Moin,
ich habe in den letzten Tagen eine kleine Anlage aus Trina Vertex S (TSM-DE09.08, 400 Wp) Panel und Deye SUN300G3 Wechselrichter in Betrieb genommen. Die Nachbarin mit dem Balkon unter unserem hat ihre Küche am Balkon und seit Installation der Anlage knattert ihr UKW-Radio. Ganz einfacher klassischer FM-Empfänger und da hört man jetzt unüberhörbar Störungen, die wohl vorher nicht dagewesen sein sollen. Wir werden in den kommenden Tagen noch ein paar Sachen probieren, aber habt Ihr irgendwelche Tipps, welche Ursache diese Störung haben könnte? Kommt das eher vom Panel? Oder vom Wechselrichter? Oder von dem Messgerät, dass ich da temporär zwischengesteckt hab? (Das wäre ein TS-Electronic 45-25111 Energiekostenmessgerät.) Und was kann man dagegen tun?
Grüße
HM-400, HM-600, 880Wp.
Wie gut ist die Erdung/Potentialausgleich des Wechselrichtergehäuses und des Gebäudes.
Kann auf eine mangelhafte Elektroinstallation oder einen Gerätedefekte deuten. 🤔
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Spontan denkt man, dass das über Funk passiert. Aber vielleicht passiert das auch über das Stromnetz.
6,5 kWp aufm Dach, 14 kWh mit Daly BMS 250A im Keller, Victron Multiplus II 5000, 2 x Victron MPPT 250/70, Cerbo GX, EM24
Camper mit 660 Wp und 3,5 kWh, Victron MPPT 100/50, Wechselrichter mit 2000 Watt, Senseo Kaffeemaschine, kein Gas 😀
Beides möglich DC oder AC.
Mit Optimierern oft auf DC sonst meist AC.
Schleifenwiderstand PE /N überprüfen.
Mit Akku UKW Radio testen ob da auch ist.
Es läst sich meistens relativ einfach beheben.
Ausnahme Optimierer unter Solarmodulen.
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Als erstes würde ich mal die WR und Module abklemmen und schauen, ob die Störgeräusche dann weg sind. Nachher ist für die Störgeräusche im Radio gar nicht deine Solaranlage verantwortlich 😉
Wenn Du das schon getestet hast, überlies meinen Post einfach
Schöne Grüße
Daniel
Nachts müssen sie natürlich weg sein! 😁
50Meter aufgewickelte Kabeltrommel vor dem Wechselrichter könnte man ja auch mal testen.
Es gibt viele Möglichkeiten, am einfachsten ist ein kleiner HF Explorer mit Yagi, Oszilloskop und VDE Installationsprüfgerät.
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Also die UKW-Radios auf der anderen Seite des Hauses waren nicht betroffen, nur das eine in der Küche in der Nähe. Das mal per Batterie zu betreiben kommt auf die Liste der zu prüfenden Dinge.
Der Wechselrichter hat ein Vollmetallgehäuse, das mit PE verbunden ist, das habe ich nachgemessen.
In der Steckdose, wo das Ding angeschlossen ist, messe ich 225 V von L zu N und 225 V von L zu PE und 0 V von N zu PE. Das sieht also ganz normal aus. 😎
Ich hatte die Nachbarin gebeten, mal verschiedene Geräte in der Küche zu probieren, eventuell sind ihre anderen UKW-Radios nicht betroffen. Und ich hatte sie auch gebeten nochmal jetzt am Abend bei Dunkelheit zu gucken, wenn der Wechselrichter aus ist. Was dabei rausgekommen ist, werde ich frühestens morgen erfahren.
Das Störgeräusch war jedenfalls a) deutlich zu hören (davon habe ich mich persönlich überzeugt) und b) vorher nicht da. Die Dame ist zwar älter als ich, aber durchaus helle und vertrauenswürdig. 😉
Teures Messequipment habe ich leider nicht vor Ort. Da müsste ich erstmal schauen, wo ich mir das ausleihen könnte.
HM-400, HM-600, 880Wp.
Ich vermute aber mal das man auf dem betroffenen UKW Radio, schon Funken in Lichtschaltern bei abschalten von Induktver Last und Lichtbögen von Staubsaugern hört.
Eventuell hat Deye auch Filter wegelassen, weil zb. für Afrika bestimmt.
Dann kaufst du ihr besser neuen UKW besser DAB+. 😁
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Die Nachbarin mit dem Balkon unter unserem hat ihre Küche am Balkon und seit Installation der Anlage knattert ihr UKW-Radio.
Also die Solarmodule sind es definitiv nicht, das kann ich Dir versichern.
TS-Electronic 45-25111:
Die Störungen könnten davon stammen, allerdings halte ich das für relativ wenig wahrscheinlich. Stöpsel das Ding ab, geh damit zur Nachbarin in die Küche und steck's bei laufendem Radio an und ab und schau, ob sich im Radio was ändert. Ggf. mit dem Toaster unter Last testen.
WR:
Hier vermute ich aus gutem Grund den wahren Übeltäter. Gerade Billig-WR sind dafür berüchtigt, daß sie stören wie d'Sau. Auch das läßt sich ganz leicht testen.
Ganz wichtig: Die Anlage muß entstört oder stillgelegt werden. Ansonsten kann sich Deine Nachbarin an die BNetzA wenden und die legt die Anlage dann eine kleine Gebühr (im Amtsdeutsch auch "Bußgeld" genannt) von Amts wegen still. Und ja, das tut sie wirklich!
Viele WR billiger Bauart filtern ihr internes Schalten (wie beim Schaltnetzteil) nicht weg und lassen die bereits vorgeätzten Bohrlöcher auf der Platine einfach leer (genau wie bei vielen China-Schaltnetzteilen). Dadurch lassen sich ein paar Cent im einstelligen Centbereich einsparen, die dann dem Käufer zugute kommen. ("Wil können Ihnen den Wechsellichtel 10 Cent billigel velkaufen, weil wil Bauteile bei del Helstellung eingespalt haben...") Die Dinger werden dann ans 230 V-Stromnetz angeschlossen, was am Ende wie eine riesige Antenne wirkt.
Die gute Nachricht: Man kann die WR auch entstören. Das Zauberwort dafür heißt Netzfilter, die kann man kaufen. Natürlich wird's teurer, als wenn die Chinesen ihre Arbeit gleich zu Beginn an ordentlich gemacht hätten, ist ja immer so. 🙁
Daniel
Da fragt man sich, wie der Hersteller des Wechselrichters es geschafft hat, sein Gerät durch den EMV-Test zu bekommen. Und einen EMV-Test muss es ja bestanden haben, weil sonst dürfte es ja gar kein CE-Zeichen haben, und ein solches klebt ja ganz bestimmt drauf.
Oder klebt da etwa das "China Export"-Zeichen drauf?
Ich habe mir jedenfalls mal günstig ein Ersatz-Laptop-Netzteil beim Internet-Auktionshaus mit den 4 bunten Buchstaben gekauft, das ist CE-gekennzeichnet. Sobald man das in die Steckdose steckt, ist im Umkreis von gut 10 Metern der UKW-Radioempfang dermaßen verrauscht, das man sich das freiwillig gar nicht mehr anhören möchte.
Ja richtig, mit Halbleitern wie IGBTs oder MOSFETs, die mit einigen 10 kHz in Schaltungen mit Induktivitäten herumschalten, kann man sehr schnell einen Störsender haben. Schaltnetzteile und Wechselrichter sind dafür prädestiniert.
Da fragt man sich, wie der Hersteller des Wechselrichters es geschafft hat, sein Gerät durch den EMV-Test zu bekommen. Und einen EMV-Test muss es ja bestanden haben, weil sonst dürfte es ja gar kein CE-Zeichen haben, und ein solches klebt ja ganz bestimmt drauf.
Du hast das mißverstanden. Mit CE "versichert" der chinesische Hersteller nur, daß das Gerät den europäischen Richtlinien genügt. Und, falls es das nicht tut, kannst Du den Hersteller gerne in China verklagen, natürlich nach chinesischem Recht. Ich fürchte, EMV und EMVU wird die Chinesen nicht übermäßig interessieren und das ist noch höflich ausgedrückt. Das heutige CE hat mit der FTZ- und späteren BZT-Zulassung des letzten Jahrtausends nichts zu tun.
Theoretisch könnte, wenn die Chinesen es übertreiben, der Zoll die Geräte bei der Einfuhr beschlagnahmen. Das kommt sogar bei manchen Geräten vor, aber bei Wechselrichtern habe ich das noch nicht gehört. Sobald aber irgendwelche BOS-Funkdienste gestört werden, kennt die BNetzA kein Pardon mehr, auch zivile Anwendungen dürfen nicht gestört werden und, falls doch, kann sich der Gestörte bei der BNetzA melden.
Dem Solarbetreiber bleibt da nur ein Weg offen: Selber einen fertigen Netzfilter anbauen oder, wenn man das bevorzugt, einen Tiefpaß zusammenstricken. (Je nach Montageort muß der ggf. wetterfest sein.)
Daniel
Also Netzfilter scheint mir auf jeden Fall eine sinnvolle Idee zu sein. Die Idee wurde mir auch schon von anderer Seite zugetragen. Ich vermute mal, den müsste man elektrisch gesehen so nah wie möglich an den Wechselrichter bringen?
Wie sieht es mit Filtern auf der DC Seite aus? Nötig? Und wenn ja: gibt es sowas fertig oder muss man das selbst bauen? Da reden wir ja von ganz anderen Strömen und Spannungen.
HM-400, HM-600, 880Wp.
Hallo,
erst ein mal muss gar nicht der WR der Schuldige sein, es kann genau so das Radio der Nachbarin nicht Großsignalfest genug sein und daher die Störungen überhaupt empfangen. Der WR erfüllt ja alle Bedingungen um auf dem Markt hier zugelassen zu sein.
Es nützt Dir aber wenig, denn der Störer bist Du 😉 Jetzt kann sowohl das Netzkabel, als auch die DC Leitung zu den Pannels als Antenne zum Aussenden der unerwünschten Störungen dienen. An den Leitungen kannst Du am einfachsten mit sogenannten Klappferriten versuchen die Störungen soweit zu dämpfen, das sie nicht mehr auffallen.
Diese Klappferrite gibt es für verschiedene Anwendungen und Kabeldurchmesser und sie haben den Vorteil, das Du nicht in die Elektroinstallation eingreifen muss. Falls das für Dich interessant ist kann ich versuchen geeignete zu ermitteln, letztendlich hilft nur probieren. Starten würde ich mit der Netzleitung und viel hilft da meist viel...
Viele Grüße,
steve
Vielleicht nimmst du einfach einen zugelassenen WR?
Anstatt noch mit HF Komponenten die Störungen zu verschieben vielleicht auf Frequenzen der Rettungsdienste. Offensichtlich kennst du dich nicht aus. Das kann sehr teuer werden... Kauf einen zugelassenen WR und
dann klappt's auch mit der Nachbarin. :thumbup:
sonnige Grüße
mobilsolar
Seit Dezember 2007 mit 3,2 kWp mittlerweile über 43 Megawattstunden erzeugt und verkauft.
Vielleicht nimmst du einfach einen zugelassenen WR?
Vielleicht lese ich die Dokumente hier falsch, aber allem Anschein nach, ist das Gerät sehr wohl zugelassen: https://www.reichelt.de/wechselrichter-balkonkraftwerk-300-w-deye-sun300-p329052.html
HM-400, HM-600, 880Wp.