser mit machen soll… aber solange die Gasheizung noch tut… ist das ziemliche Verschwendung bei den aktuellen Preisen 😅
Welche Komponenten würde man denn brauchen?
Batterie, klar… Laderegler, und dann???
Wie macht man dem System klar, dass zuerst der Warmwasserspeicher geladen werden soll und danach der Akku… und dann abends oder in den Morgenstunden aus der Batterie heißes Wasser machen…
Hab zwar schon viel selbst gebaut aber mit Akku fehlt mir einfach die Erfahrung.
das mag schon sein. War bei mir auch so. Aber um die PV-Anlage maximal auszunutzen muss ich natürlich die Gasheizung noch weiter zurückschalten (45 Grad bei mir) und dann mit der PV möglichst hoch aufheizen… das Delta-T ist ja meine Speicherkapazität…
Noch ein Nachtrag… die ELWA sitz ganz unten im Speicher und bekommt immer viel frisches kaltes Wasser ab. Die Heizung misst die Temperatur etwa in der Mitte und ganz oben hab ich auch noch ein Thermometer. Bei voller Ladung bekomme ich unten an der ELWA 72 Grad und oben etwa 78Grad. Viel mehr möchte ich dem System nicht zumuten 😉
Die Heizung misst die Temperatur etwa in der Mitte
Könntest Du den Temperaturfühler der Gasheizung weiter nach oben versetzen? Siehe mein obiges Posting - dann würde die Gasheizung später anlaufen und Du hättest mehr Speichervolumen, das effektiv alleine der PV "gehört".
Dann müßte unsere Familie aber schon lange die Legionellen-Krankheit haben. Unser 200 L-Warmwasserboiler über Gas geheizt, ist schon seit 10 Jahren auf 50° eingestellt.
Im Einfamilienhaus mit eher kurzem Leitungsnetz und entsprechend kleinen stehenden Wasservolumina, die als Brutstätten für Legionellen in Frage kommen, ist das scheinbar tatsächlich nicht so kritisch. Andernfalls müsste ich wegen Legionelleninfektion eigentlich auch schon längst tot sein. In meinem Elternhaus (EFH) stand die ganzen 90er Jahre hindurch die Brauchwassertemperatur nie über 40°C. Also eigentlich ideale Vermehrungsbedingungen für Legionellen. Dennoch ist mir nicht erinnerlich, jemals vom Duschen mit legionellenverseuchtem Wasser eine Krankheit bekommen zu haben, die typische Symptome hatte.
weil ich nach dem Boiler keinen Mischer habe
Mischer nach dem Boiler...
Da bringst Du mich gerade auf eine Idee: Wenn man einen solchen nachrüstete, dann könnte man ja noch viel höher heizen. Wasser hat bei 150°C einen Sättigungsdampfdruck von ungefähr 4,7 bar absolut, das sind 3,7 bar über Atmosphäre. Ein Brauchwasserspeicher hat üblicherweise >6 bar zulässigen Betriebsdruck und hat zulaufseitig ein 6 bar Überdruckventil hinter dem Rückschlagventil. Sollte gehen. Kurzum: Man könnte das Brauchwasser doch theoretisch auf 150°C heizen, ohne dass es zu sieden beginnt. Dann muss man halt nach dem Boiler mit dem Mischer auf deutlich unter 100°C runtermischen, um größere Katastrophen im Hausnetz zu verhindern.
Mit gängigen DIN-DVGW Installationsvorschriften wird das eher nicht im Einklang stehen, aber rein physikalisch sollten 150°C im Brauchwasserspeicher durchaus gehen.
P.S.: Und wenn dann die Legionellen noch nicht tot sind, weiß ich auch nicht mehr... 🙂
die Info mit dem Mischer habe ich, weil mein Nachbar eine moderne Holzvergaserheizung mit 3000l Pufferspeicher hat 😅
Der hat auch permanent über 80 Grad Trinkwasser und ein Thermostat mischt es dann auf angenehme 55 runter.
Man könnte das Brauchwasser doch theoretisch auf 150°C heizen
💨
heiße Sache… auf jeden Fall müsste man dann bis zum Mischer alles aus Edelstahl oder Kupfer bauen
dummerweise kann die ELWA max ca.77 grad oder so