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Bitcoin Mining als Sekundärregellast

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(@henkelalex)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 12 Monaten
Beiträge: 100
 

Natürlich liegt es an der eigenen politischen Überzeugung ob man Bitcoin als feuchten Traum des Libertärkapitalismus gut findet oder nicht. Da ist es durchaus sinnvoll sich mit zu beschäftigen und auch gern mit den sozio-ökonomischen Folgen. Und das eigentlich jedes Versprechen des Bitcoins nicht gehalten werden kann (es ist weder Goldstandart, wenn eine Person/ Institution 1/21 der gesamten Währungsreserven hält, es hat dadurch trotzdem eine Zentralbank, es ist nicht dezentral (wenige Mining pools), es ist nicht sicher vor state-actors bei Angriffen, etc.) - Wenn du diese Dinge nicht auf dem Schirm hast, lohnt es sich wirklich, sich mit dem Thema noch ein bisschen länger zu beschäftigen.

 

Wenn der Bitcoin morgen bei 1.000.000€ ist dann ist es natürlich finanziell geil gewesen zu investieren. Aber das ist ja keine wirklich gute Berechungsgrundlage für die Effizienz einer Heizung. Genauso kann ich mir ne günstige Gastherme kaufen und das gesparte Geld auf "rot" im Kasino setzen. Nachher weiß man dann ob es finanziell gut ausgegangen ist, ne gute Investitionstrategie sieht aber anders aus.

 

Miner als  Heizung zu benutzen ist absoluer Blödsinn. Die Investitionskonsten von entsprechenden Minern (die mehr tun sollen als deine Füße wärmen) um ein Haus zu erwärmen ist sicherlich teurer als einer Wärmepumpe. Und eine Wärmepumpe bringt das 3-5 fache (je nach COP) von dem was du reinsteckst. Deine (eh schon zu knappe) Solarleistung im Winter müsstest du somit erstmal ungefähr vervierfachen damit du überhaupt den Strom reinkriegst das genauso effizient zu gestalten.

 

Und du verbrätest halt einfach das 4fache an Energie - Energie die wichtige andere Dinge betreiben könnte um die Energiewende und Energieautarkie voranzubringen.

 

Deine Beispiele mit Batterien sind auch quatsch. die 12 Jahre kamen daher (wie beschrieben) dass die mit Solarstrom tagsüber betrieben werden. Wenn du natürlich einen überdimensionierten Batteriespeicher hast, kannst du da vielleicht dann auf 8 Jahre kommen - aber dann musst du ehrlicherweise deinen Batteriespeicher mit einrechnen auf der Kostenseite - spoiler: Wird nicht besser.

 

Und weiterverkaufen kannst du die Dinger auch nur mit dem Wert, die grade BTC eben hat. Bei fallendem Kurs will sie dann nämlich keiner mehr haben zu dem Preis, weil die Amortisierungsberechnungen dann eben anders laufen.

Klar kann BTC mining Geld scheffeln - aber nicht in Deutschland, nicht bei 7ct Einspeisevergütung und nicht mit Grünstromüberschuss im Sommer. Von den Ethikfragen mal abgesehen.


   
JensDecker reacted
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(@forum2023)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 149
 

Veröffentlicht von: @henkelalex

es ist weder Goldstandart, wenn eine Person/ Institution 1/21 der gesamten Währungsreserven hält

Du spielst auf die Satoshi-Coins an? Okay, das ist tatsächlich heikel und nicht vorherzusagen, was passieren würde, wenn die wieder in Umlauf kämen.

Veröffentlicht von: @henkelalex

es hat dadurch trotzdem eine Zentralbank

Das verstehe ich nicht - bitte erklären.

(Mit einer Zentralbank verbinde ich eine Geldmengensteuerung und die Festlegung, wie teuer Geld ist (Zins) - beides gibt es beim Bitcoin nicht.)

Veröffentlicht von: @henkelalex

es ist nicht dezentral (wenige Mining pools)

Das ist ein Trugschluss. Ein "Mining Pool" ist nur eine lose Organisation, jeder Pool-Teilnehmer kann in nicht mal fünf Minuten auf einen beliebigen anderen Pool wechseln. Der Betreiber des Mining Pools hat also keine Machtposition. Wenn er irgendetwas tut, was seinen Pool-Teilnehmern nicht gefällt, sind die ganz schnell woanders.

Veröffentlicht von: @henkelalex

es ist nicht sicher vor state-actors bei Angriffen,

Das stimmt schon lange nicht mehr. Ein State Actor käme möglicherweise an genügend Strom, aber bei weitem nicht an genügend Mining Hardware.

 


   
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(@ps2aich)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 6 Monaten
Beiträge: 52
 

Unabhängig von den nicht-technischen Diskussionspunkten finde ich Bitcoin-Mining als regelbare Last mit Zweitnutzen ideal als Ergänzung zu Speichern mit Zweitnutzen, sowohl im privaten Bereich als auch im kommerziellen Bereich.

 

Was meine ich damit beispielhaft: 

1. Im Privaten:

Was ich mir gut vorstellen könnte, wäre ein kleiner Hausspeicher (2-5 kWh) und ein Elektroauto mit bidirektionalem Laden (60-80 kWh), letzteres wäre ein Speicher mit Zweitnutzen, dazu 30-50% flexiblem Homeoffice (damit das Auto bei Bedarf daheim steht). 
Dazu eine Gewerbeschein und einen Miner mit z.B. max. 3-4kw Leistung, wobei die Abwärme auf jeden Fall zur Warmwasserbereitung genutzt werden sollte ( mal egal mit welcher Technologie, ob als Heizstab-Ersatz oder mit BWWP kombiniert).

Dazu noch ein flexibler Stromtarif, eine gute Energiemanagement-Software und auch eine Anbindung zum Netzbetreiber zwecks Netzdienlichkeit ( ich weiß nicht, ob ich den Begriff korrekt verwende, ich meine damit Netzstabilisierung).

Fast vergessen: natürlich PV soviel wie geht auf Dach, Garage, Garten, Zaun, etc.

2. Im Kommerziellen:

An strategisch günstigen Stellen sowohl Miner als auch große Speicher (bevorzugt aus Second-Life Elektroauto-Speichern) bauen, und maximal netzdienlich betreiben ( also Überschüsse in die Speicher, wenn diese voll sind in die Miner, bei Bedarf Strom aus dem Speicher ins Netz). Die Abwärme möglichst für benachbarte industrielle Prozesse nutzen.

Das könnten private Firmen betreiben, aber - falls gesetzlich zulässig - auch die Netzbetreiber selbst.

Mir ist klar, dass es hier im Detail beliebig viele technische und gesetzliche Hürden zu lösen gibt, und es - gerade im privaten Bereich - recht unterschiedliche Szenarien geben kann.

Bezahlbar sollte es auch sein, und das wird m.E. noch eine Weile brauchen.

Insgesamt kann ich mir das technisch aber vorstellen, v.a. weil es weltweit auch schon Ansätze dazu gibt.

Quantitativ kann ich nur wenig dazu sagen, außer den Erfahrungen, die ich selbst mit Balkonkraftwerk, kleinem Speicher und meinem persönlichen Stromverbrauch bisher gesammelt habe: daher kommen die beispielhaft genannten Zahlen unter Punkt 1, wobei ich hier mit Elektroauto und bidirektionalem Laden etwas in die Zukunft extrapoliert habe.

 


   
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(@henkelalex)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 12 Monaten
Beiträge: 100
 

Veröffentlicht von: @forum2023

Mit einer Zentralbank verbinde ich eine Geldmengensteuerung und die Festlegung, wie teuer Geld ist (Zins) - beides gibt es beim Bitcoin nicht.

 

Ja, ich wollte hier nicht zu sehr ausholen weil es dann doch eben Offtopic ist. Ich meinte, wenn du ungenutzte Währungsreserven von 1/21 der Gesamtmenge hast, und jemand (in dem Fall sogar jemand den niemand kennt) jederzeit die Fluttore öffnen kann, hast du eine plötzliche, massive Inflation. Es kann sozusagen Geld gedruckt werden indem Satoshi Coins in den Markt kommen. Obwohl es vielleicht realistischer wäre Bitcoin bricht direkt zusammen weil es plötzlich einen krassen Wertverlust gibt.

 

Veröffentlicht von: @forum2023

Das ist ein Trugschluss. Ein "Mining Pool" ist nur eine lose Organisation, jeder Pool-Teilnehmer kann in nicht mal fünf Minuten auf einen beliebigen anderen Pool wechseln

 

Was ich damit meinte, zusammen mit dem state-actor Prnzip ist, dass du bloß ner Handvoll Leuten gleichzeitig eine Knarre an den Kopf halten musst um eine 51% Attacke zu fahren. Es ist etwas besser geworden, aber vor paar Jahren standen 75% der Mining Pools noch in China, heute bräuchte es etwas mehr Koordination auch über ne Staatengrenze hinweg vermutlich.

 

Wie gesagt, geht hier jetzt in Richtung offtopic. Aber keins der wirklichen Probleme wird durch Crypto (egal welcher Coleur) in einer Weise gelöst die keine entscheidenden negativen Seiteneffekte hat. Und keins ist wirkliche Dezentralität oder Demokratisierung des Geldmarktes. Leider.

 

Um zurückzukommen: Wenn man das wirklich will, wenn man das eh hat, etc. - dann ist es natürlich besser, das ganze möglichst Netzunbelastend zu machen und Abwärme möglichst zu nutzen. Aber man darf halt nicht glauben, dass es irgendwie besser wäre als vernünftige Alternativen zum Heizen wie Wärmepumpen, oder Netzstabilisierung via E-Autos/ Batterien oder smartes Umlegen des Verbrauchs, etc.


   
JensDecker reacted
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(@forum2023)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 149
 

Veröffentlicht von: @henkelalex

Ich meinte, wenn du ungenutzte Währungsreserven von 1/21 der Gesamtmenge hast, und jemand (in dem Fall sogar jemand den niemand kennt) jederzeit die Fluttore öffnen kann, hast du eine plötzliche, massive Inflation. Es kann sozusagen Geld gedruckt werden indem Satoshi Coins in den Markt kommen.

Das wäre nicht viel anders, als wenn ein Großaktionär einer Firma seine Aktien auf einen Schlag verkaufen würde. Viele Aktien-Besitzer würden sich ärgern, und soundso viel andere würden die günstigen Kaufpreise nutzen.

Veröffentlicht von: @henkelalex

Aber keins der wirklichen Probleme wird durch Crypto (egal welcher Coleur) in einer Weise gelöst die keine entscheidenden negativen Seiteneffekte hat.

Darauf können wir uns einigen.

 


   
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(@stefan8293)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 43
 

Hi,

hatte mich hier auch schon mal geäußert weil ich so viel Stromüberschuss habe

und ich nicht weis wohin damit. Habe gerade 2 Radiatoren draußen eingeschaltet bei 22 Grad.

Bald kommen nochmal 30 kWp PV dazu die erst in ca 18 Monaten ins Netz einspeisen dürfen, soviele können bei mir ihre BEVs garnicht laden.

Seit einem Jahr ist auch noch Wasser ohne Ende für meine WKA da, ich muss also nochmal das Thema Mining aufnehmen.

Was wäre da sinnvoll zu investieren? Bis auf ca 10 Wochen im Jahr habe ich eigentlich immer Stromüberfluss, mal nur 1kW, mal 30 kW, wobei ich hoffe das ab nächsten Herbst die 30 kW als Volleinspeiser durchgehen.
Macht es erstmal Sinn mit ein paar s9 anzufangen oder gleich nen 19 oder so zu nehmen? Bin da nicht so dicke drin, habe aber nen Bekannten aus der IT Branche der mir helfen könnte.

was würden denn die Experten hier empfehlen?

Danke

Stefan


   
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(@mucki)
Newbie
Beigetreten: Vor 3 Monaten
Beiträge: 1
 

@4plus17 Hi,wie kann ich denn einen S9 Antminer  mit 300Watt laufen lassen?


   
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(@4plus17)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 1 Jahr
Beiträge: 12
 

@mucki mit homeassistant
hier ein Einrichtunsvideo:


   
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(@simon42)
Newbie
Beigetreten: Vor 3 Wochen
Beiträge: 1
 

@mucki falls sonst hier auch noch wer an einer technischen Umsetzung interessiert ist:

Link entfernt


   
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