Ja sicher, ein Akku schont die Umwelt erstmal genauso wenig, wie andere technische Geräte.
Der tragende Gedanke dieses Threads schon in den ersten Beiträgen beschrieben, aber nochmal zusammengefasst:
1. Nehmen wir eine PV-Anlage mit Akkuspeicher als gegeben. (über deren Sinn und Umweltverträglichkeit geht es hier nicht)
2. In der dunklen Jahreszeit reicht der Ertrag für eine Vollversorgung nicht.
3. Zukauf von Strom ist also nötig.
Trotzdem lädt man zeitweise einige kWh in den Akku und verbraucht diese Energie normalerweise direkt wieder, wenn sie abgerufen wird.
Dort setzt die Idee an:
Die Entladung der ohnehin schon eingespeicherten Energie in Zeiten verschieben, in denen der Strom maximal dreckig (und auch teuer) ist.
Dadurch lässt sich in der Gesamtsumme durchaus einiges an CO2-Emissionen einsparen, ohne das es den Akkubesitzer etwas kostet.
Denn der Strom wird vermehrt in den Zeiten eingekauft, in denen er "sauberer" (und billiger) ist.
PS: Ich mache das jetzt seit geraumer Zeit und es haben sich - wie erwartet - keine Probleme ergeben.
Die ganze Idee lässt die Akku-Ladung durch eingekauften Strom außen vor.
Ich denke, die umgekehrte Herangehensweise, um den Akku möglichst netzdienlich zu laden, ist während der Zeiten mit dem niedrigsten Preis. (vereinfacht: Mittag im Sommer, Nachts bei Wind)
Damit man nicht drauf bezahlt, muss die Differenz zwischen Einkauf und dem Preis während der späteren Eigenverwendung ausreichend groß sein. Damit die Umwandlungsverluste (Laden*/Speichern/Einspeisen) bezahlt sind, würde ich etwa 30% ansetzen.
Kohlekraftwerke sind sehr Träge in der Regelung bzw. lassen sich nicht innerhalb Stunden abschalten und müssen deshalb sogar laufen, wenn zu viel Strom im Netz ist. Es ist also nicht so, das bei 100% Windquote die anderen einfach wegfallen würden, stattdessen wird die Erzeugung durch Wind gedrosselt! Wenn der EE Strom nicht ausreicht, dann kann das aber nur mit fossiler Energie ausgeglichen werden. Mit Kohle wiederum träge, mit Gas sehr flink und in großem Maßstab.
Stark vereinfacht zusammengefasst hat eine naturdienliche Entladung des Akkus diese Effekte:
Bei sehr viel EE im Netz wird die EE weniger gedrosselt, da höherer Verbrauch. An der Produktion durch andere Kraftwerke ändert das nichts.
Bei sehr wenig EE im Netz wird weniger fossile Energie erzeugt, da geringerer Verbrauch.
Ich würde dem Tiefpreis-Laden für den Hochpreis-Eigenverbrauch durchaus einen grünen Anstrich geben.
Ob es sich aber lohnt? Ich konnte mich noch nicht für ein Ladegerät entscheiden, die Steuerung wäre vergleichsweise einfach.
*Bitte nicht übersehen: Die verzögerte Entladung des Akkus hat zusätzlich zum direkten Verbrauch (Einspeisung) nur die Speicherverluste. Die Wandlungsverluste beim Laden fallen nicht an.
Die zentrale Frage für mich ist hierbei: Wieviel Energie brauche ich zu Hochpreiszeiten überhaupt? Denn nur für diese Zeiträume würde sich das Ganze lohnen.
Das erforsche ich für meinen Haushalt derzeit mit dem profiler script.
In der Grafik ist keine PV-Erzeugung dargestellt.
Hier ist nochmal ein Bild ohne Rechentricks:
7-Tage-Profil mit tibber in ¢/kWh, alles Andere in Wh.
Ganz grob überschlagen fehlen also noch 2-3 kWh um die Hochpreis-Zeiten abzudecken.
Das betrifft etwa 100 Tage im Jahr, also 200-300 kWh, bei einem angenommenen Mehrpreis von 15 ¢ sind das keine 50€ Einsparpotential.
Anstatt aber ein Ladegerät anzuschaffen, werde ich erstmal die Klimaheizung in diesen Zeiten abschalten. 😉
(und natürlich die quantitativ-automatische Regelung noch fertig machen)